• Hallo,


    wir hatten zwei (unkastrierte) Böckchen, fast vier Jahre alt, die seit ihrer Kindheit zusammen waren und sich ausgezeichnet verstanden haben. Jetzt mussten wir einen einschläfern lassen, da er einen Tumor im Bauch hatte.


    Wir haben nun, damit unser altes Meerli nicht so alleine ist, ein junges Männchen von der gleichen Züchterin erhalten, nur leider verstehen sich die beiden nicht.
    Der Neue ist sehr ängstlich und aggressiv und greift den alten schnell an, selbst wenn dieser ganz ruhig sein Heu knabbert. Dann ist dieser natürlich auch genervt und klappert mit den Zähnen und beisst zurück.


    Die Züchterin hat im Vorfeld schon gesagt, dass sie das neue Böckchen bei Nichtvertragen zurück nimmt. Allerdings weiss ich nicht so genau, wie wir jetzt weiter vorgehen sollen.
    Ein anderes Tier probieren? Ev. eines aus dem Tierheim, das kastriert ist?


    Wie würdet ihr vorgehen? Unseren alten wollen wir eigentlich nicht kastrieren lassen, da uns das Risiko zu groß ist, dass er auch stirbt. Und alleine wollen wir kein Meerschweinchen halten...


    Bitte um Ratschläge!!
    DANKE!

  • Hallo


    erstmal mein Beileid, wegen deinem verstorbenen, das tut mir leid :(


    Würde sie sofort trennen und auf neutralen Boden (vllt Bad oder sowas) nochmal die Vergesellschaftung probieren.


    Hast du sie einfach im Stall zusammengesetzt? Das kann nämlich der Fehler sein. Und wie siehts mit dem Platzangebot aus?


    Wenn es dann immernoch noch nciht klappt, wirst du das Böckchen wohl wieder abgeben müssen. Aber vllt kannst du deinen ja mitnehmen und vor Ort sehen, wer zu ihm passt.


    Alles Gute

  • Wir haben sie in einem neutralen (kleinen) Käfig zusammen gesetzt. Da war Ruhe (d.h. jeder in seinem Häuschen). Danach haben wir beide in den Freilauf getan (für jeden ein Häuschen, zwei Heuberge) etc. und dann ging es auch schon los.... Den eigentlichen Stall haben wir noch gar nicht probiert.
    Ich glaube, die zwei werden keine Freunde.


    Wir würdest Du weiter vorgehen, falls es nicht klappt?

  • Im kleinen Käfig standen sie wohl noch unter Schock und haben sich deshalb nicht gerührt.


    Haben sie sich denn richtig ineinander verbissen?


    Haben die Häuschen 2 Eingänge? Weil Häuser mit einem eingang ne "Falle" dargstellen, der eine hat Panik weil er nicht rauskann der andere wird aggressiv, weil der andere nicht ausweicht (kann ja nicht)..


    Bei unseren gabs erst auch Stress, aber das ist normal (manche mögen sich gleich, andere müssen erstmal ausmachen, wer der Chef ist) ... Rangeleien sind wohl normal, man sollte sie nur Trennen, wenn sie sich ineinander verbeißen...


    Hat die Züchterin denn sagen können, ob der neue Bockverträglich ist?

  • Na ja, "verbissen" ist zuviel gesagt, aber sie sind schon richtig aufeinander losgegangen.
    Ja, leider haben unsere Häuschen nur einen Eingang, war bisher ja auch kein Problem. Wir haben auch zwei Tunnel, vielleicht sollte man die hinlegen?


    Unser Alter ist ein sehr gemütlicher, eigentlich nicht schnell zu stressen, d.h. erschrickt nicht schell und kommt meist sofort ans Gitter, wenn man zu ihm ans Gehege kommt (um zu schauen, ob man Leckerlis mitgebracht hat).


    Daher habe ich erstmal gehofft, dass es gut geht.


    Der Neue ist noch ziemlich jung, ca. 6 Monate, er scheint mit anderen Böckchen zusammen gehalten worden sein, das weiss ich aber nicht sicher.
    Die Züchterin ist wohl erfahren.
    Sie meinte, man würde eigentlich schnell merken, ob die zwei sich vertragen oder nicht. Wenn sie mit den Zähnen klappern, dann lieber trennen.

