Beiträge von Marie-Luise

    Zu den Zähnen kann ich selbst nichts weiteres sagen, aber vielleicht nutzt es ja auch, wenn wir eine Hilfe für die Verdauung suchen. Magst Du näheres schreiben zum aktuellen Stand:

    • Welche Zutaten nimmst Du als Päppelbrei und welche Menge erhält er pro Tag?
    • Welches Antibiotikum und in welcher Menge pro Tag bekommt er?
    • Gibst Du aktuell etwas für den Darmaufbau bzw. gegen den Durchfall?
    • Hast Du in der Vergangenheit etwas dafür versucht und wenn ja mit welchem Ergebnis?

    Was ich Deiner Beschreibung noch nicht entnehmen kann, ist eine Aussage zum Kiefer bzw. den Zahnwurzeln. Ist da geklärt, ob da schon eine Entzündung vorliegt?


    Die wäre vermutlich eine Erklärung für das Loch (gestörtes Wachstum, Zahnstruktur geschädigt) und für die Schmerzen. Die zu langen Schneidezähne und die schiefe Abnutzung der Backenzähne können gut daher rühren, dass er wegen Schmerzen nicht mehr gleichmäßig und nicht mehr genug kaut.

    Ich nehme auch das von Natura, da es einfach nur Apfelpektin ist. Das von Dir, Narü, verlinkte enthält ja noch u.a. künstlich zugesetzte Vitamine: Beipackzettel Das versuche ich zu vermeiden, wenn ich nicht wegen einer Krankheit o.ä. gezielt künstliche Vitamine geben muss. Außerdem ist es natürlich deutlich teurer auf das Pektin-Gewicht gerechnet.


    Nur weil es schon lange als Geliermittel verwendet wird, ist Apfelpektin ja nicht falsch. Man muss nur umgekehrt auf passen, dass man nicht ein Geliermittel mit irgendwelchen anderen Inhaltsstoffen kauft.

    Kapitel 3

    Mutproben

    Da waren wir nun in der neuen Welt: zwei Schweinejungs von 10 Monaten, lang, dünn und hochbeinig - und vor allem furchtbar ängstlich. Immerhin konnten wir überrascht feststellen, dass das Heu in der Raufe viel besser schmeckte als bisher und Gemüse gab es auch immer wieder in kleinen Portionen. Ich fürchte, Wuschel hatte trotzdem anfangs etwas Bauchweh. Er lief oft mit etwas gekrümmtem Rücken. Wir hätten natürlich am liebsten immer weiter gefuttert von den leckeren Sachen, aber im Rückblick muss ich sagen, das wäre uns wahrscheinlich gar nicht gut bekommen.


    Ganz doof fanden wir allerdings, dass die neuen Zweibeiner meinten, wir sollten auch Futter aus ihrer Hand nehmen. Stellt Euch das mal vor! Wenn Zweibeiner so schöne, zarte Pfoten hätten wie wir Meerschweinchen, wäre das ja kein Problem. Aber was ein Zweibein seine Hand nennt, ist ja fast so groß wie ein ganzes Schweinchen! Und die Hand kommt ja nicht alleine; da hängt ja noch das ganze Zweibein dran! Nein, lieber verhungern wir - das war unser fester Entschluss!


    Tja, aber Ihr wisst ja, wie es mit guten Vorsätzen so gehen kann. Die dumme Hand kam immer wieder in unsere blaue Wohnung und hielt leckeres Gemüse hin. Zum Glück kam sie nie in unser Haus, in dem wir uns ganz weit hinten zusammengedrückt hatten. Sehen konnten wir die Hand nicht, aber die Stimme redete immer ruhig mit uns und natürlich roch das Gemüse verführerisch.


    Was soll ich sagen: Irgendwann habe ich es gewagt und vorsichtig den Kopf ein wenig aus dem Haus herausgestreckt und schnell das Gemüse geschnappt. Ich hatte es überlebt! Aber die Freude währte kurz. Mein frecher Bruder wollte das Stück haben. Ich hätte es ja wissen müssen!


    Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber irgendwie haben wir wohl die ersten Stücke geteilt. Denn so frech mein Bruder bei mir sein konnte, vorgetraut hat er sich nie. Aber bald war ich etwas entspannter und nahm ein Stück, Wuschel schnappte es sich und ich holte ein neues für mich. Denn das hatte ich schnell verstanden: Wenn einem hier Futter weggenommen wird, braucht man sich nicht aufzuregen. Man geht einfach noch einmal zu der Hand und lässt sich ein neues Stück geben.


