Satinkrankheit - wenn die Knochen abbauen

Osteodystrophie bei Meerschweinchen

in Wenn das Meerschweinchen krank ist

Der Meerschweinchen Ratgeber ersetzt nicht Tierarzt!
Hast Du den begründeten Verdacht dass Dein Meerschweinchen erkrankt ist, bringe es zu einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt und therapiere nicht selbst, wenn Du nicht genau weißt was zu tun ist!

Die Osteodystrophie ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der den Knochen Calcium entzogen, jedoch kein neues eingelagert wird. Dadurch werden die Knochen instabil. Die OD wird auch Satinkrankheit genannt, da Studien über Osteodystrophie sich anfangs mit nur einer Zuchtlinie Satinmeerschweinchen auseinandersetzen, die fast alle erkrankt waren bzw. die Erkrankung weitergaben. Satinmeerschweinchen werden in allen Rassen und Farben gezüchtet. Satinmeerschweinchen haben ein besonders glänzendes Fell, da die Haare dieser Tiere hohl sind und das Licht anders brechen.

Zuerst wurde angenommen, dass es sich um einen erblichen Gendefekt handelt und alle Satinmeerschweinchen von dieser Krankheit betroffen sind. Dies wurde in neueren Untersuchungen jedoch angezweifelt. Trotzdem rate ich jedem davon ab, mit Satinmeerschweinchen Nachwuchs zu bekommen. Denn man weiß meist nicht, ob das Meerschweinchen belastete Vorfahren hatte. Treten Symptome der OD auf, kann durch das Röntgen des Schädels und der Hüfte die Diagnose vom Tierarzt gestellt werden.

Die OD tritt gehäuft bei Satinmeerschweinchen auf, so dass ein Gendefekt vermutet wird. Meerschweinchen ohne die Besonderheit des Satinfells sind nur deutlich seltener betroffen.

Ursachen der Osteodystrophie

  • Vermutlich ein Gendefekt, der sich rezessiv vererbt

Symptome der Satinkrankheit

  • Bei Befall der Oberschenkel und Hüften Schwierigkeiten beim Laufen, Entlastung der Hinterbeine auch in Ruhephasen
  • Bei Befall des Kiefers und Kopfes Probleme beim Fressen
  • Gewichtsabnahme bei normalen Fressverhalten
  • Bevorzugung von Weichfutter
  • In fortgeschrittenem Stadium Störungen bei Bewegungen und hoppelnder Gang
  • Ausbruch der Krankheit meist im Alter von 1 bis 2 Jahren

Behandlung von Meerschweinchen mit Osteodystrophie

  • OD ist weder behandelbar noch heilbar. Solange das Meerschweinchen ohne Schmerzen lebt, sollte man ihm ein schönes Leben geben. Wenn es Schmerzen bekommt, ist eine Therapie mit Schmerzmitteln möglich. Sind die Schmerzen so groß, dass sich das Meerschweinchen nur noch quält oder bei Befall des Kiefers kein Fressen mehr möglich sein, sollte man die Entscheidung für sein Tier treffen und es einschläfern lassen, so schwer es auch fällt.
  • Aus der Naturheilkunde ist das Mittel Kolloid R von Spenglersan bekannt. Dieses wird eigentlich bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, hat jedoch bei einigen OD betroffenen Meerschweinchen Erfolge erzielen können. Zwei Mal am Tag gibt man einen Tropfen des Kolloid R auf die kahle Stelle hinter jedes Ohr.

Osteodystrophie im Meerschweinchen Forum

Es gibt über 10 Themen zu Osteodystrophie im Forum:

  • Hi
    als ich vorhin nach Hause gekommen bin, habe ich bemerkt das Nala zusammengekauert in der Ecke saß. Heute morgen war noch alles ok. Sie ist ein Satain- Meerschweichen.
    Allso bin ich gleich zu TA gefahren. Sie wurde untersucht und auch geröngt.
    Die TA hat Osteodystrophie festgestellt und Metacam verordnet.
    Nun möchte ich gerne wissen ob ich bei der Fütterung und auch im Umgang irgendetwas besonderes beachten muss?
    LG
    Apache95

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (1 Beiträge)
  • Hallo,


    einer meiner beiden Lunkarya-Böcke hat von Februar bis jetzt ziemlich viel Gewicht verloren (24.02. = 1.124 Gramm, aktuell = 920 Gramm). Ich war bereits vor Ostern mit ihm beim TA. Es wurde eine Menge untersucht und getestet, alles ohne Ergebnis (Röntgen, Kotuntersuchung, Blutbild, Zähne, Milben). Es waren lediglich ein paar wenige Luftblasen auf dem Röntgenbild im Darm erkennbar, aber lt. TA nicht so schlimm, dass es bedrohlich wäre. Weiterhin hatte er einen leicht geröteten Hals, aber lt. TA auch nicht wirklich schlimm.


