Meerschweinchen Verhalten

Meerschweinchenmädels plötzlich im Kampfmodus. HILFE!

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • hallo ihr alle :)


    Ich habe leider ein echtes Problem, bei dem mir nichtmal mein TA helfen kann.


    Kurze Infos: ich habe 3 Meerschweinchen, 2 Mädels und einen Kastrat. Anfang/Mitte Februar ist eines meiner vorher 3 Weibchen verstorben. Seit dem streiten meine anderen beiden Mädels ununterbrochen. Mein Kastrat hat sich hierbei als nutzlos im Konfliktmanagement erwiesen und ich bin mit meinem Latein auch so langsam am Ende.


    Die beiden Mädels- Cupcake(3,5Jahre alt, ca 1100Gramm) und Fluse(knapp 1 Jahr alt, 1540Gramm... ja. Sie ist riesig!)- streiten sich nunmehr täglich. Wer wann wie angefangen hat, lässt sich nicht mehr sagen... aktuell stacheln sie sich gegenseitig an, verfolgen sich und suchen den Streit förmlich. Fluse (das anderthalb-Kilo-Schwein!!) hat jetzt schon mehrfach Blessuren davongetragen- alle im Gesichtsbereich. Das schlimmste war eine eingerissene Stelle ca 1mm neben der Lippe und ging ca 3mm nach oben. Das ist bisher okay verheilt und verheilt noch. Seit dem Vorfall vor ca 2 Wochen gab es zwar keinen Frieden, aber immerhin keine massive Eskalation mehr, sondern "nur noch" zähneklappern, brommseln und sich verfolgen.


    Eben habe ich die Schweinchen wieder gefüttert. Dabei ist mir eine dicke Backe bei Fluse aufgefallen und eine Wunde am Mund, diesmal im unteren Bereich, die gestern noch nicht da war. Da hatte ich sie mir rausgefischt, weil ich dachte, sie hätte was am Mäulchen... jetzt hat sie da auch was und die Backe ist ziemlich dick. Ich werde damit natürlich morgen zum TA gehen. Sie frisst und verhält sich auch sonst unverändert.


    Es kommt auch vor, dass die 3 alle beieinander liegen und alles friedlich scheint. Und im nächsten Moment klappern die Weiber mit den Zähnen, brommseln sich an und Cupcake faucht sogar!!!


    Ich bin mit meinem Latein am Ende. Sie leben in einem 3m² Eigenbau, ich habe nur Häuser oder Unterstände mit mehrere Eingängen, es ist immer genug Futter da (an mehreren Stellen), ich richte den Käfig immer wieder neu ein (mache ich seit Anfang an so, hatte nie Probleme damit) und achte auch darauf, Sichtbarrieren zu schaffen, damit sich die Streithälse aus dem Weg gehen können. Ich hab den Käfig sogar mit Handtüchern abgeteilt, dass jeder überall hin kann aber man nicht alles sieht. Da es in den Häusern als mal kracht, hatte ich überlegt, nur noch Unterstände zu nehmen und die ggf mit Handtüchern zu versehen, damit man im Notfall schnell flüchten kann. Aber eine Dauerlösung wäre das ja auch nicht.


    Bitte- ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll, außer doch wieder ein viertes Tier zu holen. Und auch da bin ich unsicher... die Mädels sind beide relativ dominant, Fluse kam als Baby in die Gruppe dazu, als sie 8 Wochen alt war. Ich hatte ja anfangs gehofft, dass es nur die Pubertät bei Fluse ist... aber das nimmt hier Ausmaße an, die für mich schwer auszuhalten sind. Ich würde ungerne eines der Tiere abgeben und eigentlich auch keins mehr aufnehmen, weil mir diese Abschiede doch an die Substanz gehen vor allem der letzte Abschied von meinem Luischen hat mir mein Herz richtig gebrochen, weshalb ich meinen Tieren jetzt gerne ein schönes Zuhause bieten möchte- so lange sie eben Leben- aber eigentlich kein Neues mehr will... aber so kann es einfach nicht weitergehen...


    hat jemand von euch noch Ideen?


