8 Jahre altes kastriertes Böckchen neu Vergesellschaften

Du vermenschlichst das viel zu sehr!
Ihm geht es nicht schlecht, so ist einfach die Natur der Schweine - der Staerkere zeigt dem Schwaecherem wer das Sagen hat.
Und auch wenn du ihn jetzt ein wenig als das Opfer siehst - oft entgeht unserem Auge kleine provokante Gesten, in denen Zurechtweisung vom Oberhaupt noetig ist.

Keiner ist Opfer, keiner ist der Boese. Alles nur ein vollkommen nornaler Ablauf. Beobachte, behalte die Gewichte im Auge, wusel nicht mehr im Gehege herum und lass die beiden einfach mal machen

Hallo,

es gibt in Einzelfällen Schweinchen, die ältere Tiere jagen oder mobben. Meist ist es aber eine vorübergehende, normale Rangauseinandersetzung und die vielleicht etwas übertriebene Bockabwehr eines verunsicherten, neu angekommenen Weibchens. Als Mensch sieht man ja nicht alles, was vor sich geht, vielleicht hat er gleich anfangs den Kerl raushängen lassen, und sie stellt das deutlicher als nötig klar, da sie gerade nicht brünstig ist.

Darum würde ich der Sache, so lange es nicht in gesundheitlich bedenklichen Stress (Dauerjagen) ausartet, ein paar Tage Zeit geben. Vorher sähe ich es nicht als gescheitert an. Sie haben halt nur einander um sich auszuagieren, vor allem das Weibchen in neuer Umgebung. Daß er sich zurück zieht ist nur schlau, er mag halt nicht mehr die ganz groben Rangkämpfe (Anspringen in der Lust u.ä.) machen in seinem Alter und wartet vermutlich einfach aus, daß die neue Zicke sich abregt :wink:

LG,
Steffi

Huhu,

das freut mich sehr! Was ihr Aufreiten betrifft: manchmal zeigen Weibchen dies um dem Bock zu sagen, was sie sich wünschen, nämlich mehr Action. Ist also oft gar kein Zeichen von Dominanzwunsch, sondern von Sympathie. Immerhin ist er nun mal ein alter Kerl, was sie ja auch merkt, und sie hat ihn -scheinbar erfolgreich- herausgefordert. Zumindest hat er fürsorglichen Kontakt aufgenommen, und an die ruhigere Art wird sie sich gewöhnen.
Wenn sie also jetzt solche Forderungen unterläßt scheint sie zufrieden zu sein mit seiner Zuwendung.

Klasse, wenn es so gut geklappt hat!
Sollte er eines Tages zuerst gehen, was ja nahe liegt, kann sie sich aufgrund ihres Alters auch noch mal leichter neu orientieren als man es ihm nun abverlangen konnte in dem hohen Alter.

LG,
Steffi

Huhu,

man kann es wirklich nie wissen, vielleicht wird er auch noch älter. Oder er kippt überraschend um bzw. gast auf wegen Organversagen. Dasselbe kann aber auch mit dem Weibchen passieren, wenn sie 4 ist... Deshalb finde ich manche Planungen bezüglich eines ähnlichen Alters usw. bei Meerschweinchen oft unsinnig, denn meiner Erfahrung nach macht die Harmonie mehr aus als ein gleiches Alter, und es ist ohnehin fürs soziale Lernen besser, unterschiedliche Altersklassen zusammen zu halten. Ich habe jedenfalls irgendwann zwar noch Wahrscheinlichkeiten im Hinterkopf gehabt (eben, daß man davon ausgeht, daß das 8jährige Schwein vor dem 3jährigen sterben wird), aber eine Sicherheit gibt es da nicht. Von genetischer Disposition über vorhandene Autoimmunerkrankungen, die noch nicht ausgebrochen sind bis zu Unfällen und Vergiftungen sowie Vorleben von Nottieren spielt alles mögliche eine Rolle.
Deine Planung mit der Vierergruppe finde ich super, das ist letztlich erst das, was in meerschweinischer Hinsicht eine richtige Gruppe darstellt. Und wie Du schon sagst: es ist nicht gleich Großalarm und eilige Neuanschaffung angesagt, wenn eines der Tiere stirbt. Relativ zügig habe ich für größere Weibchengruppen immer den Kastraten "ersetzt", obwohl die sich auch nicht gefetzt hatten. Einfach, damit es ruhig und hormonell im Rahmen bleibt und weil ich es artgerechter finde.

Ich wünsche dem alten Herrn noch einen sehr langen zweiten Frühling!

LG,
Steffi