    Er bekam 10 Tage Baytril und Metacam (wegen einer evtl. "versteckten" Infektion bzw. Schmerzen), 2 x eine Vitaminspritze, und ich habe ihn mehrmals täglich mit Päppelbrei zugefüttert.


    Er frisst, aber nicht sooo viel wie der andere, allerdings auch nicht besorgniserregend wenig. Er ist nicht soooo fit und bewegt sich nicht so viel wie der andere, liegt aber auch nicht nur rum. Allerdings macht er viel kleinere Köttel als der andere (ungefähr die Hälfte), hat jedoch keinen Durchfall. Ich finde, er verliert ziemlich viel Fell, das kann ich ihm quasi ohne ihm wehzutun rausziehen.


    Er hat nicht weiter abgenommen, nimmt aber auch überhaupt nicht zu (trotz zweimal täglich Päppelbrei, 2 TL getreidefreies Trofu täglich). Die Tiere bekommen täglich an die 350-400 Gramm Gemüse (Salat, Gurke, Fenchel, Paprika, Sellerie, Möhre). Er mag auch alles. Heu ist natürlich immer da und das frisst er auch.


    Hat jemand eine Idee, was er haben könnte bzw. was man noch untersuchen kann? Ich wollte jetzt nochmals eine Woche Kot sammeln und untersuchen lassen, nur zur Sicherheit.


    Außerdem habe ich die beiden reingeholt (sonst ganzjährige Außenhaltung), um ihn besser beobachten zu können.


    Bin echt ziemlich ratlos, da sich das nun schon seit Wochen hinzieht, es ihm nicht schlechter geht, aber auch nicht besser. Ach ja, er ist erst zwei Jahre alt, also sehr jung :-)


    Wäre für Ideen, Vorschläge etc. sehr dankbar!

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (12 Beiträge)
  • Hallo,


    unsere Brauni (4 J.) macht uns ziemliche Sorgen. Sie hat ja immer wieder auftretende Aufgasungen, sodass wir ihr regelmäßig Lefax geben und sie nur noch sehr beschränkte Gemüsesorten essen kann. Dadurch ist ihr Bauch dauerhaft größer als normal, mal schlimmer, mal weniger schlimm.


    Seit gestern nun kann sie ihr linkes Hinterbein (s. Foto, da "sitzt" sie quasi) nun gar nicht mehr richtig bewegen, dadurch robbt sie nur noch durch den Freilauf bzw. das Gehege und knickt immer leicht zur Seite ab. Im Einstreu kann sie sich kaum noch vorwärts bewegen und sitzt meist in ihrem Kuschelsack (dadurch wahrscheinlich auch zusätzlich die Aufgasungen, da keine Bewegung). Die Beinchen "knicken" quasi ab und sie kann sich kaum aufrecht halten. Wenn man sie von hinten betrachtet "spreizt" sie die Füßchen quasi nach hinten ab.


    In der Vergangenheit hatte die TÄ schon mal Vitaminpräp. gespritzt, da zu mal hatte sie Meerschweinchenlähme ausgeschlossen. Wenn ich heute von der Arbeit nach Hause komme, wollen wir auf jeden Fall ab in die Tierklinik... ihre Schwester, die wir letztes Jahr einschläfern lassen mussten, hatte auch Anzeichen von Lähmung.


    Ich kann halt schwer einschätzen, ob sie Schmerzen hat (wir haben sie zusätzlich mit 1/4 Tablette Traumeel behandelt), gestern hatte ich sie auf mir, da war sie ganz kühl und hat sich gleich in meinem Hals vergraben und die Wärme gesucht.


