Meerschweinchen Futter / Ernährung

Ernährung bei Diabetes

Themen zur Meerschweinchen Ernährung bzw. Nahrung

  • Hallo zusammen :)


    Wie es aussieht hat mein Meerschweinchen wohl Diabetes. Seit Wochen trinkt sie sehr viel und hatte bei beiden Urintests die ich gemacht hatte (Im Abstand von ca einer Woche) einen hohen Wert. Bei dem ersten Test (Foto) ist es der mittlere Wert und bei dem 2 sogar der vorletzte. Heute habe ich ihr Blut gemessen und es kam 270 raus. Natürlich hatte sie auch viel Stress beim Testen weil erst nach ein paar Versuchen genug Blut kam, was es ein wenig verfälschen kann.
    So, das war die Vorgeschichte und nun zum Eigentlichen, der Ernährungsumstellung. Ich habe viel im Internet rumgeschaut und gar nicht so viel dazu gefunden wie erhofft. Möhren, Rote Beete, Löwenzahn und Petersilie sowie Petersilienwurzel soll weg gelassen werden was logisch ist und Trockenfutter, Obst und Getreide füttere ich sowieso nicht. Aber ich habe auch viele Widersprüche gefunden und bin mir nicht sicher was ich nun füttern darf und was nicht. Zum Beispiel steht dort, dass man kein Gemüse mit vielen Kohlenhydraten füttern soll, dort wurden zu Möhren usw. auch Pastinake, Kohlrabi und Tomate mit eingelistet aber eigentlich haben diese 3 Sorten doch gar nicht so viel Kohlenhydrate?! Und dann steht fast überall Paprika darf verfüttert werden, aber rote und gelbe Paprika haben doch viele Kohlenhydrate. Und harntreibende Sachen sollten auch nicht verfüttert werden (was eigentlich logisch ist) aber dann steht überall dass Sellerie gegeben werden darf, dabei ist es doch harntreibend.
    Wie ihr seht bin ich sehr verwirrt, möchte es aber unbedingt richtig machen weil ich versuchen will ihren Diabetes nur mit der Ernährung zu bessern. Ich möchte ihr gerne den täglichen Stress mit dem Insulin spritzen ersparen und auch die ganzen Arztbesuche. Wenn es mit der Ernährung nicht besser wird gehe ich natürlich zum Arzt aber erstmal möchte ich es so probieren in den Griff zu bekommen.
    Ich wäre euch sehr dankbar für Tipps und Hilfe zu dem Thema. Vielleicht habt ihr damit auch schon selbst Erfahrungen gemacht und könnt es hier teilen.
    Es wäre auch schön, wenn hier viele Informationen zusammen kommen und die anderen Meerschweinchenbesitzer es leichter haben etwas zu dem Thema zu finden als ich.


    Liebe Grüße :)


    http://abload.de/image.php?img…rt_11-12-08.02.4qhu0e.jpg

  • Es ist schon so lange her, seit ich ein Diabetesschweinchen hatte. Was ich noch weiß, dass ich wenig Möhre gegeben habe, Paprika nur die grüne. Weil nicht so viel übrig blieb, habe ich in dieser Zeit viel Chicoree gefüttert.
    Es gab auch eine Futtermischung (Heu, Kräuter) speziell für Diabetesschweinchen. Ich weiß nur nicht mehr, welcher Futtershop die angeboten hatte.
    Bei meinem Schweinchen hatte die Ernährungsumstellung gereicht, um die Zuckerwerte wieder in Normalbereich zu bekommen.

  • Hallo!


    Ich finde es ganz schwierig, die Werte nur über die Ernährung so weit abzusenken. Wenn Du bisher schon kein Trockenfutter, kein Trockengemüse, kein Obst verfütterst, dann kannst Du an der Ernährung kaum noch was basteln.


    Allerdings sind die Werte "zu gut" für Insulin. Klar ist das nur ein Einzelwert, interessanter wäre der HbA1c. Das ist ein Zustand der roten Blutkörperchen, die leben mehrere Wochen im Körper, und dabei bleibt ein bisschen Zucker aus dem Blut dran hängen. Wenn man also Untersucht, wie viel Zucker an einigen roten Blutkörperchen dran pappt, dann kann man daran recht schön sagen, was die Zuckerwerte in den letzten Wochen vom Durchschnitt her waren. Für ein Labor müsste man da leider "richtig" Blut abnehmen, nur wenige Diabetologen haben ein Gerät im Haus, das das mit einem einzigen Tropfen bestimmen kann, ich fürchte, Tierärzte haben sowas gar nicht. Und wenn Du nicht zufällig jemanden kennst der bei einem Diabetologen arbeitet dürfte das nicht machbar sein.


    Aber wenn Du die Ernährung so 10-12 Wochen durch gezogen hast, wäre eine Blutabnahme vielleicht machbar für den HbA1c.


    Beim Meerschweinchen kannst Du sowieso nur den Wert beeinflussen, weil Einzelwerte nicht einzeln runter gespritzt werden können, da ist ja eine Einheit schon zu viel. Also würde man da sowieso nur ein Basalinsulin in ganz geringen Mengen spritzen. Und Einzelwerte messen mit 5x am Tag Blutstropfen aus dem Ohr oder Fuß quetschen ist ja grausig - und die Urinstreifen können ja nur stark überhöhte Werte zeigen, weil die nieren erst ab 180mg/dl anfangen größere Mengen Glucose auszuscheiden.


