Meerschweinchen Vergesellschaftung

Aus 3 Böckchen 5 machen

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Tag zusammem,


    Ich hatte bis vor 8 Tagen zwei männliche kastrierte Böckchen 3 Jahre alt die zusammen aufgewachsen sind und nie Probleme hatten.
    Dann habe ich letzte Woche den Paul aus dem Rastatter Tierheim geholt, in der Hoffnung ich kann ihn mit den beiden Vergesellschaften. Paul ist unkastriert und ca 9 monate alt.
    War etwas turbulent am Anfang, aber nach einem Tag wurde es ruhiger. Paul läuft aber den anderen beiden permanent hinterher und will aufreiten. Die zwei haben ziemlich stress. Bis jetzt ist noch nichts schlimmes passiert, ich denke Paul ist noch in der Rappelphase und beruhigt sich bald. Kastrieren möchte ich ihn auch lassen.


    Momentan leben die drei nun auf einem 4 m2 großen auslauf und zwei Käfigen die permanent offen sind. Aber tummeln sich immer nur in einem.


    Bin gerade dabei ein Gehege 1m auf 3,6m zu bauen, das wird diese woche fertig.


    Ich hätte die Möglichkeit noch zwei böckchen dazuzusetzen in der Hoffnung das sie den paul nicht so ausschließen.


    Reichen die 3,6m2 aus und ist es klug den Vergesellschaftungsversuch mit 5 schweinchen im neuen gehege zu wagen?


    Vielen Dank

  • Hallo!


    4 wäre eher eine sinnvolle Anzahl, gerade Zahlen klappen meistens deutlich besser. Da wären dann die 3,6m² zwar grenzwertig, aber noch machbar, für 5 definitiv zu klein.


    Dass Deine Beiden nur miteinander aufgewachsen sind sorgt sowieso für einen denkbar schlechten Start, weil sie zu jung von erwachsenen Meerschweinchen getrennt wurden - Zooladentiere waren oft nur 3-4 Wochen bei der Mutter, und auch Züchter geben oft schon mit 6 Wochen ab, wo sie einfach noch nicht gelernt haben, wie ein vernpnftiges Sozialverhalten funktioniert. Sie haben sich eben zu zweit immer arrangiert, aber mit dem komplexen Verhalten von Meerschweinchen können die trotzdem nicht viel anfangen, sie verstehen sie einfach nicht. Sie können ihre eigene Sprache nicht, weil das erlerntes Verhalten ist, kein angeborenes.


    Sinnvoll wäre daher ein vierter Bock, der sein bisheriges Leben mit erwachsenen meerschweinchen verbracht hat, wenigstens 1,5 Jahre alt. Der bringt ein wenig Sozialverhalten in die Truppe, weiß, wie man Konflikte gewaltfrei löst und wird das alles stabilisieren.

  • Danke für die schnelle antwort


    Ich hab momentan leider nir die Möglichkeit pärchen dazu zu setzen. Aber für 5 männchen wäre das gehege schon wieder zu klein


    Oder einen einzelnen der ähnlich aufgewachsen ist und auch nicht vorbildlich sozialisiert wurde.


    Ich bin etwas ratlos und möchte den neuling ungern wieder zurück ins Tierheim geben wenn sie sich so gar nicht verstehen.

  • Vergrößere doch einfach den Radius Deiner Suche. Wenn Du ein Meerschwein suchst, das so um die 2 Jahre alt ist, dann lebt das ja immerhin ca. 6 JAHRE bei Dir. Da kann man doch um Himmels Willen auch mal 200km weit fahren, um es abzuholen, wenn es kein passendes um die Ecke gibt.


    Für Hunde fahren die Leute mal eben ans andere Ende des Landes, weil es nur da diese exotische Rasse gibt, aber bei Meerschweinchen wird so getan, als ob man keine 2 Stunden fahren könnte. Dabei kannst Du Dir so viele Jahre mit einer harmonischen Gruppe verschaffen.

  • Notstationen kennen die Tiere meistens am besten. Außerdem haben viele Gruppenhaltung, auch bei Böcken, das wäre für Deine Zwecke ideal. Falls Du irgendwo aus dem Norden kommst:


    http://meerschweinchen-nothilfe-hamburg.de/kastraten.html


    das sind richtige Bockgruppen-Spezialisten.


    Züchter sind oft schwierig, die Böcke da kennen keine stabile Gruppe - ein paar Wochen bei Weibchen, eine Weile Babysitter für eine Bande Jungböcke, dann wieder mal ein Deckeinsatz - das ist einfach nur stressig.


    Bei Tierheimen gibt es gute und schlechte. Da muss man vor allem nach der Vorgeschichte der Tiere fragen, wenn das auch bloß Zooladenbabys waren, haben sie halt auch kein Sozialverhalten erlernen können. Da würden am ehesten noch Böcke aus Animal Hoarding klappen, also so eine Haltung wo jemand wild durcheinander riesige Gruppen hat, die sich unkontrolliert vermehren - oft sind die Tiere zwar anfangs in sehr schlechtem Zustand, aber wenn sie erst mal aufgepäppelt sind, sehr robust und wirklich gut im sozialen Miteinander mit Artgenossen. Wer das überlebt hat trotz oft mangelhaftem Futterangebot, den haut so schnell nichts mehr um.

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