Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Wunden am Rücken

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    meine Schweinchendame und ich bräuchten dringend eure Hilfe. Wie man auf dem Foto sieht (besser habe ich es nicht hinbekommen...), hat sie am oberen Rücken zwei Wunden. Die untere ist tiefer und verkrustet, die obere ist leicht aufgekratzt. Die Farbe und das Glänzende kommen von der Betaisodona, also sieht es noch schlimmer aus, als es ist. Die verkrustete Wunde hatte sie Anfang des Jahres an genau derselben Stelle schon einmal, an genau derselben Stelle - ich vermutete damals eine Bisswunde, da eine Vergesellschaftung da noch nicht lang zurücklag. Irgendwann war die Kruste ab, die Haut rosa und als ich beim letzten TÜV vor gut einer Woche geschaut habe, waren die Haare schon fast nachgewachsen. Und nun das...


    Ich habe heute leider keinen TA-Termin mehr bekommen, sondern erst morgen früh und daher wollte ich euch fragen, ob ihr eine Idee habt, was das sein könnte? Ich habe vorhin ihre Haut und ihr Fell durchgeguckt, das sieht alles gut aus, keine Schuppen, kahle Stellen oder Tierchen, außer eben die beiden Wunden...
    Wenn es Milben wären, müsste sie die ja schon länger haben und hätte sie dann nicht zumindest schuppige Haut? Und warum ist die Stelle, die schon abgeheilt war, nun wieder offen? Das spricht doch auch eher gegen Parasiten?!
    Käme ein Pilz in Frage?


    Ihr selber merkt man bisher noch nichts an, sie scheint auch keine Schmerzen an der Stelle zu haben. Allerdings spürt man bei der größeren Wunde eine Erhebung.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mal eine Auge drauf werfen könntet, sodass ich morgen beim TA gut vorbereitet bin! Danke und lg!

  • Man kann es leider auf dem Foto nicht so gut sehen, wie ich das wollte - das obere ist "nur" aufgekratzt, nicht gebissen. Was mich eben irritiert, ist, dass die untere Wunde ja quasi "wiedergekommen" ist - es ist doch recht unwahrscheinlich, dass sie zweimal an exakt derselben Stelle gebissen wurde? Außerdem lebt die Gruppe nun schon einige Wochen zusammen und ich konnte keine großen Streits mehr beobachten, Verletzungen gab es auch keine...

  • Naja, Kampfschweinchen haben schon ihre eigene Technik, da geht es gern mal an die gleiche Stelle. Durfte bei Yuki damals zweimal die Unterlippe an exakt der gleichen Stelle wieder zusammen nähen lassen. Die beteiligten Damen hatten übrigens jahrelang friedlich zusammen gelebt.
    Kleineren Zoff kann es auch in eingespielten Gruppen geben. Zum Beispiel Rangstreitigkeiten, wenn sich das Kräfteverhältnis geändert hat (Krankheiten, Wachstum), wenn die Damen brünstig sind oder ein hormonelles Problem vorliegt.

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten! :)


    Ok, dann könnte es wohl doch eine Bisswunde sein... Bin mir auch nicht sicher, ob sie und mein Kastrat ihren Rang abschließend geklärt haben, da sie vor seiner Zeit die Ranghöchste war, nun will er das aber sein. :wink: Nur schienen sie in den letzten Wochen recht harmonisch.


    Aber diese aufgekratzte Stelle finde ich auch komisch, sollte ich da besser mal den TA schauen lassen, ob da Milben in Frage kommen? Woran erkennt man denn diese Grabmilben noch?

  • Ok, vielen Dank! :) Berichte dann gerne kurz, was der Arzt gesagt hat.


    Eine kurze Frage noch: Wenn das eine Bisswunde ist - muss ich mir dann schon Sorgen machen, dass die Gruppe doch nicht zusammenpasst? Die Wunde ist, wie gesagt, am oberen Rücken eher etwas seitlich. Die Schweinchen leben seit ca. zwei Monaten in dieser Gruppenkonstellation.


    Viele Grüße!

  • Ich wollte ja kurz von gestern berichten: Laut TÄ sieht die untere Wunde eher wie ein Biss aus. Ist wohl auch etwas entzündet, daher kommt verdünnte Betaisodona drauf und nächste Woche wird kontrolliert, wie es aussieht. Bei der oberen Wunde sah man unter dem Licht überm Behandlungstisch, dass weiße Schuppen auf der Haut sind. Beim Tesaabklatsch hat man nichts gesehen, aber da Grabmilben ja unter der Haut wohnen und sie vor einigen Wochen schon einmal eine offene Wunde hatte, hat sie Stronghold bekommen, um einen Milbenbefall ausschließen zu können... Durch die VG und Hormonprobleme hatte sie in den letzten Wochen durchaus Stress, daher ist es nicht unwahrscheinlich. Nun muss nur noch alles gut heilen!

