Beiträge von juffi

    Als ich gerade nach Hause kam und die vielen Antworten auf meine beiden Threads „Tritt Rappelphase bei jedem Meerie auf?“ und „Lange Kastationsfrist wirklich notwendig?“ las, war ich erst mal wie erschlagen. Auf eure Beiträge zu „Rappelphase“ werde ich noch antworten, sobald ich mich wieder etwas erholt habe. Das kann aber etwas dauern – und vielleicht gibt es bis dahin ja noch mehr Beiträge und Meinungen dazu.


    Zum Charakter des Baby-Böckchens kann ich bisher noch nichts sagen, dazu ist er viel zu klein. An seinem 2. Lebenstag war er total süß und lieb – das sind ja wohl alle Babys. Ob ich ihn tatsächlich holen werde, kann ich im Moment auch noch nicht sagen, weil mir der Kopf schwirrt.

    Dafür weiß ich jedoch sehr viel über meine 6-jährige Oma Adiri:

    Sie wurde bei mir geboren, war ein ganz liebes und vermutlich gut sozialisiertes Jungschweinchen (ihre drei Geschwister waren definitiv gut sozialisiert), wurde später eine unfreundliche Einzelgängerin und kam, außer mit ihrem gleichaltrigen Böckchen, mit keinem anderen erwachsenen Schweinchen zurecht. Vor 1 ½ Jahren geschah dann ein Wunder: Obwohl ohne untere Schneidezähne und somit ohne beißen oder Haare ausreißen zu können, setzte sie sich gegen die damalige Chefin (jünger als die damals schon 4 ½-jährige Adiri) durch und übernahm das Rudel. Wie sie das völlig ohne „Nahkampfwaffen“ geschafft hat, weiß ich nicht. Seitdem ist Ruhe und sogar regelrecht Harmonie im Rudel und die Machtkämpfe, die bis dahin gerne auch mit Zähnen ausgetragen wurden, hörten komplett auf. Wenn Adiri zum Futternapf geht, macht eines der beiden anderen Mädels ihr Platz und wechselt zum anderen Napf rüber. Einfach so. Durchsetzen kann sie sich (trotz fehlender Zähne) offensichtlich ganz gut. Jetzt als Chefin macht sie als ehemalige Einzelgängerin plötzlich vieles gemeinsam mit den jüngeren. Sie braucht zwischendurch ihre Ruhe und hat auch einen sehr geschützten Platz, den keiner ihr streitig macht. Will aber auch oft in der Nähe der anderen sein und liegt dann dicht an dicht mit ihnen.

    Vor 9 Monaten nahm Adiri dann einen 8 Monate alten Kastraten (Neuzugang nach dem Tod des alten Böckchens) und 2 Monate später ein 8 Wochen altes Baby-Mädel unter ihre Fittiche. Das Böckchen war von Anfang an äußerst umgänglich. Er verstarb leider 6 Monate später an einer schlimmen Krankheit. Alle meine Mädels haben bis vor wenigen Wochen immer noch sehr um ihn getrauert, weil er allseits sehr beliebt war. Adiri jedoch am meisten von allen. Das Baby-Mädel war bei der Züchterin ein heftiger Wildfang und Rabauke gewesen, wuselte überall herum und klaute jedem das Futter (in Außenhaltung, wo es genügend Wiese für jeden gab). Von den dortigen erwachsenen Schweinchen wurde sie deswegen häufig gebissen. In den ersten Wochen nach ihrem Umzug meinte sie, sie kann dies auch hier so weiterführen. Oma Adiri, als Chefin, hat ihr dies schnell abgewöhnt (vermutlich in Teamarbeit mit der 3-jährigen). Das Baby hatte hier im Rudel nie Bisswunden und hat sich in kurzer Zeit völlig eingefügt. Falls sie so anhänglich gegenüber dem Neuzugang sein wird wie gegenüber dem vorherigen Jungböckchen, kann es sogar sein, dass sie ihn adoptiert und erzieht. Wer so perfekt Regeln einhalten kann wie sie, kann diese Regeln auch gut weitergeben.