    Vielen Dank schonmal und sorry für diesen ewig langen Text.


    Liebe Grüße,

    Lisa mit Cupcake, Fluse und Stratzi

  • Hi,

    wie sind die 3qm Eigenbau denn aufgeteilt? Ist es eine große Fläche oder sind es mehrere Etagen?

    Ich finde die Idee, mit den Unterständen und Handtüchern, in deinem Fall nicht schlecht. Das Problem wird halt sein, dass beide Damen die Führung haben möchten.

    Beissen sie sich denn, oder klappern sie sich an? Sie können auch friedlich, schreibst du.

    Gruppenfindungsprozesse können auch mehrere Wochen dauern.

  • hey, danke für deine Antwort :)


    Die 3m² sind eine Ebene als Grundfläche in L- Form (hinten Holz 60cm hoch, vorne Plexiglas 30cm hoch). Eine zusätzliche zweite Ebene entsteht durch Häuser und Unterstände, die ich mit Weidenbrücken verbinde. Ich glaube, das sollte platztechnisch mehr als genug sein. Zu viert gab es da ja vorher auch keine Probleme und da war die Konstellation quasi gleich, nur hat ein weiteres Schweinchen noch dort gelebt.


    Sie schnappen nacheinander und mit Pech treffen sie sich auch. Ich hab sie in den letzten Wochen intensiv beobachtet- es ist wirklich ausgewogen, von wem der Kampf ausgeht. Mal ist es Fluse, die anfängt.. mal ist es Cupcake...


    Beim Putzen mache ich es normalerweise so, dass ich erst eine und dann die andere Hälfte mache und die Schweinchen so lange in der jeweils anderen Hälfte sind. Klappt im normalfall super, Cupcake kommt immer inspizieren, wenn ich das alte Streu rausschaufel und krabbelt mir zwischen den Füßen rum, Fluse ist etwas schreckhafter, aber beobachtet mich auch immer... soll heißen: eigentlich sind die Stinker da ziemlich entspannt... Leider sind die Mädels letztes mal dabei so aneinander geraten, dass sie sich wie Hirsche in der Brunft attackiert haben und ich intervenieren musste. Mein Fehler- ich werde meine Putzroutine also ändern (müssen). Das geht jetzt seit Mitte Februar, also über einen Monat, so. Ich bin mit meinen Nerven echt am Ende. Wenn sie nicht schlafen oder liegen/sich ausruhen, dann tragen sie ihre Rangkämpfe aus. Ich find das ja schon beim Zuschauen anstrengend!!! Ich hab hier echt das Gefühl, dass ich in einer nicht enden wollenden Vergesellschaftung stecke...


    Was für Möglichkeiten hab ich denn, wenn das nicht aufhört? Und wo zieh ich die Grenze? Es ist ja schon blutig inkl. TA- Besuch geworden... Ich will den kleinen Stinkern ja ein schönes Leben bieten... klar gehört Streit dazu, aber sollte nicht der Lebensinhalt sein...


    Ich bin echt absolut ratlos... mein TA meinte vor 2 Wochen auch nur, dass er nicht weiter weiß. Er hätte mit seinen nie solche extremen Rangkämpfe gehabt...

  • Danke für die Erklärungen. Nun kann ich mir das Gehege besser vorstellen.

    Jede Gruppenveränderung, es kommt ein Tier dazu... oder es geht eines weg, bringt die verbliebenen Tiere durcheinander. Manchmal nutzen sie die Gelegenheit, um in der Gruppe eine Stufe aufzusteigen. So kann es sein, dass eine Gruppe die vorher super funktioniert hat, auf einmal nicht mehr funktioniert, wenn eine "personelle Veränderung" eintritt.

    Hier gilt tatsächlich manchmal: "Never change a running system".

    Bei dir ist durch den "Wegfall" des einen Tieres die Situation entstanden, dass nun zwei gleich dominante Tiere, sich den Chefposten holen wollen. Sie wollen quasi die Gelegenheit beim Schopf packen.

