Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

weibliche Kastration - Erfahrungsberichte, bitte

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    ich war heute mit meiner Wutz beim TA, da sie am Bauch und den Flanken kahle Stellen hat und ich auf Milben tippte.
    Der TA, ein echter meerschweinchen erfahrener TA, hat sie abgetastet und befunden, das es keine Milben oder Haarlinge sind.. sondern entartete Zysten.


    Die Zysten sind ca. 3-4 cm groß und "zu hart" für normale Zysten. Behandeln tun wir jetzt nicht, erst einmal weiter beobachten.


    Meine Wutz ist ca. 3-4 Jahre alt, bei ihr wurde bereits ein Tumor am Hals entfernt - der damals gutartig war, laut anderem TA.. und tja..
    jetzt hätte ich gerne Erfahrungsberichte anderer Halter, wie eure Wutzen eine Kastration überstanden haben.


    Das Risiko, ist m. E. die Narkose und der Eingriff, da wird ne Menge vom Schwein raus genommen. Wie war denn das bei euch?


    lg Sue

  • Wir haben im Februar unsere Gwinni (fast drei Jahre alt) kastrieren lassen, die auch entartete Zysten hatte (eine mit acht Zentimeter Durchmesser) und langsam kahl wurde.


    Ich würd's wieder machen. Gwinni hat die OP gut überstanden, sie ist nachmittags operiert worden und blieb zur Beobachtung mit Begleitschwein Mops über Nacht in der Klinik. Am nächsten Morgen konnte ich sie abholen. Sie hat sich benommen, als wäre nichts gewesen, sah nur etwas "geschrumpft" aus. Die Naht heilt gut, sie durfte auch gleich wieder auf Streu und zu den anderen. Schon am ersten Tag hüpfte sie auf den Häusern herum.


    Sie ist wirklich aufgeblüht, viel lebhafter und langsam hat sie auch ihr Vor-Zysten-Gewicht zurück - und die Haare sind wieder da.


    Ich bin extra mit ihr in die Klinik gegangen, weil unsere Haus-TÄ immer nur beobachten und, solange sie nicht wie wild rumbrommselt und alles bespringt, nicht behandeln wollte. Die Ärztin in der Klinik hat gleich zur Kastration geraten und ihre auf dem Gebiet sehr erfahrene Kollegin hat dann operiert.

  • Sie muss behandelt werden. So oder so.
    Fellverlust ist ein eindeutiges Zeichen, dass zu viel Hormone produziert werden.
    Entweder wird ne Kastration gemacht oder mit Hormonspritzen behandelt.
    Aber wenn sie sich schon unnormal anfühlen, dann wäre eine Op die Lösung.
    Sollte auch nur ein Tierarzt machen, der viel Erfahrung mit hat.
    Bei FB hab ich gelesen, dass bei einem Schweinchen nur die Zysten entfernt wurden und nicht die Gebärmutter dazu.
    Da waren es dann links und rechts nur Einschnitte.
    Ggf sollte vorher noch nen Ultraschall gemacht werden, um Veränderungen der Gebärmutter auszuschließen

  • Hallo!


    Klingt ganz so, als ob sie wirklich an der Grenze wäre zwischen Zysten und Eierstockkrebs. Das gute dran ist: wenn Eierstöcke und Gebärmutter draußen sind, kommt dieser Krebs bei Meerschweinchen in aller Regel nicht wieder. Du kannst also noch gut ein paar schöne Jahre mit ihr haben.


    Die Operation ist nicht ohne und mit einem recht großen Blutverlust verbunden. Daher ist es wichtig, dass der Allgemeinzustand vorher so gut wie möglich sein sollte und der OP-Termin ideal möglichst früh am morgen, da ist der Kreislauf vom normalen Biorhythmus her stabiler und sie kann länger beim Tierarzt auf einer Wärmematte liegen um langsam und schonend wieder richtig wach zu werden. Das ist einfacher mit einer Matte die man auf 38 Grad einstellen kann als zu versuchen so eine Temperatur mit Wärmflaschen hinzubekommen.


    Ich hatte selber noch keinen Fall, aber habe im Bekanntenkreis zwei Fälle mitbekommen, dem einen Weibchen ging es schon am nächsten Tag wieder super, das andere hat ein paar Tage in den Seilen gehangen weil sie nach der Narkose aufgegast war. Mit ein paar Tagen Sab Simplex und päppeln war das aber in den Griff zu bekommen. ggf. würde ich daher den OP-Termin nach möglichkeit vor ein Wochenende legen, damit Du notfalls danach auch Zeit zum päppeln hast.

  • Esmeralda wurde vor einem Jahr kastriert, nachdem nichts mehr geholfen hat und die Abstände zwischen den Punktionen immer kürzer wurde.


    Sie ist mein erstes Weibchen, welches ich hab kastrieren lassen, bis dato haben meist andere Methoden Erleichtrung gebracht.


    Esmeralda war bereits 5 und was soll ich sagen, sie hat die Kastration sehr gut verkraftet, sie flitze schon am nächsten Tag wieder rum. als wäre nichts gewesen.


    Meine TÄ meinte dann, kein Wunder, die Zysten waren riesig, ihr kanns nur besser gehen :wink:

  • Das ist schön zu hören, das es eure Mädels gut überstanden haben.


    Hm.. ich erinnere mich an Luckys letzter OP. Da wurde ein Tischtennisball großer Tumor am Hals entfernt.. nach der OP hatte ich sie wach abgeholt und ihr einen extra Teil im Gehege abgetrennt.. so das sie in der Gruppe irgendwo noch geschützt war.. und die Narkose weiter abbauen konnte.


    Die Wunde am Hals heilte sehr gut ab.. und sie war danach auch wieder agiler unterwegs..


