Beiträge von Rübe

    Es gibt Grundregeln zur Bockhaltung, die sollte man beachten.


    "Nur Geschwister" ist Unsinn. Wenn die beiden Jungs zusammen aufgewachsen sind und durch einen Bock erzogen wurden, machen sie auch gleichzeitig die Rappelphasen durch. Das kann gutgehen, muss aber nicht.


    Das A und O der Bockhaltung ist Platz. Ein halber Quadratmeter pro Tier sollte mindestens vorhanden sein, eigentlich sogar mehr. Dann braucht jeder der Kleinen ein eigenes Häuschen, das zwei Ein- und Ausgänge haben sollte, damit nicht einer gefangen ist, wenn der andere in der Tür sitzt.
    Manche raten zu zwei Wasserflaschen und zwei Futternäpfen, aber das würde ich einfach abwarten.


    Und wenns mal Streit gibt zwischen den Jungs: Niemals eingreifen, so lange kein Blut fliesst! Männer WGs müssen das untereinander ausmachen, und meistens sieht es heftiger aus als es ist. Je mehr man eingreift, um so mehr stresst man auch die Tiere- und hinterher gehts von vorne los.
    Wenn Böcke wirklich kämpfen, dann nie mit der Hand dazwischen gehen! Sie kommen sozusagen in Rausch und beissen wahllos zu. Mit Winterhandschuhen oder einem Brettchen trennen.


    Zum Thema in einem Zimmer: Ich hatte eine Bock-WG direkt neben meiner gemischten Gruppe. Das war in Riech- und Sichtweite. Damit gab es überhaupt keine Probleme. Auch nicht, als ich mal versehntlich eine Korkröhre aus dem gemischten Bau in die MännerWG gestellt habe. Gut, sie haben gebrommselt und den Rang neu ausgemacht, aber nicht wirklich gekämpft. Fakt ist aber, dass meine BöckchenWG es von Anfang an nicht anders kannte, weil sie ja aus meinem Ü-Ei-Wurf stammten. Als sie von Muttern weg mussten, blieben sie dennoch im selben Raum. Mein Kastrat hat sie dann erst erzogen, später blieben sie unter sich. Wenn die Böcke es nicht kennen, wäre ich auch vorsichtig.
    (Die beiden Jungs sind übrigens mittlerweile kastriert und haben jeder ihren eigenen Harem. Sitzen geblieben bin ich auf ihnen... niemand wollte Böcke.)

    Huhu, wie schon gesagt wurde: Gibts Gras, dann wird weniger Heu "gezogen". Vor allem, wenn das Gras sehr faserreich ist.
    Heu sollen sie trotzdem haben und nehmen sie ja auch an. Gras alleine sorgt wegen der Saftigkeit für weniger Zahnabrieb als Heu, sprich allein reicht es nicht. Insofern muss ich Larafee widersprechen.

    Die Lösung zum Baden mit I ist Imaverol.


    Schweine bitte im Normalfall nicht baden, nur bei sehr schwerem Pilzbefall (und dann blos nicht den Kopf ins Wassser!!!). Fakt ist, dass die Sporen im Fell sitzen. Langes Fell muss also weichen. Schade, aber wächst wieder nach. Das Tier kann man mit einem Wattebausch der in die Lösung getränkt wird benetzen, bis es vollständig feucht ist, besser ist aber, die Lösung in eine Sprühflasche zu tun und das Tier damit einzunebeln. (Bitte nicht am Kopf, hier betupfen)
    Wird die erste Methode benutzt, die Lösung nur einmalig anwenden, und danach verwerfen, weil sie durch den Wattebausch kontaminiert wird. Für die Folgebehandlung neu anmischen. (Oder gleich vorher etwas abfüllen- ausreichend um das Tier "anzufeuchten")
    Meistens reicht einmalige Ganzkörperbehandlung aus, danach kann man lokal weitermachen- auch mit der Imaverol-Lösung. Die erste Behandlung vernichtet 90% der Sporen im Fell. Nur wie gesagt- Langhaarschweine müssen dann halt kurzgeschnitten werden.


    Spritzen bei Schweinen nur im Notfall, sie bekommen zu schnell Abszesse.


    Bei Milbenbefällen- auch bei Grabmilben- helfen sehr gut auch Spot-On-Präparate!

    Ich habe mit meiner Madleine (genannt Erbse) die letzte Woche einen schweren Kampf hinter mich gebracht.
    Mittwochmorgens um 0:15Uhr fiel mir auf, dass sie nicht zur Fütterung kommt. Sie lag einfach nur da, konnte nicht laufen. Heute vor einer Woche waren wir dann natürlich sofort auch beim Tierarzt. In den Hinterbeinen fehlte rechts 90% der Muskelkraft, links war eine komplette schlaffe Lähmung. Beiderseits auch kein Schmerzempfinden.


    Diagnose: Infektion des ZNS (also grob gesagt Rückenmark)


    Der Kleinen ging es so schlecht, dass sie auch jegliches Futter verweigert hat.


    Therapie: Liquor-gängige Antibiotika (zwei), ein Cortikoid, hochdosiert Vitamin B, Bene Bac, Krankengymnastik und Päppeln. Seit einer Woche jetzt. Zweimal musste ich ausserdem gegen Aufgasung kämpfen.


    Stand der Dinge: Sie läuft wieder, das Schmerzempfinden der Beine ist zurückgekehrt. Sie springt nicht und überwindet keine Ebenen, die Hinterhand ist auch noch leicht unsicher. Fressen tut sie noch nicht ausreichend um ihr Gewicht alleine zu halten, aber sie frisst wieder. Päppeln tue ich sie nach wie vor, allerdings in reduzierter Menge, damit es nur unterstützend ist. Ich denke, sie wird sich vollständig erholen.



    Ihr seht: Kämpfen kann sich lohnen.