Meerschweinchen Haltung

Frage an die Täglich-Putzer!

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hallo zusammen,


    ich halte 3 Meerschweinchen auf derzeit 2m² (Vergrösserung kommt, es fehlt noch der Unterbau, dann sollen es 4m² werden).
    Weil eines der Tiere ein Blasenschweinchen ist (Gries, immer wieder mal Blasenentzündung...) putze ich seit einem halben Jahr täglich, früher waren es alle drei bis vier Tage, was ich mir jetzt gar nicht mehr vorstellen kann *schäm*


    Wegen dem Blasenschwein ist immer Saftfutter vorhanden, da sie nicht trinkt, sie bekommen zweimal täglich an die 400g verschiedene Gemüse und pinkeln entsprechend.


    Was mich aber schockt, ist die schiere Menge Heu/Streu, die wir so jeden Tag produzieren...morgens werden die Heuecken und das Pappkuschelhäuschen (Hütte mit Zeitungspapier und einer Heuschicht, sehr beliebt) ausgewechselt, abends noch einmal, dann wird aber auch zusätzlich alles an nasser Einstreu (Späne) entnommen. So kommt ein kompletter grosser Müllsack am Tag zusammen, ich hab mal ein Bild angehängt, die Heusäcke entsprechen diesen blauen Müllsäcken, ich glaube 120l haben die. Ist das normal, habt ihr auch einen so hohen Verbrauch??


    Eventuell nehme ich ZU grosszügig raus, aber ich bekäme das nicht hin, trockene und nasse Streu akkurat zu trennen (der Heukleinkram, der ja immer in der Streu ist, macht die Unterscheidung auch nicht leichter) und habe dann auch Sorge, dass ich mir zuviele Bakterien in der Streu heranzüchte? Das soll ja aben wegen Blasenschwein vermieden werden....


    Wie oft macht ihr dann eine Generalreinigung? Bei der ja dann durch das tägliche Putzen wieder massenweise scheinbar saubere Einstreu rausfliegt...ich bin am Grünmüllcontainer nach so einem Grossputz schon drauf angesprochen worden, warum ich unbenutzte Streu wegwerfe...


    Wo liegt euer Verbrauch? Beim Heu habe ich gar nicht den Überblick, aber so ein grosser Pferdeballen Späne hält ca eineinhalb bis zwei Wochen. Und beim Heu habe ich das teure Timothy ja schon in Raufen, möchte jetzt aber wegen dem ewigen Gries auf Spezialheu (keine kalziumreichen Gräser/Kräuter) umsteigen, das sind dann 3,-/kg, da tut der hohe Umsatz dann schon etwas weh...


    Wie sind Eure Erfahrungen?

  • Hallo!


    ch habe noch nicht gehört, dass man bei Blasengries täglich misten müsste. Normalerweise kannst Du auch in Sachen Bakterien davon ausgehen: solange es frisch riecht sind kaum Bakterien vorhanden. Dazu einfach mal die Streu nur unter den Häusern täglöich entfernen, den Rest mal durchmischen, damit auch was von "unten" hoch kommt, und dran riechen. Riecht es noch nach Holz, dann brauchst Du auch nichts tauschen. Ebenso mit dem Heu, solange es nicht riecht, darf es drin bleiben. Das was muffig riecht, sind ja die Bakterien die sich vermehren. Also reicht es auch bei Dir völlig, dann zu misten, wenn es müffelt. Solange Du keine chronische Nebenhöhlenentzündung hast, darfst Du Dich ruhig auf Deine Nase verlassen.

  • Puh, das ist ja eine ganz schöne Menge bei dir. :shock:
    Ich habe ungefähr so viel wie du eingestreut und entferne einmal täglich die nassen Stellen, die vor allem um die Heuraufe und und in den Verstecken angesiedelt sind. :wink: Ich komme dabei aber auf eine von diesen Biomülltüten (10l), und ich hab ziemlich dick eingestreut, da eins meiner Schweinchen etwas Pfotenprobleme hat... Ich benutze Tierwohl super, das hat den Mist bei mir um fast die Hälfte reduziert im Vergleich zu normalen Spänen, aber selbst dann wären es gerade mal 20l. Ich nehme das Streu unter den Verstecken komplett raus, da nass, bei allen anderen Stellen mache ich das mit den Händen, da ich so viel weniger trockenes Streu entsorge. Der Geruchstest von Susanne ist ebenfalls sehr sinnvoll (auch im Hinblick auf die Generalreinigung) - wenn's müffelt, muss es weg. :wink: Ich entferne auch alle paar Tage Köttel komplett mit und lockere das Streu dann komplett einmal auf, wie beim neuen Einstreuen, um vergrabene Futterreste zu finden, ganz gemistet wird dann nur nach Bedarf, da eben abseits der Pipiecken eigentlich alles trocken und aufgeräumt ist. Du benutzt natürlich auch sehr viel Heu, das ist ja fast ein bisschen schade drum - ich würde das mal reduzieren, die freuen sich vermutlich genauso über nur die Hälfte. :wink:

