Amyseleven.:
also die Diagnose ist:
- Veränderung der Aortenklappen --> result. Aortenstenose + Aortenklappeninsuffizienz (DDx. Dysplasie, AS, Vegetationen)
Also eine Aortenklappenstenose (Verengung der Aortenklappe) und -Insuffizienz ((die Klappe, die das sauerstoffreiche Blut aus der linken Herzkammer herauslässt) ist undicht, das Blut fließt zurück in die linke Herzkammer - linke Herzkammer wird stärker belastet)
Die Aortenklappenstenose ist eine Verengung der Aortenklappe, der Blutstrom aus dem Herzen ist vermindert. Sowohl bei Verengung als auch bei Insuffizienz kann es zu Atemnot kommen. Die Stenose ist nicht durch Medikamente behandelbar (zumindest beim Menschen, schätze dann auch beim Meerschweinchen). Die Insuffizienz kann außerdem zum Lungenödem führen. Beim Menschen wird die Aortenklappeninsuffizienz in frühen Stadien medikamentös behandelt, später operativ (beim Meerschweinchen logischerweise nicht möglich). Die Medikamente beim Menschen sind ACE-Hemmer (-> bei Bailey Vasotop), Calciumantagonisten und Nitropräparate (alle drei Dinge sind für eine Senkung des Blutdruckes zuständig).
Als Differentialdiagnosen nennt sie die Dysplasie (angeborene Aortenklappenstenose) sowie AS (dazu finde ich keine Erklärung, was diese Abkürzung bedeuten soll), sowie Vegetationen (durch Bakterien verursachte Wucherung der Herzklappe, die zum klinischen Bild der veränderten Aortenklappe führt) --> ob damit nur die Aortenstenose gemeint ist? Ich denke ja schon.. denn durch eine Wucherung kann ja schlecht eine Insuffizienz (Undichtigkeit) entstehen, da liegt eine Verengung ja viel näher.
- ggr. Mitralklappeninsuffizienz
Die Mitralklappe ist die Einflussklappe in die linke Herzkammer. Da fließt das sauerstoffreiche Blut aus den Lungen ins Herz hinein. Die Mitralklappe verhindert den Rückfluss dieses Blutes. Bei einer Mitralklappeninsuffizienz (die die TÄ hier als geringgradig angibt) fließt etwas Blut zurück. Das Herz muss vermehrt arbeiten, um seine Leistung zu erhalten, daraus entsteht dann auch Atemnot. Als Ursache ist übrigens auch eine Erweiterung der linken Herzkammer denkbar, die die Mitralklappe auseinanderzieht. Diese Erweiterung der linken Herzkammer hat Bailey ja durch die Insuffizienz der Aortenklappe. Könnte also ja aus meiner Sicht der Grund dafür sein. Wenn das der Grund wäre, ist natürlich die Therapie der Herzschwäche, die die Vergrößerung der linken Herzkammer verursacht, am wichtigsten. Selbst wenn die Mitralklappeninsuffizienz nichts mit der Aortenklappe zutun haben sollte in Baileys Fall, so wird auch bei Menschen bei geringem Schweregrad der Mitralklappeninsuffizienz medikamentös behandelt: mit ACE-Hemmern (-> Vasotop).
- VDx. PFO /ASD
Was die Abkürzung "VDx" bedeutet, weiß ich nicht. Ich schätze aber statt DDx, was für Differentialdiagnose steht, wollte die Tierärztin "Verdachtsdiagnose" zum Ausdruck bringen (?). Zu PFO/ASD habe ich gefunden: Der ASD beschreibt ein größeres-, der PFO ein kleineres Loch in der Herzscheidewand des Vorhofes des Herzens, zwischen rechtem und linken Vorhof.
Beim Menschen greift man operativ ein. Das ist natürlich bei Bailey nicht möglich. Bei einem größeren Loch dieser Art steigt das Herzvolumen in der rechten Hälfte und sorgt da zu einer Belastung, die sich beim Menschen auch schon in jungem Alter bemerkbar macht in Form von Leistungsminderung und Atemnot. Das PFO ist wohl beim Menschen sehr häufig und bleibt meist zeitlebens ohne Folgen.
- DDx. Myokarditis / Endokarditis
Myokarditis wird ja ähnlich wie eine Herzschwäche behandelt, also auch mit ACE-Hemmern und Entwässerung. Die Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut und der Herzklappen, oft bakteriell ausgelöst. Dieses Krankheitsbild entsteht vor allem bei Vorbelastungen des Herzens, also bei angeborenen oder erworbenen Herzfehlern. Die Endokarditis muss mit Antibiotikum behandelt werden. Die Frage ist: war das Baileys Problem? Denn die Atmung hat sich ja dann schnell wieder deutlich verbessert nach Gabe des Antibiotikums. Allerdings schätze ich fast, dass ein Problem bei den Klappen (Aortenklappe, Mitralklappe) zurückgeblieben ist, da ihre Atmung ja dennoch nicht 100% der eines gesunden Tieres entspricht.
- Status: linkskardiale Volumenüberladung / Kongestion
Das ist wohl das Fazit der Befunde - der linke Teil des Herzens ist überladen. Dazu kann man denke ich nicht viel sagen.