• Ihr Lieben, ich würde gern wieder langsam eine kleine Gruppe aufbauen und stehe vor der Frage, ob ich es mit einem einzelnen Babymädchen probieren sollte oder ob es unter den unten beschriebenen Umständen nicht geht, da sich Baby dann langweilt bzw vielleicht sogar nicht gut sozialisiert würde.


    Der Hintergrund ist der, dass ich hier zu Hause eine Flocke habe, die recht dominant ist, sich nur vom Kastraten was sagen lässt und sich mit erwachsenen Schweinedamen bereits blutig auseinander gesetzt hat. Und das obwohl Flocke von Baby an stets in Gruppen mit Kastraten gelebt hat und an und für sich eine gute Sozialisation genossen haben dürfte. Ich möchte das Risiko für die Vergesellschaftung daher so gering wie möglich halten. Dies riet mir bereits auch eine Züchterin, die mir lediglich ein Jungtier bis zu einem halben Jahr empfahl. Ein anderer wiederum sagte, dass ein einzelnes Jungtier nicht sinnvoll sei, da der Spielgefährte fehle. Ich muss dazu sagen, dass mein Kastrat ein äußert lebendiges, unternehmungslustiges Schwein ist, der viel rennt und popcornt. Hier wird also nicht die ganze Zeit geschlafen...aber könnte das Ersatz für einen altersgleichen Spielgefährten sein? Ich hab zwar 3,2 qm zur Verfügung, würde mich aber beim Gedanken an 2 Babyschweinen nicht richtig wohl fühlen....


    Welche Erfahrungen habt ihr? An der Stelle bitte ich besonders die Schweinchen-Freunde um Erfahrungsberichte, die bereits einzelne Schweinebabies in Gruppen von erwachsenen Tieren vergesellschaftet haben....

  • Aktuell habe ich wieder ein kleines kastriertes Babyböckchen in meiner Haremsgruppe. Der Kleine ist lebhaft und schreit mit ein paar Gramm schon zur Fütterungszeit die ganze Gruppe zusammen - und ist obendrein noch frotzfrech. Da das Sozialverhalten von den Älteren an die Jüngeren weitergegeben wird, spielt es keine Rolle, ob ein oder zwei Babys in die Gruppe kommen. Als ich vor drei Jahren Sir Lanzelot und Milady holte, waren beide aufgrund der Außenhaltung recht ängstlich, aber das hat sich nie geändert. Die Tatsache, dass unsere Gruppe immer aus 6-8 Meerschweinchen besteht, scheint den positiven Einfluss zu haben, dass neue Mitglieder gut integriert werden. Nach 25 Jahren Erfahrung mit Meerschweinchen habe ich zahlreiche Vergesellschaftungen erlebt und bin daher recht gelassen, wenn ein neues Tier dazukommt. Ich gebe jedem Neuankömmling Zeit, seinen Platz in der Gruppe zu finden.


    Mai 2022

    Sir Lanzelot Kastrafrist absitzen mit Sir Schoki




    Die Haremsgruppe hat jetzt ein neues Verhältnis: 2 Kastraten und 6 Mädels!

  • Danke für deine Antwort. Es ging mir eher um die Frage, ob es tatsächlich "nicht artgerecht" ist, ein einzelnes Babyschweinchen zu Erwachsenen zu setzen. Da ich die vergangenen 20 Jahre überwiegend Tiere aus Notationen übernommen habe, die eigentlich immer schon aus dem Jugendalter raus waren, stellte sich die Frage bisher nie. Ein einziges mal nur hab ich meinen damaligen Kastraten mit einem erwachsenen Weibchen plus 10 Wochen alter Tochter vergesellschaftet. Das klappte gut, aber da war sie ja auch "Anhängsel" von Mama...

  • Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Vergabe von Gnadenbrotplätzen, wenn man die Haltung beenden möchte, aber gleichzeitig keine Weitergabe an Dritte wünscht. Zum Thema, Babys in einer Gruppe zu vermitteln, hat jeder wohl seine eigene Meinung. Ich habe selbst einige Male Babys in bestehende Gruppen vermittelt, und Coco hat hier als Baby einen Gnadenbrotplatz bekommen. Da ich die Meerschweinchen immer in den Ferien zur Urlaubsbetreuung hatte, war es für mich selbstverständlich, dass ich helfe. Meine Einstellung hat sich in diesem Moment geändert. Es gab sogar den Fall, dass da zwei Babys geholt wurden und dann das ältere Meerschweinchen und eines der Babys starben. Jetzt frage ich mich, ob man bei einer Vermittlung wirklich konsequent durchsetzen kann, dass man immer zwei Babys zusammen vermittelt, oder ob man sich damit nicht selbst ein Bein stellt.

