Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Einschläfern...?! Bitte um Rat!

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben,


    leider schaut es bei unserem Sorgenfellchen, der kleinen River (geb. 06/20009), aktuell nicht besonders gut aus... :cry:
    Letzten Sommer (06/2015) hatte die Süße eine schwerwiegende Hinterhandlähmung (vermutl. wg. eines eingeklemmten Nerves bzw. eines Bandscheibenvorfall), von der sie sich glücklicherweise gut erholt hat. Ihre Gelenke in den Hinterläufen sind seither etwas versteift und sie hat faktisch kaum noch Muskelmasse in den Hinterläufen, kann sich jedoch gut und –soweit ich das beurteilen kann- beschwerdefrei fortbewegen (River bekommt seither tgl. 2x tgl. Traumeel).


    Es verblieben jedoch nicht näher definierbare neurologische „Störungen“ (sie hatte u.a. einige Monate darauf eine Art Schlaganfall).
    Sie bekam (07/2015) zudem eine UV seitlich hinter ihrem linken Vorderbein, die sich schnell vergrößerte (vermutlich bösartig, da ebenfalls Verschattungen in der Lunge durch TA (mehrfaches Röntgen mit Zeitabstand) festgestellt wurden). Es wurde uns von den TÄ daher von einer OP abgeraten, da davon ausgegangen wurde, dass der Tumor gestreut hat.
    Die UV hat mittlerweile locker die Größe eines Golfballes erreicht. Es steht unter (TÄ) Beobachtung. Die UV behindert sie so gesehen nicht, jedoch belastet sie dadurch das rechte Vorderbeinchen vemehrt, um das Gewicht auszugleichen.
    Ende 12/2015 fing sie an, auf unerklärliche Weise extrem zu speicheln. Nach diversen Untersuchungen mit Medikation (Zähne, Röntgen, Untersuchung Zähne/Hals unter Narkose) ohne Befund, aber weiterhin schleichendem Gewichtsverlust (Ursprungs-Normalgewicht: 1100g) lies ich ihren Kot untersuchen. Es wurden Bakterien und Hefen festgestellt.
    River bekam Nystatin, welches ihr nicht bekam, sie stellte die Nahrungsaufnahme einige Tage nach der Ersteinnahme komplett ein, bewegte sich nicht mehr, nässte sich ein etc. Erneuter TA-Besuch, ich begann zu päppeln und sie entsprechend zu pflegen und versorgen (ca. für 3 Wochen).
    Es dauerte, bis sie sich wieder gefangen hatte, sie war zu der schlimmsten Zeit auf knapp 750 g abgemagert. In 02/2016 gings bergauf, seit knapp 2 Wochen futtert sie wieder fleißig, das Gewicht steigert sich langsam (ist jetzt bei 800g), sie ist munter (die Verdauung unterstützen wir noch mit 2x tgl. RodiCare Akut, ihre Böhnchen sind nur ca. halb so groß wie „normale Böhnchen“).


    Ab und an hat River eine sehr schwere, angestrengte und laute Atmung (Lungen sind „okay“)
    Sie gast grundsätzlich leicht auf, bekommt daher (schon seit mehreren Monaten) 2 mal tgl. Sab Simplex.
    Zudem sterben die äußeren Hautpartien ihrer Öhrchen nach und nach ab… laut TÄ möglicherweise eine Reaktion auf den Tumor bzw. eine Art Ausdruck von „Immunsystemschwäche“.


    Leider hat sie nun als Folge des „langen Liegens“ Ballenentzündungen bzw. Abszesse (eitrig, Löcher in den Füßen nach Lösen der Krusten) an ALLEN 4 Pfötchen… wir waren beim TA, baden & pflegen nun seit über einer Woche täglich die Füßchen, sie bekommt Metacam und AB (zusätzlich zu ihren regulären Medis).
    Zudem hat sie nun Pilz am Näschen und den Öhrchen dazubekommen.