    Adiri war in diesen 9 Monaten mit zwei Jungschweinchen kein bisschen gestresst. Dass sie auf Babys steht, weiß ich schon lange. Denen kann sie nämlich Vorschriften machen. Seit sie Chefin ist, konnte sie sich dann auch den Böckchen (dem alten und später dem Jungböckchen) ebenso wie ihrer entthronten Vorgängerin gegenüber durchsetzen. Meinem Eindruck nach wird sie sich auch einem rappelnden Baby-Böckchen (er würde bei Ankunft etwa 2 ½ - 3 Monate alt sein) gegenüber durchsetzen können und wird es bei ihm möglicherweise überhaupt nicht zu einer ausgeprägten Rappelphase kommen lassen. Wobei es eben sehr vom Charakter des Böckchens abhängt. Sie hat bisher ausgezeichnete Führungs- und Erzieherqualitäten bewiesen.


    Ich mache mir viel eher Sorgen, ob Adiri sich in ihrem Alter gegenüber einem erwachsenen, erfahrenen Böckchen noch durchsetzen kann, zumal sie nicht zurückbeißen kann. Ohne die unteren Schneidezähne sieht sie zwar aus wie ein Säbelzahntiger, aber auch die beiden Mädels hatten schnell herausgefunden, dass sie nur drohen aber nicht tatsächlich zubeißen kann. Und ob Adiri nicht zerbricht, falls ein solches Böckchen sie als Chefin absetzen würde. Dass ein neues Böckchen die Chefin absetzt, habe ich bei meinen eigenen Tieren nie erlebt. Dies wird jedoch oft so beschrieben. Sie hat aber noch nie ohne Böckchen gelebt und kam mit den Böckchen gut zurecht (Ausnahme: ihr eigener Papa). Bei denen musste sie ihre Position aber nicht verteidigen. Völlig ohne Böckchen möchte ich weder Adiri noch die anderen beiden Mädels lassen, und alle drei werden ja auch nicht jünger.


    Vor einigen Jahren hatte ich schon mal eine Oma in meinem Rudel. Gleicher Charakter wie meine Adiri: Einzelgängertyp, grantig und übellaunig, konnte sich nie wirklich in das Rudel einordnen. Auch sie hat sich mit großer Begeisterung auf jedes Baby gestürzt. Mit stolzen 6 Jahren, nach dem Tod der Vorgängerin, wurde sie die neue Chefin. Genau 1 Monat danach hat diese alte Dame völlig freiwillig ein neugeborenes Böckchen mitsamt seiner nur 14 Wochen älteren Mama gleich im Doppelpack adoptiert und großgezogen. Sie hat nicht lange nachgedacht sondern sofort bei seiner Geburt die Chance ergriffen, endlich doch noch Mama zu werden. Da war sie genauso alt wie Adiri jetzt ist. Aus beiden Babys wurden tolle Schweinchen, die nie irgendwelche Probleme gemacht haben.

