Beiträge von Kanonenfutter

    Jetzt habe ich wegen den ersten beiden das Forum schon so viel als Kummerkasten verwendet in den letzten 2 Monaten, da können die Sorgenkinder wenigstens auch vorstellig werden.


    Hier hätten wir den Patriarchen Knut beim Entspannen

    zdCBjlM.jpg

    Eindeutig in Top Form :D

    Meine primäres Streichelobjekt, zumindest bis er mich "davonschleckt" (er ist eine sehr sanfte Seele)


    Die First Lady des Hauses, Luci:

    89PKsNW.jpg

    Auf der Suche nach Adoptionstieren habe ich mich fast sofort in diese flauschige Fresse verknallt, und eigentlich war schnell klar, dass ich sie haben muss, schüchtern hin oder her. Die Plüschnase nimmt immerhin schon Sachen aus der Hand und lässt auch mal Streicheleinheiten über sich ergehen.


    Und letzte Woche gab es einen lang ersehnten Neuzugang in Form einer Erdnuss namens Melanie:

    SM5XZPn.jpg

    Was soll ich zur ihr großartig kommentieren. Winzig klein und weich und wurde entgegen der Warnung, dass Luci ein ganz schöner Besen sein soll, nahezu sofort von uns allen dreien ins Herz geschlossen. Wer kann bei dem Blick auch "Nein" sagen?


    Noch ein bisschen familiäres Rumgewusel:

    GHzHWoK.jpg

    lzAcyGl.jpg

    lmyX1IL.jpg

    So, ich wieder. Dieses mal aber nicht panikerfüllt und mit brennenden Haaren schreiend im Kreis rennend, weil ein Schwein ein gekrümmtes Schnurhaar hat.


    Mich interessiert nur ein Einblick, wie andere Leute ihre Schweine "ausgewildert" haben, und wie das klappte.


    Ich hatte 2 Schweine auf 1,76m² Grundfläche mit einer Empore, die etwa 2m² drauß machen. Sie sind bereits 4 und 3 Jahre alt und kommen aus einer Pflegestation, wo sie nicht viel Platz hatten, und Auslauf halte ich bei dem, was ich gesehen habe für unwahrscheinlich (kein Vorwurf an die Pflegestelle, Platz ist halt leider begrenzt, vor allem wenn man sich für so viele Wutzen aufopftert.)


    Inzwischen kam ein Baby dazu, weshalb der mangelnde Auslauf in meinem Setup mir nun zu ungeheuer wird. Fühlt sich einfach nicht richtig an, obwohl sie auch zu dritt scheinbar genug Platz unten haben, um sich nicht zu sehr auf die Erbsenflocke zu gehen. Mit der Aufregung, die die Kleine mit sich bringt, wird sogar rumgerannt und rumgetollt, und da das Gehege eher in die Länge geht, können sie da auch kurze Sprints einlegen. Trotzdem würde ich ihnen gerne mein Wohnzimemr zur Hälfte anbieten.


    Leider steht bei den Rampen vehemente Totalverweigerung an. Die Empore ist nur ein glorifizierter Unterstand und derzeit nur noch Ablage für Extrazeugs, was unten nicht mehr reinpasst. Ich habe das Gehege schon von seinen 40cm Tischbeinen runtergenommen und das ganze bodennäher gemacht, weil Knut mich nur in stieläugigem Entsetzen angestarrt habe, als ich ihn vor die 1,2m lange Rampe gesetzt habe(Aber sehr schmeichelhaft, dass er trotz seiner Launen Komfort unter mir gesucht hat in dieser fremdem Umgebung). Ich habe ihn zuvor dabei "erwischt", wie er die Rampe im Gehege mit ähnlicher Neigung hochgeht; es ist also physikalisch möglich. Die Motivation fehlt, und auch Futter erzielt nur selten auch nur ansatzweise einen Effekt. Höchstens Knut traut sich dahin, und wenn nur er frisst ist das doppelt schlecht, weil gerade er abzunehmen hat.


    Ich habe den Trupp im neuen Setup auch mal rausgenommen - auffällig dabei ist, dass sie zu zweit zunächst komplett eingefroren waren. Andere Umgebung? Totale Katastrophe. Von der "Erkundungsneugierde", von der man immer liest, kaum eine Rede. Erst als alle 3 wieder zusammen waren, trauten sie sich, sich etwas zu bewegen (Vermutlich erstmal gewartet, damit man sich nicht verliert?)

    Suggeriert, dass sie von alleine rauskommen müssen. Wie gesagt, nur Knut ist verfressen genug, das Eigenheim auch nur annähernd zu verlassen. Die anderen beiden sind nämlich (noch) sehr scheu.


