• Hallöchen!


    Hm, ich weiß nicht ganz wie ich hier beginnen soll, also fangen wir mal beim Urknall an. ^^;
    Meine Mutter und ich haben Meerschweinchen seit ich mich erinnern kann und eigentlich gab es nie Probleme. Als eine unserer Damen mit acht Jahren starb, konnten wir der Verbliebenen sofort zwei Kleine dazu setzen (die dummerweise Kokzidien eingeschleppt hatten und kurz danach auch von uns gingen) und auch danach ging es mit zwei weiteren kleinen Wuselchen sehr gut. Unsere Ältere blühte auf, alles wunderbar.


    Jetzt waren 'wir' etwa vier, fünf Jahre Schweinchenlos. Ich studiere mittlerweile, meine Mutter bewohnt allerdings die Wohnung im Haus über mir, weswegen ich sie oft besuche. (Und wegen ihrer Erkrankung. ^^)


    Vor zwei, drei Wochen also fassten wir den Entschluss ihr wieder zwei Heuhopser zuzulegen. Die beiden (Wurfgeschwister) waren zunächst sehr scheu, haben sich aber nun schon gut eingelebt. Nach einigem hin und her beschlossen wir dann heute noch ein drittes Meerschweinchen zu kaufen und nun sind die Damen zu dritt. Das Dritte machte zunächst den Eindruck einen sehr ruhigen Charakter zu haben, aber dennoch neugierig und ist schon extrem zutraulich zu sein. Da wir ein neugieriges Wibbelchen und einen mutigen Angsthasen haben, schien der ruhige Pol passend. Das Wibbelchen ist noch sehr klein, der Angsthase schon groß und die Neue sogar noch größer.


    Vor dem Kauf wurde viel gegoogled, beim Kauf haben wir uns nochmal beraten lassen und natürlich liefen die Drei erst mal auf neutralem Boden und verstanden sich auf Anhieb super. Kurze Rangelei, die Neue war der Boss und als ich mal nach dem Wibbelchen greifen wollte, kam die Neue sofort dazugeschossen, als wolle sie das Kleine beschützen.


    Wir haben sie also recht schnell in den frischen Käfig setzen können. Auf anderen Seiten stand auch nix von 'Vergesellschaftungszeit'. u.u
    Im Doppelstockkäfig (Zwei Häuschen, ein Unterschlupf/Plattform, zwei Blumentöpfe, ein Korb als Schaukel und die gesicherte Rampe, sowie zwei Heuraufen, zwei Wassernäpfe, drei Futterschalen) klappte dann auch alles super, bis die beiden Kleinen unten waren und die große Neue kurze Zeit alleine oben. Als sie nämlich die Rampe hinuntertrippelte war ihr nächstes Ziel direkt das geräumige Eckhauschen in dem die beiden Kleinen einträchtig schmusten und es gab riesigen Palaver mit Zwicken und Trara. Der Angsthase flüchetete erst einmal auf die obere Etage, das Wibbelchen auf ein Häuschen und später bei Gelegenheit auch nach oben. Die Neue begann nach ihrer hoheitlichen Bemächtigung über beide Häuser unten nach den Beiden zu suchen und kam schließlich auch hoch. Das Wibbelchen saß auf der Plattform und war außer Sichtweite, der Angsthase saß drunter und wurde erst mal mit Schnattern und Zwicken verjagt. Jagd: Runter, ins Haus B durch Eingang eins, raus durch Eingang zwei, die Neue in Haus A, der Angsthase wieder rauf.
    Kurze Pause und das Ganze von vorne in vier Durchgängen. Beim letzten Mal hatte ich aber das Gefühl, dass die Neue gerade _wegen_ der Flucht agressiv wurde, weil sie eigentlich Gesellschaft wollte. Aber die beiden Kleinen sind gerade viel zu panisch um das zu begreifen und haben sich dann auch beide auf der Plattform versteckt, sodass die Neue vollkommen frustriert abziehen musste, weil sie die Beiden nicht fand.


    Wir haben die Neue jetzt erst einmal in einem zweiten Käfig isoliert und nebenan gestellt und wollen sie morgen noch mal auf neutralem Boden (im Flur) zueinanderführen. Im Prinzip suchen meine Mutter und ich kleine Mutmacher, die uns helfen irgendwie Zeiten zu überstehen, in denen wir die Drei nicht im Auge haben können. Zum Beispiel wenn wir schlafen...


