• Huhu,
    erstmal schönen Samstagabend. :)
    Ich habe mir vor ca. 1 1/2 Wochen einen Bock vom Züchter geholt, kurz daraufhin kastrieren lassen und jetzt sitzt er in einem Käfig seine sechs Wochen ab. Dabei versuche ich, ihn mehr oder weniger an das Leben meiner Meerschweinchengrupe "anzupassen", damit er - abgesehen von den Schweinchen, mit denen er dann leben wird :P - keine Schwierigkeiten haben wird.
    Dabei liegt nun folgendes Problem vor: Irgendwie versteht er die Heuraufe nicht. Am ersten Tag habe ich ihm das Heu direkt vor die Hütte gelegt, da er - verständlicherweise - sehr schüchtern war und sich nicht mal aus dem Haus getraut hat. Daraufhin habe ich es in die Raufe gesteckt, woraus er jedoch kein bisschen gefressen hat.
    Beim Züchter lag das Heu immer auf dem Boden, er weiß vermutlich gar nicht, was eine Heuraufe ist... oder ignoriert er sie nur? Wie kann ich ihm diese Methode des Fressens verständlich machen?
    Seitdem liegt das Heu wieder auf dem Boden, da ich ihn schließlich nicht durch Hungern lassen dazu zwingen kann, das Futter zu finden.
    ...dabei tut sich bei mir gerade noch eine zweite Frage auf: ich habe mal irgendwo gelesen, dass es besser ist, Wasser und Heu über den Boden anzubieten (also keine Raufen und Trinkdinger an der Wand, sondern Heu aufm Boden und Trinknäpfe), da es über den Lauf der Zeit so ziemlich aufs Genick geht.. und da meine beiden anderen Mädels demnächst 6 Jahre alt werden, hab ich natürlich vermehrt Angst...
    Was meint ihr?
    Jetzt schon vielen Dank für jede Antwort. :)

  • Heuraufen sind einfach praktisch, weil das Heu nicht verschmutzt.
    Ich biete sowohl als auch an (+verschiedene,abwechselnde Moeglichkeiten) & das Heu vom Boden wird lieber angenommen, ja - aber auch mehr zum durchwuehlen, in die Unterschluepfe ziehen, zum drauf schlafen & pieseln. Gegessen wird es auch, aber eher nebensaechlich.


    Genauso beim Trinknapf & der Flasche. Wird beides nicht genutzt, aber es ist da und die Schweine haben die Wahl.



    Ich wuerde, wenn ich du waere gerade das Heu sowohl lose, als auch in der Raufen anbieten & spaetestens in der Gruppe wird er sich dann anschauen koennen, wozu so ein Ding ueberhaupt da ist und wie es funktioniert :)


    LG Steffi

  • Huhu Steffi,
    erstmal Danke für deine Antwort!
    bei meinen Schweinen besteht nur leider das Problem, dass sie 90% des Heus einfach auf den Boden zerren und nur 10% wirklich fressen... was so schon ernorme "Heuverschwendung" ist, weil sie das Herausgezogene partout nicht fressen wollen. Wenn ich jetzt was auf den Boden lege, unterstütze ich doch dieses Verhalten nur noch, oder?

  • Schweinchen lieben es, im Heu zu liegen. Klar hat man da einen höheren Heuverbrauch, aber ich möchte ihnen diesen Spaß nicht nehmen. Ich finde auch, sie können aus einem Haufen am Boden besser die schmackhaftesten Halme selektieren und sie fressen mehr Heu, weil sie beim Liegen den einen oder anderen Halm mümmeln.


    Deinem Böckchen würde ich das Heu weiterhin auf dem Boden anbieten, so lange er alleine ist. Später, wenn er die anderen an der Heuraufe sieht, wird er schon neugierig werden.

  • Ja, der Heuverbrauch steigt definitiv - aber sie lieben es und es ist auch eine Art der Beschaeftigung fuer die Fellnasen.
    Muss natuerlich auch allein des Geruchs wegen oefter ausgetauscht werden - aber das nimmt man doch gerne in Kauf, wenn man sieht was sie damit alles anstellen.

  • Hallo!


    Kauf einfach kein völlig überteuertes Heu, dann kannst Du es Dir auch leisten, das als Beschäftigung anzubieten. Beim Bauern gibt es ca. 10 Kilo Heu für 3-5 Euro, da dürfen sie gerne mit rumspielen. Es ist Beschäftigung, Unterhaltung, macht Spaß und ist lecker.


    Auf keinen Fall sollten sie das Heu bis zum letzten Halm auffressen müssen, das verhindert ja jede Selektion und ist negativ für ihre Verdauung.


    Das ein einzelner Bock der ganz alleine bei Dir seine Frist absitzen muss, statt beim Züchter derweil mit anderen Böcken als Gesellschaft zu leben, so wenig futtert ist ja kein Wunder, ihm fehlt der Lebenswillen durch Stress und Einsamkeit. Ihn sechs Wochen alleine sitzen zu lassen ist mit Abstand die schlechteste Lösung für ihn.


    Übrigens bekommen Schweinchen keine Gelenkprobleme, weil sie drei mal am Tag den Kopf nach eienr Trinkflasche strecken müssen. Das hält sie eher beweglich und fit, ebenso die Raufen. Wichtiger ist, dass es SICHERE Raufen sind, nicht diese Gitterdinger, die werden allzu oft zur Todesfalle.