    Was kann ich noch tun, außer Futter draußen auszulegen und Verstecke aufzustellen? Ich habe sogar Häuser aus der Ebene mit runtergestellt, um etwas Aroma aus der Heimat zu bringen, aber insgesamt nur nervöses, schüchternes Rumgewusel in einer Ecke, und sie sind letztlich so schnell wie möglich ins Gehege zurückgegangen - frecherweise auch noch, indem sie die 10cm hochspringen, statt die jetzt sogar noch flachere Rampe zu benutzen als die im Gehege, welche wie bereits beobachtet vollkommen erklimmbar ist.


    Sie sind auch erst einen Monat hier, brauchen sie noch, um sich zu akklimatisieren, ehe sie erkunden wollen?

    Ist das Gehege vielleicht entgegen meiner Einschätzung "groß genug", und deshalb besteht kein Bedarf? ("groß genug" existiert natürlich nicht, aber allzu beengt fühlen sie sich offenbar nicht?)

    Wie würden erfahrene Schweinehalter effizient an die Sache rangehen? Einfach weiter die Truppe mit ausgestreutem Futter aussetzen (Stressig, mir nicht so lieb und den Schweinen sicherlich auch nicht), oder versuchen sie zu locken, aus eigenem Antrieb rauszugehen? (Absolut nicht motiviert dazu, selbst mit Köder. Das geht zurück auf die Akklimatisierungsfrage.)


    Vielleicht bin ich wieder/weiterhin zu ungeduldig mit allem und der aktuelle Kurs muss einfach beständig und lange Zeit erfolglos weiterbehalten werden, bis es klickt.

    Das ist natürlich eine an sich sinnvolle Idee, die ich auch auszuprobieren gedenke nach ein paar entsprechenden Umstellungen (Ich finde mich noch ein und probiere Sachen aus, womit ich die Haltung verbessern kann), aber so recht adressiert das das Problem auch nicht, da sie bereits ihren eigenen Napf hat, fernab vom Dicken.


    Natürlich überanalysiere ich auch wieder alles und mache mir bei jeder Änderung sofort übermäßig Sorgen. Sie frisst freiwillig Gemüse, habe sie gerade dabei "erwischt"; offenbar ist es wirklich einfach das Heu, das, frisch aus der Tüte, ihr einfach partout mehr zusagt. Bis dahin hat Knut aber wie gesagt diverses beliebtes Gemüse schon gefressen...ich versuche die Heu-Erneuerung mal taktisch so zu verlegen dass Luci lieber Gemüse mitfrisst solange es noch da ist, damit sie nicht immer nur Reste abkriegt.


    UPDATE: Erst Heu, 3 Stunden später Gemüse. Altes Verhalten kam 1:1 wieder. War einfach nur das Heu, das vorgezogen wurde. Luci hat wieder schüchtern rumgeschaut, im Napf rumgetrüffelt und ist bruddelnd mit einem Stück Paprika im Maul ins Versteck gedackelt wie vorher auch.

    Es ist eine Frage, die sich ums Essen dreht, aber ich glaube nicht, dass es sich per se um ein Ernährungs- oder Krankheitsproblem handelt. Vielleicht ist es auch gar kein Problem, hier ist kein akuter Notstand oder so, ist eher ein "akademisches" Problem, die Tiere besser zu verstehen, dabei hilft eine zweite Einschätzung manchmal ungemein.


    In letzter Zeit ist mein Weibchen Luci sehr zurückhaltend, wenn es das Gemüse angerichtet wird.

    Sie kommt meistens eher nicht raus und begnügt sich lieber mit Heu, versteckt hinter dem Haus. Reiche ich ihr aber Futter hin, nimmt sie das gerne und frisst es prompt auf.

    (Was sie wenigstens inzwischen animmt, sie ist eine sehr schüchterne Maus. Als sie vor einem 1,5 Monaten eingezogen ist, hat sie noch mehrere Wochen gar nichts genommen was eine große nackte Affenhand hintendran hatte.)

    Gewicht war laut letztem Tüv auch stabil und (Front-)Zähne gerade, so weit ich das bei ihrem nervösen Rumgefuchtel beurteilen kann.


    Dass es eher ein Verhaltens/Gewohnheitsproblem ist wird weiter verstärkt dadurch, dass ihr Freund Knut unter einem schweren Fall von Futterneid leidet (Was man ihm leider auch ansieht, hat irgendwie wieder zugenommen obwohl es die Woche vorher mit dem Gewicht endlich leicht runterging, ist aber ein anderes Thema) und ich ihn anfangs öfter erwischt habe, wie er Luci vom Napf vertreibt. Ich habe da immer nachgeholfen und ihn auf die andere Seite gedrückt (Er mochte es wohl nicht, dass Luci sich so von hinten anschlich.)