    Dieser Bub ist das in meinem Thread anfangs beschriebene Böckchen, das mit 7 Wochen kurzzeitig seine Flegeljahre auslebte. Er war später Adiris Böckchen und, nach dem Tod des anderen Böckchens (= Adiris Papa) und Wieder-Zusammenlegung beider Rudel, für alle Mädels zuständig. Er war als Kuckucksbaby im Bauch seiner Mama zu mir gekommen, wegen ihm musste ich das Rudel teilen. Zwei Geburten mit insgesamt 5 Babys (davon 3 Böckchen) innerhalb von 6 Wochen waren ein ziemlicher Stress für das gesamte Rudel. Diese Oma lebte durch „ihre“ beiden Babys völlig auf und war ab da richtig glücklich und entspannt. Drei Schweinchen (dicht an dicht gekuschelt, weil die Oma kuscheln so toll fand) gemeinsam auf einer kleinen Hängematte, so was hat es weder zuvor noch seitdem im Rudel gegeben. Dies war ein ganzes Jahr lang der Normalzustand, bis die alte Dame im Alter von 7 Jahren an den Folgen einer Niereninsuffizienz starb. Ich habe noch nie eine derart harmonische Gruppe erlebt, trotz des gewaltigen Altersunterschieds. Zur Erinnerung: Diese Oma fühlte sich mit umgerechnet 60 Menschenjahren jung genug, um sich die Erziehung zweier Babys anzutun, und genoss dies in höchstem Maße. Ich bin genauso alt, aber ganz ehrlich gesagt, ich würde mir so etwas um keinen Preis antun. Ich denke allerdings (zumindest meistens) nach, bevor ich etwas mache. Was nicht immer hilfreich ist. Tiere dagegen handeln einfach und sie wissen meistens instinktiv, was zu tun ist. Adiri neigt ebenfalls dazu, Babys zu adoptieren. Und irgendwie hoffe ich, dass sie dies nochmals tun wird (hoffen ungleich wissen…). Wie schon gesagt, im Moment weiß ich noch nicht, was ich machen werde in Bezug auf Adiri und Baby-Böckchen.


    Bisher hatte ich 4x ein Jungböckchen im Rudel. Bei ihrem Einzug waren sie 2 Monate, 4 Monate bzw. 8 Monate alt, sowie das gerade beschriebene, hier geborene Böckchen. Bei keinem von ihnen habe ich irgendetwas von einer Rappelphase mitbekommen, obwohl ich die Schweinchen im Wohnzimmer halte.

    Meine bisherigen Erfahrungen decken sich also überhaupt nicht mit euren Erfahrungen. Ihr habt mir aber durchaus einen ziemlichen Schrecken eingejagt mit dem Thema Rappelphase. Ich kann eure Erfahrungen halt überhaupt nicht nachvollziehen. Allerdings sehe ich jetzt, dass die Dinge auch völlig anders laufen können/könnten.

    Mir ist schon klar, dass jedes Schweinchen (so wie ein Mensch) in die Pubertät kommt. Aber eine Rappelphase, in der es wirklich so richtig heftig rappelt, habe ich halt nur bei dem beschriebenen Weibchen erlebt. Da dies mein erstes Erlebnis dieser Art war, nahm ich an, dass sie einfach vom Charakter her ein Stänkerschweinchen ist. Mit mir verstand sie sich supertoll. Sie hat sich (vermutlich mangels anderer Gesprächspartner, weil sie von jedem Schweinchen gemieden wurde) jeden Abend auf ihre Hängematte gesetzt und sich laut mit mir unterhalten und mir Geschichten erzählt.


    Meine Mädels müssen jetzt schon fast ½ Jahr auf ein Böckchen verzichten. Trotz aller nach wie vor vorhandenen Harmonie, aber mit Böckchen war ihr Leben einfach schöner als jetzt ohne. Ihr redet ja auch immer von "artgerecht". Ich möchte auch nur ungern bis zu Adiris Tod warten, bis es wieder ein richtiges Rudel mit Böckchen geben kann. Auch ihr fehlt ein Böckchen im Rudel, sie hatte ja zeitlebens eines gehabt.

    Jedes Böckchen bis hin zu 2 Jahren kann laut euren Angaben weiterhin immer wieder Rappelphasen durchmachen. Abgesehen davon gibt es hier (mitten in der Pampa) keine Auswahl an Böckchen (außer Babys), und fast alle sind unkastriert. Ich suche schon seit Monaten vergeblich. Dieses eine Baby-Böckchen könnte dagegen voraussichtlich bis zum Absitzen der Kastrationsfrist noch bei seinem Bruder und seinem Papa verbleiben und würde erst Mai/Juni bei mir einziehen. In dieser Zeit hätte er auch schon einiges an Böckchen-Verhalten gelernt.

    In Zusammenhang mit der geplanten Aufnahme eines Baby-Böckchens tritt gerade sehr akut folgende Frage auf:


    Ist eine Rappelphase mit ca. 6 Mon. üblich bei den Schweinchen? Oder nur bei manchen?


