Beiträge von kleinschweinugly

    Zitat von CurleySue

    Okay, ich fasse zusammen. In jeder Zucht steht das Äußerliche, der Farbschlag vor der Gesundheit der Tiere, bzw. die Weitergabe der Erbkrankheiten.


    Dem widerspreche ich in jeder Form. In vielen Zuchten mag das so sein, leider! Nicht in jeder...


    Zitat von CurleySue

    Es gibt aber auch Zuchten, in denen vermieden wird, Erbkrankheiten weiter zugeben.

    So sollte es sein, sobald einem Züchter bekannt wird, das eine solche bei seinen Tieren vorkommt.


    Zitat von CurleySue

    Dann gibt es noch Vermehrer, die wild drauf los vermehren und den Sinn im schnellen Geld sehen bsp. Zooläden-Tiere.

    Jepp, leider zu viele!


    Zitat von CurleySue

    Gibt es denn noch andere genetisch nicht kompatible Meerschweinchen Farbschläge, die man nicht mit einander verpaaren sollte?

    Nach meinen derzeitigen Kenntnisstand nur OD und den Letalfaktor bei Schimmeln und Dalmatinern.


    Zitat von CurleySue

    Was sind Erbkrankheiten?


    Das sind Krankheiten, die durch eine genetische Information weitergegeben werden, und die bei Verdoppelung oder auch nur durch einfaches Vorhandensein zu starken gesundheitlichen Einschränkungen, Erkrankungen oder zum Tod des Tieres führen können oder müssen.

    Zitat von CurleySue

    Was bedeutet OD?


    Osteodystrophie
    Ist eine erbliche Stoffwechselerkrankung, die viele Satintiere leider bekommen. Mir ist diese schon seit den 90er Jahren bekannt. Dabei wird den erkrankten Tieren durch einen fehlerhaften Stoffwechsel beständig das Kalzium aus allen Teilen den Skelettes entzogen. Die Erkrankung beginnt schleichend und führt nach unendlichen Qualen zum frühen Tod der Tiere. Es sind fast nur Satintiere davon betroffen. Dennoch wurde lange Zeit ein Zusammenhang zwischen dem rezessiv vererbten Satin-Gen und dieser unheilbaren Erkrankung bestritten.
    Mittlerweile dürfte aber jedem Züchter diese Erkankung und die Ursache bekannt sein. Ich kann deshalb nicht verstehen, warum es überhaupt noch Züchter gibt, die Satins haben. Längst müßten diese Tiere aus Vernunftsgründen aus deutschen Zuchten verschwunden sein. Als ich mich letztes Jahr nach langjähriger Pause im Netz nach Infos zu Wutzen umsah, war ich entsetzt über diese Tatsache und das Unwissen der Züchter. Anstatt die Zucht von Satins völlig einzustellen wurde sogar züchterisch daran herumexperimentiert diesen Fehler herauszuzüchten, auf Kosten von unzähligen Individuen und der unwissenden Liebhaber. Mir völlig unverständlich!!!
    http://thegoldennuggets.theroo…alt/okrank/okrank.htm#OD1


    Gabi

    Zitat von Meerwutz99

    Deine Schweinis kriegen Untertassen als futterschüssel???


    Meine Mutter würd Amok laufen... :D


    Huhu,
    das wäre früher bei meiner Mum auch so gewesen, hihi.
    Heute haben wir einen eigenen Haushalt und sogar unsere Katzen bekommen Leckerbissen von Untertassen->Spülmaschine-> und sauber,
    Gabi