  • Hallo zusammen,


    morgen ist der Kontrolltermin für die Wunden - ich habe mir das gerade selber noch mal genauer angeschaut. Beides ist verheilt, also die Kruste ist ab, darunter rosa Haut (allerdings mit weißlichen Schuppen...). Was mir Sorge macht: Wenn ich bei der unteren (größeren) der beiden Wunden vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger die Stelle zwischen die Finger nehme, wo die Kruste drauf war, spüre ich, dass da etwas ist. Es scheint ihr auch unangenehm zu sein. Streicht man mit dem Finger über die Stelle, ist auch eine kleine Erhebung zu spüren.
    Da ich noch nie mit einem Abszess zu tun hatte: Kann das so etwas sein? Also dass die Wunde zwar oberflächlich verheilt ist, aber unter der Haut noch Eiter ist? Oder ist ein Abszess grundsätzlich auch verkrustet?


    Vielen Dank und liebe Grüße!

  • Ich bin gerade ziemlich traurig und hoffe, dass irgendwer im Forum mir einen guten Rat erteilen kann... So, wie es aussieht, kratzt Finchen sich die Wunden selbst. Der Knubbel, den ich ertasten konnte, ist etwa kirschgroß, unter der Haut, von außen nicht wirklich sichtbar, aber beim Drüberstreichen fühlbar, nicht verschiebbar und nicht komplett hart. Er tut ihr weh, weswegen ich ihr gerade etwas Metacam gegeben habe. Rund um diesen Knubbel hat sie sich inzwischen drei Stellen aufgekratzt. Die anderen Schweinchen sind auch ständig mit der Nase an dieser Stelle in ihrem Fell.


    Freitag war ich mit ihr beim Tierarzt, der den Knubbel auch ertastet hat und meinte, es sei eine Entzündung, aber nicht eitrig. Sie bekommt daher seit Freitag Baytril, aber ich finde nicht, dass der Knubbel inzwischen kleiner ist. Ihr geht es auch nicht so gut. Sie frisst zwar, aber plustert sich auf und liegt nicht so wirklich entspannt.


    Inzwischen bin ich mir auch gar nicht mehr sicher, ob erst die Wunde oder erst der Knubbel war. Vielleicht hat sie den Knubbel auch schon länger, nur dass er da noch nicht oder kaum fühlbar war und sie sich nichts hat anmerken lassen.


    Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Arzt, die Frage ist nur, was jetzt das Richtige ist. Warten, ob Baytril anschlägt? Punktieren und wegschicken und riskieren, dass es ein Tumor ist, der durch den Pieks streuen könnte? Oder es direkt entfernen lassen? Allerdings habe ich Angst, da der Knubbel so groß ist, da müsste ja richtig viel rausoperiert werden. Außerdem ist eine OP ja immer ein Risiko. Könnte man denn auf einem Röntgenbild/beim Ultraschall sehen, ob es ein Abszess oder ein Tumor ist? Wenn ich eher zum Operieren tendiere, würde ich zu einem weiter entfernten, meerierfahrenen Arzt fahren.


    Ich würde mich sehr über Ratschläge freuen, ich mache mir wirklich große Sorgen...
    Viele Grüße!

  • Ich würde gleich zum Meerierfahrenen Tierarzt gehen, denn so wirklich weiter geholfen hat Dir der letzte Tierarztbesuch ja nicht. Du hast Geld bezahlt, aber gebracht hat es wenig, und wirklich ernst genommen fühlst Du Dich auch nicht.


    Wenn ein Tumor streut tut er das auch ohne Punktion, das macht kaum Unterschiede.

  • Zunächst einmal: Ruhe bewahren. Vielleicht ist es nur eine entzündete Talgdrüse. Selbst wenn es ein Tumor ist, ist das noch kein Weltuntergang, in dem Bereich sind Tumore zumeist gutartig. Normalerweise streuen auch bösartige Tumore nicht spontan durch einmaliges punktieren. Es ist immer ganz gut zu wissen was es ist, aber im Zweifel würde ich es schlicht entfernen lassen. Das Teil scheint ja noch recht klein zu sein, die OP dauert nur wenige Minuten und ist abgesehen von der Narkose ein Klacks.
    Gib erstmal noch ein paar Tage Metacam (als entzündungshemmer) und Baytril. Nach zwei Tagen ist da noch keine Spontanheilung zu erwarten.

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten! Ich bin jetzt schon beruhigter.


    Beim entfernteren Arzt bin ich mir ziemlich sicher, dass er das direkt entfernen wollen würde, selbst wenn es "nur" ein Abszess oder eine Talgdrüse wäre. Und da mir bisher, außer Zahnkorrekturen, OPs mit Narkose etc. erspart geblieben sind, mache ich mir schon Sorgen. Zum Glück ist sie aber soweit fit und hat auch noch nicht abgenommen.


    Ich muss aber auf jeden Fall morgen zum Arzt, da die Praxis mir am Freitag kein Metacam mitgegeben hat und ich daher gerade meinen Vorrat aufbrauche. Auch Baytril habe ich nur noch für zwei Tage, da sie nach fünf Tagen kontrollieren wollte.


    Generell falls ich zum anderen Tierarzt fahre: Wie mache ich das bei drei Tieren und insgesamt drei Stunden Autofahrt - nur Finchen, alle drei einpacken oder zu Hause ein Schwein zurücklassen?


    Viele Grüße!

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