    Ich halte seit über 15 Jahren Meerschweinchen, kann mich aber nur in gerade mal 2 Fällen an so etwas erinnern:

    Schweinchen 1, weiblich, mit 6 Monaten bei mir eingezogen. Sie rappelte sehr massiv und hörte erst viele Jahre später, beim ihrem Tod, endlich damit auf. Ich setzte sie notgedungen separat und gab ihr ein richtiges Baby-Mädel dazu. Mit der kam sie super zurecht, mit allen anderen jedoch zeitlebens nicht.

    Schweinchen 2, männlich, bei mir geboren. Er hatte mit ca. 7 Wochen eine sehr heftige Phase. Seine Mamas stutzten ihn ein paar Mal kräftig zurecht, dann war diese Phase vorbei. Mit 6 Monaten oder auch nicht danach gab es nie wieder ein entsprechendes Verhalten.


    Hatte ich bisher einfach nur Glück?

    Mir fällt nur eines noch ein, was man anstatt Betadine Lösung bzw. zusätzlich dazu machen könnte:

    Calendumed Salbe N von DHU (aus der Apotheke) hat die gleichen Anwendungsbereiche wie Betadine Lösung, wirkt aber auch durch die Haut hindurch bis in die Zehe hinein. Und zieht manchmal auch den „Dreck“ der Infektion durch die Haut hindurch raus.

    Mach die Salbe mindestens 3x täglich auf das Pfötchen drauf und reib sie ein bisschen ein. Dazu musst du Morpheus allerdings vorübergehend sauber sitzen haben, also auf Fleece oder Handtuch und nicht in Einstreu. Sonst pappt die Einstreu an der Salbe fest.


    Noch besser wäre ein Verband mit Calendumed Salbe N. Falls Morpheus einen Verband zulässt und ihn dann auch dranlässt, kannst du auch einen Salbeverband um die Pfote herum machen (das wirkt intensiver und Morpheus kann in Einstreu sitzen bleiben):

    Die Salbe dick auf die ganze Pfote drauf (ohne einzureiben), dann einen schmalen Streifen Verbandsmull darüber, so ähnlich wie eine Socke. Das Mull noch ein Stück weit am Beinchen hoch, damit der Verband auch hält. Oben das Ende vom Mull mit etwas Heftpflaster aufeinander fixieren. Der Verband soll nicht abrutschen, aber auch nicht so fest sein, dass das Pfötchen/Beinchen abgeschnürt wird. Wenn er zwischendurch abgeht, wieder erneuern. Wahrscheinlich brauchst du eine zweite Person, die das Schweinchen dabei festhält. Die Fummelei an seinem Beinchen wird ihm nicht sehr gefallen, und der Verband möglicherweise ebenfalls nicht.

    Falls etwas Wundflüssigkeit in das Verbandsmull reinnässt ist dies völlig in Ordnung! Dann kommt der Dreck aus der Wunde raus, manchmal ist dies notwendig.


    Vergiss bitte trotzdem nicht, die Fragen zu Zustand und zu Veränderungen der Wunden zu beantworten.

    Hallo Tamma,


    dein TA macht bereits ganz schön viel, was als Gesamtpaket eigentlich inzwischen Wirkung zeigen müsste. Dass Entzündungshemmer und AB (noch) nicht wirken, ist seltsam.

    Morpheus hat keine Probleme beim Laufen , das ist schon mal sehr gut. Dann hat er vermutlich keine Schmerzen und die Infektion ist nicht wirklich schlimm. Trotzdem sollten Schwellung + Infektion so langsam mal zurückgehen. Das Pfötchen bitte weiterhin gut beobachten, aber das tust du anscheinend sowieso.


    Betadine Lösung soll gegen Infektionen vorbeugen und wird bei offenen Wunden eingesetzt.

    Falls die Wunden noch offen sind, kannst du auch ein kleines bisschen von der Lösung direkt auf die Wunden drauftropfen. Das wirkt intensiver als die verdünnte Spülung mit dieser Lösung.