    Das Futterholen war aber nicht die einzige Mutprobe, die wir zu bestehen hatten. Die neuen Zweibeiner saßen öfters in der Nähe unserer blauen Wohnung. Oft futterten sie dabei auch noch selbst. Und das konnte wir nicht mitansehen oder -hören in unserem Versteck. Solange sie ruhig am Tisch saßen, wagten wir uns aus unserem Haus heraus und fingen auch an zu futtern. Manchmal rannten wir dann sogar herum, sprangen auf unser Haus und wieder herunter. Aber sobald sich einer von ihnen zu sehr bewegte, waren wir natürlich wieder weg, tief in unserem Haus.


    Hatten wir unseren Mut jetzt nicht schon soweit wie möglich bewiesen? Wahrscheinlich nicht, denn es warteten bald die nächsten Herausforderungen auf uns ...

    Deine Schweinchen sind ja erst rund 4,5 und 2,5 Monate alt. Da ist es noch nicht zu spät, wenn Du in den nächsten Wochen ein geeignetes Weibchen dazunimmst. Je früher es ist, desto besser ist es. Und wenn es noch einige Monate dauern würde, dann könnte es halt sein, dass das erwachsene Weibchen sich nicht mehr durchsetzen kann.


    Ich finde es sehr erfreulich, dass Du es versuchen willst. Falls Du das nicht als unehrlich Deinen Eltern gegenüber empfindest, kannst Du Dich ja schon mal umsehen. Das Weibchen sollte selbst erfahren im Leben in einer harmonischen Gruppe sein und zwischen 1,5 und 3,5 Jahren alt sein. Ein noch älteres Schweinchen wird u.U. sich auch in einigen Monaten nicht mehr durchsetzen können oder überhaupt keine Lust haben, sich mit 3 Kinder bzw. später Jugendlichen abzugeben. (Ich benutze bewusst die Begriffe aus der Menschenwelt, weil es dann vielleicht leichter deutlich wird, welch eine Aufgabe das ist.)


    Du könntest Dich in einer guter Notstation umsehen. Diejenige, die Dir 3 Jungtiere verkauft hat, wäre mir deswegen sehr suspekt. Außerdem finde ich es fraglich, ob sie die Parasiten in der kurzen Zeit bei Dir bekommen haben oder die Verhältnisse dort nicht so gut waren.


    Eine andere Alternative wäre eine gute Züchterin. Da muss man aber auch aufpassen, weil es einige oder viele gibt, die nicht empfehlenswert sind. Gute Züchter lassen die Weibchen nur etwa 2-3 mal decken und das noch mit einem angemessenen Abstand. Dann werden solche Tiere oft als sogenannte Zuchtrentnerin abgegeben. Sie sind dann aber oft erst 2-3 Jahre. Eine gute Züchterin sollte Dich auch ehrlich beraten, welches Tier für Deine Gruppe passen würde.


    Wenn Du magst, kannst Du gerne Deine Region oder die ersten 3 Stellen Deiner Postleitzahl schreiben. Vielleicht kann Dir dann jemand hier eine Stelle empfehlen.

    Nachtrag: An anderer Stelle schreibst Du, dass Du aus Köln kommst. Hat da jemand eine gute Empfehlung?

    Der Erzieher sollte aus meiner Sicht schon dauerhaft dabei bleiben. Alles andere fände ich unfair und auch nicht schön für die Gruppe. Er bzw. sie würde in Deinem Falle ja rund 1 Jahr bleiben und dann abgegeben werden. Das würde ich nicht geplant machen wollen.

    Dann habe ich gleich noch einen Verbesserungsvorschlag ;-) :


    Zitate verlängern jeden Beitrag, darum sollten wir sie nur nutzen, wenn sie zum Verständnis wichtig sind. Ein Beispiel wäre, wenn man sich auf 1 von 4 Aussagen aus einem Beitrag bezieht, auf den schon einige andere gefolgt sind. Dann kann es schwierig werden, den Zusammenhang zu verstehen ohne Zitat. Aber selbst dann kann man das Zitat auf den Teil beschränken, der die beispielhafte 1 Aussage enthält.


