Meerschweinchen Babys / Nachwuchs

Mischlinge...

Themen rund um das Thema Meerschweinchen Babys / Nachwuchs (keine Zuchttipps)

  • Züchter sollen die Rassen voranbringen/verbessern...da gibt es festgelegte Merkmale, die erfüllt werden sollen.


    Zucht bedeutet nicht, Rassen zu mixen, um Mischlinge zu erhalten.


    Also um deine Frage zu beantworten...nein, du wirst keine seriösen Züchter finden, der Mischlinge vermehrt.


    Was allerdings üblich geworden ist, ist z.b. Sheltie mit Texel zu verpaaren, oder Merino mit Coronet, oder auch Sheltie mit Coronet...Glatthaar x US-Teddy oder Rex.
    -> Da entstehen dann aber auch keine Mischlinge, sondern Rassetiere, die Trägereigenschaften haben.


    Z.b. bei einer Verpaarung von Glatthaar x US-Teddy entstehen (wenn beide reinerbig gezogen) Glatthaar, die Teddyträger sind (kurz TdT)


    Natürlich müssen all diese Verpaarungen Sinn machen...möchte ich z.b den Typ der Schweine verbessern, etc... :wink:

  • Stimmt es nicht, dass Mischlinge robuster sein sollen?
    Ich weiß halt von diversen Tierarten, dass Mischlinge angeblich oft die robusteren Tiere sind. Da heißt es dann:"Die sind nicht so überzüchtet."(z.B bei Hunden)
    Trifft das bei Schweinchen nicht zu?..... Nur aus reiner Intersse!

  • Zitat von Hope4

    Stimmt es nicht, dass Mischlinge robuster sein sollen?
    Ich weiß halt von diversen Tierarten, dass Mischlinge angeblich oft die robusteren Tiere sind. Da heißt es dann:"Die sind nicht so überzüchtet."(z.B bei Hunden)
    Trifft das bei Schweinchen nicht zu?..... Nur aus reiner Intersse!


    Kann dir nur zustimmen...
    Bei Familientreffen (z.B. Geburtstag) redet meine versammelte Verwandschaft oft über solche Themen...

  • Ich sag mal, die meisten Mixschweinchen stammen aus der Zoohandlung, und diese Tiere wiederum stammen von Vermehrern, wo Dauerträchtigkeit bis zum Umfallen und Inzucht an der Tagesordnung steht.
    -> dass diese Tiere nicht gesünder und robuster als Tiere aus wohlüberlegten Verpaarungen sind, weiß man glaub ich.
    Was nicht heißen soll, dass ALLE Zoohandlungstiere krankheitsanfälliger sind oder kein schönes Zuhause verdient haben!!! bitte nicht falsch verstehen!!



    Man kann sowohl Hunde/Katzen als auch Meeri-Zucht allerdings übertreiben, da geb ich dir Recht.
    Siehe die kurzschnäuzigen Perserkatzen, die wahnsinnige Probleme beim Atmen und Fressen haben. Sowas muss nicht sein und gehört sicher auch zur "Überzüchtung".


    Das gleiche kommt jetzt bei den Meeris in Mode...sind Wildmeerschweinchen mit Stehohren und spitzer Nase auf der Welt vertreten, sollen Rassemeerschweinchen von heute Schlappohren und eine so kurze Schnauze wie möglich haben.


    Gott sei Dank bleibt es noch jedem Züchter selbst überlassen, wie weit er gehen möchte. Dass nicht alle Ergebnisse den Richtern bei Ausstellungen gefallen, sei hier mal egal.
    -> ich persönlich bin nämlich auch kein Freund von zu kurznasigen Meerschweinchen, da mit diesem Trend die ganzen Zahnprobleme gefördert werden.
    Aber zum Glück hat man hier immer noch die Wahl, zu einem so kurznasigen Tier einen robusten, vielleicht etwas spitznasigeren Bock dazuzusetzen.
    So kann man das Ergebnis (die Babys) wieder ausgleichen.