    Falls die Wunden äußerlich bereits zugeheilt sind, wird Betadine jetzt nichts mehr bringen, da die Wirkstoffe nicht durch die Haut eindringen können. Gespült hast du die Wunden ja schon 7 Tage lang.


    Kannst du bitte noch ein paar Informationen hinzufügen:

    Waren die beiden Wunden denn noch offen, als du sie beim TÜV entdeckt hast? Oder fingen sie damals bereits an, äußerlich zu heilen? Und wie sehen sie jetzt aus? Eigentlich müssten sie schon nach ein paar Tagen verheilt gewesen sein.

    Hat sich seit Behandlungsbeginn denn irgend etwas verändert?

    Ist die Schwellung seitdem etwas zurückgegangen? Oder sind die Zehen seitdem eher dicker geworden bzw. die Schwellung (und damit auch die Infektion) breitet sich Richtung Pfotenfläche aus?

    Kannst du eine Rötung erkennen (falls die Hautfarbe von Morpheus dies zulässt)? Hat sich in Bezug auf Rötung etwas verändert seitdem du entdeckt hast, dass Morpheus die Krallen abgerissen hat?


    LG

    Alle sind sie so total süß!

    Danke für eure Fotos.


    Ich steh ebenfalls auf Mix-Schweinchen. Die haben irgendwie etwas ganz besonderes, ausgefallenes an sich. Und jedes ist irgendwie einzigartig.

    Fast zumindest. Einer meiner Sheltie-Rosetten-Mischlinge war als Erwachsener ein ganz gewohnliches Glatthaar-Schweinchen. Eine Art "Rück-Kreuzung" anscheinend. Sein Bruder sah völlig aus wie Sheltie, die Mädels ähnelten Ridgebacks.

    Eine mehr macht das Kraut nicht fett, meint dein Chefchen?

    Hey, er sollte eigentlich einen Luftsprung machen vor Freude! 10 Mädels sind weit mehr als einem Böckchen eigentlich zusteht! Dass er das so einfach mit Schulterzucken abtut, ist schon dreist - du kannst ihm das ruhig ausrichten, damit er mal darüber nachdenkt, wie gut er es bei euch hat! Aber natürlich denkt der feine Herr Ferrari FF nur darüber nach, ob das Futter ausreichen wird... ;) .

    Oder kommt er (im besten Alter) so langsam an die Grenzen seiner Fähigkeiten?

    Wird Zeit, dass nochmals eine jüngere Dame dazu kommt und die jungen ihn dann mal ein bißchen aufmischen :evil:.

    Allerdings richtig viel wird es wenn die Wiesenzeit ansteht, da kommen täglich Eimer mit Wiese und Löwenzahn rein (ohne zu wiegen) und das wird alles verarbeitet obwohl die Frischfuttermenge nur marginal verringert wird. Das muß natürlich jedes Jahr vorsichtig angefüttert werden.


    Andreas

    Meine drei verdrücken im Sommerhalbjahr auch einen kleinen Karton voll Wiese zusätzlich zum üblichen Grünfutter. Parallel zu den anderen Sachen oder zwischendurch (im Sinne von Vorräten für die wenigen Stunden ohne neuen Nachschub). Eigentlich sollten sie ein paar Stunden überhaupt nichts brauchen, wenn sie sich zuvor den Bauch total vollgehauen hatten. Durch das Gras werden sie nur ein bißchen selektiver in Bezug auf das andere Grünzeug.

    Ich hatte gehofft, wenigstens 8 Monate pro Jahr weniger Frischfutter holen zu müssen, weil dies ja durch Gras und Co. abgedeckt wäre. Funktioniert aber irgendwie nicht. Umgekehrt, wenn das Gras im Spätherbst ausgeht, kommen sie mit der ursprünglichen Menge an Gemüse und Salat offensichtlich trotzdem aus und lassen sogar Reste liegen.


    Letty

    Zusätzlich haben sie immer genügend Heu zur Verfügung. Das fressen sie manchmal einfach zwischendurch während einer Frischfutter-Fütterung, danach machen sie mit dem Frischfutter wieder weiter.