  • Ich hab eine gemischte Gruppe, Altersmäßig von bald 6 Jahren bis knapp 7 Monate.

    Wenn Plätze frei werden darf vorzugsweise ein Baby einziehen. Hintergrund: Alles unter 3 Monate wird mit sofortigem Milcheinschuss adoptiert. Sind es ältere Schweinchen ufert das in längeren Diskussionen und Gezanke aus.


    Trotz der Altersunterschiede klappt das, zumindest hier, gut mit Jung und Alt. Es finden immer wieder neue Freundschaften, Erziehung gibt es on Top. Und das meinst du glaube auch. Zwei junge Schweinchen ohne "Erzieher" mit den richtigen Sozial-Skills kann übel nach hinten los gehen. Kommt ein Baby aber zu älteren Schweinchen die gute Sozial-Skills haben ist das fast immer unproblematisch.


    Meine Josie, leider schon tot, war eine super Erzieherin. Hat man ihr ein Älteres Schweinchen neu dazu gesetzt war mindestens 3 Tage purer Terror angesagt. Die Zwerge dagegen wurden betüdelt, dürften sich in ihr dickes Sheltie-Fell kuscheln usw.

  • Liebe Tasha, ich musste trotz meiner anhaltenden Traurigkeit (wegen meines eingeschlafenen HerzensSchweins) gerade wirklich mal Lachen wegen deiner Beschreibung....purer Terror war hier auch schon so oft angesagt. Bisher hatte ich in all den Jahren nur 2 solcher "Zwiebeln" hier: mein verstorbener Punkt, die sich trotz ihres Zuckerwatten-Erscheinungsbilds in den :evil: verwandeln konnte bei Neuankömmlingen und eben jetzt Flocke, meine pummelige Königin im Teddy-Mantel.


    Also Ihr hattet nicht den Eindruck, dass den Babies gleichaltrige Spielgefährten gefehlt haben oder so???? Da wäre ich ja schon mal beruhigt....


    Zumal sich mein jetziger Kastrat da unter Garantie gern zur Verfügung stellen würde ;)

  • Wie schön, das du noch ein weiteres Schweinchen aufnehmen möchtest :-) Ich denke, das würde die Situation für Flocke etwas "entschärfen", da das Böckchen dann noch ein weitere Spielgefährtin hätte.


    Wir hatten vor einigen Jahren die Situation mit 2 kastrierten Böckchen, eines ca. 1 Jahr, Yoshi das andere ca. 3,5 Jahre, Bailey (Alter geschätzt, kamen aus dem Tierschutz). Yoshi hat ständig Bailey das Auge putzen wollen, dieser war dadurch sehr genervt. Es gab Spannungen, Bailey war auch eher gemütlich unterwegs. Also dachten wir, wenn wir ein junges Böckchen dazu setzten, hat Yoshi einen Kumpel zum Spielen. Wir haben dann Flash ca. 3 Monate alt, dazu gesetzt und der Plan ist leider nicht so aufgegangen. Yoshi möchte Flash einfach nicht. Wir haben uns das eine Weile angeschaut, haben dann nach einigen Beißerein die Gruppen neu gemischt. Bailey ist mit Flash in ein Gehege gezogen und mega aufgeblüht, auf einmal war er gefühlt wieder total jung, ist mit Flash ganz viel rumgelaufen, wenn Zeit für den Auslauf war und war total lebendig, ganz anderes als mit Yoshi. Bailey war bis zum Schluss (er ist ca. 9 Jahre geworden, Anfang September ist er leider verstorben) richtig aktiv und munter dank Flash.

    Yoshi hat ein Weibchen bekommen "Peach" und ist ebenfalls richtig aufgeblüht :-)


    Über die Zeit haben wir gelernt, das reine Böckchengruppen doch etwas schwieriger sein können ;-) Ich denke, dass eher auf den Charakter der Tiere ankommt, als auf das Alter. Ich kann mir gut vorstellen, wenn es charakterlich gut mit dem neuen Baby passt, das du dann eine schöne harmonische Gruppe haben könntest und nicht zwingend noch ein weiteres Baby brauchst.