    Sie hält sich tapfer, frisst gut, bettelt, ist interessiert an ihrem Umfeld, schläft halt altersentsprechend viel… aber ich habe das Gefühl, sie hat (trotz Schmerzmittel) permanent Schmerzen, und das es an der Zeit ist, sie gehen zu lassen. :cry:


    Ich weiß, die Entscheidung kann mir niemand abnehmen, das möchte ich auch garnicht. Ich hätte nur gern eine Einschätzung von euch. Wäre es euer Tier, würdet ihr sie erlösen? Besteht noch Hoffnung auf Besserung?


    Vielen lieben Dank im Voraus!


    LG

  • Hallo,


    helfen kann ich dir nicht viel..


    aber.. hast du den Eindruck, das deine Wutz noch interesse an ihren Freunden hat? Zeigt sie noch interesse an ihrer Umgebung?


    Du kennst deine Tiere am besten.. wenn sie keinerlei Interesse an ihrer Umgebung, an ihren Freunden und an dir hat.. und du merkst, das sie sich mehr quält als früher.. dann lass sie gehen..


    bis es soweit ist gönn ihr oder ihm einen schönen lebensabend..


    lg Sue

  • Lieben Dank für deine Antwort!


    Also Interesse an ihrer Umgebung & ihren Freunden zeigt sie schon noch, sie bettelt nach Futter, also Lebenswillen zeigt sie definitiv, aber dennoch wirkt sie, als hätte sie Schmerzen.
    Ich bin halt auch so unsicher wegen ihrer Ballenabszesse... es schaut echt fies aus, und das auch noch an allen 4 Pfötchen :(
    Die TÄ meinte, sie sei eine Großbaustelle... :|

  • Hallo!


    Ich würde sie gehen lassen.


    Ballenabszesse sind sehr sehr schmerzhaft, diese Schmerzen kann man auch mit noch so vielen Schmerzmitteln und Antibiotika nicht komplett abstellen. Stell Dir vor, Du hast nen ganz fies eingewachsenen Zehennagel, Nagelbett knallrot und unterm Nagel sieht es schon grün aus, und musst Schuhe tragen, die genau da drauf drücken . und das 24 Stunden am Tag. Meerschweinchen belasten eben immer ihre Ballen mit vollem Gewicht, und dadurch dass dieses Schweinchen echt eine Rundrum-Großbaustelle ist, sehe ich keine Aussichten.


    Selbst bei sonst "gesunden" Schweinchen zieht sich die Behandlung von Ballenabszessen oft 4-6 Wochen in die Länge mit anstrengenden Fußbädern, Medikamenten und und und.


    Ich fürchte einfach, selbst wenn die Füße wieder werden, dann hat sie in 6 Wochen das nächste Problem, und sie hat sich dann wochenlang durch die Behandlung gequält, nur um danach doch gehen zu müssen.


    Ich weiß, das ist eine ganz ganz schwere Entscheidung, und ich überlege da auch tausend mal hin und her, und manchmal versuche ich es auch viel zu lange, ein Tier noch zu retten, das so ein massives Grundproblem hat. Vor drei jahren eine Katze mit fortschreitendem Nierenversagen, da hätte ich auch bei der ersten Lungenentzündung sagen sollen, dass sie gehen darf, aber ich hatte eben noch Hoffnung - und dann war es ganze 3 Tage besser und schon kam das nächste Problem. Es ist einfach echt Mist und unendlich traurig.


    Versuch Dir einen Ruck zu geben, die Chancen, dass sie nochmal eine längere Phase mit wirklich guter Lebensqualität hat sind einfach zu gering.

  • @ Pardona
    Sie bekommt tgl. mittlerweile 2 x 2 Tabletten Traumeel (für Tiere), und jetzt zusätzlich 2 Tropfen Metacam (1,5mg/ml; 1 x tgl.) gegen die Schmerzen (+0,3 ml Baytril als AB).




    @ SusanneC
    Vielen lieben Dank für deine ehrliche Meinung.


    Momentan sieht es auch für mich so aus, als wäre es die einzig tiergerechte Entscheidung... es ist nicht das erste Mal bei ihr, das ich mir die Frage stelle, was wirklich das Beste für die Maus ist....