    Es gibt aber eine komische Sache, die ich nicht verstehe: Wenn ich mal unplanmäßig deutlich länger außer Haus bin, als durch die Futtermenge abgedeckt war (z.B. 8 Std. anstatt 3-4 Std.), ist das Grünfutter natürlich ratzeputz weg. Trotzdem haben sie in dieser Zeit meistens nicht mehr an Heu gefressen als sonst, und oft ist sogar im Trockenfutternapf noch ein Rest drin. So was ähnliches wie Hungerstreik. Bei meiner Rückkehr sind sie dann aber total empört und beschweren sich lautstark, gerade so als hätte ich sie fast verhungern lassen. Wie gesagt, Heu und Trockenfutter war ja noch vorhanden.

    Nachts dagegen verdrücken sie das Trockenfutter (ich gebe nur ein bißchen davon in 2 Näpfe) innerhalb ganz weniger Stunden oft sogar komplett, obwohl ich gerade da besonders viel Salat und Gras verfüttere. Da lassen sie dann Reste vom Grünfutter übrig. Sie fressen auch Karotte am liebsten in der nächtlichen Hauptfütterung mit, wo sowieso der Boden mit Grünzeug bedeckt ist. Tagsüber ist Karotte eher bäh, und die Beschwerden über fehlendes Futter sich groß - die Karotteist meistens vertrocknet und muss von mir entsorgt werden.

    Die Schweinchen (oder ich??) bräuchte wohl dringend die Hilfe eines gut ausgebildeten Meerschweinchenpsychologen...

    Löwenzahn

    danke Andreas für diese tollen Fotos. Ferrari FF und Aschenbrödel sind zwei wunderschöne Schweinchen!


    Von den Baby-Fotos, sind da nur die beiden unteren vom Tag der Geburt? Und die oberen von etwas später?


    Genau genommen ist bei Ferrari FF schon bei der Geburt deutlich die Rasse erkennbar gewesen. Demnach hatte er also nirgendwo Rosetten?


    Im Umkehrschluss: das Baby auf meinen Fotos wird wohl eher Rosette werden, vielleicht mit etwas längeren Haaren als üblich?

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    Hat möglicherweise jemand noch Fotos von Peruaner-Mischlingen, die so "anfingen" wie auf meinen Fotos? Wie sahen sie dann später aus?


    Über weitere Rückmeldungen freue ich mich.

    Kann jemand von euch aus eigener Erfahrung beurteilen, ob aus diesem Neugeborenen (damals 1 Tag alt) später vom Aussehen her eher ein Peruaner oder eher ein Rosettenschweinchen wird?

    Läßt sich dies anhand der Rosetten oder der mittig hochstehenden Haare einschätzen? Für eine neugeborene Rosette finde ich die Haare schon gewaltig lang.

    Ich meine, am Rücken/Po wenigstens 4 Wirbel zu erkennen. Es ist jedoch ein Mischling, das macht die Sache nicht einfacher.


    Mama: Peruaner-Kurzhaar (Rosette?)-Mix, optisch jedoch Langhaar-Peruaner

    Papa: Sheltie-Kurzhaar (unklare Rasse)-Mix


    Habt ihr eventuell Vergleichsfotos (Vor-Nachher-Bilder sozusagen) oder Angabe, wie der Zwerg als Erwachsener dann aussah?

    Oder von reinrassigen Peruanern kurz nach der Geburt?


    Ich freue mich sehr auf eure Beiträge !!!


    Ich kann dir nur beschreiben, was meine TÄ gemacht hat. Leider hat sie nicht das volle Programm durchgezogen, das z.B. Frau Dr. Ewringmann in ihrem Buch beschreibt. Sie hatte auch nicht alle Medikamente vorrätig. Deshalb habe ich in Eigenregie weitere Medikamente von anderen TÄ beschafft. Leider erst mit etwas Verzögerung, da ich zuerst im Internet recherchieren musste, dann das Buch bestellte und mir dort Rat holen konnte.