  • Naja schon beim Zähne klappern trennen finde ich ehrlich gesagt übertrieben... Die Tiere reagieren eben unterschiedlich, manche müssen eben erstmal den dicken Max machen


    Ich würd es nochmal probieren, mit Tunnel, keine Häuser, Unterstände- wenn du sowas hast.. viel viel viel Platz, Futter und nicht eingreifen, wirklich erst, wenn sie sich doll beißen. Sie müssen eben ihren Rang ausmachen und dürfen dabei nicht gestört werden


    aber vllt hat jemand noch eine andere Meinung ^^


    Und vllt kannst du in deine Häuser ja noch einen 2. Ausgang sägen. Musste ich bei dem einen auch machen

  • Danke für Deine ausführliche Antwort.
    Ich werde heute Abend mit der Züchterin nochmal telefonieren und hören, was sie sagt. Ev. probieren wir es morgen dann nochmal...


    Aber was machen wir, wenn wir das Tier wieder abgeben müssen?
    Eher ein älteres, kastriertes Tier?
    Oder ein ganz junges?


    Was meint Ihr?

  • Mit Böckchengruppen, kenne ich mich leider nicht soo gut aus, deswegen hoffe ich, dass zum Alter jemand anderes noch was sagt.


    Würde aber nen jüngeren nehmen, vllt kann die Züchterin auch was sagen.

  • Wir haben nun die Tiere über Nacht wieder getrennt und heute den Jungen in den Freilauf mit zwei Tunneln gesetzt. Wir wollen warten, bis er sich etwas entspannt hat. Wir haben das Häuschen entfernt und komischerweise ist der Kleine jetzt viel mutiger und sitzt kaum in den Tunneln.
    Später wollen wir den Großen dazutun, mal sehen was passiert.


    Der Kleine stammt aus einer Böckchengruppe, daher sollte er eigentlich andere Männchen gewohnt sein.


    Die Züchterin hat gemeint, wir sollen es einfach nochmal probieren. Falls alle Stricke reißen hat sich noch ein unfruchtbares Weibchen für uns...

  • Das problem, kann jetzt sein, dass der kleine das schon als sein Revier ansieht, was wieder zu Stress führt :? Würde die beiden immer gleichzeitig auf neuen Boden setzten. Und wenn der andere die Tunnel schon kennt, kann das auch damit zu tun haben


    Aber ich drück dir die Daumen


    schade, dass niemand sonst dazu was sagt...

  • Wie alt ist das neue Böckchen denn? Ist er kastriert oder nicht?


    Ich denke nicht, daß die beiden noch glücklich miteinander werden. Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich ihn zurück geben.


    Ich würde einen Frühkastraten dazu setzen in einem Alter von 4-8 Wochen, der möglichst aus einer Böckchengruppe stammt.


    Ich hab es hier auch schon so gehandhabt, daß die Interessenten ihren einsamen Bock mitgebracht haben und wir dann verschiedene Frühkastraten ausprobiert haben. Manchmal ist es tatsächlich so, daß sich zwei sehen und wie Hund und Katz aufeinander los gehen. Da sollte man schon genau gucken, wer paßt.

  • Aktueller Stand:


    die zwei Jungs sind seit zwei Stunden meist friedlich im Freigehege. Es gab nur zwischenzeitlich ein paar Mal Zähneklappern, sonst nichts.
    Sie saßen auch schon kurzzeitig mal zusammen in einem Tunnel und haben dann(friedlich) gemeinsam etwas Löwenzahn gefressen.
    Uffff, vielleicht klappte es doch!


    Ich glaube, die zwei hatten zu Beginn Kommunikationsschwierigkeiten. Der Neue ist dem Alten einfach zu schnell auf den Pelz gerückt, hat wohl Kontakt gesucht. Der Alte war daraufhin genervt und der Neue war dann ebenfalls schnell gestresst.


    Ich glaube, der Tipp mit den zwei Ausgängen (Tunnel statt Häuschen) war super (danke Luzerne), so kann der dem es zuviel wird einfach abhauen.


    Ach ja, das neue Böckchen ist 6 Monate,nicht kastriert (und sieht soooo süss aus, ein kleines Teddy-Meerli)