    Eine Weile war er etwas weniger territorial und ich überließ ihnen einfach den Napf, ohne großartig nachzuhelfen. Vielleicht war das ein Fehler, und Knut war doch wieder etwas frech drauf in der Zwischenzeit und ich habe es nicht mitgekriegt durch den laissez-faire-Ansatz. Luci war (und ist) nämlich noch sehr schüchtern und hat sich ungern in meiner Anwesenheit an den Napf getraut, weshalb ich, sobald Knut Platz gemacht hat, lieber mal ein paar Schritte zurückgegangen bin, damit es sich sicherer anfühlt, unter der Empore hervorzukriechen. Habe das bis vor kurzem noch aus der Ferne beobachtet und das lief ganz gut, sie saßen teilweise sehr harmonisch an dem einen großen Napf und aßen zusammen. Mitunter sogar ohne mein Nachsteuern. *

    *Gesteuert wurde dabei mittels Knuts gewaltigen Hinterteil, an dem er keinen Kontakt toleriert als Alphatier. Er musste somit erstmal die Szene fliehen oder sich auf die andere Napfseite begeben, je nachdem, wo sein entpörtes, unkontrolliertes Rumgezucke ihn zuerst hinführte.

    In den letzten paar Tagen hielt sich Luci auf jeden Fall ziemlich zurück, hat nur stieläugig auf den Napf geglotzt an dem sich Knut bedient, sich dann aber der Klopapierrolle mit Timothyheu zugewendet.

    Abhilfe wollte ich schaffen, indem ich etwas von dem Gemüse in einen kleinen Extranapf abzweige und ihr direkt an besagte Rolle stelle. Blickkontakt zum Chef ist dabei sogar gebrochen durch ein Naturholzhaus, welches ich mit einer Säge schänden muss (Besagter Chef war schlicht zu fett, alleine aus der Tür wieder auszukommen. Traurig). Dennoch lieber Heu. Bis ich ihr fast buchstäblich die Gurke in den Rachen drücke und sie die dann doch enthusiastisch frisst.


    Ist das ein Rangordnungsding und Luci hat sich trotz meiner (anfänglichen) Bemühungen, ihr Zugang zum Essen zu geben, in den Kopf gesetzt, dass Knut fertig mit dem Essen sein muss? (Das wäre schlecht, der frisst ihr dann vermutlich so ziemlich alles an Salat und Gurke weg und es bleiben nur die ungeliebten Gemüsearten übrig, dadurch würde die Ernährung für beide Seiten tendenziell einseitiger)


    Hat jemand, der Schweineverhalten besser kennt als ich, eine Idee, wie ich sie aus dem Bann raushole? Oder klingt das als überanalysiere ich das nur und sie hatte die letzten 2-3 Tage einfach gerade mal mehr Lust aufs Heu?

    Das kommt nämlich frisch in die Rolle kurz bevor das Gemüse angerichtet wird(natürlich immer sehr aufregend), und im Gegensatz zur Anfangszeit habe ich nun 2 Heusorten, die den beiden tatsächlich zusagen - was ich zuerst hatte wurde kaum angerührt, dadurch war Gemüse vielleicht einfach viel mehr gefragt/sie waren hungriger wenn es angerichtet wurde? Und Luci mag einfach lieber erstmal das Heu als das Gemüse wenn es frisch angerichtet wird? Dann scheint es mir aber seltsam, dass sie das Gemüse, das ich ihr reiche, dann doch sofort mümmelt und das Heu erstmal zu vergessen scheint...



    Ich vermute übrigens auch, das Knuts Gewichtzunahme auch damit zusammenhängen mag; ich füttere immer noch recht viel Gemüse gemessen an der "100g Faustregel", aber bis vor letzter Woche war ihr Gewicht stabil und sie haben sogar 10g in einer Woche abgespeckt (Beide müssen etwas abnehmen, Knut aber definitv mehr.) Eventuell muss die Diät an ihren neuen Heukonsum angepasst werden und ich die Menge weiter verringern. (2x200g pro Tag insgesamt, Schweine wiegen ~1660g und ~1170g). Ist aber eine Nebenfrage, ich weiß nicht wie stark die durch Heu zunehmen können und wundere mich nur, ob das plausibel ist.