    Du schreibst, dass es zwischendurch auch ruhige Momente gibt, wo sie miteinander auskommen?

    Was überwiegt? Die Zeit des Streites, oder die Zeit der Ruhe?

    Ist die Situation so, dass du Angst hast, die Wohnung zu verlassen, weil du denkst sie verbeissen sich bitterböse?

    Von Ferne die Situation richtig einzuschätzen, ist schwierig.

    Es kann sein, dass ein 4. Tier, alles glätten kann. Es kann aber auch sein, dass nichts passiert und die Streidhähne weiter ihre Position ausfechten wollen.

    Ich würde:

    täglich, 1-2 x die Einrichtung heftigst verändern, also umstellen, so dass sie sich immer wieder neu orientieren müssen, sie so geistig fordern.

    Futter überall hin verteilen.

    Nur Unterstände mit Handtüchern nutzen, so dass sie so oft wie möglich der Sichtkontakt unterbricht.

    Sackgassen ausschließen.

    Ihnen auch Äste zum knabbern rein geben.

    Und damit rechnen, dass wenn sie sich gar nicht mehr beruhigen, du sie trennen musst. Davon würde ich aber im Moment noch gar nicht ausgehen.

    Solange es auch ruhige Zeiten gibt, und sie nebeneinander fressen und auch ruhen können, besteht Hoffnung.

  • Liebe*r Wassn,


    tausend dank für deine Antwort. Ich war bis eben ziemlich aufgelöst und kurz vorm Nervenzusammenbruch... aber jetzt habe ich immerhin wieder ein bisschen Hoffnung.

    Ich glaube, die Aufteilung von "Krieg und Frieden" ist so 51/49... mehr streit als frieden, aber man kann auch mal die nachbarunterstände zum schlafen nehmen. Noch trau ich mich, das Haus zu verlassen, aber dank der aktuellen Lage hat mein Freund homeoffice und ist seit ein paar Tagen jeden Tag zuhause... er und die Schweine teilen sich ein Zimmer... Co-Working quasi! ;) hat aber im großen und ganzen auch keinen einfluss auf das verhalten der schweinchen (sonst hätte mein freund eben wieder im wohnzimmer arbeiten müssen). Ich hoffe, dass Zeit und geistige Auslastung was bewirken...


    Ich habe gerade alle Häuser raus und überall Heu hingeworfen. Hat schonmal geholfen. Grünfutter fliegt jetzt auch überall rum- ich hab jetzt von Regelgruppe auf Vergesellschaftung umgerüstet. Morgen hol ich im Garten noch Haselnusszweige, solange müssen sie eben das Mobiliar (Unterstände und Weidenbrücken von Trixie) zerlegen. Bis auf brommseln, muckern und zähneklappern für jeweils nur n paar sekunden war alles ok. Dann war essen wieder wichtiger. Habe Fluse auch eine Standpauke gehalten, als ich mir ihren Mund nochmal genauer angeschaut und mit salbe versorgt hab (hat vermutlich nix gebracht... aber das ist der Sozialarbeiter in mir...). Mal gucken... die Wunde macht mir nicht so viel Sorgen (Schorf ist schon da, keine Rötung um die Wunde herum) die Schwellung allerdings schon... Bäckchen ist schon recht dick... aber gut. Sie frisst noch Möhre, so schlimm kanns also nich sein. Dann sollte morgen früh TA reichen.


    Nochmal danke :) ich werde hier weiter berichten :)

  • Das dicke Bäckchen klingt nicht ganz so gut, aber nix, was bis morgen warten kann. Wichtig ist dann nur, dass morgen ein Tierarzt drauf schaut, nicht dass sich ein Abszess bildet.

    Alles Gute mit der Bande und ich drücke dir fest die Daumen, dass sie sich beruhigen.

  • Kleines Fluse- Update:


    Ich war eben mit ihr beim TA... im Mundwinkel hat sie eine Wunde, die geeitert hat und sie hat Fieber. Die dicke Backe war also voller Eiter... Armes Ding.. Wie konnte ich dieses Ausmaß denn gestern Abend bitte übersehen??? :O mir tut das arme Ding gerade so leid und ich fühl mich absolut mies...

