Beiträge von Frieda1

    Hallo zusammen,


    unser Unglücksschwein hat Blasenproblem und ich weiß nicht mehr weiter.

    Ophelia ist jetzt 2,5 Jahre alt und das letzte Jahr haben wir damit verbracht herauszufinden, dass sie eine Allergie auf irgendeinen Heubestandteil hat und die Haltung entsprechend umzustellen.

    Neben der Allergie auf Heu (vermutlich Gräserpollen), hat sie auch immer mal wieder gequiekt beim pinkeln und Kötteln, v.a. Nachdem es Möhrengrün gab. Im letzen Sommer hab ich sie deswegen schon mal schallen lassen. Es war alles ok und die Blase fühlte sich beim Abtasten auch völlig normal an. Aber wir haben schon mal angefangen extrem calciumreiche Sachen wie Möhrengrün oder getrocknete Kräuter wegzulassen. Im Herbst war dann auch weitgehend Ruhe mit dem Gefiepe.

    Dann hatte unser Kastrat, beginnend im November, eine Entzündung an der Zahnwurzel eines der Schneidezähne. Bis Diagnostik und OP durch war, dauerte es eine Weile. In der Zeit konnte er nicht richtig fressen und bekam viele Kräuter und geraspeltes Wurzelgemüse - auch rote Beete und alle anderen mit. Keine optimale Ernährung ja, aber das war das was er fressen konnte.

    Dann hatte der Kastrat etwas Blasbegrieß, vermutlich wegen der suboptinslen Ernährung und viel Liegen wegen der Schmerzen. Das war aber sehr schnell ausgestanden. Aber ich habe im Nachgang natürlich auf noch mehr Grünfutter (und nass) etc. geachtet. Dann fing Ophelia sehr deutlich an zu fiepen. Also ab zum Tierarzt. Siehe da, ein Blasenstein. Es dauerte etwas bis zum OP-Termin, sie bekam Metacam und hat einen Blasenstein ausgepinkelt. Leider war ein zweiter drin.

    Die OP ist gut verlaufen, Heilung premium mäßig und es sah gut aus. Viel gepinkelt, schmerzfrei, alles gut.Und dann drei Wochen nach OP fing sie wieder an… Tier angeschaut, Vulva fing wieder an anzuschwellen. Also Metacam gegeben, Vulva schwoll ab und sie pinkelte zwei kleine Blasensteine aus (einer zerbröselte in den Fingen). Tierärztin befragt , sie sagte ja, die Ernährung…

    Äh, ja…. Aber die bekommen Grünzeug bis es ihnen zu den Ohren rauskommt,


    Heute gab es für die drei: Endivie, Raddichio, Chicorée, Gras, etwas Löwenzahn, 1 Petersileinwurzel, Gurke.
    1/2 Möhre

    Was fressen sie: Gras, Heu, Wirzelgemüse, Gurke in dieser Reihenfolge.

    Sie hat Tee, sie bekommt Rodicare Uro und heute hab ich ihr wieder Metacam gegeben, weil die Vulva wieder leicht angeschwollen war.


    Habt Ihr noch Ideen? (Reine Wiesenfütterung geht nicht).

    Ok, bekommst eine PN wg. Schmerzmitteldosis.


    Dann: ich finde es irgendwie furchtbar wegen eines Zahns das Tier einzuschläfern, aber viel gibt es nicht mehr. Das einzige was mir noch einfallen würde, wäre die Unterlagen der Praxis zu erbitten, die den Vorschlag gemacht hat die ganze Zahnreihe zu ziehen und diese Unterlagen an einen Zahnspezialisten (nicht notwendigerweise Meerschweinchenspezialisten) zu schicken und um Zweitmeinung zu bitten. Der kann ja ruhig weiter weg sein, du willst ja nur eine Meinung und ggf. Eine Bahndlung.
    Wenn der auch sagt alle Zähne raus, dann einschläfern, wenn der meint, nein man könne auch nur den einen Zahn ziehen, dann würde ich (!) ihm die Chance geben.


    Dann wäre aber m.M.n. Auch wirklich alles getan, was getan werden kann.

    Ich schreib das jetzt auch nur, weil ich das Gefühl habe, Dir ist mit jetzt einschläfern nicht ganz wohl. Ich finde jetzt einschläfern auch ok.

    Ok, immer mal wieder was Neues… spannend.

