Beiträge von Marie-Luise

    Ich kenne Oregano als Mittel gegen Kokzidien. So wird es ja auch in dem Video über "Darmwohl" beworben. Da Deine Kleine soweit ich weiß keine Kokzidien hat, würde ich es nicht geben und lieber mit dem behandeln, was die aktuellen Probleme lösen kann. Da wäre für mich Sobamin mit Apfelpektin und einige Tage 1x täglich Colosan.


    Von Sobamin habe ich anfangs vermutlich zu wenig gegeben. Ich würde gut 1g mit 1 Messerspitze Pektin trocken verrühren und dann mit etwas Wasser oder Apfelsaft anrühren. Da immer etwas übrigbleibt, würde das dann passen zu 1g auf 1kg Körpergewicht. Das sollte aber mit 2-4 Stunden Abstand zu allen Medikamenten gegeben werden, da es sein könnte, dass es diese zum Teil bindet. Das kannst Du dann auch rund 4 Wochen lang geben.


    Hast Du es mal versucht, das Heu nass zu machen oder was spricht aus Deiner Sicht dagegen?

    Zitat

    Das ist leider eine Entwicklung in der Gesellschaft, die ich auch bei vielen anderen Themen sehr bedenklich finde. Die Vernünftigen sollen sich einschränken (obwohl sie vieles richtig machen), damit die Dummen weiterhin ihr Unwesen treiben können.

    Urfnip Ich sehe es in vieler Hinsicht so wie Du. Und solange es nicht um Lebewesen geht, sehe ich das sogar sehr radikal. Aber hier sind die Leidtragenden die Tiere.


    Natürlich sollten wir - wie bisher - immer wieder darauf hinweisen, wie schlecht es für die Tiere ist, wenn sie von gewissenlosen Vermehrern stammen. Aber wenn ich lese, dass hier - trotz übervoller Notstation - immer wieder auf Züchter als Bezugsquelle von Tieren verwiesen wird, dann bezweifele ich stark, dass das im Sinne der Tiere ist. (Nachtrag: In Ausnahmefälle wie bei der Suche nach einem Erzieher für eine Gruppe junger Böckchen, kann es sinnvoll sein auf einen fähigen Züchter zu verweisen. Ansonsten gibt es auch Pflegestellen, die Tiere haben, die sie gut genug kennen und als Erzieher empfehlen können.)

    Danke für den Link, Andreas! Ich habe mir die Seite durchgelesen und das hört sich sympatisch und sinnvoll an. Ich will auch in keiner Weise sagen, es sei egal, ob ein "Vermehrer" oder ein guter Züchter Schweinchen züchtet.


    Es geht nur darum: Wenn Leute gute Züchter sind, dann müssen sie tierlieb sein - aus meiner Sicht. Und wenn sie tierlieb sind, können sie nicht nur an ihre Zuchtziele denken, sondern müssen auch berücksichtigen, ob sie gute Plätze für ihre geplanten Tiere finden werden und ob sie damit nicht schon lebenden Tieren in Notstationen Plätze wegnehmen.


    Und es ist illusorisch zu sagen: Dann müssen auch oder erst recht die bösen "Vermehrer" weniger Nachwuchs einplanen. Das werden sie nämlich, wenn sie so gewissenlos sind, erst tun, wenn es sich nicht mehr lohnt und sie zu viele Tiere als Schlangenfutter abgeben oder sonstwie loswerden mussten.


    Daher habe ich vorgeschlagen nicht einen sinnlosen Aufruf an die "Gewissenlosen" zu starten, sondern einen mit vielleicht einer Aussicht auf einen gewissen Erfolg an die (hoffentlich) "Tierfreunde".

    Eine Reduzierung könnte so aussehen, dass einige Weibchen abgeben werden und die anderen nur noch einmal Junge bekommen, ehe sie auch abgegeben oder als private Tiere behalten werden.


    Natürlich würde das die Erreichung mancher Zuchtziele verlangsamen oder sogar unmöglich machen. Aber ganz offen gesagt: Kein Meerschweinchen der Welt hat einen Vorteil von einer neuen Farbe oder Fellstruktur o.ä! Solche Ziele sind keinerlei Rechtfertigung für die Erzeugung von neuem Tierleid - und ein Überschuss von Tieren verursacht immer mehr Leid, als es ohnehin entstehen würde.


    Ich möchte auch noch einmal betonen, warum es aktuell besonders schwierig für Meerschweinchen werden dürfte: Durch Corona entstand eine verstärkte Nachfrage. Diese hat zu mehr Nachwuchs (wo auch immer) geführt. Ein Teil dieser Tiere hat eben nicht die Erwartungen der Leute erfüllt oder sie konnte jetzt doch wieder in Urlaub fahren usw. Diese armen Tiere sind jetzt "übrig" - zusätzlich zu dem Anteil an Nottieren, den es schon immer gab. Als zweiter Faktor kommt hinzu, dass durch verschiedene Maßnahmen viele Menschen in Deutschland und anderen Ländern vermutlich bald erheblich weniger Geld zur Verfügung haben werden - um es sehr vorsichtig auszudrücken.