  • Mariechen, ja heubezogen hab ich n Knall ;) die lieben ihre Wühlberge...bin aber schon am Reduzieren, verwende jetzt auch Stroh. Susanne, meine Nase ist paranoid :) Ich mach mir schon etwas übertrieben Sorgen wegen Bakterien, sogar beim drüberrechen, um die Köttel zu entfernen, denke ich über Bakteriuen und Kokzidieneier nach, die ich grade über die ganze Fläche verteile...hab einen leichten Dachschaden nach Kokzidien und dem ewigen Blasenärger vom nahezu kompletten letzten Jahr...


    Tierwohl super habe ich jetzt auch schon öfter gelesen, und in einem anderen Forum kam der Hinweis auf Eurolin, soll eine trockene Matte ergeben, das werde ich jetzt mal probieren. Dachte an TWS als Unterschicht zum Saugen, dann ca 7cm Eurolin mit EMA (effektive Mikroorganismen, das beruhigt mich ;) ), Heu und Stroh einmal täglich, Nassecken nur bei Bedarf (Eurolin leitet nach unten ab), und dann einmal die Woche Grossputz...wenn das so klappen würde, wäre spitze....ich teste und berichte.


    Danke für Eure Antworten!

  • kann es sein, dass du ziemlich dick einstreust?


    7cm zum überstreuen?! ich hab nicht mal 7 cm Streu insgesamt, eher so 4. Neulich hab ich mal dicker eingetreut (weil der Sack grade leer wurde), danach fand ich es viel schwieriger zu misten, weil man nass und trocken schlechter auseinander halten kann.


    bei 4 cm sind die 2,3 pipiecken unten ziemlich durchgeweicht wenn ich die Ecken dann alle 1-2 Tage sauber mache , oben ist meistens grade noch eine dünne Schicht Trockenes. Da ist das genau richtig, weder schmeiße ich zu viel gute Streu weg noch sitzen die Tiere im Nassen.

  • Hallo!


    Wenn Du nach der Koki-Behandlung zwei Mal eine "saubere" Sammelprobe von 3-5 Tagen hattest, dann solltest Du sie los geworden sein. Nur würde ich kein frisches Grünzeug mehr draußen sammeln, Kokzidien holt man sich halt oft mit Gras, in den Wiesen sind ja auch Mäuse, Wildkaninchen, Hunde etc. unterwegs.


    Die Bakterien brauchen ja schon 2-3 Tage um sich überhaupt großartig zu vermehren, und das in feuchter Streu bei warmen Temperaturen. Gar so schnell geht das nicht. Und es braucht schon einigen Keimdruck, um ein ansonsten gesundes Tier krank zu machen. Klar, bei Blasengries ist die Harnröhre empfindlicher gegenüber Keimen, aber Du passt ja sicher bei der Fütterung drauf auf, dass es gar nicht wieder so schlimm werden kann.


    Wenn Du dauerhaft das Gefühl hast, völlig neurotisch zum Putzteufel zu mutieren, wäre es auch eine Möglichkeit, über Fleecehaltung nachzudenken und das oberste Fleece täglich zu waschen. Nur auf die Heuberge müsstest Du da verzichten, das ist extrem doof runter zu puhlen.

  • Hallo Nicole 111,


    ich verstehe Dich, Du möchtest einfach jegliche "Gefahrenquelle" aussortieren.


    Kurze Frage von einer anderen Seite gesehen: Musst Du Deinen Bio- bzw. Grünabfall zum Entsorgen bringen und dafür zahlen? Hast Du keine Möglichkeit, selber eine Kompost-Ecke o.ä anzulegen oder einem Bauern für seinen Misthaufen bzw. Komposthügel zu bringen? (Als Gegenleistung könntest Du von dort Erde für Balkon o.ä. holen)


    Wenn ich in Deiner Nähe wohnen würde, nähme ich Deine "Abfälle" mit Handkuss; das wird auf dem Haufen sofort warm und dampft schön vor sich hin und gibt wunderbare Erde (bin aus der Schweiz :D)


    Also ich hole auch jeden Tag die nasse Einstreu raus. Zwischendurch haben wir das Glück, die eigene Holzspäne zu nehmen. Die ist ein wenig feiner, etwas dunkler und hat den Vorteil, dass das Material sofort total dunkel wird, sobald es feucht ist (wir feuern mit Holz).
    Der Vorteil am gekauften Einstreu ist halt der, dass es heller (fast ein wenig freundlicher) aussieht.