    Wir haben einfach nur das Gefühl, dass die Kleinen noch zu schwach für Kontra sind und in Angst verfallen, die große über die Angst gefrustet ist und dadurch noch mehr rumstänkert.


    Vorschläge? Fragen? Anregungen? ^^


    Lieben Dank schon mal im voraus,


    Smoothie

  • Hallo und herzlich Willkommen !


    Bitte die drei nicht trenen, so lange sie sich nicht ernsthaft verletzten ist das ein normales Verhalten, sie müssen ihre Rangordnung richtig klären.
    Man sollte den Käfig nicht neben den anderen stellen, da dadurch weiter Agressionen aufgebaut werden.


    Wie viel Platz haben die drei?
    Woher hat ihr sie und wie alt sind sie, das wäre wichtig zu wissen.


    LG

  • Hallo nochmal und Dankeschön! ^.^


    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass wir sie aus einem Fachhandel haben, kann allerdings zu meiner Verteidigung einwerfen, dass wir den Laden schon lange kennen und er einen soliden Eindruck macht. Das beginnt dabei, dass die Tiere nur wenige auf viel Platz sind und endet bei einem Tierhalterpass, der es einem auch nach dem Kauf ermöglicht mit Problemen zum Händler zu gehen und sich Hilfe zu holen. Das Personal geht gut mit den Tieren um und redet sehr menschlich mit ihnen, stellt sicher, dass die Käufer keine Pfosten sind und achtet überdies auch auf die Herkunft der Tiere.
    Ich habe wirklich schon VIEL schlimmeres erlebt.


    die drei Tierchen waren vor drei Wochen schon im Geschäft zusammen, ich erinnere mich noch an die Große. Sie stammt aus einem privaten Haushalt, was auch ihre Zutraulichkeit erklärt. Die beiden Kleinen sind vom Züchter und mittlerweile etwa elf Wochen alt. Bei der Großen haben wir gar nicht gefragt *hust* (wir waren so mit diskutieren und googlen beschöftigt und haben auch unseren Halterpass und alles zu Hause liegen lassen. ^^) aber von der größe her würde ich... 13-14 Wochen schätzen.


    Die drei haben etwa vier m² plus Plattform.


    ^^

  • hallo und willkommen im forum!


    die rangstreitigkeiten die du beschreibst sind ganz normal.
    solange keine fleischfetzen durch die gegend fliegen ist alles im normalen bereich. man muss geduld haben und den tieren die möglichkeit geben sich aus dem weg zu gehen.
    ein doppelstockkäfig ist nicht das optimum was den platz angeht, gerade bei einer vergesellschaftung.


    hast du die möglichkeit ihnen mehr platz zur verfügung zu stellen? zb eine rennstrecke vor den käfig die sie dauerhaft nutzen können..


    ausserdem würde ich versuchen für jedes tier ein schützendes versteck einzurichten. die drei streiten sich um die besten plätze, was ja nur sinn macht. ein normaler unterstand bietet weniger schutz als ein häuschen zb. und ein häuschen mit nur einem eingang ist eine falle für das fliehende tier..


    drei damen sind schwieriger zu handeln als drei damen und ein böckchen... :D
    böckchen bringen ruhe in die gruppe und gehen bei streitigkeiten dazwischen (in der regel).





    Zitat von Pink.Smoothie


    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass wir sie aus einem Fachhandel haben, kann allerdings zu meiner Verteidigung einwerfen, dass wir den Laden schon lange kennen und er einen soliden Eindruck macht.



    leider denken zu viele leute so, sonst gäbe es keinen tierverkauf mehr in zooläden. kein tierfachgeschäft ist seriös, das tiere als ware anbietet. wobei du möglicherweise noch eins der 'humaneren' mit deinem kauf unterstützt hast.


    ich würde dir trotzdem ans herz legen beim nächsten entschluss ein tier zu holen ins tierheim oder eine notstation zu gehen.




    liebe grüße und viel freude mit deinen tieren!


    simone

  • In reinen Mädelsgruppen kommt es häufig zu Zickereien, da kann ein Kastrat (gerne älter) Abhilfe schaffen, von dem deine Mädels Sozialverhalten lernen können. Sie sind doch noch recht jung und brauchen ein erwachsenes Tier als Vorbild.