    Huhu,
    ich halte zwei Böckchengruppen (alle unkastriert) in einem insgesamt 5-stöckigen Regal-Eigenbau. Die Zweiergruppe hat 150 x 60 cm Lauffläche, die 8er-Gruppe hat über 4 m² zur Verfügung, Laufstrecke ca, 2,2 Meter. Alle Häuser und Unterschlupfe haben mindesten 2 Eingänge, manche sogar drei. Ständig stehen den Tieren diverse Hängematten und Kuschelmöbel zur freien Auswahl zur Verfügung. Jedes Stockwerk hat mehrere Futterplätze (Raufe, Trockenkräuternapf, Frischfutterstelle, Tränke). Auch hier kommt es zu Zickereien! Allerdings sind mehrere Tiere in der großen Gruppe noch im Rappelalter und die Auseinandersetzungen sind nicht besonders heftig.
    Solch ein Doppelstockkäfig ist eine sehr ungünstige Möglichkeit für die Böckchenhaltung, kannst Du ein großzügigen Bodengehege bauen? Bitte schaffe Häuser mit jeweils mehreren Eingängen an, das ist besser.
    Gabi

    Huhu Kachri,
    sicher kann kein Züchter für die Gesundheit seiner Tiere bis in ein hohes Alter garantieren. Wie ich schon schrieb, hängt die Dauer eines Wutzenlebens von unzähligen Umweltfaktoren ab.
    Dennoch holt sich ein Züchter seine Ausgangszuchttiere stets von anderen erfahrenen Züchtern. Er erhält von diesem Züchter einen Abstammungsnachweis, in dem auch alle anderen Zuchten aus denen Vorfahren seines erworbenen Ausgangszuchttieres herrühren, aufgeführt sind. Ein kluger Züchter informiert sich über diese Zuchten und die aufgeführten Tiere und entscheidet dann mit welchem Tier verpaart werden soll. Diese Vorgehensweise verläuft über Jahre und Jahrzehnte, und von einem Züchter zum nächsten.
    Durch diese Zuchtbuchführung werden Erbfehler und -krankheiten (wie der Zusammenhang zwischen dem Satinfaktor und OD) sogar früher erkannt und können ausgeschlossen werden.
    Das Problem beim Züchten von Haustieren ist aber, daß alles das freiwillig geschieht, es keine Gesetzesgrundlage dafür gibt und daß nicht alle "Züchter" einem Verband angehören oder an Genetiklehrgängen teilnehmen. Hier liegt der Hase im Pfeffer! Ohne gesetzliche Regelung wird sich an dem Leid unzähliger Haustiere in Massenvermehrungen leider m.E. nichts ändern.
    Gabi
    Pardona: Deinem Beitrag ist nichts hinzuzufügen, ich stimme Dir in alle Punkten zu!
    Gabi

    Zitat von Pardona

    Auch wenn einige Züchter Verantwortung übernehmen und mit vorzugsweise gesunden Tieren Züchten, ist "Gesundheit" oder Wohlbefinden der Tiere dennoch nicht primäres Zuchtziel.


    Komisch,
    das habe ich während meiner Ausbildung/Lernphase und auch bei bei Züchterkollegen in Deutschland, Holland und Dänemark aber stets so gelernt. Die Zucht von Tieren ist ein Hobby und Gewinne sind hier kaum zu erziehlen. Es ist für einen Züchte also in gar keinem Fall sinnvoll, kranke Tiere zu produzieren. Tierarztkosten sind hoch und jeder Züchter versucht durch gute Gesundheit seiner Tiere vermeidbare Erkrankungen zu verhindern.
    Jemand der nicht mit diesem obersten Grundsatz Jungtiere produziert ist für mich ein Vermehrer, kein Züchter. Aus den Augen, aus dem Sinn, Jungtiere sind wech, egal was mit denen passiert? Für mich unvorstellbar!
    Gabi

    Zitat von Pardona

    Nein, das ist allerhöchstens in sehr, sehr wenigen Ausnahmefällen Zuchtziel.