    Sie hat die Wunde ausgeräumt bekommen, Antibiotikum& Fiebersenker gespritzt bekommen und gerade warte ich, dass sich ein Schorf bildet, damit sie wieder rein kann. Ich soll ihr noch BBB geben und die Wunde mit Manuka-Honig-Salbe einschmieren, das kommt dann vorm zurücksetzen. Morgen gehen wir wieder zum TA, Wundkontrolle, Fieber messen. Immerhin frisst sie und findet die Transportbox so blöd, dass sie versucht, auszubrechen. Alles besser als ein apathisches Schwein, das sich selbst aufgibt.


    Wenns nachher beim zusammensetzen nochmal rummst, muss Cupcake heute in Einzelhaft und ich muss mir zeitnah was einfallen lassen... Fluse will ich nicht alleine sitzen lassen und sie kommt mit Stratzi gut zurecht. Bevor sie vor Einsamkeit dann das fressen einstellt, muss der kleine Rambo (Cupcake) halt mal alleine sitzen... der TA meinte, man könnte Cupcake kastrieren lassen. Ich bin da ja eher skeptisch, sie ist immerhin schon 3½ Jahre alt und eine OP bei Meerschweinchen finde ich generell nicht so toll, wenn es noch andere Optionen gibt... ist eine Kastration bei Weibchen mit "Aggressionsproblemen" denn wirklich sinnvoll?


    Liebe Grüße aus dem Irrenhaus....

    Lisa & die Stinker Cupcake, Fluse und Stratzi

  • Also zu der Kastration kann ich nix sagen, aber könnte die Aggression evtl von den Schmerzen durch die Wunde ausgegangen sein? Vielleicht legt sich das Kämpferische Verhalten der beiden wenn fluse wieder gesund ist?

  • Hi,

    das klingt alles nicht so schön.

    Ich halte nichts davon, zu sagen, dass ein Meerschweinchen ein "Aggressionsproblem" hat. Das Verhalten klingt für mich nicht abnormal.

    Sie haben sich ja mal verstanden und jetzt ist das Gruppengefüge durcheinander geraten. Ich würde das verletzte Tier separieren und nicht die starke.

    Du wirst sie eh öfters herausnehmen müssen, um ihr Medikamente zu geben. Ich gehe davon aus, dass sie noch weiter AB bekommt. Dies bedeutet, dass sei 2x am Tag herausgenommen wird. Einmal für Antibiotika und dann 2-3 Std später wegen BeneBac, richtig?

    So kann ihr auch niemand den Honig weglecken. Wichtig ist klar, dass sie frisst. Und wenn sie dies tut, auch wenn sie alleine ist, dann ist es kein Problem, sie zu separieren.

    Wurde das andere Tier mal auf "Zysten" untersucht? Wie ist sie aufgewachsen? Mir kommt da eher noch die Frage in den Sinn, inwieweit sie gut sozialisiert sind, also sind sie damals ohne Erzieherschweinchen aufgewachsen?

    Kastrieren würde ich sie nicht lassen, wenn es keinen medizinischen Grund gibt. Eher die Gruppe trennen.

    Und auch aus einer kleinen Verletzung kann sich ein Abszess bilden, nicht nur aus einem Biss.

  • hallöchen :)


    Letty das kann gut sein, aber Cupcale fängt ja auch immer wieder an... ich hoffe aber, dass fluse dann einsieht, dass die kleine Krawallschachtel Chef ist und nicht sie...