    ... da sind halt im Gegenzug diese Augenblicke, wo sie dich anbettelt & förmlich anhimmelt, sich glucksend (sie ist schon immer ein sehr mitteilungsbedürftiges Schweinchen gewesen) aufrafft und Heu mümmelt, und anschließend wieder in ihre geliebte Kuschelrolle verdrückt... :(
    Vom Kopf her ist sie topfit und hellwach, nur ihr Körper zerfällt... es ist grausam. :cry:



    Ihre Füßchen sehen wirklich schlimm aus. Ich sehe auch keine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Behandlungsbeginn, die Füßchen sind zwar nicht mehr so rot & so warm wie anfangs, aber so richtig bessern tut es sich nicht...
    Montag sollen wir zur Kontrolle zum TA (sofern es nicht schlechter wird, dann natürlich sofort hin). :|

  • Wegen Pilz und so.. hast du ihr mal Propolis gegeben? Das stärkt das Immunssystem, das bei diesen vielen Baustellen inzwischen einfach schlapp macht.


    Propolis ist ein Bienenwachs, es wirkt antibakteriell, antiviral und antipilz - kein allheilmittel.. aba schaden kann es nicht.. gibt es auch in Globoliform. Erhältlich im web, in apotheken und bei imkern.


    gibst du ihr benebac? zeitversetzt zum ab.. ca. 3-4 stunden.. baut es die darmflora wieder auf. ab macht alles platt.


    wie behandelst du ihre füßchen? ich habe bei meinem alten kastrat die erfahrung gemacht, das bäder mit verdünnter betasiodonna-salbe (gibts auch in tropfenform) am besten wirkt.. danach abtropfen lassen auf nem tempo und eincremen.
    wirkt und zieht die entzündung raus.


    lg Sue

  • CurleySue
    Lieben Dank für deine Antwort und die Tipps!


    Zur Stärkung des Immunsystems habe ich ihr bisher tgl. eine Messerspitze Vitamin C-Pulver untergejubelt.
    Den Pilz an den Öhrchen behandele ich mit Surolan, ans Näschen möchte ich damit aber nicht.
    Dein Tipp mit Propolis klingt gut, das kannte ich bisher garnicht... werd mich mal schlau machen, danke dir! :)


    Ja, BeneBac (zeitversetzt) bekommt sie auch! Hab ich wohl vergessen zu erwähnen, sorry...


    Ihre Füßchen bade ich in VetSept 10% Lösung (mit warmem Wasser verdünnt; hat der TA mir mitgegeben), sprühe nach dem Abtrocknen Octenisept (Wundantisept.) und anschließend Bepanthen drauf...
    Danke für den Tipp mit der Betasiodonna-Salbe... vllt hilft ihr das ja besser... :(


    LG

  • Hallo!
    Ich glaube wenn sie mein Meerschweinchen wäre, würde ich noch probieren sie zu retten.
    Solange sie noch Lebensfreude zeigt und ihr Wille noch da ist glaubt sie selbst auch noch an sich!
    Dann besteht die Chance ihr noch zu helfen! -Sobald du aber das Gefühl hast sie quält sich nur noch und will einfach nicht mehr - dann würde ich sie gehen lassen.
    Du kennst sie und kannst die richtige Entscheidung im richtigen Moment treffen!


    Ich wünsche dir und River alles erdenklich Gute und drücke fest die Daumen! :!:


    Viele Grüße
    Libra

  • Hallo!


    eine Schwierige Entscheidung, ich hab sowas auch immer gehasst. :?


    Einen Hinweis kann ich dir geben. Ich hab meine Wutzen erlösen lassen, wenn die Schmerzen trotz aller Medikamente scheinbar noch deutlich da waren. und da war es unwichtig ob es noch scheinbaren lebenswillen hatte, gefressen hat. Ich wollte nie ein Tier leiden lassen. Und wenn der Punkt erreicht war, hat zumindest meist auch der Tierarzt ein Einsehen gehabt.


    Ich wünsche dir viel Kraft und die richtige Entscheidung!