    Huhu,
    auch das stimmt nicht ganz. Unter einem verantwortungsvollen Züchter versteht man einen Menschen, der die über die Herkunft seiner Zuchttiere informiert (also auch sicherstellt, daß es sich um gesunde, kräftige Tiere handelt). Dieser Züchter bildet sich auf dem Gebiet der Genetik ständig weiter und experimentiert niemals mit Tieren aus unbekannter oder fragwürdiger Herkunft.
    Außerden geht er ebenfalls bei der Abgabe seiner Jungtiere entsprechend verantwortungsvoll um. Ihm ist nicht egal, was aus den Jungtieren wird. Er bietet Beratung an und ebenfalls Urlaubsbetreuung...
    Bei mir kommen auch heute noch Urlaubsschweinchen als Gast und gerade gestern teilte mir ein ehemaliger "Kunde" unter Tränen den Tod eines Schweinchens aus meiner Zucht mit.
    Wie alt unsere Wutzen letztlich werden hängt mit so vielen Faktoren im Laufe seines Lebens zusammen, daß es unmöglich ist daraus Schlüsse auf seine Erbgesundheit zu ziehen.
    Gabi

    Huhu,
    ich halte Böckchengruppen und dieses Problem kommt bei meinen Jungs durch die auftretenden Meinungsverschiedenheiten bei der Rangfolge öfter mal vor. Die Schneidezähne wachsen von ganz alleine nach und die oberen werden in der Regel von Deinem Meerschweinchen ganz von alleine auf die richtige Länge abgeschliffen. Gezogen werden muß da gar nichts, mir ist unverständlich, wie der TA auf solche Ideen kommt. Das die Zahnwurzel der unteren Schneidezähne, aus der diese nachwachsen völlig verschwunden ist ist beinahe unmöglich, wurde denn ein Röntgenbild gemacht? Unter dem Zahnfleich verborgen ist bestimmt noch Zahn vorhanden und dann wächst dieser auch nach.
    Du solltes das Gemüse in den nächsten 14 Tagen zu etwa 3 bis 5 mm Stiften (wie Minipommes)schneiden, dann kann auch ein Schweinchen ohne Schneidezähne bequem fressen. Bei meinem Urmel hat sich das gut bewährt! Grashalme können genau wie Heu auch alleine gefressen werden. Gewichtskontrolle ist zudem sehr wichtig. Wenn Dein Schweinchen abnimmt, solltest Du mit entsprechendem Brei (aus rohem, püriertem Gemüse mit etwas Schmelzflocken) zufüttern. Diesen Brei kannst Du mit einem Teelöffel oder mit einer Einwegspritze anbieten.
    Die Zähne müssen nur unter Narkose abgeschliffen (nicht gezogen) werden, wenn sie schief nachwachsen, sonst auf keinen Fall.
    Gabi

    Angebot und Nachfrage regeln die Zucht, so wird es immer sein!
    Schimmel sind nicht erbkrank- Satins werden auch weiter gezüchtet, trotz OD, weils gefällt.
    Wenn Mangel an der Nachfrage besteht, verschwinden alte Haustierrassen und -farben, und der Genpool schrumpft, ist das sinnvoll?
    Vielleicht sind Eigenschaftn genau dieser Rassen später nützlich?
    Gabi

    Zitat von CurleySue

    Die Frage die sich mir jetzt aufdrängt ist, wenn man weiß das Schimmel, Dalmatiener und sonstige Farbschläge nicht die besten "Gene" mitbringen, die Gesundheit, langes Leben und Co beinhalten.


    Das stimmt doch gar nicht! Schimmel und Dalmatiner haben die besten Vorraussetzungen dafür. Nur sollte nicht jeder Unwissende Meerschweinchen züchten.

    Zitat von CurleySue

    Warum züchtet man dann weiter? Das wäre doch dann eher der Job für Vermehrer?


    Nein, eben nicht, sondern für verantwortungsvolle, genetik-gebildete Züchter, die nur mit gesunden Tieren in kleinen "Mengen" züchten und Käufer aufklären.


    Zitat von CurleySue

    Kann man einen Züchter, der Schimmel und Dalmatiener züchtet, dann noch Ernst nehmen? Liegt diesen Züchtern tatsächlich das verbesserte Leben des Tieres an erster Stelle oder doch nur eine neue Variante von Schimmel und Dalmatiner?