    Was gibt es denn da für Möglichkeiten? Ist überhaupt eine weitere Behandlung, ohne das Tier leiden zu lassen, möglich????
    Ich hab Angst, dass die TÄ heute sagt, dass es keine Möglichkeit mehr gibt und wir sie einschläfern lassen müssen ;(( wobei ich natürlich das beste für das Tier will!!!


    Wäre für ein paar Tipps dankbar.


    LG


    http://imageshack.us/photo/my-images/42/brauniv.jpg/


    Uploaded with http://imageshack.us



    Noch eine kurze Anmerkung:
    Seit heute Morgen atmet sie auch richtig schwerfällig, da bewegt sich ihr gesamter Bauchbereich sichtbar heftig auf und ab.

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (16 Beiträge)
  • Hallo zusammen,
    habe leider letzten Dienstag die Diagnose erhalten das mein Satinschweinchen Gini Osteodystrophie hat :(
    Es fing damit an das sie nicht mehr so gut laufen konnte und wurde jetzt zwei mal geröngt und da der Schatten auf dem Bild größer geworden ist steht die Diagnose fest.
    Habe gelesen das diese Krankheit eigentlich im Alter zwischen 1-2 auftritt, mein Schweinchen ist aber schon ~ 5 ...


    Ich wollte mal fragen ob jemand Erfahrung mit dem Kolloid R von Spenglersan hat? Wir haben gleich am Dienstag damit begonnen Gini damit zu behandeln da wir ja nichts mehr zu verlieren haben :(

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (8 Beiträge)
  • Hallo liebe Meeri-Freunde,


    wie ihr ja aus meinem anderen Thread wisst, hat sich unsere Lucky den Oberschenkel gebrochen, was möglicherweise auf eine beginnende OD-Erkrankung zurückzuführen ist.


    Aus den Erfahrungen hier im Forum und aus dem Internet behandeln wir seit einigen Tagen mit Kolloid R um möglicherweise den Fortschritt der Erkrankung zu verlangsamen bzw. vielleicht sogar vollständig zu stoppen.


    Wir stehen zudem in einem regen Austausch mit unserem Tierarzt - und dieser wiederum mit einem anderen Tierarzt und der Pharma-Industrie. Wir werden nun eine Therapie beginnen, um OD zu behandeln, vielleicht zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Der Hersteller hat das Mittel schon mit Erfolgen auch am Meerschweinchen getestet und wir wollen nun versuchen - was bleibt uns auch anderes möglich - ob dieses Medikament tatsächlich gegen Osteodystrophie hilft. Da ich über die Suchfunktion keinerlei Einträge gefunden habe und das Medikament auch bei unserem Freund Google in Kombination mit dem Begriff "Meerschweinchen" total unbekannt ist, will ich euch kurz erklären, was wir nun machen.


    Wir beginnen die Therapie mit "Glukosaminol", einem Pulver, welches normalerweise nur bei Katzen zum Einsatz kommt und nicht nur die Produktion von Gelenkflüssigkeit anregt, sondern auch den Neuaufbau von Knorpel und Bindegewebe unterstützt. Glukosamin und Schwefel sind die zentralen Metaboliten (Produkte) im Mukopolysaccharidstoffwechsel und damit Grundlage im Aufbau von neuen Knorpel und Bindegewebe. Bei stark entzündeten oder geschädigen Knochen und Gelenken ist der Bedarf an Mikronährstoffen stark erhöht. Glukosaminol ist reich an bioverfügbaren Schwefel (aus Artischockenextrakten), welche den Stoffwechsel besoners bei hohen Anforderungen an die Synthese- und Reperationsmechanismen unterstützt. Das Glukosamin wird aus Schalentieren gewonnen.


    Die Dosierung ist minimal. Katzen bis 10kg Körpergewicht erhalten etwa 0,5g des Glukosaminol. Umgrechnet auf unser 820g leichtes Meerschweinchen ergibt das ein paar wenige Krümmel, die mit dem Futter oral verabreicht werden.


    Es ist ein Test - entweder es funktioniert - oder es funktioniert nicht (ähnlich wie bei Kolloid R). Aber ich finde, es ist ein Versuch wert, dieses Medikament zu testen - vielleicht hilft es ja, die OD zu bremsen, stoppen oder gar ganz zu heilen.



    Viele Grüße
    Marc

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (4 Beiträge)