    Ganz unbehandelt habe ich die Wände nicht gelassen, nicht, dass die Wutzens sich da dranpressen und an die Wand pinkeln; außerdem können die auch mit Drüsen rumspritzen beim Spielen oder Keifen, da geht auch was an die Wand. Das Gröbste soll das Streu zwar aufnehmen, aber selbst geringe Feuchtigkeit auf unbehandeltem Holz wird eventuell zu einem Problem, eher früher als später.

    Habe alles mit kinderspielzeugfreundlichem Holzöl behandelt*, roch etwas absonderlich und egal mit was man es behandelt, es sollte lange vor dem Einzug passieren damit die kleinen Atemwege nicht belastet werden und sich das Zeug ausgestunken hat, selbst mit "ungiftigen" Sachen. Danach sollte aber alles sicher sein.


    *Nach DIN EN 71/3 (Glaube ich? Ich schau später mal auf meine Dose, beim Kauf war das Wissen darum noch frischer.), das ist etwas wonach man aktiv suchen kann im Baumarkt. Die Belastung von Schadstoffen wird offenbar auf allen Holzlacken/Farben/Ölen/Lasuren angegeben, aber als Laie bringt einem das nicht viel ohne Referenzwert.


    Leicht hochgestülpte PVC-basierte Teichfolie habe ich auch, 2 Wochen noch kein Problem; das Haus ist viel interessanter zum Anknabbern, selbst wenn ich Apfelbaumäste aus dem Garten eines Freundes mitbringe. >.< (Wenigstens die Blätter von frischen Ästen fanden sie mal für einen Tag gut.)

    Meine Folie ist aber auch gut vom Einstreu verdeckt, und außer wenn Knut implizit meine Inneneinrichtung kritsiert und das kleine Holzhaus umwirft, graben die auch nicht sonderlich rum.

    Da fehlt noch eine Angabe zur Breite; es muss auch etwas Dekor drin stehen, ohne dass alles zugecluttert wird. (Damit habe ich gerade etwas Probleme und musste etwas umstellen.)


    Da Schweine (angeblich) eine Fläche von 1,5m Länge alleine freistehend brauchen um auch mal rumzutollen in eine Richtung, sind, wie die Vorredner sagen, beide Optionen schonmal kategorisch zu klein. Bei 4 Schweinen wäre irgendein Gehege mit 1,5m Länge und maximal einer Breite von 80cm allein wegen dem Zubehör, das 4 Schweine brauchen (Mindestens so viele Häuser/Verstecke wie Schweine, dann noch Näpfe, Heurolle/Raufe, Spielzeug), ziemlich zugestellt.


    Zu Rampen könnte ich aus persönlicher Erfahrung ein bisschen was schreiben, aber meine nutzen sie auch (noch) nicht. Das Thema "Eigenbaurampen" verdient vermutlich sein eigenes Thema. Ich kann aber soviel sagen: Geh' davon aus, dass (erstmal) die Grundfläche reichen muss. (Das gilt vermutlich für alle Rampen jeglicher Art; muss den Tieren erstmal langsam beigebracht werden, wenn sie es noch nicht kennen.) Und Holzbretter können aalglatt sein, hol' dir das gröbste aller groben Sandpapier und scheuer mal ordentlich über die Rampe. Selbst mit draufgekelbten Trittleisten (die fürs Hochgehen ganz sicher nützlich werden.) war es zumindest meinen beiden zu suspekt, wenn man auf den Flächen dazwischen einfach abrutscht...nach Sandpapier-Kur konnten sie wenigstens mal oben abgesetzt und mit freundlicher Animierung ganz vorsichtig runterlaufen, ohne dass es eine Rutschpartie wird.

    Ist auch nicht das erste mal, dass die gesponnen hat, wenn ich mich recht erinnere. Ich hole lieber eine neue Batterie und versuche es morgen nochmal, den Stress will ich ihnen nicht 2 mal am Tag antun, zumal das aufs Essverhalten schlägt, was gerade noch etwas angeschlagen scheint und unter genauer Beobachtung ist...daran wird es vermutlich am ehesten liegen, denn wenn sie so viel Gewicht verloren haben sollten, so wurde ja bisher noch normal gegessen und nur nach dem Wiegen sind sie etwas essfaul. Kann ich mir in meiner Panik aber auch einbilden. Das Gemüse liegt sonst oft noch eine Weile rum bis die Schweine es anfassen, gerne mal über eine Stunde. (Aber wenn's dann losgeht kommt das Zeug auch weg.)


