Beiträge von Bampiti

    Hallo, es ist ganz ähnlich, was unser Kastrat zur Zeit öfter macht, nur macht er es etwas tiefer in der Tonlage. Manchmal im Wechsel mit Schnarchgeräuschen. Auch ich war sofort in der Tierklinik, auch die Ärztin dort fand das Tier völlig gesund (siehe mein Post von heute mit der Frage nach schnarchenden Meerschweinchen). Die Tierärztin hielt das für eine persönliche Marotte vom Tier -

    Wir haben einen einjährigen Kastraten, der seit einigen Tagen immer wieder mal sehr merkwürdige Geräusche macht. Neulich hat er früh morgens meinen Sohn geweckt, weil er in komischen, sehr tiefen Tönen rhythmisch mit der Atmung gequiekt hat. Ich habe ihn raus genommen, da war er dann sofort still, wie sonst auch eher. Habe ihn gewogen, ins Mäulchen geguckt, von oben bis unten angesehen und fand ihn unauffällig. Die Atmung war auch normal, Ohr an sein Bäuchlein gab auch keinen Hinweis auf merkwürdige Atemgeräusche. Also habe ich ihn wieder ins Gehege gesetzt, er brommselte sofort los, alles unauffällig. Ein paar Stunden später ging es dann wieder los, dann aber tiefes Quieken mit schnorchelnden Geräuschen pro Atemzug abwechselnd, das war dann wirklich besorgniserregend. Ich bin dann sofort mit ihm in die Tierklinik gefahren, da ich dachte, er erstickt irgendwie. Auf dem Weg dahin war er stumm wie ein Fisch. Dort wurde er sehr gründlich untersucht, lediglich auf das Röntgen wurde verzichtet, weil die Ärztin meinte, er sei in ausgesprochen gutem Zustand und total gesund. Sie hat alles abgehorcht, inklusive Stirn und Hals, hat in sämtliche Körperöffnungen geguckt, Rachen gespült - sie konnte nichts finden. Sie hat mir für drei Tage später noch einen Termin gegeben zur Kontrolle, falls sich etwas entwickeln sollte, bis dahin blieb er aber unauffällig, verhielt sich völlig normal. Er frisst, brommselt durch das Gehege und macht einen auf dick und wichtig. Den Termin habe ich gestern dann also abgesagt, denn es passierte ja nix mehr.
    Gestern Abend dann sitzt er auf einmal vor dem Heu, schlafend, und knurzt wieder im Atemrhythmus vor sich hin, als würde er schnarchen. Ich habe ihn dann vorsichtig angetippt, Schwein wacht auf, und stolziert brommselnd ins Häuschen, danach schnarcht er dann nicht mehr.
    Hat jemand Erfahrung mit schnarchenden Meerschweinchen oder muss ich mir doch Sorgen machen?

    Ich habe seit über 30 Jahren Meerschweinchen, und gestehe, mein erstes im Alter von 8 Jahren als Einzelschwein bekommen zu haben, weil meine Eltern es nicht besser wussten und ich folglich auch nicht. Dieses Meerschweinchen hat sich aus Mangel an gleichartigen Kumpel sehr intensiv an mich gebunden und Verhaltensweisen entwickelt, die es vermutlich in einer reinen Meerschweinchengruppe nicht getan hätte. Es hörte auf seinen Namen, konnte auch Wörter wie "komm her!" verstehen und lief frei im Haus und im Garten herum. Es ist mir auf dem Fuß gefolgt, wenn ich im Dorf zu Nachbarskindern ging (wie ansonsten Meeris ja Nase an Po dem Vordermann folgen). Im Prinzip war unser Verhältnis ähnlich wie zwischen Mensch und Hund. Wenn ich aus der Schule kam, hörte es meine Schritte noch bevor ich klingelte und rannte quiekend zur Eingangstür, wo es dann saß und wartete, sodass meine Mutter schon wusste, dass ich gleich klingeln würde. Wenn ich meine Hausaufgaben machte, kam es oft an, setzte sich auf meinen Fuß, damit ich es hochhob und auf den Schoß nahm, und knabberte meine Hefte an, während ich schrieb. Wenn ich mich mit Freunden im Kreis auf den Rasen setzte, das Schweinchen in die Mitte, guckte es kurz in die Runde und lief dann schnurstracks zu mir und kletterte mir auf mein Bein, fing an mich abzulecken und erzählte mir die wichtigen Dinge seines Lebens. Mir ist schon klar, dass dieses Tier, was schon sehr klein zu mir kam, vermutlich dieses alles nicht getan hätte, wenn es im Kreise von Meerschweinchen groß geworden wäre. Dennoch zeigt diese Geschichte, dass ein Lecken oder quieken auf dem Arm nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass das Schweinchen das beenden möchte, vor allem nicht, wenn es diese Tätigkeiten freiwillig macht und eine Wahl hätte. Wenn wir andere Meeris zu Gast hatten, dann hielt sich Schnubbel weiterhin an mich und ignorierte weitgehend die anderen Meerschweinchen, ich vermute, sie hielt das für normal, da sie es nicht anders kannte. Da sich Meeris auch gegenseitig hinter dem Ohr lecken, was durchaus als freundliche Geste interpretiert werden kann, halte ich es durchaus für eine positive Zuwendung.

