Meerschweinchen Haltung

Meerschweinchen im Kindergarten

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Was auch ein Punkt wäre:
    Wie geht man dann mit dem Thema Tot um?
    Logisch sollte jedes Kind lernen das es ihn gibt und man soll sie nicht in Watte packen, aber was tun wenn einmal ein Tier tot im Gehege liegt? Wie würde man dann mit der Situation umgehen? Denke da würden einige Eltern auf die Barrikaden gehen wenn das geliebte Kind einfach so mit dem Tot konfrontiert wird und man nicht dabei ist.


    Hoffe das war noch etwas brauchbares ;)

  • Für die Fiktion:


    In Außenhaltung sollten mindestens 4 Tiere leben. Es wird gesagt, dass sie so eine Schutzhütte durch die gemeinsame Körperwärme zumindest so warm halten können, dass diese nachts über 0 Grad gehalten wird. Für frische Frühlings- oder Herbstnächte könnte das auch teilweise auch schon nötig sein.
    Natürlich könnte auch eine Wärmequelle eingebaut werden.


    Damit keine Raubtiere eindringen können, muss ein Dauergehege einbruchssicher erbaut werden. Entweder muss der Erdboden ausgehoben und mit feuerverzinktem Volieredraht ausgelegt, oder durch festen Bodenbelag, zB Gehwegplatten, ein Durchdringen mittels Graben eines Raubtieres verhindert werden. Auch die Gehegegitter sollten Volierendraht sein, da dieser stärker und wetterbeständiger ist als typischer Hasendraht, welcher schnell rostet und somit durchdringbar ist. Angeblich sollen Marder & Co so sehr am Gitter nagen, dass dieses eine gewisse Stärke zum Widerstand benötigt. Auch darf der Gitterabstand nicht so groß sein, das ein handelsübliches Hühnerei hindurch passt, da sich Marder hindurchzwängen könnten.
    Sollte er es hinein schaffen und die Meerschweinchen töten, ist er nicht so nett dieses vollständig zu verspeisen. Diesen Anblick kann man den Kindern und auch Betreuern ersparen, indem man ordentlich mit geeignetem Material baut. Leider ist das nicht sehr kostengünstig.


    Das Gehege sollte idealerweise mindestens 1qm pro Tier groß sein bei Außenhaltung. Wie schon gesagt, mindestens 4 Tiere. Wobei mehr Tiere auch mehr Sozialverhalten zeigen und weniger streitanfällig sind, da sich die Interaktionen verteilen.


    Für einen Kindergarten empfiehlt sich sicherlich die Haremshaltung. 1 kastrierter Bock mit x Weibchen. Reine Bockgruppen benötigen zum einen mehr Platz um sich auch aus dem Weg gehen zu können, zum anderen kann es leider immer mal vorkommen, dass sie sich so zerstreiten, dass eine dauerhafte Trennung nötig wird. Was tut der KiGa dann? Unkastrierte Böcke lassen sich ungleich schwerer vermitteln. Zumal nach meiner Erfahrung sämtliche Eltern der Umgebung ihre Meerschweinchen gerne bei mir abgegeben hätten, weil ihr Kinder kein Interesse mehr hatten. Umgekehrt aber nicht :lol:


    Reine Weibchenhaltungen sollen gynäkologisch krankheitsanfälliger sein.


    Ein Kastrat hat bei seinen Damen für gewöhnlich immer noch Liebesdienste zu leisten. Er wird also zu diesem Zweck auf den Damen aufreiten, aber auch, um einen Rang in der Herdenhierachie zu verdeutlichen. Aussehen tut es gleich.



    In Ratgebern und Internetseiten wird die wöchentliche Wiegung empfohlen, da Meerschweinchen bei Krankheit schnell Gewicht verlieren. Am Verhalten an sich kann man es häufig nicht erkennen. Nun ist es in Außenhaltung ungleich schwerer, die Tiere dafür einzufangen. Freiwillig kommen die nicht. Das ist definitiv nichts, was den Kindern überantwortet werden kann. Auch nicht den älteren. Beim gelegentlichen Krallenschneiden können sie wiederum bestimmt helfen, wenn auch nicht eigenverantwortlich, sondern nur begleitend und unter Anleitung eines Erwachsenen.