  • So eine ähnliche Krankengeschichte habe ich mit Mausi hinter mir.
    Die Verschattungen in der Lunge könnte Wasser sein, daher das angestrengte Atmen.
    Wenn ein Antibiotikum nicht hilft, dann wird es vermutlich so sein. Da benötigt sie Lasix oder ein anderes Entwässerungsmedikament und ein Herzultraschall.


    Dieses "absterben" der Hautpartien klingt fast nach Sauerstoffmangel und es kann nicht der ganze Körper versorgt werden. Sind denn die Nasenlöcher erweitert, damit sie atmen kann und ist es eher so eine Bauchatmung?


    Bei den Ballenabzessen sind Zitzenverbände gut. Sie kleben selber. gibt es beim Tierarzt.
    Für die Fußbäder habe ich Acridinpulver bekommen. Das ist quasi Rivanol. Man muss aufpassen, dass die Kleidung nicht eingesaut wird. Die Finger färben sich auch fein gelb 8)
    Hat Mausi sehr gut geholfen. Zum Schluss hatte sie eine Wundheilungsstörung..


    Für den Verband gab es Mielosan, medizinischen Honig. Der half auch ganz gut.
    Wichtig ist, dass sie momentan nur mit den Verbänden läuft, damit nichts in den Wunden kommt.
    Metacam wirkt entzündungshemmend.


    Du kannst noch viel probieren, was helfen könnte. Grade die Lunge/ Herz ist eine wichtige Baustelle.

  • @ Chrissi89


    Lieben Dank für deine Antwort und deine Tipps! ;)


    Das, was du beschreibst, klingt schon nach einer Möglichkeit, und gibt Hoffnung... allerdings weiß ich nicht, ob es für die Süße (noch) in Frage kommt... ich befürchte, die Entzündungen haben die Knochen bereits befallen :(


    Ich denke, ich werde den TA-Besuch auf mich zukommen lassen, deine bzw. eure Ratschläge im Hinterkopf behalten, den TA nach seiner Meinung befragen und auf mein Gefühl vertrauen. Wirklich was anderes bleibt mir ja leider ohnehin nicht übrig. :|



    @ all
    Habt tausend Dank für eure Antworten, Ratschläge & eure Anteilnahme! <3


    LG

  • Meinem Beni wurde ja seinerzeit ein Vorderbein amputiert, da die ständigen Ballenentzündungen auch dazu geführt haben, dass der Knochen nicht mehr zu retten ist, er war total entzündet und bereits z. T. schon verfault. Er hat über ein halbes Jahr lang mit mehreren Teilamputationen und Nachamputationen gekämpft, bis letztendlich die letzte Amputation von Erfolg gekrönt war. Die Verbände vorher waren sehr wichtig und du hast schon gute Tipps bekommen.


    Beni ist gut mit drei Beinen klargekommen, immerhin war er ja schon 6 Jahre alt und hatte zahlreiche Narkosen auf dem Buckel, auch wegen anderer Krankheiten. Übrigens hat er die ganze Zeit Metacam bekommen, hat ihm geholfen und hatte keinerlei Nebenwirkungen. Im Januar 2015 musste ich, genau wie du, eine schwierige Entscheidung treffen, denn Beni konnte gar nicht mehr laufen, weil seine Hinterbeine steif waren. Vorher ist er auch schon weniger gelaufen, mit 7 1/2 Jahren und drei Beinen normal, aber nun gar nicht mehr. Er war an allem interessiert, bettelte um Futter und hatte einen total wachen Blick. Aber er kippte halt immer um, wenn er versuchte zu laufen. Da habe ich schweren Herzens ihn erlösen lassen, noch nach der ersten Narkosespritze mümmelte er Löwenzahn und schaute uns sehr interessiert an. Die TA war selbst auch sehr gerührt, da sie den Weg von Beni seit Jahren aktiv verfolgte und ihn auch ins Herz geschlossen hatte.
    Auch du musst entscheiden, ob dein Meeri noch Lebensqualität hat und etwas laufen kann. Ich wünsche euch beiden viel Kraft und alles Gute. Ich persönlich würde alles versuchen, denn mit zahlreichen Tricks mit den Verbänden und Metacam kann man viel erreichen.


    LG, Claudia

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