    Hier im Forum ist es zur Zeit "modern" viele Zitate und leider sogar oft Vollzitate zu bringen. Ich werde daher immer mal wieder solch einen Hinweis schreiben, bis die Mode sich wieder ändert. ;-)

    Dann kann es nicht an der Größe liegen. Dann bleiben nur die anderen Punkte, die ich genannt habe, zur Überprüfung und ggf. Änderung.


    Es freut mich, dass Du so entspannt antwortest und Dich nicht angegriffen fühlst. :-)

    Frische Äste sind ein guter Tipp, ich habe allerdings Angst, weil da ja immer was dran sein kann und wir schon mit Kokzidien und Flagellaten zu kämpfen hatten... ich gebe deshalb getrocknete...

    Solche Parasiten befinden sich vielleicht am Boden an Grünzeug, das mit infiziertem Kot verschmutzt wurde, aber doch nicht an Bäumen?


    Getrocknete Äste sind kein Vergleich zu frischen. Unsere Jungs bekommen jeden Abend (und manchmal noch zwischendurch) frische Zweige. Von manchen wird die Rinde abgeschält, von anderen die Blätter gefressen oder die Blattstiele. Sie kommen, außer wenn sie sehr müde vom Gartenausflug sind, immer gleich gelaufen, um daran zu futtern. Sehr beliebt sind bei uns u.a. Spitzahorn (zur Sicherheit keinen Bergahorn geben), Hasel, Quitte, Hainbuche, Weide und in kleineren Mengen Birke, Eiche, Kiefer, Fichte. Allerdings brauchen sie mitunter einige Zeit, um auf den Geschmack zu kommen. Auch lernen junge Schweinchen von erwachsenen, was sie fressen können - ansonsten können sie viel zögerlicher sein.


    Zur Menge: Ich würde z.B. 1 nicht riesiges Kohlrabiblatt an 3 Schweinchen verteilen pro Tag und das nach einigen Tagen steigern. Wobei z.B. Kohlrabiblätter viel Kalzium enthalten und ich davon daher nicht zuviel gebe. 6 Tiere bekommen bei uns im Schnitt mehrmals in der Woche 2-3 Blätter pro Tag zusammen. Bei anderen Kohlsorten würde ich mit einer ähnlichen Menge anfangen.


    Manche Leute sind da auch viel weniger vorsichtig, ohne Probleme zu bekommen. Aber etwas langsamer vorzugehen schadet ja nicht.

    Die Eintreukisten hören sich für mich dann sehr klein an. Wir hatten z.B. kurzzeitig für 2 Schweinchen eine Kisten von ca. 50x60cm. Die war dann in den Ecken schon sehr stark benutzt. Deine dürften aber deutlich kleiner sein.


    Zudem kommt es sehr auf die Einstreu und die Einstreuhöhe an. Ich habe schon viele verschiedene Materialien und Marken probiert und sehr große Unterschiede in der Feuchtigkeitsbindung und Geruchsentwicklung festgestellt. Beispielsweise hatte ich Späneeinstreu aus dem Zoogeschäft, bei der die feuchten Stellen beim Herausnehmen nach 1 Tag schon gestunken haben. Nach all den Versuchen finde ich Allspan Super am besten. Allerdings muss man auch immer hoch genug einstreuen. M.E. sollte es nicht unter 5-6cm sein, damit die Flüssigkeit auch wirklich aufgesaugt wird.


    Ich mag - im Gegensatz zu manchen anderen Haltern - ein Überstreu aus weichem (!) Stroh. Dadurch kommen unsere Schweinchen fast nie mit der Einstreu in Berührung und die Oberfläche ist immer trocken.


    Du scheinst nicht gerne die Gehegegröße zu nennen. Ich sage es mal umgekehrt: Bei 2qm oder gar weniger für 3 Schweinchen muss man oft wechseln bzw. saubermachen. Entscheidend ist für mich aber immer, ob die Oberfläche noch trocken ist und es nicht nach Urin riecht.

    Es kommt sehr auf die Saugfähigkeit der Unterlagen an und wie groß das Gehege ist und wie gut verteilt oder auf einige Stellen konzentriert sie pinkeln.


    Magst Du schreiben, wie groß die Flächen (Fleece und Streu) sind?


    Ich hoffe, Du fühlst Dich von solchen Fragen nicht angegriffen. Wir wollen nur - genauso wie Du - dass die Schweinchen gesund und glücklich sind. Daher spreche ich auch zur Abklärung "peinliche" Themen an.