  • Dass Mischlinge grundsätzlich robuster sein sollen, halte ich für ein Gerücht... Ich sag mal, wenn man jetzt zwei Hunderassen verpaart, die beide zur gleichen rassetypischen Krankheit neigen, geht es dem daraus entstandenen Mischling sicher nicht besser^^

  • Danke für die ganzen Antworten! :)
    Okay, dann bin ich jetzt gut informiert!
    Bei Mischlingen kommt ja auch immer was anderes raus.
    Wenn man z.B. ein Glatthaar mit Rosetten "mischt" dann kommen manchmal Glatthaarbabys oder nur Rosetten raus! :roll:


    Als ich meine ersten Meeris hatte (auch Glatt und Rosette) da bekam das Rosetten weibchen Babys und die hatten nur Rosetten, nur das die nicht so borstig waren, mehr wuschlig.. :)


    Nicht das mich einer falsch versteht, aber damals wusste ich noch nicht besser Bescheid... :? :oops:

  • Der Thread ist zwar schon sehr alt, ber heute ist das Thema für mich genauso aktuell.


    Ich verstehe nicht, warum das bewusste Zusammensetzen von Meerschweinchenmischlingen grudsätzlich als unseriös bezeichnet wird. Das Vermehrer ohne Stammbaum bei zu kleinen Käfigen und schlechter Haltung allgemein nicht als verantwortungsbewusst und somit unseriös gelten, ist mir vollkommen klar. Aber was Rassestandarts von den Züchtern und ihren Tieren abverlangen, ist für mein empfinden aber auch nicht gut. Noch mehr konnte ich, bei dem Bemühen nach Meerschweinchen mit Stammbaum feststellen, dass Züchter aus Vereinen nicht zwangsläufig eine bessere Haltung haben, als Vermehrer. Besonders die Bockhaltung finde ich oft nicht gut. Die Haltungsbedingungen sind MIR aber wichtiger als die Rasse.


    Ich suche nun nach einem Zuchtpaart. Da ich Einheitsbrei nicht mag, Rassestandarts (und Ausstellungen erst recht) ablehne, ist es mir erst mal egal, welche Rasse meine Tiere haben. Ja, ich möchte ganz bewusst verschiedene Rassen kreuzen und von den Jungtieren das behalten, was am fittesten ist.
    Ich suche ebenfalls ganz bewusst nach Schweinchen mit Stammbaum, um mir der vorhandenen Genetik sicher zu sein. Dalmatiner (so sehr ich diese Farbe liebe) und Schimmel möchte ich nicht in meiner zukünftigen Zucht haben. Auch andere Rassen mit bekannten Gesundheitsschäden nicht.
    Ich gedenke in nur sehr kleinem Maßstab zu züchten und falls niemand meinen Nachwuchs möchte und der bei mir bleibt, höre ich auf, wenn der nächste Wurf die Gefahr mit sich bringt, dass es zu voll in meinen Gehegen wird. Für ein paar Jahre reicht der Platz, für ewig aber nicht.


    Mir ist das allerwichtigste, rundum zufriedene Meerschweinchen um mich herum zu haben und eines weiß ich, nicht eines meiner Tiere werde ich je zu jemandem geben, bei dem ich auch nur den Hauch der Befürchtung habe, dass er seine Tiere nicht artgerecht hält oder nicht.
    Genauso wichtig wie die Zufriedenheit, ist für mich die Gesundheit der Tiere. Ich werde meine ersten Zuchttiere definitiv nach Farbe auswählen, sofern sie gesund sind, aber meinen Nachwuchs wähle ich in allererster Linie nach Gesundheit aus, auch wenn ein anderes hübscher sein sollte!
    Definitiv werde ich von den Schlappohren und der runden Schnauze wegzüchten, wenn ich kann. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wieso diese Merkmale gleich für alle Rassen Standart sind! Bei anderen Tierarten geht es bei den Rassen doch auch auf einen unterschiedlichen Habitus geachtet. Warum darf es bei den Meerschweinchen keine Tiere geben, die natürlicher aussehen?