    • Wenn jemand seine Wohnung nicht mehr halten kann, wo soll dann das große Schweinchengehege stehen?
    • Wenn das Geld nicht mehr zum eigenen Leben ausreicht, wie sollen die Tierarztrechnungen bezahlt werden?
    • Werden wir zu vertretbaren Preisen große Mengen von Grünfutter im Winter einkaufen können, wenn die Energie zum Heizen der Gewächshäuser oder für den Transport der Ware u.ä. immens verteuert wird?


    Das sind nur einige beispielhafte Fragen, um anschaulich zu machen, was ich meine.

    Was Du beobachtet hast will ich nicht bezweifeln, aber es kann keine Regel sein.


    Wenn ein durchschnittlicher Züchter z.B. 25 Jungtiere pro Jahr hätte und mit nur 30 Tieren anfangen würde, dann wäre er durch einen solchen Austausch am Ende des Jahres bei 50 Tieren, nach einem weiteren Jahr bei 70 Tieren und so würde es endlos weitergehen.


    Die Zahlen sind nur Beispiele. Was ich damit deutlich machen will: Wenn 80% der Tiere in Züchterkreisen bleiben würden, würden alle Züchter vor Tieren überquellen!

    Wenn Du von dieser Notstation zwei Babies zusammen mit einem Jungtier bekommen hast, kannst Du nicht erwarten, dass die Dame Dir später sagt: Das war falsch, Sie sollten jetzt noch ein erwachsenes Tier dazunehmen. Und selbst wenn sie es sagen sollte, würde ich bezweifeln, dass sie erkennen würde, welches Tier dafür geeignet wäre.


    M.E. hat sie klar einen Fehler gemacht, indem Sie Euch drei so junge Tiere alleine gegeben hat. Sie ist also entweder gewissenlos oder sie sieht nicht die Notwendigkeit von guter, langer Sozialisation.


    Bei Notstationen gibt es genauso wie bei Züchtern gute, unfähige oder überforderte und schlechte. Nur weil jemand eine Notstation hat, muss er noch nicht das für die Tiere gute tun.


    Ich schlage vor, dass Du noch an anderen Stellen zum Thema Sozialisation, Erzieherschweinchen u.ä. nachliest und Dir dann eine eigene Meinung bildest, was Du für sinnvoll und nötig hälst. Wie in so vielen Dingen, gibt es auch zu diesem Thema unterschiedliche Ansichten. Als Halter sind wir gefordert, die glaubwürdigen, sinnvollen Ansichten zu erkennen und für unserer Tiere anzuwenden.

    Wenn Schweinchen nur billig abgeben werden können, lohnt sich das Geschäft für die Vermehrer viel weniger, als wenn sie teurer sind. Wenn die Preise durch die Züchter tatsächlich steigen oder gestiegen, dann wird es die Sache für Vermehrer attraktiver machen.


    Die meisten Züchtertiere, die ein Züchter übrigens nicht für die eigene Zucht benötigt, landen übrigens in anderen zuchten und nicht bei privaten Haltern. Es landet nur ein kleiner Teil bei ebay

    Da müssen wir m.E. unterscheiden zwischen Zuchtrentnern und die Jungen, die zum größten Teil ja abgegeben werden. Diese Jungen werden vielleicht auch nicht oft über ebay verkauft, aber sie landen u.U. dort, wenn der erste Abnehmer sie nicht mehr haben und nicht an den Züchter zurückgeben will oder kann. Das hatte ich gemeint mit "zumindest zum Teil selbst irgendwann aus zweiter oder dritter Hand bei Ebay landen".


    Wenn es jetzt schon ein eigenständiges Thema ist, möchte ich die Überlegungen erweitern: Was passiert denn, wenn ein Züchter mit 50, 100 oder mehr Tieren das Futter nicht mehr bezahlen kann oder nicht mehr genug geliefert werden kann?


    Und was passiert, wenn eine Notstation ihre Tiere nicht mehr vermitteln kann, u.a. weil viele Leute bei Züchtern kaufen, und ihnen der Platz, das Geld und das Futter ausgehen?


    Selbst wenn sie die Aufnahme neuer Tiere ablehnen, hilft das denen im Bestand nicht sattzu werden oder ohne Tierarzt zurechtzukommen.


    Und was passiert bei Aufnahmestopps von Notstationen mit den Tieren, die dringend eine neue Zwischenlösung brauchen?