    Allerdings muss dein Käfig dann über einen Dauerauslauf verfügen bzw. du baust einen entsprechend großen EB (mind. 0,5 m² pro Tier).


    Schau dich doch mal auf den hp´s der Notstationen um, ich bin sicher, du findest einen passenden Kastraten.

  • Das klingt alles eignetlich nach stinknormalen Rangstreitigkeiten, du hättest also nicht trennen müssen.


    Faustregel ist solange sie sich nicht blutig beißen, zusammenlassen auch wenn es für uns schon heftig aussehen mag.



    Nicht so Ideal ist das sie alle drei noch Kinder zu sein scheinen also keins der 3 um 1 Jahr rum alt ist, das wäre besser gewesen, da das Erwachsene die Kleinen noch hätte erziehen können.
    Hättet ihr evtl noch Platz für einen erwachsenen Kastraten? Der würde auf jeden Fall ruhe bei den Damen rein bringen.



    Und sonst morgen nochmal auf neutralen Boden und da dann nach möglichkeit auch 24std lassen und dann in den Stall und auch da machen lassen und nur eingreifen wenn sie sich blutig beißen!

  • Sooo, leider hat es mit der antwort ein wenig gedauert, aber dummerweise folgte nach einem 14-Stunden-Tag erst mal ne schöne Migräne... *seufz*


    Wiedemauchsei.


    Meine Mutter hat jetzt einfach mal nach Gefühl gehandelt, nachedme ich ihr die Ratschläge mitgeteilt hatte. Wie gesagt, in erster Linie wollte ich hier nur ein wenig Mut finden, den Streitigkeiten mit mehr Gelassenheit gegenübertreten zu können. Und ich bin schon härter im Nehmen als meine Mutter, die sich schon bei ein bisschen Gebrummel große Sorgen macht.


    Nach Gefühl handeln sah so aus, dass meine Mutter (ich war ja in der Nachbarstadt damit beschäftigt, Käseseife zu verkaufen) sie wirklich erst mal getrennt in Käfigen nebeneinander ließ. (Jetzt kommen wieder Herscharen an Tadel, ich weiß. Aber erstens bin ich nicht meine Mutter und zweitens hat es einfach funktioniert.) Das hatte den Vorteil, dass sich die Neue erst einmal die Sprache der anderen beiden anhören konnte. Die neue brummelt zum Beispiel nicht, putzt sich aber dafür fast so häufig wie ein Kaninchen und köttelt ununterbrochen, außerdem gibt sie helle Laute von sich. Die anderen beiden machen das komplette Gegenteil.
    Als die drei also wieder zusammenkamen begrüßten sie sich freudig und gingen auch gleich viel familiärer miteinander um. Wir ließen sie erst mal gut die gesamte helle Tageshälfte über in der Diele mit vielen Verstecken und natürlich mehreren Futterplätzen und alles lief gut. Das Umsiedeln in den Käfig lief anschließend so problemlos, dass wir uns das im Traum nicht hätten ausmalen können.


    Die Häuschen wurden übrigens komplett entfernt und durch verschiedene Versteckmöglichkeiten ersetzt. Die Neue ist die Königin und sie residiert im unteren Teil des Käfigs. Manchmal dürfen die beiden Kleinen zu ihr und gemeinsam mit ihr an der Heuraufe fressen.
    Generell geht die Königin auch dazwischen, wenn sie die beiden anbrummeln und legt ein ziemliches Böckchen-Verhalten an den Tag, obwohl sie keines ist.


    Intuition steht wohl in keinem Lehrbuch.


    Wie bereits erwähnt: Die Schweine _haben_ genügend Auslauf und auch Möglichkeiten sich auszupowern.


    Und: Natürlich ist es immer besser ein Tier aus einer Notlage zu befreien. Aber das Tierheim hier liegt außerhalb und man kommt nicht ständig vorbei und ich persönlich kaufe nicht ein Tier, weil ich eins haben will. Eher im Gegenteil. Das Wibbelchen hat sich uns ausgesucht (auch wenn es merkwürdig klingt. ^^). Meine Mutter wollte eigentlich ne Katze von der Katzenhilfe. Sie hatte sogar schon ein Körbchen und Näpfe...
    (Bei der Königin ist es auch so... *seufz*)


    Natürlich trotzdem noch einmal vielen Dank. Wenn auch etwas missverstanden, haben uns die Anregungen SEHR weitergeholfen.