    EDIT: Ich habe Knut mal mitsamt Tunnel gegriffen, das macht ihm etwas weniger aus. Abzüglich Tunnelgewichtes hat er eher noch zugenommen. Viel Rauch um Nichts gerade, die Waage hat einfach gesponnen und ich bin zu schnell in Panik geraten um das Drecksteil, welches sich beim Batteriewechsel und eben beim Wiegen als extrem minderwertig rausstellte, zu hinterfragen. Momentaner Kurs war wohl doch richtig so. -.-

    Auch wenn Knut durchaus etwas unanimiert wirkt in den letzten Tagen. Wer weiß welcher Floh in da gebissen hat...

    Ich bin kein Fan von rationierter Fütterung ;)


    Sie sollen auch keinesfalls hungern; dafür ist ständig Heu zur Verfügung, und Frischgras reiche ich großzügiger Abends nach. Das Heu geht wie gesagt zu 90% beim Ausmisten ungenutzt raus momentan, was mir so nicht ganz richtig scheint.

    Mal schauen ob sie denn mal ihren Napf wenigstens annähernd auffuttern so. Der Status quo war bisher halt: 90% Heu fliegt raus und teilweise 50% Gemüse. Die 50% hätte ich lieber beim Heu wo man damit rechnen darf, da es nicht alles essbar ist und sich die Schnauzen das gute Zeug rauspicken, und anstatt nur Gurke und Fenchel zu essen sollen die auch mal die Paprika fertig essen für ihr Vitamin C. :D Durch das Überangebot haben sie selbst an der Gemüsefront die Möglichkeit, etwas zu wählerisch zu werden und sich am Ende alles eher einseitig reinzustopfen...das lässt sich natürlich mit mehr Gemüsesorten auf der anderen Seite bekämpfen. Ist noch etwas in Arbeit, ich spähe ständig die Gemüsetheke extra nochmal ab, bin mir aber nie sicher wozu ich noch greifen sollte...(von dem, was da ist. Ich brauche keinen Link zu einer weiteren Liste. Es ist eher andersherum, dass ich das Angebot im Supermarkt mit diesen Listen vergleiche.)


    Der gute Knut ist aber definitiv eher dicklich, selbst für seine Größe. Er ist auch ein Glatthaarschwein, er macht also niemandem was vor. :P

    Auweia, ja, das mit der Futtermenge deckt sich mit anderen Quelle, ich hatte wohl einen Fehlschluss und als die Vorhalterin "300g" meinte dachte ich wohl "pro Fütterung", da ich ihr (iirc) gesagt habe, dass ich 2 mal füttern werde am Tag. Gebe auch schon etwas weniger, aber 200g kriegen die kleinen Mähdrescherchen in 12 Stunden schon komplett weg. Bei 300g für den ganzen Tag werden sie zwischendrin oft ohne Gemüse dastehen, was nicht ganz richtig mit mir sitzt...andererseits fressen sie gerade wenig Heu, wovon das Frischfutter wohl ablenkt - das meiste fliegt am Ende des Tages wieder raus. Also muss ich wohl hart sein und sie zum Heu "zwingen".


    Zumindest beziehe ich aber täglich noch etwas frisches Gras von einer Wiese abgelegen vom Hauptverkehr im Ort, also ist es nicht nur langweiliges Heu. Und ein Freund hat uns Apfelbaumäste und -zweige aus dem Garten seiner Familie spendiert, womit die beiden wohl moderaten Spaß haben, also haben sie etwas zum Zähnewetzen wo das Heu bisher nicht ganz zum Zuge kam. (Vielleicht hört Knut dadurch auf, das kleinere Häusschen zu verspeisen...)


    Mal schauen was die nächste Gewichtsprobe zeigt, die fressen mir aber auch so schon die Haare vom Kopf weshalb ich erstmal etwas weiter runterfahre mit dem Frischfutter.

    Kleines Update: In dem Hinterhof wächst wohl ganz prominent Knaulgras - gerade eine App zum Pflanzenbestimmen runtergeladen, das zweite Match war Schilfrohr, was aber wohl auch verfütterbar wäre. (Aber in dieser Umgebung unwahrscheinlich, sehr hoch gelegen, nicht sonderlich feucht)

    Und Knut (EDIT: Und Luci, habe sie selten so schnell zum Napf gehen sehen) scheint es sehr zu gefallen. Habe es natürlich vorher mal abgewaschen aber da hinten kann ich gut davon ausgehen, dass keine Pestizide rumgespritzt werden (von wem auch) oder Hunde hinkacken. :D