    Und wieso ist meine Herangehensweise verpönt, obwohl ich sonst genauso herangehe, wie Vereinszüchter die als seriös gelten herangehe? Ich überstürze nichts, informiere mich vorher sehr ausgiebig, achte auf artgerechte Haltung und Gesundheit und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich in der Meerschweinchenszene nicht als seriös gelten werde, wenn ich mit meiner Zucht beginne.


    Mein Vorhaben ist für mich sicher. Ich werde züchten und zwar nicht nach fremden Idealen, mit denen ich mich nicht wohl fühle. Aber warum die Menschheit so überhaupt nichts mit Natürlichkeit anfangen kann, ist mir ein Rätsel.


    Übrigens, wenn ich einen Meerschweinverein finde, der so denkt wie ich, werde ich sofort beitreten! Es ist nicht die allgemeine Ablehnung aller Regeln die mich bewegt - nur die Ablehnung der bestehenden.



    Übrigens sind Mischlinge tatsächlich bei den meisten Tierarten robuster. Das hat den einfachen Hintergrund, dass durch die viele Inzucht und die Reduzierung der Zuchten auf Schönheitsmerkmale der genetische Spielraum der Rassetiere so gering geworden ist, dass sie oft ein schwächeres Immunsystem haben und zu Krankheiten neigen, die in ihren Genpool aus Ignoranz hineingezüchtet wurden, die durch die geringe Auswahl an Genen nahezu sicher immer wieser und wieder auftreten werden. Manch ein Tier hat Glück und vleibt davon verschont. Diese passen dann aber nicht so gut in die Standarts, wie ein krankes Geschwistertier und schon ist der Genpool noch ein weniger geringer.


    Setzt man nun zwei verschiedene Rassen zur Paarung an, erweitert der Genpool sich, die Auswahl wird fast um das Doppelte größer und schon sind die Chancen für einen kerngesunden Mischling um ein vielfaches größer.


    Bei Hunden setzen manche Züchter bereits auf diese Vielfalt und verparen ganz bewusst zwei verschiedene Rassen. Durch genetischen Kenntnisse, können sie so sogar optisch täuschend echt Rassehunde imitieren, indem sie beim Zuchtpartner auf die rezessiven Merkmale achten. Dennoch sind diese Hunde robuster.

  • Na ich hoffe du kennst dich mit Genetik aus.. nicht das du am Ende lauter Totgeburten bzw. Schweinchen mit geringer Lebenszeit erhälst.


    Mischlinge kennt man eigentlich nur als Kinderzimmer"zuchten".. ausm Zooladen.. in Notstationen oder Tierheimen.. wo die Tiere letztlich landen und auf ein neues Heim warten.


    Bei den vielen Meeris, die momentan ein ZuHause suchen finde ich Züchten oder Vermehren eigentlich sinnlos..


    und wo willst du die Jungtiere - alle - unterbringen?


    lg Sue

  • @ CurleySue: Sie hat doch geschrieben, dass sie Dalmatiner und Schimmel nicht einsetzen wird, also ist die Gefahr von genetisch bedingten Totgeburten schon mal nicht gegeben.
    Und sie hat geschrieben, dass sie für einige Jahre den Platz hat, notfalls alle Jungtiere zu behalten, und mit dem Züchten aufzuhören, wenn sie das nicht mehr gewährleisten kann.
    Ich muss sagen, ich hätte kein Problem, aus einer solchen "Zucht" ein Tier aufzunehmen, sei es Jungtier oder Rentner.
    @ Blausternchen: ich wünsche Dir jedenfalls viel Freude bei deinem Vorhaben

  • Zitat von CurleySue


    Bei den vielen Meeris, die momentan ein ZuHause suchen finde ich Züchten oder Vermehren eigentlich sinnlos..