    Meine 2 brunzen auch am liebsten in frisches Heu, das sie aus der Raufe rausgezupft haben oder ich ihnen in eine Hängematte reinlege. Dann legen sie sich rein, schlafen drin und brunzen fröhlich weiter.
    Das nasse Zeugs fliegt natürlich auch jeden Abend raus bei mir.


    Grüessli
    Widdy

  • nasentier, 7cm waren die Empfehlung für das Eurolin, damit sich eine "Matte" bilden kann, in der die Feuchtigkeit dann nach unten geleitet wird, während´s oben trocken bleibt. Das TWS käme drunter, weil das Flachszeug die Nässe nur ableitet, nicht aufsaugt. Da ich aber Epoxi als Boden hab - das ist wie Glas - wären Urinsteinflecken kein Thema, so dass ich darauf vll auch verzichten kann.


    Die Kokzidien sind definitiv weg, auf Gras verzichte ich grad bei Blasenschwein aber bestimmt nicht, auf Heu/ Streu/ Gemüse kann man sich die übrigens auch wunderbar einschleppen...wenn dann halt eines eh (Darm)angeschlagen ist und vermehrt Eier ausscheidet....bumm. Ich hab seit 20 Jahren Meerschweinchen, das war das erste Mal, und ich will das bitte nie wieder...Fressverweigerung wegen Medikament, Desinfektionsmarathon... das war der HORROR. Aber ich hab halt schon Bedenken, die Köttel beim Abfegen der Matte noch schön über den Boden zu ziehen...ne dünne Heuschicht kommt aber eh zweimal täglich frisch drüber, und dann halt ihre Eckhügel zum Reinwühlen :)


    Fleece kommt nicht nur deshalb nicht in Frage, ich find auch den Aufwand oberätzend, wenn das OP-bedingt mal sein muss, sind immer alle froh wenn´s rum ist ;) Ausserdem wollt ich kein PVC als Untergrund wegen Weichmacher, und die hol ich mir mit Fleece ja grad wieder rein...ähm, ja, der neurotische Putzteufel drückt´s ganz gut aus ;) Ich habe aber noch Hoffnung auf eine Normalisierung :)


    Widdy, danke, Verständnis tut gut :) Ja, in den Heuhaufen pinkelt sich´s offensichtlich am allerangenehmsten...seufz. Das muss auch raus, weil´s grad im Heu am unangenhmsten riecht, da will ich die Nasen-Tiefträger nicht drin haben.


    Hier in Karlsruhe - nicht soo weit weg von der Schweiz - gibt´s überall Grünmüllcontainer für Gartenabfälle und ein grosse Deponie, wo man das Zeug sogar ebenerdig loswird - für umsonst. Also so gar kein Anlass für einen Mistexport in die Schwyz :) Garten für Selbstanbau, wow, das wär mein Traum. Aber ein sehr ferner.
    Ich hüpf auch regelmässig in einem Stall herum, kaufe da manchmal Stroh, aber mein Bauer würd mir was husten, viele mögen keine Späne im Mist, weil sie den auf die Felder fahren, das Holz entzieht dem Boden Stickstoff beim Zersetzen, da haben einige Halter von Spänepferden ein echtes Mist-Entsorgungsproblem. In der Grünmüllsammelstelle haben sie riesige Berge mit entsprechenden Innentemperaturen :shock: aber die Erde, die dabei rumkommt, die ist ziemlich schlecht (und kostet deshalb auch nix).


    Wie stellt man eigen Holzspäne her? Da fallen ja sicher nicht genug beim Sägen an, oder habt ihr ein ganzes Sägewerk? :wink:

  • Zitat von nicole111

    (...) Wie stellt man eigen Holzspäne her? Da fallen ja sicher nicht genug beim Sägen an, oder habt ihr ein ganzes Sägewerk? :wink:


    :lol: In dem man ein undichtes, altes Bauernhaus hat und "nur" mit Holz heizt. Entsprechend muss halt gesägt und gespalten werden. Und beim Sägen sammeln wir - seit wir unsere 2 Meeris haben - dann alles zusammen.


    Dann habt Ihr das aber gut mit der Grünabfuhr, hier kostet's was.