    Die beiden sind immerhin auch etwas älter und wissen, wie man gescheit isst dank guter Vorhaltung, können also gut selektieren. Verlasse mich also mal dort auf ihr Urteil und die flüchtige Internetrecherche - "irgendwo einfach" Gras pflücken und den Tieren geben fühlt sich noch so seltsam an aber ich kann ihre Freude über das Zeug gerade nicht verleugnen. Die Vorhalterin hat sie ziemlich primär auf frischem Gras ernährt afaik. Können wohl also schon ordentlich reinhauen in das Zeug. Da sie aber ein paar Tage trockene Gräser hatten stattdessen gehe ich es damit erstmal langsam an. Luci hat mich angegurrt und es mir sogar aus der Hand gerissen (Ich dachte es wird noch Wochen bis Monate dauern bish ich das sehe). Absolut Gold wert. :P

    Ich wünschte ich könnte sagen ich wäre kein "Anfänger", da es Zuhause im Elternhaus Schweinsgetier gab, die bis heute meinen Handy-Hintergrund schmücken. Die wurden aber noch richtig a la Zoohandlung gehalten, mit allen Fehlinformationen die da so gereicht werden, wodurch die Tiere trotz bester Absichten nun mal gerne krank wurden, zu niemandens Überraschung. Das hat mir die heimsuchenden Erinnerungen an die gefährlichen Blähungen gegeben, wegen denen ich jetzt bin den beiden Neuen auch noch paranoid bin. Mehr über die richtige Haltung habe ich gelernt, weil ich aus Sehnsucht nach den Tieren Videos angeschaut habe, oftmals - als Nebeneffekt und aus Neugierde - von Leuten die über die richtige Haltung sprechen, was so im Nachhinein auch so ein leichter "Oh shit"-Effekt ist.

    Und wenn du es nicht klein schneidest, sondern große Stücke gibst, bleibt es länger frisch und wird lieber gefressen.


    Ah, D'oh. Ich bin ein prinzipieller Kleinhächsler von Gemüse wenn ich für mich koche, aber daran habe ich nicht gedacht. Überwiegend weil ich in den Napf die 300g so kaum reinkriege, aber dann wiederum ist das momentan eh zu viel.

    Haben heute über den Tag wieder fleißig Heu und Gemüse gegessen, aber Knut eben dabei erwischt wie er das etwas angetrocknete Salatblatt noch frisst, also ist es doch nicht so schlimm - aber verbesserungswürdig. Ich probier mal große Stücke, auch wenn dann weniger reinpasst. Ich mache ja auch keine ewigen Eskapaden nach der Arbeit, und so sehr es mir im Gewissen wehtut zu einem leeren Napf nach Hause zu kommen kann es sich nur um wenige Stunden gehandelt haben, wovon sie ja auch nicht gleich eingehen. (Wir erlagen damals dem Mythos, dass Meerschweine ständig, ständig, STÄNDIG nachstopfen müssen wie ein Brennofen, sonst gäbe es Blähungen und sonstige Flüche. Die feineren Nuancen ihres Verdauungstraktes habe ich erst in den letzten Jahren über besagtes Infomaterial online lernen dürfen.)


    Es gibt ein verlassenes und eher heruntergekommenes Haus auf dessen völlig überwucherten Hinterhof sehr langes Gras wuchert. Sonst allerdings nichts. Ich glaube da beschwert sich niemand wenn ich mal drüberreiche irgendwie, vorrausgesetzt das sieht jemand in der verwinkelten Gasse.

    Ansonsten habe ich einen Tipp von der Nachbarin bekommen, der einen 5-10 minütigen Umweg von der Arbeit aus bedeuten würde für eine Portion Gras, die ich für den selben Abend und nächsten Morgen einpacken kann.


    Und danke für die aufmunternden Worte, ich glaube nach der ersten doch stressigen Woche brauchte ich das mal. :) Vor allem nicht von Freunden oder Familie, die das nur reflexis/uniformiert zum Aufmuntern allein sagen, sondern jemand der das als Review meiner offen ausgelegten Haltungsabsichten gibt.

    Servus allesamt,


    27-jähriger frisch gewordener Single-Meerschweinchenpapa hier mit ein paar Fragen und Beobachtungen, wo ich lieber auf die Erfahrung eingelebterer Schweinehalter zurückgreifen möchte, weil ich mitunter auch in den letzten Tagen noch etwas von der Verantwortung überwältigt bin und mir links und rechts sowie oben und unten nur Sorgen machen konnte. Da ist der Knoten gestern etwas geplatzt und ich kann etwas bedachter an die Sache ran. Da ich aber weiterhin so paranoid wegen allem bin werde ich einfach mal viel offenlegen damit alles Angreifbare, was ich falsch mache, hier offenes Feedback kriegen kann. Also bereitet euch auf einen Wall of Text mit viel Infos vor, die auch etwas über Ernährung allein hinausgehen. Habe volles Verständnis dafür wem das zu lang ist.