    Amon bekam Panacur 4 Wochen lang. Dazu noch ein AB gespritzt (Terramycin, leider nicht gehirngängig), anschließend Baytril (ich glaube nur 1 Woche lang). Leider kein Kortikoid. Das Vitamin-B-Komplexmittel dann erst eine Woche später und nur einige Tage lang, was eventuell zu kurz war.

    Der Rest des Rudels bekam rein vorsorglich ebenfalls Panacur (nur 1 Woche lang und in etwas geringerer Dosis), sonst nichts. Dies um zu Verhindern, dass es auch bei ihnen zu einem akuten Ausbruch kommt. Träger der Parasiten und damit auch gelegentliche Ausscheider sind sie jetzt ja vermutlich alle.


    Panacur kann nicht 100 % der Parasiten abtöten, ein Rest wird immer im Körper verbleiben.

    Unter normalen Umständen vermehren die sich aber nicht so stark, dass es von selbst wieder zu einem akuten Ausbruch der Krankheit kommt. Oder sie ruhen einfach nur im Körper, so ganz genau weiß ich das nicht.


    Eine höhere Dosierung oder eine längere Dauer der Behandlung mit Panacur bringt nicht mehr Wirkung, sondern macht nur die Parasiten resistent gegen das Medikament. Was im Fall einer eventuell später nochmals notwendigen Behandlung (bei einem neuen akuten Schub) ein gewaltiges Problem wäre.

    Auch mit nur 7 Tagen Behandlung mit Panacur in einem Akutfall erreicht man ebenfalls genau das Gegenteil: nur ein Teil der Parasiten stirbt ab, der Rest kann therapieresistent werden und vermehrt sich munter weiter, falls die Behandlung tatsächlich schon nach 7 Tagen abgebrochen wird. Anschließend kann man nicht ein paar Wochen später nochmals einen zweiten Versuch mit denselben Medikamenten machen sondern muss sehr lange abwarten, bis ein erneuter Versuch wirken kann.


    Jedes Schweinchen, das einmal diese Parasiten aufgenommen hat, kann (muss aber nicht; und auch nur unter ungünstigen Umständen, die meines Wissens immer mit extremem Stress verbunden sind) irgendwann einen akuten Ausbruch der Krankheit durchmachen. Aber nur bei ganz wenigen Trägern des E.C.-Parasiten kommt die Krankheit tatsächlich zum Ausbruch. Denn genau genommen sind zwar sehr viele Meerschweinchen mit den Parasiten infiziert, und trotzdem ist E. cuniculi bei Meerschweinchen eine seltene und deswegen bei vielen Tierärzten eine eher unbekannte Krankheit.


    Hatte ein Schweinchen, so wie deine Halie, die Krankheit aber schon einmal richtig gehabt, muss man damit rechnen, dass es irgendwann wieder daran erkranken kann (muss aber nicht passieren). Wenn man es gut beobachtet und bei entsprechenden Anzeichen den TA darüber informiert, dass dieses Tier schon einmal E.C. gehabt hat, so dass er sofort mit der richtigen Behandlung beginnen kann, wird der Zustand bei einem Wiederholungsfall gar nicht erst so schlimm werden.


    Bei Amon waren anfangs nur ganz unauffällige Symptome vorhanden (ständige Blähungen, Freßunlust, Augenzittern). Dies war nach dem ersten massiven Stress gewesen, am Tag der Abholung. Ganz schlimm wurde es erst nach dem nächsten ganz schlimmen Stress durch wochenlangen Dauerlärm, viele Monate später. Bei Halie waren vermutlich die OPs massive Stressauslöser.


    Kannst du dich noch erinnern ob es kurz vor der Rückschlag zu Wochenbeginn irgendeinen starken Stressauslöser für Halie gab?


    Du hast recht, Baytril enthält Enrofloxacin, ist somit ebenfalls gehirngängig. Meine Information, es wäre nicht gehirngängig, war falsch.


