Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Pilzbehandlung mit Sorulan wird Blutig

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben.


    Mein Freund und ich haben uns vor ungefähr einem Monat zwei Meerschweinchen Werner und Pummel geholt.
    Uns ist letzte Woche aufgefallen das Werner eine kleine Stelle an Kruste hinten am Rücken hatte. Erstmal dachten wir dass es von Pummel kommen könnte. Doch am Donnerstag war der Fleck größer. Freitag ist mein Freund dann direkt mit Werner zum TA gefahren, dieser meinte es sei zu 70% ein Pilz und zu 30% Milben. Wir haben Surolan bekommen und haben es Abends direkt aufgetragen. Der weiße Fleck war sofort weg, es wurde sehr rot und Werner hat fürchterlich gequickt. Zudem ist dieses tägliche „eincremen“ ja nochmal extra Stress für ihn. Gestern Abend war es dann sehr extrem, der Fleck war ziemlich blutig.





    Meine Frage ist nun, ob ihr ähnliche Erfahrungen mit Surolan gemacht habt? Oder sollten wir nochmal zum TA fahren? Es macht mir schon Sorgen, da es vorher nicht blutig war..

  • Könnte sein, dass dieses Schweinchen einfach kein Surolan verträgt. Eine Art allergische Reaktion, gerade wenn es quiekt könnte es auch brennen. Ich würde einen anderen Wirkstoff probieren, z.B. eine Fußpilz-Salbe aus der Apotheke. Lamisil Once muss man nur einmal in der Woche auftragen, das ist zwar etwas teurer, aber weniger stressig.

  • Es gibt auch was, was man den Tieren oral eingeben kann.
    Meine Sanella hatte einen Pilz direkt am Augenlid. Da konnte man keine Salbe auftragen. Leider weiss ich nicht mehr, wie das Mittelchen hieß. Es war allerdings eine "Keule" meine meine Tierärztin und man sollte es nicht oft anwenden.
    Das Pilzmittel was es normal für die äußerliche Anwendung gibt, war für das Auge nicht geeignet. Es hätte den Augapfel schädigen können.

  • Zitat von SusanneC

    Lamisil Once muss man nur einmal in der Woche auftragen, das ist zwar etwas teurer, aber weniger stressig.


    Nicht ganz richtig. Es muss nur ein einziges Mal aufgetragen werden, deshalb heißt es ja ONCE!


    Ich vermute, dass das Schweinchen auch Milben hat. Die reagieren bei Kontakt mit Cortison (im Surolan enthalten) mit erhöhter Aktivität und das ist für das Schweinchen sehr unangenehm. Bitte lasse das Schweinchen mit einem Spot on (Stronghold, Advocate, Advantage) beim Tierarzt behandeln.
    Gabi

  • Hallo,


    meine Meeris hatten leider auch schon einen Pilz (Umzugsstress). Natürlich ist es nicht angenehm für die Tiere aber wat muss, dat muss.


    Ich kenne das Mittel nicht das du bekommen hast und habe dazu leider keine Erfahrung. Meine Tierärztin, die ich wirklich über alles Schätze hat mir ein ganz anderes Mittel gegeben.


    Es nennt sich Itrafungol und ist eingentlich ein Mittel für Katzen. Das wird anhand des Gewichts des Meerschweinchens individuell heruntergerechnet und dient der Oralen behandlung. Ich habe dazu eine kleine Spritze bekommen(ohne Nadel) in der ich dann 1,8 ml des Mittels abfülle und dann dem Meeri verabreiche.


    Die Tiere mögen das Mittel. Ich halte im Prinzip nur die Spritze hin und sie nehmen es eigenständig in den Mund. Es scheint also zu schmecken. Das passiert in folgendem Rytmus. 1.Woche jeden zweiten Tag Itrafungol - 2.Woche komplette Pause - 3. Woche jeden zweiten Tag Itrafungol - 4.Woche komplette Pause - 5. jeden zweiten Tag Itrafungol -6. Woche Haare wieder da / Nachkontrolle bei TA und dann alles gut.


    Zusätzlich habe ich eine "Salbe" von der ich 0,1 ml mit 5ml Wasser verdünnen muss. Das tupfe ich dann mit nem Ohrenpad vorsichtig auf die betroffene Stelle. Genau in diesem Punkt sind alle Meeris unterschiedlich. Einige hassen es und wehren sich ohne Ende. Andere lassen es sich einfach gefallen und stört es nicht weiter.


    Muss also nichts heißen wenn dein Schwein fiebt.