    Jein, grundsätzlich hast du Recht, aber das ist ein Zweischneidiges Schwert.
    Ich finde es nicht richtig alle Züchter zu verurteilen.
    Das Züchten hat durchaus Sinn und auch eine Berechtigung. Beim Vermehren geb ich dir Recht, das ist ein No-Go. Da wird nur aus Profitgier gehandelt.


    Angenommen es würde keine Züchter mehr geben. Wo kommen unsere Lieblinge dann her?
    Richtig, von Vermehrern. Meerschweinchen sprießen für gewöhnlich nämlich nicht aus dem Boden wie Pilze ;)


    Einige Rassen und Farben würden ganz verschwinden. Ich fänd das sehr, sehr schade. Wir hätten dann vermutlich nur noch Tiere in Schwarz-Rot-Weiß mit Agoutizeichnung...


    Blausternchen: Auch ich wünsche dir viel Spass :) Nur der Interessehalber, welche Farbe schwebt dir vor?
    (Ich habe mein Herz an US-Teddys in Slateblue-Weiß/Lilac-Weiß verloren. Ist aber schwer wen zu finden der diese zieht, da fast immer Gold/Safran mit bei ist...)
    Ich würde dir allerdings auch Seminare empfehlen, falls du das noch nicht vorhattest ;)

  • Es wird halt sowieso schon weit über den realistischen Bedarf in Artgerechter Haltung hinaus gezüchtet. Viele Züchter fragen gar nicht groß nach, wie die Tiere dann leben sollen, Hauptsache die sind verkauft. Da sind viele Notstationen wählerischer.


    Denkt dran, wie es oft auf Rasseausstellungen läuft - man zahlt beim einen, der andere gibt einem das Tier, den Züchter lernt man dabei gar nicht kennen, höchstens dann, wenn der zufällig in der Nähe seiner Tiere steht und nicht gerade beim Kaffeeverkauf oder beim Richten ist. Und es wird auch gar nicht nach Namen und Adressen der Käufer gefragt, bei vielen Ausstellungen läuft das so anonym wie im Zoohandel. Nachdem die dann auch noch oft in Turnhallen, Schulen etc. stattfinden muss man ja auch damit rechnen, dass viele Käufer keine Leute mit Hobby "Meerschweinchen" sind, sondern Familien deren Kinder da zum Kinderturnen gehen. Toll, so ein Verkauf in Kinderzimmerhaltung.


    Auch im Tierschutz landen viele eindeutige Rassetiere, wenn man den Umkreis in dem man sucht auf ganz Deutschland ausweitet, dann kann man so ziemlich jede Rasse und jeden Farbschlag finden.


    Ich halte auch nicht unbedingt viel davon, Rassen zu kreuzen, wenn man Mischlinge will. Auch bei Hunden. Wenn ich einen Mops mit einem Cavalier King Charles Spaniel kreuze, habe ich am Ende einen brachyzephalen Hund, der kaum Luft bekommt, und an einer massiven Kleinhirnquetschung leidet, die ihm Höllenqualen bereitet, und wenn er zu wild rumtobt, fallen die Augäpfel aus dem Schädel. Das ist keine Übertreibung, sondern rassetypische Probleme. Die leider eben oft dominant vererbt werden, weil sie so vehement in die Linien hinein gezogen wurden, die extra kurze Schnauze, die extra großen Augen die dadurch so groß aussehen, indem die Augenhöhlen eigentlich zu klein sind, die besonders runden kleinen Köpfe, in denen das Gehirn keinen Platz mehr hat.


    Bei Meerschweinchen sehen wir doch ähnliche Probleme, die betont runden Köpfe, das oft sehr hohe Gewicht bei Rassetieren, unter dem die Gelenke und das Herz leiden, die miese Lebenserwartung. Aber ob ein Tier eine vernünftige Lebenserwartung hat, kann ich eben bei dem Weibchen mit 8 Monaten vorm ersten Decken auch nicht abschätzen. Und die, die noch eine lange Schnauze haben, sind schwer verkäuflich weil sie einfach weniger "süß" aussehen, sondern eher als "irgendwie rattig" beschrieben werden.

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