    Gut ist schon mal, dass deine TÄ Rat bei Kollegen einholt oder etwas nachliest. Trotzdem hat sie mehrere Monate in die falsche Richtung hin behandelt und E. cuniculi ursprünglich sogar ausgeschlossen. Jetzt behandelt sie (sozusagen als letztem Versuch) doch gegen E. cuniculi. Dein eigenes Bauchgefühl, es könnte eventuell E. cuniculi sein, war letztes Jahr also deutlich besser als das deiner TÄ.


    Bleib an der Sache dran. Vertrau weiterhin deinem eigenen Bauchgefühl. Laß dich nicht abwimmeln in Bezug auf die Dauer der Behandlung. Unter drei Wochen ununterbrochene Medikamentengabe (speziell bezogen auf das Panacur) geht gar nichts, vier Wochen sind noch besser. Mach dies für deine süße Halie.


    Ich hoffe, es hat bei ihr keine Verschlimmerung gegeben in der Zwischenzeit und drück euch die Daumen, dass es schnell besser wird.

    Wutzenmami2


    trotzdem vielen Dank!


    Neue Schweinchen sind grundsätzlich billiger, als 1 oder gar 2 TA-Besuche. Und werden dann meistens erst mal nicht gleich krank. Lohnt sich also tatsächlich nicht, zumindest aus finanzieller Sicht. Stimmt ja auch, aber geht es denn darum wirklich?

    Ich nehme an, die Herrschaften haben selbst keine Tiere (ist wohl auch besser so!), und am besten weder eigene Kinder noch alte, kranke Eltern. Tolle Ärzte sind das.


    aponi72


    Das kleine Böckchen kommt aus einer "geplanten Kinderzimmer-Schwangerschaft" aus einem Privathaushalt 20 Minuten von mir entfernt. Er wurde vergangene Woche geboren und wird noch mindestens 4 Wochen dort bleiben. Vielleicht lasse ich ihn auch noch bis zur Kastration dort, falls die ihn mit seinem Brüderchen zusammenlassen können. Was dann weiter geschieht, liegt noch in den Sternen.


    Meine Mädels sind: knapp 1 Jahr - knapp 3 Jahre - genau 6 Jahre.


    So wie die inzwischen konfliktfrei miteinander umgehen, sind alle drei gut sozialisiert. Sogar die Oma, die viele Jahre ein ziemliches Problemschweinchen war (hochaggressiv, mobbend, griesgrämig, Einzelgängertyp). Die wurde zwar bei mir geboren und ist bei ihren beiden Eltern und drei Geschwistern aufgewachsen, und war sogar ein sehr liebes, zutrauliches Baby. Hat sich dann aber zu einem regelrechten Drachen entwickelt. Kam bis vor etwa 1 1/2 Jahren mit keinem anderen Rudelmitglied klar, außer mit dem Böckchen. Dann hat sie sich völlig gewandelt. Inzwischen verstehen sich alle drei prima und sie ist jetzt Rudelchefin. Ihr fehlen schon seit 2 oder 3 Jahren die unteren Schneidezähne, trotzdem hat sie sich auf dieser Position durchgesetzt, ohne dafür Zähne zu benötigen. Ich denke, das sagt schon viel über sie aus. Sie müsste ein gutes Erzieherschweinchen sein.

    Die 1-jährige wurde irgendwie von beiden älteren gemeinsam erzogen, das hat auch einwandfrei geklappt. Sie war bei der Züchterin ziemlich frech gewiesen und wurde deswegen oft zur Strafe gebissen. Hier hat sie sich dann in ganz kurzer Zeit eingefügt. Allerdings hatte das damals erst 9 Monate alte (leider schon verstorbene) Böckchen sie anfangs unter seine Fittiche genommen und sie, obwohl er selbst schon krank war, vor den älteren Damen in Schutz genommen. Nach seinem Tod im Herbst gab es deswegen Konflikte zwischen den Mädels, aber nur ein paar Wochen lang. Seitdem machen sie sehr viel gemeinsam und liegen oft dicht beieinander.