    Aber ja, verstehe das Problem… Schwankst Du oder bist Du Dir in Deiner Entscheidung sicher?

    lehbot sehr verständlich . Alle unteren rechten Backenzähne raus… Ich hatte mich mal schlau gelesen, weil unser Kastrat einen Schneidezahn gezogen bekommen hat. Da hatte ich gelesen, dass ein Schneidezahn meist unproblematisch sind, ein Backenzahn in einer Zahnreihe häufig gut geht und die Gegenspieler sich dann an den anderen Zähnen der Reihe abschleifen, dass aber zwei Zähne nebeneinander meist nicht gut toleriert werden würden.


    Ich würde denken, dass das schon gut verheilen kann, aber die Prognose danach ist ja auch nicht sonderlich gut.

    Aber alle Zähne???
    Ich kann Dich verstehen.

    Und: Der Tierarzt würde (und dürfte) auch nicht einschläfern, wenn die Chancen gut wären.


    Es tut mir leid. Was für ein schwerer Gang! Fühl Dich gedrückt!

    Ohjemine, das klingt nicht gut. Ich denke auch, dass es vielleicht gut sein könnte einen anderen Tierarzt zu befragen. Einen, der Erfahrung mit Meerschweinchen hat. „Zuwarten“ ist hier keine gute Option. Da gehört eine gescheite Diagnostik her: Sind es die Zähne oder ist es vielleicht das Wasser (und wo kommt das her? Vielleicht ist das Herz nicht gut?) und die Zähne nur eine Folge davon?

    Ich finde nicht, dass man ein Tier auf Teufel komm raus mit immensen Aufwand Palliativ am Leben halten muss. Man muss akute Erkrankungen, die wieder ausheilen können und bei denen nach Überstehen eine gute Lebensqualität möglich ist, behandeln und man muss Leid vermeiden.


    Ob eine gute Lebensqualität mit vierwöchigen Korrekturintervallen immer vorhanden ist, selbst bei selbstständigen Fressen, Wage ich zu bezweifeln. Sicherlich kann man das machen, wenn die begründete Hoffnung besteht, dass sich die Intervalle verlängern.

    Aber von vier Wochen eine schon nicht mehr richtig gut kauen können vor der Korrektur, eine Narkose und weitere drei Tage Probleme mit dem Kauen und Kieferschmerzen - das ist ja fast die Hälfte der Lebenszeit!

    In Einzelfällen sicherlich machbar, aber ich halte auch ein Einschläfern für absolut ok. Das sind keine Menschen, sondern Tiere, die im hier und jetzt leben und eben im hier und jetzt Schmerzen haben.


    Also so, wie Du das schilderst, würde ich das Thema beim Tierarzt ansprechen und mit ihm besprechen. Das ist ohnehin das wichtigste, mit dem Tierarzt gemeinsam überlegen. Du aus der Perspektive, der dieses Tier in Alltag erlebt und der Tierarzt, der das medizinische Wissen hat über den weiteren Verlauf der Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten.


    Im übrigen ist es ja schön, wenn man den Wert eines Kleinwagens für seine Schweinchen aufbringen kann. Ich hab auch sehr hohe Rechnungen bezahlt. Aber bei jeden Monat 300€ extra dauerhaft, streiken sehr viele Konten. Notstation, die solche Tiere aufnehmen, gibt es sicherlich nicht unendlich viele, die haben ja auch nicht unendlich viel Geld.

    Schönes Vorhaben und herzlich Willkommen!


    Die Kosten hängen sehr davon ab, wie viel Lagermöglichkeiten ihr habt und wie viel Grünfutter ihr gratis bekommt - von der Wiese, aus dem Garten etc.

    Beim Heu zahlt man z.B. in den kleinen Größen im wesentlichen den Aufwand der Verpackung. Wer also einen Heuballen lagern kann, ist klar im Vorteil und zahlt gleich 1/3 weniger.

    Grünfutter macht sich noch deutlich mehr bemerkbar. (Gras, Löwenzahn und Spitzwegerich erkennt man sehr schnell)


    Tierarzt: Wir sind hier arg gebeutelt. Im letzten Jahr sind wir vermutlich bei 3000€ gelandet. Ein Schwein mit Allergie, die sich durch insgesamt 5(!) Heuhalmverletzungen im Auge bemerkbar gemacht hat. Durch die vielen Besuche insgesamt der erste Tausender, dann eine Zahnwurzelentzündung bei Schwein Nummer 2, die nächsten tausend Euro und dann wieder Schwein 1 mit Blasensteinen und OP - auch fast 700-800€ (Ultraschall, Röntgen, weil einen Stein doch ausgepinkelt, OP). Dazwischen so Kleinkram wie eine gefressene Tischdecke (die sie irgendwie durchs Songmics-Gehege gezogen bekommen haben. Ich dachte, sie kämen nicht dran) und einen Knubbel am Po.