    Tja, ich gucke täglich, ob alle fressen, wir wiegen auch regelmäßig und gucken die Zähne, Augen und Ohren an. Mit den Füßen hatten wir in über 30 Jahren mit Meerschweinchen noch nie Probleme gehabt, weshalb ich mir die nicht regelmäßig angeschaut habe. Die Tierärztin gestern sagte, es sei gar nicht so selten mit diesen Pfotenabszessen - da habe ich wohl Glück gehabt oder gutes Streu. Und trotz dieses schlimmen Befundes an der Pfote hat Hermine weiterhin ausreichend gefressen, der Darm auf dem Röntgenbild war gut gefüllt, und der Gewichtsverlust war nicht so drastisch. Klar, ab jetzt werden eben auch die Füßchen regelmäßig beguckt. Man ist ja lernfähig. Vielleicht wäre mir bei einem anderen Schweini auch ein merkwürdiges Gangbild aufgefallen, aber Hermine hatte schon immer einen Eiergang wegen der Hüfte. Arme Maus

    Nun haben wir sie gestern doch einschlafen lassen, und zwar waren die Argumente des Arztes schlüssig:
    Auf den Röntgen-Aufnahmen sah man eine ausgeprägte Arthrose der Hüftgelenke, der linke Hüftkopf war so gut wie aufgelöst, möglicherweise hatte sie seit Geburt eine Dysplasie. Damit ist sie zwar im täglichen Leben bisher gut zurecht gekommen, war aber nie die schnellste und wirkte hinten ziemlich steif. Er sagte, ein ansonsten fittes Schweini könne gut auf drei Beinen hoppeln, aber die Arthrose hinten kann wenig kompensieren und verschlimmert sich bei schräger Belastung vermutlich bis zur absoluten Gehunfähigkeit des Tieres. Die andere Vorderpfote wirkte auch schon leicht geschwollen durch die Mehrbelastung in den letzten Tagen und wäre nach der Amputation vermutlich auch schlimmer geworden, sodass er in unserem Fall im Sinne des Tierchens davon abgeraten hat.


    Als ich sie nahm, kuschelte sie sich in die Armbeuge, wo es vertraut roch, schmiegt sich an und fing leise an zu quieken. Da sie noch die Nadel liegen hatte, musste die Ärztin nicht einmal pieken und sie entspannte sich sofort auf meinem Arm und war schon nach der halben Narkose völlig weg. Nachdem die ganze Dosis gegeben war, war sie schon nicht mehr - sie hätte die Narkose für die Amputation also vermutlich genauso wenig überstanden. Das war das erste mal, dass ich beim Einschläfern tatsächlich das Gefühl hatte, sie wollte es so, sie hatte mich geradezu darum gebeten. Ich denke, sie wird schon seit Tagen unter den Schmerzen gelitten haben und konnte und wollte nicht mehr, sie hat aufgegeben. Bei dem letzten Schweini, was wir haben einschläfern lassen müssen, war das ganz anders, sie sträubte sich gegen den Bewußtseinsverlust, wehrte sich, musste mehrfach nachgespritzt werden und es war eine scheußliche Prozedur, bei der man sich fragte, ob das gerechtfertigt war.


    Ich habe mir auch Vorwürfe gemacht, dass wir das nicht eher bemerkt haben und verstehe nicht, wie das passieren konnte - aber die Ärztin sagte, es seien Fluchttiere, die müssten das vertuschen, sonst hätten sie keine Chance zu überleben. Ein humpelndes Fluchttier wird Opfer vom Fuchs. Das wäre sehr oft so und käme gar nicht selten vor. Ich hoffe, sie hat das nicht nur gesagt, um mich zu trösten -

    Ok, das hört sich doch schon mal ganz gut an. Da werde ich nachher wohl mal diskutieren müssen, eigentlich wollten sie die Maus schon heute morgen einschläfern. Ich hatte aber darum gebeten zu warten, bis ich von der Arbeit komme, denn ich wollte, dass sie dann wenigstens auf vertraut riechenden Beinen liegt, wenn sie schon gehen muss.
    Nur so, wie sich dass heute morgen am Telefon anhörte, dachte ich, sie hätte gar keine Chance verdient und mit einem Vorderbein wäre für ein Meeri wie ein Leben ohne Kopf. Wenn es Schweinchen mit drei Beinen gibt, ich mich darauf berufen kann, habe ich doch ein Argument auf meiner Seite! Sonst ist man den TÄ ja doch völlig ausgeliefert. Vielen Dank schon einmal!

    Unserer Hermine soll durch einen heftigen Vorfuß-Abszess mit Knochenbefall und Nekrosen (Absterbende Bereiche) jetzt eingeschläfert werden, denn ein Meerschweinchen mit nur einem Vorderbein sei nicht lebensfähig, heißt es aus der Tierklinik, wo sie sich gerade befindet. Eigentlich sollte ihr heute primär eine Zehe und das halbe Füßchen amputiert werden, aber nach Sichtung und Röntgen des Beinchens wurde mir gerade telefonisch mitgeteilt, dass man das ganze Bein ab Ellenbogen abnehmen müsste, und das sei mit dem Leben nicht vereinbar.
    Gibt es hier im Forum Erfahrungen mit dreibeinigen Meerschweinchen? Hermine ist erst 4,5 Jahre alt und ansonsten in guter Verfassung, wurde mir von Seiten der Tierärzte bestätigt