    LG,
    Daswardumm

  • Ahh Daswardumm, danke für deinen Beitrag. Genau so sah auch die Pilzbehandlung bei unserem Schweinchen aus, allerdings ohne die Salbe.
    Und der Name des Mittels: Itrafungol, kommt mir sehr bekannt vor, ebenso die Dosis und die Verabreichungsform in diesem Wochenwechsel.

  • Mir ist es wichtig das meine Tiere nachhaltig behandelt werden. Ich kann keine Folgeschäden für die Tiere bis jetzt feststellen. Sie sind normal gewachsen, fressen und quicken :)


    Ich habe mit dem itrafungol gute Erfahrungen gemacht und es gibt sicherlich noch mehr Behandlungsmethoden als diese eine. Für meine Tiere war es genau das Richtige. :wink:

  • Itrafungol ist - wie alle oralen Pilzmittel - Leberschädigend. Und Leberschäden kommen da relativ häufig vor, bei Tieren, bei denen man eben keine Gelbfärbung an Haut oder Augen erkennen kann.


    Das ist echt ungünstig, daher sollte es nur im absoluten Notfall verwendet werden - also bei einem wirklich großflächigen Pilz, der mit keinem anderen Mittel behandelt werden kann. Deswegen dürfen sich auch Menschen mit Hautpilz eher 6 Wochen lang mit Salben etc. rumschlagen, statt eine Woche Tabletten zu nehmen. Und ich habe wegen einer anderen Erkrankung wirklich oft und lange Hautpilz, trotzdem würde ich da wirklich keine Scherze mit machen, schließlich brauche ich meine Leber noch ein paar Jahre. Die Tabletten kommen also wirklich erst nach mindestens sechs Wochen konsequenter Behandlung mit Cremes, Waschlotionen etc. täglichem Waschen der Handtücher und dem ganzen anderen Mehraufwand in Frage, trotz der großen Bequemlichkeit.

  • Bei meiner Sanella war der Pilz rund um ihr Auge, direkt am Lid. Da kam nur eine orale Behandlung in Frage. Alles andere hätte das Auge schwer schädigen können.
    Daß alles ist jetzt 2/3 Jahre her und ihr geht es super. Mir ist durchaus bewusst, dass man nur im Notfall zu sich einer Keule greifen sollte. Für meine Tierärztin war dies einer. Sie hatte mich über das Mittel aufgeklärt und betont, dass sie es nur bei einem Notfall verabreicht.
    Ich finde die blutende Stelle schon nicht ohne, vor allem würde ich abklären lassen, ob es eine allergische Reaktion sein kann.

  • Die Stelle ist kleiner als eine Zwei-Euro-Münze. Das ist harmlos, auch im Verhältnis zur Größe eines Meerschweinchens. Das wird das Schweinchen ganz sicher überleben, und zwar am besten ohne einen Leberschaden, den man ja nun mal gar nicht erkennen kann.


    Ich kann mich im Falle einer systemischen Pilzbehandlung täglich vor den Spiegel stellen und genau schauen, ob das weiße meiner Augen gelblich wirkt. Bei Meerschweinchen sieht man das weiße der Augen ja nicht mal, wie will man dann feststellen, dass die Leber ein Problem hat, bevor es eigentlich schon zu spät ist, um die Leber noch zu retten? Sorry, aber da stehen Risiko der Behandlung und Risiko des Pilzes einfach in keinem Verhältnis zueinander.


    So eine kleine Pilzstelle ist eben immer ungefährlich. Unangenehm ja, lebensbedrohlich aber nicht. Ein Leberschaden ist dagegen sehr sehr ernst, bei Meerschweinchen in den meisten Fällen tödlich. Die Behandlung darf nicht gefährlicher sein als die Krankheit.

  • Leider scheinen manche Tierärzte sehr sorglos mit besagtem Medikament umzugehen.
    Meine Nachbarin hat heute vier Schweinchen von einem Schlangenhalter geholt, ich schätze sie auf etwa 5 Wochen. Die drei Böckchen haben vermutlich einen Pilz, bei einem bin ich mir nicht mal sicher, ob es nicht evtl nur eine abheilende Verletzung ist.
    Die Tierärztin hat getan, als ob die Kleinen eine tödliche Krankheit haben, und auch dieses Mittel verordnet. Es hat mich einige Überredungskunst gekostet, meine total verunsicherte Nachbarin dazu zu bringen, die Tiere nur äußerlich zu behandeln. Die Stellen sind wirklich winzig, und so ein Hammermedikament bei so jungen Tieren zu verordnen, finde ich unfassbar.

  • Da ich keine Ausbildung /Studium oder sonstigen Abschluss in Tiermedizin habe, nehme ich die Ratschläge meiner Tierärztin gerne an. Sorry aber sich über die Diagnose eines Tierarztes zu stellen ohne eben jene Ausbildung ist für mich ... ich nenne es mal mutig.