    Jemand züchtet diese Zeichnung, weil er sie schön findet und nicht möchte, daß diese schönen Tiere verschwinden. Die genetische Vielfalt unserer Rassemeerschweinchen soll dabei erhalten werden und trotzdem sollen dabei gesunde Wutzen zur Welt kommen.
    Wer nimmt denn Züchter von Langhaarmeerschweinchen nicht ernst, die Wutzen sind doch so süß. Das die armen Schweine unter ihrer langen Behaarung im Sommer leiden, ihr Fell geschnitten werden muß usw. ist meines Erachtens viel schlimmer. Wird die Langhaarmeerschweinchezucht deshalb verurteilt?
    Gabi

    Huhu,
    nach meinen Informationen (Thea Paar, Gaby Prust, Sigrid Tooson) entstanden Schimmel und Dalmatiner durch Mutation zuerst in England bei Glatthaar und Rosetten.
    Wie es immer so ist: Was gefällt wird gezüchtet, und so haben sich diese Zeichnungstiere auch auf alle Wutzenkontinente (hihi) verbreitet. Es ist hier genauso unwichtig wie unmöglich nach dem Sinn oder Unsinn solcher Mutationen zu fragen. Sie entstehen dort wo Menschen Tiere züchten, genau wie alle anderen Haustierrassen und deren Farben/Zeichnungen. Bei Hunden ist auch z.B. der Bordercollie Farbschlag "Blue Merle" mit einem Letalfaktor verbunden, trotzdem wird hier weiter gezüchtet.
    Anerkannt bei den Meerschweinchen in Deutschland sind Schwarz-, Rot, Buntschimmel sowie Dalmatiner in schwarz und schokolade.
    Gabi

    Huhu,
    das sieht mir sehr nach einer Rosette in aufgehelltem schwarz (sepia)-buff/creme (?)-weiß aus. Könntest Du nochmal Aufnahmen machen, die das Schweinchen größer zeigen, ab besten auf neutralerem Untergrund, das leuchtende Weinrot kann über die tatsächliche Farbe hinwegtäuschen.
    Gabi

    Huhu,
    in dem Falle hatte das süße Hühnchen noch Glück, daß sie "nur" blind und taub war. Häufig sind diese Jungtiere auch körperlich behindert oder nicht lebensfähig und sehr groß. Es kommt sogar vor das Muttertiere die Föten aufgrund von Größe und Deformierung nicht gebären können und dabei sterben.
    Also Schimmel- und Dalmatinerzucht gehört in die Hände erfahrener Züchter!
    Gabi

    Durch den Roanfaktor Rn und geziehle Zuchtauslese!
    Und das sind keine Rassen sondern Zeichnungen, die in jeder Rasse vorkommen können... Die Zeichnungen Schimmel und Dalmatiner sind genetisch identisch, nur die Farbverteilung ist anders und das wird durch Auslese der Zuchttiere beeinflußt.


    Zitat

    Es gab mal den Fall da wurde ein einfarbig schwarzes Tier mit einem offensichtlichen Schimmel verpaart. Rein theoretisch ist diese Verpaarung vollkommen in Ordnung. Aber beide Elterntiere haben genetisch die Anlage für die Farbe weiß mit dunklen Augen getragen (was vorher keiner wußte) und dann saßen da plötzlich 2 schneeweiße Babys im Wurf bei denen man dann trotz bekannter Abstammung nicht sagen konnte ob es nun Schimmel oder nur normale weiße Tiere sind.


    Die Jungtiere können Schimmel gewesen sein (wenn der Schimmel auch wirklich einer war), oder auch Vollfarbtiere:
    Um das zu vermeiden, verwenden Dalmatiner- und Schimmelzüchter nur Tiere aus den jeweiligen Linien und ohne Scheckungsfaktoren. Wobei wir wieder beim Sinn und Zweck der Linienzucht sind. Linienzucht ist nicht gleich Inzucht!



    Gabi