  • Danke für alle Antworten!
    Dann bleibt wohl alles so, wie es ist. :)
    Ich dachte eine Zeit lang, die Schweinchen mögen nur spezielle Heusorten, aber nachdem sie anscheinend alles Heu gleich herausziehen... kann ich jetzt wohl auf die billigste Variante zurückgreifen.
    SusanneC; ich habe auch tagtäglich ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn mir ansehe, aber nachdem ich von vielen hier aus dem Forum gelesen habe, dass das für "nur" sechs Wochen nichts ausmacht, plus meine Züchterin auch nichts dagegen meinte, habe ich ihn halt zu mir genommen.
    Am 19.05 geht es zu den anderen beiden.
    Was soll ich denn jetzt tun, wenn sein Fressproblem doch psychischen Ursprungs ist? Er kann sich ja aus Einsamkeit nicht zu Tode hungern. Jetzt ist mein schlechtes Gewissen noch größer. :/

  • Tja, da muss dein Meerimann wohl durch, die sechs Wochen muss er einfach durchstehen. Da haben alle unsere Kastraten mitgemacht, besser als kleine Meeris zu bekommen.
    Leg ihm doch einfach Berge von Heu hin, das gefällt ihm sicher besser als eine Raufe. Ich habe auch eine Raufe, aber da geht ganz selten jemand dran. Lieber in dem Heu liegen und gleichzeitig fressen. Du kannst ihm auch Zweige besorgen, da hat er mehr Beschäftigung oder das Frischfutter im Käfig verteilen, als Unterhaltung. Dies kannst du ja auch mit Leckerlies machen, die hat er ja verdient auf Grund seiner Einsamkeit. Ein paar zumindest :wink:
    Sechs Wochen gehen auch vorbei und du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, was sind schon diese paar Wochen gegen ein tolles Leben in der Gruppe?


    LG, Claudia

  • Du musst ihn engmaschig wiegen und zur Not von Hand zwangsernähren. Ja, es passiert, dass einsame Tiere vor lauter Stress komplett das Fressen einstellen - und das Problem ist dabei nicht Verhungern, da hätte man ja reichlich Zeit, sondern dass durch die mangelnde Aufnahme von Rohfaser die Verdauung zum Erliegen kommt, im Darm nichts mehr weiter geschoben wird, und sich dadurch Gasblasen im Darm bilden. Und die auch nicht weiter geschoben werden, sondern immer größer werden, bis der Bauch aussieht und sich anfühlt, wie ein Luftballon kurz vorm Platzen. Solche massiven Aufgasungen sind extrem Schmerzhaft und enden nicht selten tödlich. Und das im Zeitraum von Tagen. Daher wirklich raus nehmen, wiegen und drauf achten, dass der Bauch weiterhin weich bleibt. Falls nicht sofort zum Tierarzt und zwangsernähren.


    Grundsätzlich gilt schon "da muss er durch" aber eben unter der Vorraussetzung, dass er weiterhin ordentlich frisst. Sonst ist sein leben in ganz akuter Gefahr.


    Ich hätte da mit dem Züchter geredet ob er da nicht in einer der Bockgruppen da unterkommen kann, bis seine Frist endlich abgesessen ist.

  • Meine Meeris lieben es auch im Heu zusitzen :lol: was hast du denn für raufen?? (Also Holz oder Metall)
    Ich hab eine "Ständer" raufe halt zum aufstellen, jetzt mal gekauft und bin begeistert. Es fällt nicht um und steht sicher, ist hoch genug, das sie nicht reinspringen und sie lieben es, sich wenn ich einen Berg auf den Ständer mache, drunter zu verstecken. Also empfehle ich wirklich weiter :wink:
    Und kennt der kastrat schon trinkflaschen? Meine zwei wollen nämlich nicht einsehen das sie zum trinken da sind, obwohl ich es schon mehr Mals ihnen gezeigt habe.. :? Das könnte vllt sonst auch ein Problem werden...
    Und zum futterproblem, probiere doch mal mit Petersilie!!

  • Huhu,
    danke für die Antworten!
    Also, er frisst ja, falls das jetzt nicht so ganz rüber gekommen ist. Nur eben nicht aus der Heuraufe, sondern vom Boden. :) Er scheint auch nicht allzu down zu sein, also er unterhält sich prima selbst, springt rum wie ein Verrückter und baut sich Höhlen aus Stroh und Heu. Total knuffig. :D
    Wiegen tu ich die Schweinchen eh jeden Sonntag... er hat zwar weng Gewicht verloren, aber jetzt nicht drastisch. Aber ich achte natürlich auf seinen Bauch. Und bisher kotet er ja auch noch super. :)
    Ich habe zwei Heuraufen aus Holz, die ander Stallwand befestigt sind (Eigenbau). So Stehdinger hatte ich auch, aber meine Eine ist immer reingesprungen (egal wie hoch), und dann hab ich die schnell wieder abgeschafft, bevor sie sich verletzt hat.
    Trinkflaschen kennt er, er trinkt auch klasse, und Petersilie bekommt er auch von mir. :)

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