    Der Sachverhalt:

    Knut (3, 1635g -> Chonk modus, ist auf "Diät") und Lucinda (4, 1208g, sehr schüchtern) kamen letzten Samstag zu mir (Sind also nur 4 volle Tage hier gewesen), und haben sich schon etwas eingelebt.


    Sie sind aus der Vorhaltung auf der Pflegestelle des lokalen Notnager-Vereins eine artgerechte Frischfutterdiät gewohnt mit Gräsern, die ich so gut wie möglich weiterführe. (meine Gräser sind allerdings überwiegend getrocknete von cavialand.de, der Shop wurde vom Verein empfohlen aufgrund seines artgerechteren Futters, kommt auch trotzdem ganz gut an. Zur Besorgung frischer Gräser organisiere ich mich noch.)


    Heu und Wasser natürlich täglich frisch vorhanden. (Wasser = Napf und Flasche weil ich noch nicht sicher bin, ob sie mit zweiterer zurechtkommen. Am Napf habe ich auch noch keinen Verbrauch festgestellt, aber das mag am wasserreichen Gemüse liegen.)


    Das Hauptgemüse derzeit sind Gurke, Eisbergsalat und Fenchel, was alles gut ankommt. Der Fenchel soll vor allem gegen Blähungen helfen/vorbeugen, wovor ich noch absolut die meiste Angst habe, dass sie diese morgens kiregen könnten während ich auf der Arbeit bin und im Verlaufe des Tages ernsthafte Probleme verursachen, bis hin zu...wir wissen vermutlich alle wie schlimm Aufgasungen sein können.


    Dazu gibt es, in kleinen Mengen und immer etwas variiert, etwas Paprika, Selleriewurzel, Zucchini und Karotten. Die ersten 3 finden sie nur moderator gut bis gar nicht, und Karotte und Selleriewurzel wird aufgrund Knut nur weniger verfüttert, aber es muss auch etwas Variation mit drin sein. Garniert wird manchmal mit Basilikum oder Petersilie. (Gekaufte Pflanzen aus dem Supermarkt momentan, ich versuche mich etwas am Gärtnern und ziehe Pflanzen auf der Fensterbank hoch, dauert aber noch ein wenig x) )


    Auf Basis ihres Gewichtes kriegen sie 600g Futter in zwei Mahlzeiten, eher etwas mehr, weil es manchmal nur knapp gereicht hat.

    Inzwischen ist es aber öfter mehr als genug. Viel mehr, womit das Problem auftritt.

    Zum Vergleich: In der ersten Nacht wurden die 300g fast ganz verschlungen. Am Montag über den Tag haben sie etwas mehr als die Hälfte sogar verkrotzt. Es war aber sehr, sehr warm, 27°C in der Wohnung (ich arbeite dran, dazu aber eher ein anderer Thread, aber dem Wetter ist leider nicht immer so ganz Einhalt zu gebieten.)

    Laut http://www.diebrain.de/Iext-hitze.html essen Meerschweine weniger Gemüse in der Hitze und verkrotzen Karotten sogar gänzlich. Die Karottenstücke waren tatsächlich nicht angerührt worden, obwohl sie laut Vorhalterin eine "4 aus 5" sind. Der Blog erwähnt auch, dass sie in diesem Zustand eher Trockenfutter(Gräser, nicht den gepressten Bioabfall den Pellets darstellen) bevorzugen, wovon sie gerade nur sehr wenig hatten. Etwas davon nachgefüllt und voila, Knut frisst. Scheint also gepasst zu haben und wieder etwas gelernt.

    (Ich hatte nur 2 250ml Näpfe die gerade so für das Gemüse gereicht haben, die Gräser konnte ich nur lose ein bisschen in die Heuraufe stecken, wo es sie nicht so anlacht. Ich habe bereits gegengesteuert und einen 500ml Napf für das Gemüse gekauft, damit die kleinen Näpfe mit verschiedenen Gräsern/Trockenfutter als alternative gefüllt werden können, was wesentlich besser klappt.)


    Also wird nachts viel gefressen und tagsüber weniger. Okay. Nur blieb das nicht so.

    Die letzten zwei Nächte wurde weitaus weniger Gemüse gefressen; heute morgen blieben satte 118g übrig von etwa 350g. Den Tag über wurden zwischen den beiden Nächten aber auch nicht signifikant mehr gegessen als an anderen Tagen. (Habe etwa 250g gegeben und es blieb noch etwas übrig, ich sollte die Gewichte eventuell genauer notieren, zumindest für die Anfangszeit.)