    Als Rappelphasen werden in Meerschweinchenkreisen Zeiten bei jungen Meerschweinchen bezeichnet, in denen sie ihre Position im Rudel erkämpfen wollen und ihre Grenzen austesten. Solche Phasen können mit rund vier Monaten beginnen und bis rund 1,5 Jahre immer wieder für einen oder ein paar Tage auftreten. Ein erwachsenes als Erzieher geeignetes Tier, schlichtet und bremst dann was überzogen ist. Grundsätzlich ist dieses Verhalten ja nötig, damit die Gruppe zu einer klaren Hierarchie findet.

    Hast Du die drei Tiere von dieser Notstation, zu der sie jetzt in die Urlaubsbetreuung gehen sollen?

    Falls der Tierarzt heute noch zu erreichen ist, würde ich dort anfragen, ab wann er auf Streu darf. Bei der Kastration unserer Jungs durften sie sofort auf Streu. Der Tierarzt meinte, er vertraut seinen Nähten.


    Zugleich würde ich ein paar Fotos schicken und fragen, ob das gut aussieht. Mir scheint es so - auch auf den Bildern von heute - dass seine rechte Seite dicker ist, insbesondere über der Naht (in Richtung Kopf gedacht "über").


    Meine letzte Frage an den Tierarzt wäre, ob Du die Fäden kürzen darfst. Das würde vielleicht die Gefahr, dass er sie herausreißt etwas verringern. Wir hatten blaue Fäden, die auch in kürzer noch gut zu sehen waren. Vielleicht müssen sie so lang bleiben, damit sie beim Ziehen zu sehen sind?

    Trudie ist dreieinhalb Monate alt. Vielleicht fängt es bei ihr an, dass sie in die Rappelphasen kommt. Dann müsste ein erwachsenes Tier dabei sein, dass in der Gruppe schlichtet und auch Grenzen setzt. Wir hatten das Thema ja schon angesprochen. Bist Du bei Deinen Eltern zu einer Entscheidung bzgl. Erzieherschweinchen gekommen?


    Die andere Möglichkeit wäre, dass sie krank ist. Das kann auch zu Aggressivität oder Absonderung führen.

    Die "Vermehrer" werden nicht mehr Schweinchen hervorbringen lassen, wenn sie sie jetzt schon nicht mehr gut loswerden. Das würden sie nur tun, wenn die Nachfrage groß genug wäre. Da die Nachfrage unter den gegebenen und sich abzeichnenden Bedingungen niedrig sein wird, würde eine Reduktion des Züchternachwuches nur weniger "überschüssige" Schweinchen bedeuten.


    Außerdem ist jeder Mensch nur für seine eigenen Handlungen verantwortlich - nicht für die anderer Leute. Wenn ein Züchter munter weiterzüchtet, obwohl vermutlich bald viele Menschen keine Meerschweinchen mehr halten können, dann ist es seine Verantwortung, wenn seine neuen Tiere keinen dauerhaften guten Platz finden oder Nottieren den Platz wegnehmen.


    Nachtrag: Diese Beiträge kann ich gerne in ein gesondertes Thema auslagern, falls es hierzu mehr Diskussionen geben sollte. Einzelne Beiträge passen m.E. hier schon her. Denn was nutzt es, wenn hier einzelen Tiere mit viel Mühe gerettet werden, wenn systematisch ein Überangebot erzeugt wird?

    Es wäre auch eine gute Maßnahmen gegen immer weitere Schweinchen, die auf Ebay verramscht werden, wenn jeder der einen Züchter kennt, diesen bitten würde, weniger oder keine weiteren Tiere vorerst hervorzubringen.


    Selbst wenn der Züchter die Tiere gut halten und auf gesunde Tiere achten sollte, werden diese Tiere die Vermittlung von schon geborenen Tieren erschweren und zumindest zum Teil selbst irgendwann aus zweiter oder dritter Hand bei Ebay landen.


    Da zählen dann für mich auch keine Argumente wie "ich will doch meine Zuchtziele erreichen" oder "jetzt habe ich so lange gezüchtet und kann das doch nicht einstellen" o.ä. Natürlich können wir niemanden, zwingen seine Zucht zu verkleinern oder einzustellen, aber wir können zumindest versuchen, den Züchtern zu erklären, dass sie zum Tierelend beitragen - so oder so.

    Spritzen gegen Milben sind übrigens unnötig stressig. Man kann mit einem Spot-On das gleiche erreichen. Wenn man sicher ist, das es um Grabmilben geht, sogar ohne dass das Tier auch nur einmal zum Tierarzt muss. Wir haben gute Erfahrungen mit Advocate gemacht. Da reicht eine zweite Anwendung nach 3-4 Wochen und die kann man in jedem Falle selbst geben, da es nur auf die kahle Haut hinter den Ohren getropft wird (genau dosiert).