    Wenn man natürlich merkt das der Tierarzt kein Plan von Meerschweinen hat, sollte man wohl wechseln. Wenn's denn geht.


    Und ja sicherlich gibt es echte Keulen unter den Medikamenten für Tiere aber wie hier auch bereits von anderen Usern geschrieben wurde, manchmal haste halt keine andere Wahl, weil es schlimm ist.

  • Es ist unfassbar wichtig als Meerschweinchenhalter selbst einen Plan von Krankheiten zu haben und Tierärzten sehr intensiv auf die Finger zu schauen.


    Meerschweinchen tauchen im Studium der Tiermedizin kaum auf. Das Studium ist proppenvoll gepackt mit Übungen zur Geburtshilfe bei Kühen, Praktikum im Schlachthof, Knochenbrüche bei Pferden, Zahnproblemen bei Katzen, Impfungen für Legehennen und tausend andere Sachen, die "wichtiger" sind als Meerschweinchen. Das Studium ist eigentlich völlig Irrsinn, wo beim Menschen ein Arzt nur für die Augen zuständig ist und ein anderer ausschließlich für weibliche Fortpflanzung, soll der Tierarzt alles perfekt können - und das bei ALLEN Tierarten. In so eine Tierarztpraxis kommt alles von der Landschildkröte über den Kanarienvogel bis hin zum Leguan.


    Echte Erfahrung mit Haustieren machen die meisten Tierärzte dann in den Praxen, in denen sie arbeiten. Da gibt es welche, die alles von der Kuh bis zur Katze behandeln, und viele "Haustierpraxen" in denen aber auch zu 90% Hunde und Katzen auftauchen. Dass man mit Kleintieren überhaupt zum Tierarzt geht ist ja ein relativ neues Phänomen, vor 30 Jahren hätten die meisten Leute kein Geld dafür ausgegeben. Entsprechend wenig konnten sich viele Tierärzte eben abschauen, und Fortbildungen sind teuer und kosten Zeit. Das hängt vielen immer noch nach, im Studium fehlt die Grundausbildung, und später haben sie viel zu selten Kleintiere auf dem Tisch gehabt, und irgendwann haben sie sich dann selbständig gemacht und trauen sich nicht, vor dem Tierhalter in einem schlauen Buch nachzuschlagen.


    Wenn man selbst keine Ahnung hat, dann spritzt der Tierarzt dem aufgegasten Schweinchen eben Buscopan wie er es bei Katze und Hund ganz korrekt tun würde, und befördert das Meerschweinchen so in sein frühes Grab. Und ein Schweinchen das seine Beine nachzieht hat natürlich "Meerschweinchenlähme" und wird eingeschläfert. Ideal gleich der ganze Bestand bei dem Halter. Dabei ist es oft nur eine dumme Sturzverletzung, die bald wieder verheilt wäre.


    Daher muss man sich wirklich selbst informieren und infrage stellen, was mit den eigenen Tieren passiert, eben damit sie wieder gesund werden.


    Sorry, aber das bisschen Inhalt was im Studium zu Meerschweinchen kommt, das kann ich auch.

  • Wenn ich ne Brille brauche geh ich zum Optiker und nicht zu Deichmann.


    Als Mensch steht man natürlich in der Pflicht sich zu informieren aber zu behaupten man habe mehr Ahnung als ein Tierarzt Ist und bleibt mutig und selbstgefällig.


    Denn genau wie man nicht von jedem Arzt erwarten kann das er alles weiß, können Halter auch davon ausgehen das sie nicht alles wissen.


    Hier auf dieser Seite steht mehrfach zu Lesen, das unser Internet keinen Gang zum Tierarzt ersparrt. Bevor ich in meinem Größenwahn einen Fehler in der Behandlung meiner Tiere mache, spreche ich mit einem Tierarzt.


    Und ja vor 30 Jahren war einiges anders. Heute aber auch und wo früher noch der Knüppel übern Kopf die Lösung war, gibt es heute für viele Tierarten bereits Ärzte die sich stellenweise nur auf bestimmte Art spezialisiert haben.


    Seiten wie diese dienen lediglich dem Erfahrungsaustausch zwischen den Tierhaltern. Für eine präzise Diagnose muss man zum Tierarzt. Wie stehen nicht vor dem Tier, wir sehen sein Verhalten nicht sondern nur ein Foto. Und eine Ferndiagnose geht bei Computern aber ganz gewiss nicht bei Tieren die offensichtlich krank sind.


    Lg,


    Daswardumm