    Klingt alarmierend, aber noch bin ich mir unsicher; ich sehe beide fressen, sie essen auch etwas aktiver die Trockengräser und vor allem mehr Heu. Das haben sie anfangs beide kaum angerührt, am Dienstag war aber sogar mal gut die Hälfte verbraucht am Ende des Tages!

    Außerdem ist Zusammensetzung auch natürlich ganz wichtig, und zu der großen verkrotzten Menge muss man sagen, dass es überwiegend die "extras" waren, die wie erwähnt nicht so gut ankommen, von denen hatte ich etwas zu großzügig dazugegeben. Aber auch ein bisschen Gurke blieb übrig, die eigentlich sofort eliminiert wird. Vielleicht wird ihnen das auch irgendwann zu trocken, Gemüse hält sich zwar eigentlich eine Weile und ich schätze sie würden es "notfalls" auch noch nach 12 Stunden fressen - aber es geht natürlich nichts über "frisch aus dem Kühlschrank" (nachdem es etwas auf Zimmertemperatur runterging, ich hole es immer raus und lasse es kurz stehen.)


    Vom Verhalten sind sie zudem quitschfideler denn je, Knut hat heute morgen sogar etwas gepopcorned, und Luci hat sich - was bei ihr durchaus ein kleiner Durchbruch ist - in einer kleinen Kennenlernsitzung getraut in meiner direkten Anwesenheit zu essen, obwohl sie wenige Tage zuvor sich nicht mal getraut hat zu fressen wenn ich sie aus 2 Meter Entfernung anschaue.

    (Das konnte ich fast wie in einem Comedy-Sketch darstellen; ich schau sie an -> sie ist still, fast schockgefroren. Ich lehne mich zur Seite und breche die Sichtlinie -> Mampfgeräusche aus dem Napf. Das war wiederholbar. Aber nicht zu oft, wollte sie nicht vom essen abhalten da gerade sie mir mit ihrem sporadischen Essen noch mehr Sorgen macht. Hinten kommt aber offenbar genug raus und ihr Gewicht ist stabil geblieben in den ersten Tagen.)


    Kennelernsitzung bedeutet übrigens in dem Fall: Ruhig am EB sitzen, etwas mit ihnen reden, und sie ihr Ding machen lassen. Mit aus der Hand füttern werde ich bei Luci nicht weit kommen für eine Weile, Knut hingegen kann man schon dazu motivieren. Es geht aber primär noch darum, dass sie meine Präsenz als unbedrohlich whrnehmen, wo ich mit beiden insgesamt noch etwas Arbeit haben werde. Aber nach dieser Sitzung scheint sich schon einiges gebessert zu haben, vor allem bei Luci. Sie mehr essen zu sehen und mehr variiert war eine große Erleichterung.


    Also als Recap:

    Sie essen weniger Gemüse in auffälligem Maße, greifen aber offenbar nun mehr zu Heu und getrockneten Gräsern. Vom Gemüt her sind sie beide allerdings viel aktiver und weniger lethargisch als in den ersten Tagen (Was gut wegen Hitze und Umzugsstress so gewesen sein sollte.)



    Wir würdet ihr das einschätzen? Haben sie anfangs einfach mehr Gemüse aus Frust/Stress gegessen oder brauchen nun weniger davon, weil sie eher auf Gräser und Heu zurückgreifen? Das sind leider recht latente Werte die ich nicht genau gemessen habe, ich kann euch nur meine qualitative Beobachtungen geben dass sie das nun mehr annehmen.


    Die 600g sind zwar gut als Richtwert, was mir aber an dieser Info fehlt ist die tolerierbare Variation. Mit großer Hitze bis zu 50%, aber das macht Sinn, da hat weder Mensch noch Schwein Lust auf große Bewegung oder viel Futter. Jetzt sind es aber konsistent ein Drittel weniger? Ich habe noch wenige Datenpunkte dazu, sie sind ja nicht lange da, aber rumexperimentieren will ich jetzt auch nicht gerade, es sind schließlich keine Versuchsschweine. Ich werde die aufgenommenen Mengen besser protokollieren und vielleicht ergibt sich, dass ich gerade wieder alles überanalysiere weil sie demnächst wieder gut essen.


    Alles andere was bedenklich erscheint ist natürlich auch offen für Kritik, gerade beim großen C mache ich mir noch Gedanken, ob das langfristig auf der richtigen Schiene ist, da ihre Hauptnahrung in der Gemüsekategorie sehr wasserreich ist?