• Hallo ihr Lieben,


    ich bin gerade ziemlich in Sorge, versuche aber trotzdem, das hier so übersichtlich und geordnet wie möglich wiederzugeben.

    Ich habe hier ein Schweinchen mit einem Makrodonten-Backenzahn / „Riesenzahn“ (unten). Es hat zunächst immer ganz normal gefressen (Kaubewegung normal schnell). Dann, von einem auf den anderen Tag (ab ca. 07.08.), war die Futteraufnahme deutlich eingeschränkt.

    Wir waren beim meerschweinchenkundigen TA und haben einen Termin zur Zahnsanierung bekommen, da die hinteren Backenzähne schwarz waren und die vorderen Schneidezähne schief abgenutzt waren.

    2–3 Tage vor der Zahnsanierung hat das Schweinchen dann noch weniger gefressen. Päppelbrei habe ich in den letzten 1–2 Tagen davor kaum noch hineinbekommen, da fast alles wieder herausgesabbert wurde.


    Am 12.08. (Dienstag) fand dann die Zahnsanierung unter intramuskulärer Narkose statt. Dabei wurden die Backenzähne und oberen Schneidezähne geschliffen.

    Das Röntgenbild zeigte zudem eine Spitze am hinteren Backenzahn, eine Vergrößerung des unteren Backenzahns inkl. Zahnwurzel, sowie teilweise fehlende Schmelzlamellen. Das Zahnfleisch sah laut TA aber gut aus – keinerlei Entzündungen.


    Bereits 6–7 Stunden nach der Zahnsanierung ließ sich das Schwein wieder sehr gut päppeln; auch aus der Spritze trinken funktionierte wieder problemlos. Es hat geraspelten Radicchio gefressen und zwischendurch ein paar Halme frisches Gras (bis einschließlich 13.08.).

    Aktuell (14.08.) frisst es jedoch immer noch kaum selbstständig – insgesamt sogar weniger als vor der Zahnsanierung –, obwohl das Päppeln inzwischen viel besser klappt.

    Verhalten:

    Das Schwein schläft sehr viel (möglicherweise auch wegen der aktuellen Hitze). Wenn es wach ist, wirkt es aber völlig normal:

    • brummt die Weibchen an,

    • hüpft auf Etagen,

    • wühlt im Heu, schnuppert, frisst nur eben nicht

    • „meckert und knötert“ herum wie immer.

    Es liegt auch ab und zu auf der Seite, grunzt und gluckert leise, wenn es entspannt ist – also eigentlich alles unauffällig, außer dass das Schweinchen nicht eigenständig abbeißt und kaut. Schmerzmittel bekommt es regelmäßig.

    Beim Fressen sieht es ein wenig so aus wie in diesem Beitrag von Maja2704 beschrieben:

    Link zum Forumspost – als ob die Schneidezähne zu kurz wären (was sie eigentlich nicht sind) und es deshalb nicht abbeißen kann.

    An Apfel oder Tomate, die es vorher sehr mochte, hat es aktuell gar kein Interesse.

    Interesse an anderem Futter (Heu, frisches Gras, Kräuter) ist jedoch vorhanden – besonders Dill, Basilikum, Möhre, Knollensellerie und geraspelter Radicchio.

    Allerdings bekommt der kleine Fettsack es momentan nicht hin, mit den nun geraden Schneidezähnen abzubeißen. Gelegentlich verzieht das Schwein dabei das Mäulchen, als ob etwas quer sitzt.


    Wenn ich ihm Futter direkt ins Maul schiebe, will es dieses ebenfalls nicht fressen.

    Die Mahlbewegung der Backenzähne ist inzwischen wieder beidseitig, aber noch sehr langsam.


    Meine Fragen an euch:

    • Wie sind eure Erfahrungen mit Schweinchen nach einer größeren Zahnsanierung unter intramuskulärer Narkose?

    • War das Fressverhalten bei euch auch so eingeschränkt, wie war das Verhalten generell?

    • Wie lange hat es gedauert, bis die Tiere wieder eigenständig abbeißen und fressen konnten?

    • Woran kann es liegen, dass manche Schweinchen nicht sofort wieder normal fressen?

      • Muss sich evtl. die gesamte Kiefermuskulatur erst wieder umstellen, weil sie sich vorher an die „Schieflage“ gewöhnt hatte?

      • Oder führt das zu Blockaden oder Schmerzen?

      • Ist so eine Zahnsanierung + Narkose generell stärker belastend, als man denkt?

    Liebe Grüße