    Die einzige Verhaltensänderung, die ich bisher sehe ist, das sie und eine andere Wutz ständig zusammen kuscheln.. manchmal kuschelt sich auch noch eine Wutz dazu.. und dann quetschen sich 3 Schweine in ein kleines Haus..


    zickig etc. ist sie noch nicht geworden.. merkt man vergrößerte Zysten noch an etwas, außer das sie in die breite geht?


    sind 3-4 cm große zysten.. also zählen die zu "den großen" oder den "kleinen"?


    lg Sue

  • Hallo!


    Die sind relativ klein, aber das kann sich schnell ändern, weil sie in aller Regel mit Flüssigkeit gefüllt sind. Und dann halt von innen ziemlich auf den Darm drücken können, das ist ja von der Natur nicht so vorgesehen, dass da was Platz braucht, die Rutschen leider eher richtung Bauchraum statt Richtung Gebärmutter.


    Die Frage ist eben ob es wirklich Zysten sind oder sich schom Tumorgewebe bildet, das könnte man vielleicht beim Ultraschall sehen. Auch weil das Verhalten eher untypisch ist.

  • Meine Dame hat damals nach ihrer Kastration eine Bilderbuchgenesung hingelegt.


    Klar ist das ein großer Eingriff, aber solange das Schweinchen vorher fit ist, ist das Risiko tragbar.

  • Wir hatten zwei erfolgreiche Mädels-Kastras (wiederkehrende Zysten und einmal ein Gebärmutter-Tumor). Die OPs sind sehr gut verlaufen und beide Mädels wieder richtig aufgeblüht. Dennoch würde ich die OP immer nur in Angriff nehmen, wenn die Hormonbehandlung nicht mehr anschlägt.

  • Naja Hormonbehandlung wollte mein TA nicht machen. Die Zysten seien "zu hart" für normale Zysten und bei ihr wurde eben schon nen Tumor entfernt.


    Bisher zeigt sie auch keine großen Verhaltensänderungen, das kuscheln hörte auf, nachdem ich das Haus heraus nahm. Genug Verstecke etc. haben sie.


    Ich bin mir halt unsicher, weil das ein recht großer Eingriff ist.. und ich Bammel um meine Wutz habe.. wie äußern sich eigentlich Verhaltensänderungen bei tumorösen Zysten? Zeigten eure Mädels abnormes Verhalten und wenn ja, welches genau?


    lg Sue

  • Wurde denn schon ein Ultraschall gemacht? Ich persönlich würde so einen großen Eingriff nicht machen lassen, bevor das nicht gemacht wurde und, noch wichtiger, bevor es nicht mit Hormonen versucht worden ist. Weibliche Kastrationen sind ja eher die Notfalllösung und allein der Tastbefund würde mir für so einen großen und riskanteren Eingriff nicht reichen, vor allem, da dein Schweinchen bisher ja nicht verhaltensauffällig ist.
    Liebe Grüße :)

  • Hallo,
    meine Marie wurde letztes Jahr im Sep. kastriert wegen es Gebärmuttertumors. Zudem Zeitpunkt war sie knapp 2,5 J. Sie hat die OP soweit gut weggesteckt, es gab etwas Schwierigkeiten mit der Narbe. Sie reagierte auf das Nahtmaterial und es gab einen kleinen Abszess, der gespült werden musste. Nach 2 Wochen war der weg. Sie hatte enorm Gewicht verloren, über 150 g, so dass ich trotz dass sie gut frass noch 3 Wochen lang etwas zugefüttert habe. Mittlerweile hat sie ihr altes Gewicht zurück.


    Abnormales Verhalten konnte ich wenige Wochen vllt 2 - 3, ich weiß es nicht mehr genau, vor der Diagnose feststellen, dass sie allen anderen Schweinchen ständig aufreiten wollte, das hat sie sonst nie gemacht.


    Ich wünsche deiner Wutz gut Besserung!

  • Hallo,


    inzwischen ist meine Wutz Lucky wieder zugewachsen.. sprich die Haare an den kahlwerdenden Flanken und am Bauch sind wieder nachgewachsen.


    Operiert wurde sie noch nicht. Morgen gehts zum TA, der will sie sich nochmal anschauen bevor wir dann einen OP-Termin ausmachen.


    Lucky zeigt im Moment auch keinerlei verändertes Verhalten, selbst das kuscheln mit anderen Meeris hörte irgendwann auf.


    Zickig ist sie nur in ihren brünstigen Phasen.. gezoffe mit anderen gibt es nicht. Okay, das normale Ranggehabe.. aber keine Eskalation oder ähnliches.


    Jetzt bin ich natürlich ein bisschen unsicher und gespannt was der TA morgen sagt.


    Das komische ist, mir ist aufgefallen das VitaminC ob natürlich oder künstlich dabei half das die Haare wieder nachwuchsen. Ist das.. kann das sein?


    Lucky hat nen gutes Gewicht von 1,220 kg


    lg Sue

  • So, gerade war ich beim TA weil ne andere Wutz mir Sorgen macht.


    Zu Lucky gabs ne kurze Rücksprache.. die OP ist vom Tisch. Lucky selbst zeigt keinerlei verändertes Verhalten, die geht als "normale" Wutz durch, wüsste man es nicht besser.


    Eine OP ist somit nicht notwenig.. und was immer das war oder ist.. diese Zysten sind nicht aktiv.. vergrößern sich nicht, schlagen auch nicht hormonell auf die Stimmung.. meine Gruppe ist abgesehen von paar normalen Streitigkeiten.. echt harmonisch.


    Ihr Haarausfall am Bauch bleibt uns weiterhin erhalten.. das ist aber auch das einzige abnormale was sie zeigt.


    Durch VitaminC wird der Haarausfall gelindert.


    lg Sue