    Wassn für heute hat sie das Antibiotikum gespritzt bekommen, morgen sind wir wieder beim TA... habe daher kein AB mitbekommen... Bene Bac hat sie schon bekommen, sonst war heute nix mehr vorgesehen... ich habe jetzt alle 3 wieder zusammen sitzen. Beim reinsetzen gabs kurz gezeter (Fluse war ohnehin auf 180 und hat am ende sogar versucht, mich zu beißen, die wollte wieder rein, aber Bene Bac und Salbe musste halt vorher drauf...), aber nach 10 Minuten hat sich die Lage beruhigt und das essen war wichtiger. Aktuell liegen die 3 gelassen im Käfig und machen ein Schläfchen. Ich werd sie heute beobachten und wenn sich die Lage zuspitzt, muss ich halt den Käfig abtrennen. Der TA meinte, ich soll Fluse auf keinen Fall alleine sitzen lassen, weil die Gefahr besteht, dass sie dann das fressen einstellt... mit Stratzi kommt sie super klar und der dicke kerl macht mittlerweile sogar anstalten, streit zu schlichten. Noch hab ich die hoffnung nicht aufgegeben, dass die 3 zusammenfinden und ich keinen Trennen muss.


    Zu Cupcake: sie kommt leider aus einer Zoohandlung und ist mit der gleichalteigen Luise (ebenfalls aus der gleichen Zoohandlung) vermutlich viel zu früh zu mir gezogen. Laut Mitarbeiterin waren beide 6 Wochen alt, als ich sie mitgenommen habe (geboren 09/16, eingezogen mitte oktober). Würde ich heute nicht nochmal machen, war total dumm und gedankenlos von mir. Alle Schweinchen die danach kamen, sind aus dem Tierschutz oder von einer Züchterin. Cupcake war schon immer dominant und eine Krawallschachtel, in anderen Konstellationen kam es zwar während der Vergesellschaftung zu "Kämpfen" (Aufbäumen, Schnappen, Fauchen, Schnattern, Verfolgungsjagden ... also eigentlich eine normale Vergesellschaftung), aber nie in einem solchen Ausmaß und nie länger als 2 Tage. Luise war immer der devote Part und konnte mit der kleinen Zicken-Cupcake gut umgehen. Meistens hat es mit anderen 1 mal gerumst und dann war frieden, weil klar war, dass cupcake der chef ist. Ein Erzieher-Rentnerpärchen zog bei uns ein, als Cupcake ca. 9 Monate alt war, allerdings waren beide recht alt (ca 5) und sind nach einem halben Jahr kurz hintereinander verstorben (Sie hatte eine Zyste und er hatte alles an Erkrankungen inkl. Physiotherapie bei mir durchgemacht... er wurde mir als gesund übergeben, hat sich aber schnell rausgestellt, dass er vorerkrankungen hatte). Danach zog ein Kastrat ein, der ca 2-3 Monate jünger als Cupcake (&Luise) war. Er kam von einer Züchterin, hatte nur ein Auge von geburt an und wurde nur 2 Jahre alt (Er stand gar nicht zur Vermittlung, aber es war Liebe auf den ersten Blick, als ich bei ihr war, um ein anderes Schweinchen auszusuchen... und die Vergesellschaftung verlief echt gut, sodass der kleine Mann bleiben durfte). Charakterlich hat er wunderbar zu den Mädels gepasst, er durfte bei der Züchterin seine Kastrationsfrist absitzen und saß bei einem ebenfalls sehr zickigen Weibchen der Züchterin Probe- erfolgreich. Hätte er sich nucht vertragen, wäre er als Erzieherschwein zur Züchterin zurück... aber er durfte bleiben. Leider ist er viel zu früh gegangen, unklar wieso, er hat aufgehört zu fressen und ist innerhalb kürzester Zeit verstorben. Während die Mädels also alleine waren, haben sie sich immer wieder angezickt, weshalb kurz darauf Stratzi zu den beiden Mädels (Cupcake & Luise) einzog. Einen Monat später, als sie alt genug war, zog auch Fluse ein, weil ich mich im TH schockverliebt habe in diese kleine Staubfluse mit den knallroten Augen. Außerdem wollte ich wieder 4 Tiere. Fluse und Stratzi stammen aus einem Animalhoarding-Haushalt und sind im Mai bzw Juni 2019 bei mir eingezogen. Fluse wurde allerdings im Tierheim geboren und durfte 8 Wochen und ein paar Tage bei ihrer Mama und anderen Weibchen bleiben. Stratzi hat seit er hier wohnt eine tolle Entwicklung gemacht und ist nach knapp einem Jahr bei mir endlich soweit, dass er mir aus der Hand frisst und sogar auf Kommando Männchen machen kann (manchmal). Die ersten 2 Wochen habe ich ihn fast nicht zu Gesicht bekommen, weil er sich nur versteckt hat. Jetzt rennt er nur noch zum nächsten unterstand, dreht sich um und guckt mich dann erwartungsvoll an.