    Bei einem HbA1c unter 8% brauchst Du sowieso nichts machen, da wäre Insulin mehr Stress als die besseren Werte überhaupt bringen. Bei Menschen denen das nicht so viel macht peilt man da auch nur einen Wert unter 7% an. Außerdem ist Insulin teuer, das für Menschen gibt es ja nur in viel zu großen Packungen, aber das angebrochene darf man ja auch nur allerhöchstens 4-8 Wochen verwenden, also kaufst Du am Ende alle halbe Jahr für 200 Euro Insulin und wirfst dann für 130 Euro in die Tonne.


    Bei einem Schweinchen, das Stress, anfassen und so weiter sowieso schlecht aufnimmt wäre es übrigens auch eine Überlegung, es gar nicht zu behandeln. Diabetes erhöht ja auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte, und bevor es Dank Stress dann vom Schlag getroffen wird, sind höhere Werte ggf. eher tragbar.

  • Danke für die Antworten und auch für den Link den ich tatsächlich nach stundenlangem Durchschauen nicht gefunden habe. Wenn es nach dem Link geht gilt die Diabetes bei einem Wert bis 300 als leicht, was mich erfreut. Aber wenn ich die Ernährung nach dem Link anpasse, dann darf sie nur Fenchel, Gurke und grüne Paprika bekommen. Dann vielleicht 2-3 mal die Möhren und Tomaten (soll man allgemein ja nicht viel füttern), und dann noch ab und zu mal ein bisschen Salat. :shock: Über Aubergine wurde dort nichts geschrieben, darf man das denn füttern?
    Ich bin um ehrlich zu sein traurig wenn ich über diese geringe Auswahl nachdenke. :(


    Ich stelle die Ernährung um und mache dann nach 12 Wochen, je nach dem wie es sich verbessert oder nicht, wohl ein Bluttest. Aber dass man nichts mit Ernährung erreichen kann glaube und hoffe ich nicht. Nur stellt sich wieder die Frage um die Ernährung. Ich kann doch nicht nur so wenig Gemüsesorten zu futtern geben. :shock: :shock:


    Liebe Grüße

  • Zitat von 95viika

    Ich stelle die Ernährung um und mache dann nach 12 Wochen, je nach dem wie es sich verbessert oder nicht, wohl ein Bluttest. Aber dass man nichts mit Ernährung erreichen kann glaube und hoffe ich nicht. Nur stellt sich wieder die Frage um die Ernährung. Ich kann doch nicht nur so wenig Gemüsesorten zu futtern geben. :shock: :shock:


    Genau das ist das Problem: man fährt die Mengen eben extrem runter, insbesondere im Winter. Im Sommer, wenn es viel Gras gibt, geht es besser, aber im Winter sind stärkearme Gemüsesorten schwer zu bekommen. Da ist dann die Frage, wie weit man da noch anpassen kann, ohne dass die Tiere hungern. Unter 100g Frischfutter pro nase wird es eben echt sparsam von der Menge her. Für mich ist das aber auch eine Frage nach der Lebensqualität, und ob die dann noch so gut ist.


    Das ist eben so eine Gratwanderung zwischen guten Werten, wenig Stress durch Messen und Spritzen, einer Ernährung die reicht um satt zu werden...

  • Zunächst einmal solltest du den Bluttest machen lassen.
    Die häufigen Messungen des Blutzuckerspiegels macht man nur während der Einstellung und bei einer eventuellen Anpassung. Insulin spritzen ist kein Drama. Bei der Einstellung kann man mit 0,5 Einheiten beginnen und sich in 0,25er Schritten herantasten. Die Schweine gewöhnen sich sehr schnell daran. Eine meine Diabetes-Damen wartet morgens manchmal schon am Gehegerand zum Raussammeln und Spritzen. Danach gibt es nämlich ein paar Sonnenblumenkerne. :wink: Habe hier zwei Diabetikerinnen, das tägliche Spritzen ist Teil unserer morgendlichen Routine. Bei starker Grasfütterung steigen die Werte hier immer an, ansonsten habe ich noch keinen nennenswerten Effekt durch Füttern oder Weglassen irgendwelcher Sorten gemerkt. Aber selbst bei niedrigeren Blutzuckerwerten werden die Zellen immer noch zu wenig mit Glucose versorgt, das Problem wird also dadurch nur unsichtbar gemacht und ein paar Nebeneffekte reduziert, nicht behoben.
    Gefüttert wird hier alles was schmeckt und zwar an alle.

  • Leute jetzt bin ich vollkommen verwirrt! Seit 2 Tagen füttere ich keine Möhren mehr und sonst alles wie vorher weil ich das Gemüse aufbrauchen muss. Vorgestern Abend habe ich die Flasche aufgefüllt und gestern Abend war kaum etwas weg. Heute ist wieder kaum etwas. Seit vorgestern Abend sind so 40 ml insgesamt getrunken worden! Und weil ich das sehr seltsam fand habe ich gerade ihren Urin getestet und der Wert ist perfekt. Könnte der Wert auf dem Streifen denn verfälscht sein weil ich es in ihren Urin auf einer Decke gemessen habe (sie haben grad Freilauf)?

  • Eigentlich sind die Streifen genau, aber Zucker wird erst ab einem relativ hohen Wert über den Urin ausgeschieden. Das ist also nicht 100 Prozent aussagekräftig, Blut aber schon. Ich würde wohl jetzt den Langzeit-Zucker beim TA bzw Labor bestimmen lassen. Momentan weißt du ja gar nicht genau, ob es sich um eine leichte oder stärkere Diabetes handelt, da du ja nur einen Wert als Momentaufnahme hast. Je nachdem, wie der Bluttest ausfällt, würde ich dann mit dem Arzt entscheiden, ob eine Futterumstellung reicht oder ob weiter behandelt werden muss.
    Liebe Grüße!

Ähnliche Themen wie Ernährung bei Diabetes