    Das war sicherlich viel Pech (ein Schwein hatte immerhin nichts). Aber was ich sagen will ist: Dreistelliges Polster reicht nicht. Da muss nur eine größere Erkrankung (oder schwierig zu diagnostizierende) auftreten und man ist fix vierstellig.


    Beispiele:

    Einmal Heuhalm ins Auge rammen sind mit Medikamenten knapp 100€ (90, glaube ich). Kommt da noch eine Kontrolluntersuchung dazu, sind es noch mal 40 mehr (ungefähr, müsste ich nachschauen).


    Einmal Verdauungsstörungen (Aufgasung) sind dann inklusive notwendigem Röntgen und notwendigen Medikamenten auch 120,130,140€.

    Ist halt auch eine finanzielle Frage.


    Wenn Geld absolut egal wäre, würde ich ein CT machen lassen. Dann weißt Du genau woran Du bist. Aber mal eben 440€ oder mehr?

    In Narkose legen, Röntgen und dann entscheiden, ob geschliffen oder eingeschläfert wurde, klingt plausibel.


    Ich fände es auch ok direkt einzuschläfern. Mit OD liegt es ja nahe, dass die Zähne verschoben sind, weil der Kiefer kaputt ist.


    Ganz, ganz schwierig…


    Moralisch und im Sinne des Tieres sind alle Möglichkeiten vertretbar. Die Frage ist eigentlich, was brauchst Du um guten Gewissens entscheiden zu können.

    Heu kann man auf verschiedene Weise trocknen:

    1.) ganz klassisch auf der Wiese in der Sonne. Dann steht manchmal auf der Packung „sonnengetrocknet“ o.ä.

    2.) in einer Trocknungsanlage. Dann wird das Heu auf der Wiese angetrocknet und noch „zu nass“ eingefahren und dann aber im Luftstrom in einer Halle getrocknet. Also salopp gesagt „trocken geföhnt“.


    Bei der zweiten Methode werden die Blütenpollen auch vom Luftstrom erfasst und mit „weggeföhnt“ , damit enthält Heu aus einer Trocknungsanlage weniger Pollen als sonnengetrocknetes Heu.


    Es gibt verschiedene Anbieter, die so ihr Heu trocknen. Steht manchmal auf der Packung, manchmal auf der Homepage und manchmal muss man es erfragen.

    Ophelia verträgt das Heu von Speers Hoff gut (ich mag es nicht so gerne, weil es kurze Halme hat, je nach Packungsgröße, die man kauft), aber auch das Allgäuer Bioheu z.B. wird m.W.n. In einer solchen Anlage getrocknet und wie gesagt, mehrere andere Internetanbieter tun das auch. Ich hab sogar mal welches im Zooladen kaufen können.

    Vielleicht hast Du sogar schon ein solches Heu!

    Wenn Du austesten willst, auf was Nils reagiert, sollte er allergisch sein, ist es sinnvoll zunächst alles möglichst allergenarm zu gestalten und möglichst wenig Allergenkandidaten im Gehege zu haben.


    Typische Allergene im Gehege wären Einstreu, Heu, Futter und Waschmittel.


    Es wäre also dann gut, eine andere, wenig mit Allergenen versehenen Einstreu zu verwenden. Also Fleece mit Babywaschmittel gewaschen, Hanf- oder Dinkelstreu. Eine Heusorte, möglichst aus einer Trocknungsanlage (wenn Du mir sagst, was Du fütterst, kann ich versuchen das rauszufinden), zu füttern und keine getrockneten Kräuter oder so füttern.


    Und dann mal zwei Wochen warten und schauen was passiert.


    Aber das muss auch nicht jetzt passieren oder Du machst es kleinteiliger und fütterst vielleicht nur eine Heusorte und dann nach zwei Wochen eine der anderen.

    Falls Allergie ein Thema sein sollte, frag ruhig. Ich hab den ganzen Driss letztes Jahr mit einem Schwein durchgemacht. Da kann ich Dir gerne Heu oder Streuempfehlungen geben.

    Aber: Allergien sind jetzt nicht so dramatisch, dass eine akute Gefahr besteht. Da kann man sich Stück für Stück rantasten und muss das nicht hopplahopp machen.