    Ja... das war jetzt ein unglaublich langer Roman. Kurz gesagt: Cupcake ist leider vollkommen unsozialisiert zu mir gekommen, kam aber schon in verschiedenen Konstellationen mit anderen Männchen und Weibchen zurecht. Auf Zysten habe ich sie noch nicht untersuchen lassen, aber ja, in dem moment, wo ich es gelesen habe, ist es mir wie schuppen von den augen gefallen. Werde ich morgen beim TA ansprechen. 2 Transportboxen bekomme ich alleine aber nicht gehändelt aktuell darf man ja keine Begleitung mitnehmen... daher erstmal ansprechen und notfalls fahr ich halt 2 mal hin... Ich vermute aber trotzdem, dass Fluse selbst recht dominant ist und in ihrem Jugendlichen Leichtsinn ziemlich übertreibt, Cupcake als selbsternannte Herrin über alles und jeden kann das aber natürlich nicht hinnehmen... wenn es heute gerade so weitergeht, werde ich wohl wieder die Züchterin kontaktieren, in der Hoffnung, dass sie eine neue Freundin für Cupcake hat und dann hab ich halt erstmal 2 2er-Grüppchen. Wäre jetzt die einzige Lösung, die mir auf die Schnelle einfällt, ohne ein Schweinchen allein lassen oder abgeben zu müssen.


    Für Ideen bin ich sehr dankbar!!!


    Auch danke an euch, wassn und letty, für die hilfe :)

  • huhu, nochmal ein kleines Update:


    Heute morgen bin ich zu den Stinkern und habe Cupcake (links) und Fluse (rechts) so vorgefunden.


    Ich habe mittlerweile wirklich wieder Hoffnung, dass es auch ohne ein Viertes gehen kann. Sie jagen sich noch gegenseitig weg und vor allem, wenn Fluse zur Behandlung draußen war, kommt es zum Streit, aber deutlich gemäßigter als noch vor ein paar Tagen. Meistens schauen sie sich mit gestelltem Kamm an, brommseln und gehen dann ihrer Wege... Ich habe den "Kampfschweinen" gestern mal alkoholfreie Rescue-Bachblüten-Tropfen hinter die Ohren massiert... bin ja höchst skeptisch, ob es wirklich was bringt, aber ich bilde mir ein, dass es seit dem friedlicher ist. Vielleicht ist es auch die Verbrüderung gegen den Feind (mich), der sie immer wieder rausfischt. ;-)


    Kurz zu Fluse: das Fieber ist weg, sie bekommt jetzt täglich 2x Nekrolyt- Salbe und die Wunde sauber gemacht, für 4 Tage 1x täglich Baytril (Antibiotikum) und 1x täglich Metacam. Dazu noch BBB... laut TA muss das bis nächsten Do/Fr deutlich abheilen. Denke aber, dass es das wird. Sie ist tatsächlich verfressen wie eh und je, kommt direkt nach der Behandlung an meine Hand und riecht an der Erbsenflocke, bevor sie mir demonstrativ den Hintern hinstreckt (sie frisst sie dann, sobald sie nicht mehr in meiner Hand ist...) und macht allgemein einen fitten Eindruck.


    Euch allen ein schönes Wochenende :-)

    Liebe Grüße,

    Lisa mit Cupcake, Fluse und Stratzi

  • Das klingt für mich schon sehr gut und ich denke auch, dass sie sich zusammen raufen werden, sonst könnten sie so keine Ruhe finden. So ein Abszess ist schnell mal entstanden. Schön, dass alles so gut abheilt!

    Weiter gute Besserung und berichte gerne immer mal von deiner Bande. Ich bin gespannt, wie sie sich macht.