    Dabei kann eine Art TÜV durchgeführt werden. Besonders beim Bock die Genitalien überprüfen. Die haben eine Art Tasche, in der der Penis im Normalzustand ruht. Einige Böckchen haben es nicht so mit der Hygiene und so sammelt sich dort Dreck, der vorsichtig entfernt werden muss. Allgemein kann beim TÜV neben der Gewichts- und Krallenkontrolle besonders auf die Zähne, die Augen, das Fell (Parasieten) geachtet werden. Manchmal brechen die Zähne ab, so dass das Schwein nicht mehr abbeißen kann. Unbemerkt verhungert es dann. Das ist leicht zu vermeiden, indem dem betroffenen Schwein kleingeschnittene Gemüsestücke gegeben werden. Entweder gestiftelt oder geschält. Das ist aufwendig, aber nötig, wenn man nicht den Tod in Kauf nehmen möchte. Die Zähne eines Meerschweinchens wachsen lebenslang nach, es wird also eine absehbare Zeit sein. Nur benötigt es engmaschige Hilfe, da der Meerschweinchendarm nur sehr wenig Peristaltik besitzt und ohne Futternachschub zum Erliegen kommt. Ein grausamer Tod wegen einer Banalität.


    Gefüttert werden kann vieles Gemüse, Obst, Gräser, Büsche und Bäume/Äste. Im Netz und in neueren Büchern (zB von Christine Wilde aka dieBrain) steht eine große Auflistung.
    Getreide wird eher abgeraten, da es zu Nieren- und Blasensteinen führen kann.
    Deshalb sind auch die üblichen Fertigfuttermischungen abzulehnen, in denen meistens sehr viel Getreide enthalten ist.


    Leider kennt sich nicht jeder Tierarzt wirklich gut mit Meerschweinchen aus, ohne es auch zu sagen. Einen guten TA finden - das gleicht der Suche nach dem heiligen Grahl. Zähne sind ein wichtiges Thema beim Schweinchen, ein TA der die Zähne abknipst beweist schon Lücken im Fachwissen. Auch fällt es erstaunlich wenig TAs auf, wenn ein Meeri eine Blasenentzündung hat. Dabei können dies sogar normale Halter durch einen Urinteststreifen feststellen. Nur die Medikamente bekommt man so natürlich nicht.
    Auch das ist wieder ein erheblicher Aufwand für die verantwortliche Person, was im KiGa-Alltag mit häufiger Unterbesetzung ein organisatorisches NoGo sein dürfte.


    Auch kann man im Netz immer wieder von Schwangeren lesen, die Angst haben, von Meeris mit Toxoplasmose angesteckt zu werden. Was Unfug ist. Katzen und Vögel (?) ja, aber nicht Meeris. Nur hält sich das Gerücht hartnäckig. Wie geht ein KiGa damit um, wenn es Vorwürfe von Elternseite gibt, oder Abstandsanordnungen für einzelne Kinder?
    Zumal Meerschweinchen zwar keine Toxo. übertragen können, aber in wenigen Fällen für eine bakterielle Hirnhautentzündung verantwortlich sind.



    So. Nun habe ich mein Pulver verschossen. Noch jemand? :lol:

  • Außerdem wichtig ist auch die Planung von Fütterungszeiten und Reinigung der Anlage. Es muss mindestens 2 mal am Tag jemand zum Füttern kommen, wie plant man das am Wochenende und in den Schließzeiten (Ferien, Betriebsausflüge ect). Dürfen Betriebsfremde den Kindergarten samt Garten in den Schließzeiten betreten (Versicherung) und sind die auch wirklich zuverlässig? Es muss bei jeden Wetter immer jemand kommen, egal wie widerlich es manchmal ist.
    Ich weis aus eigener Erfahrung das es immer Eltern gibt die diese "Dienstpläne" nicht einhalten, aus was auch immer für Gründen. Und am Ende bleibt es immer an den Gleichen hängen.


    liebe Grüße


    Bine

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