    Liebe Grüße,

    Wassn

  • huhu... hier wieder ein Update, diesmal mitten in der Nacht:

    Fluses Wunde heilt gut, aber mit fortschreitender Genesung wird Fluse immer rabiater gegenüber Cupcake und es kommt immer wieder zu Streit, bei dem die beiden Damen wie Hirsche in der Brunft auf den Hinterbeinen stehen und sich anfallen. Was bis vor kurzem noch der traurige Gipfel des Streits war, ist jetzt leider normal. Gerade heute ist es mehrfach so eskaliert, dass ich sie heute Abend getrennt habe. Ich habe bei Fluse festgestellt, dass die unteren Schneidezähne abgebrochen sind (sie frisst selbstständig!!). Das muss heute im Lauf des Tages passiert sein

    Dann habe ich auch bei Cupcake Bisswunden am Hintern und eine Kahle Stelle im Gesicht gefunden. Keine Kruste an der kahlen Stelle, keine Schuppen, nur Haut. Wie die kahle stelle hinterm ohr. Ist mir nur durch Zufall aufgefallen, so normal sieht mans nicht, nur wenn man durchs fell geht. Ich vermute Stress als Auslöser.


    Wenn hier nicht jemand noch eine bahnbrechende Idee hat, werde ich morgen das Tierheim, aus dem ich Fluse habe, kontaktieren. Ich bin mit meinem Latein am Ende und habe momentan nicht den Eindruck, dass Land in Sicht ist... so, wie es aktuell ist, tue ich keinem der Schweine einen Gefallen... mir bricht es das Herz und ich bin den ganzen abend schon am heulen, aber ich kann nicht 24/7 die Kampfschweine beaufsichtigen, nur damit sie sich nicht an die Gurgel gehen. Ich weiß mir echt nicht mehr anders zu helfen, als Fluse wieder abzugeben- auch wenn es mein Herz zerreißt, ich hab sie ja schließlich seit sie ein Baby ist und sie furchtbar gern.


    Liebe Grüße und gute Nacht (ich werde jetzt noch ein bisschen heulen... ich kann echt nicht mehr...)

    Lisa mit Cupcake, Fluse und Stratzi

  • Hallo, ich finde es gut das du gehandelt hast und sie getrennt hast. So kann es ja nicht weiter gehen, eventuell müsstest du halt zwei Gruppen machen, wenn du Fluse behalten möchtest.

    Ich musste vor 2 Jahren auch zwei Weibchen trennen weill es einfach nicht ging, es gibt einfach Meeris die mögen sich nicht.

  • Huhu und Danke für deine Antwort, Silvia. :)


    An 2 2er-Gruppen habe ich anfangs auch gedacht, das Problem ist nur, dass ich sowohl Cupcake mit ihren kahlen Stellen als auch Fluse mit ihren Wunden keine Vergesellschaftung zumuten möchte. Die hatten die letzten Wochen und insbesondere die letzten Tage mehr als genug Action. Jetzt will ich keins der Mädels unnötig lange alleine sitzen lassen... das geht ja im Endeffekt seit Mitte Februar, also schon anderthalb Monate, so und hat sich kontinuierlich hochgeschaukelt. Und klar- wenn ich Fluse abgebe hat sie auch eine Vergesellschaftung oder alleine sitzen vor sich, ich weiß.


    Ich bin grad einfach total überfordert... sowas habe ich in keiner Konstellation bisher erlebt!! Vor allem haben sie sich ja knapp ein Jahr gut verstanden! Das ist das, was mich so stutzig macht!


    Jetzt mal ne ganz andere Idee... nämlich ein viertes zu den 3 zu setzen. Und zwar zeitnah... meint ihr, das macht in der aktuellen Situation Sinn? Oder tu ich den Schweinen damit keinen Gefallen? Ich bin leider komplett ratlos und hab in meinem Umfeld leider auch keinen, der sich auskennt, bei dem ich mich "ausheulen" kann. Tut mir leid, falls ich euch auf den Keks geh ...


    Liebe Grüße,

    Lisa mit Cupcake, Fluse und Stratzi