Beiträge von Marie-Luise

    Aus meiner Sicht und bisherige Erfahrung ist es beim Tierarzt genauso wie bei Humanmedizinern wichtig, dass man als Halter bzw. Patient möglichst gut vorab informiert ist und vor (!) jeder Behandlung (außer in dringenden Notfällen) gesagt wird, was gemacht werden soll. Bei Bedarf hake ich dann gleich nach oder lehne etwas auch ab, was mir nicht optimal erscheint. Ich bilde mir nicht ein, mehr zu wissen als ein Tierarzt. Aber ich glaube, dass ein Tierarzt sich einfach nicht mit Kanarienvögeln, Schildkröten, Kaninchen, Doggen usw. auskennen kann und das auch noch zu ganz verschiedenen Themengebieten. Wenn wir als Halter uns über gute Bücher und solide Beiträge anderer Halter über die eine Tierart ausführlich informieren können wir durchaus helfen, dass unsere Tiere möglichst gut behandelt werden.


    Wenn ich mit einem Igel zum Tierarzt muss, nehme ich immer das Buch für Tierärzte von Pro Igel mit. Natürlich versuche ich dabei höflich und nicht besserwisserisch aufzutreten. Aber bisher ist das nicht schlecht angekommen. Eine Tierärztin hat sich sogar das Deckblatt abfotografiert und das Buch selbst bestellen zu können.

    So sehr das neue Böckchen einen Platz braucht, würde ich es trotzdem keinesfalls versuchen. Die sehr, sehr geringe Chance, dass es auf Dauer gut geht, steht den schon von anderen genannten Gefahren gegenüber. Es ist ja nicht einmal so, dass Ihr dann mit Sicherheit rechtzeitig abbrechen könntet. Meerschweinchen können sich auch richtig schwer verletzen.


    Zudem kann es sein, dass die Böckchen durch die Überraschung in den ersten Stunden oder Tagen friedlich miteinander sind und es dann irgendwann zum Beißereien kommt. Bei uns war einmal nach einer Vergesellschaftung zweieinhalb Tage harmonisch und dann fing das Jagen und Beißen im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht an. Ihr könnt vielleicht einige Stunden oder einen Tag Wache halten, aber vermutlich nicht mehrere Tage ununterbrochen.


    Übrigens ist es keinesfalls gesagt, dass Euer Böckchen der überlegene wäre. Natürlich hat er einen Heimvorteil, aber der macht einen Charakterunterschied auf Dauer nicht wett.

    Was mir nach dem letzten Beitrag noch einfiel: Wenn Ihr in der 65er Region wohnt, dürfte nicht die Kälte, sondern eher die Wärme im Sommer das Problem für Schweinchen sein. Als grobe Regel kann man sagen: Über 25 Grad wird für sie unangenehm, über 30 Grad gefährlich. In Eurer Region dürfte es in der Wohnung ohne Klimaanlage also eher im Sommer Probleme geben.


    Von daher ist es gut, wenn Ihr kurzhaarige Tiere nehmen wollt. Langhaarige müssten ohne Klimaanlage im Sommer ggf. mehrmals geschoren werden und das bedeutet für viele Schweinchen (und Halter) Stress.


    Zum Tierschutz: Ja, es gibt leider dort und unter den Züchtern auch schlechte oder überforderte.

    Wenn Du vor 3 Wochen die Pellets abgesetzt hast und sie seit 2 Wochen abnehmen, kann das schon dadurch verursacht sein. In dem Alter sollten sie grundsätzlich noch zunehmen, auch wenn es natürlich mal etwas schwanken kann.


    Ein paar Fragen habe ich noch:

    • Hast Du die Pellets plötzlich weggelassen oder ausgeschlichen?
    • Wieviel Frischfutter gibst Du denn pro Tag und Schweinchen?
    • Heu haben sie vermutlich immer zur Verfügung und auch so, dass sie es nicht komplett aufessen müssen, ehe es neues gibt?
    • Sehen die Böhnchen in Größe, Beschaffenheit und Menge normal aus?
    • Sind es zwei Böckchen?
    • Streiten sie sich öfters in letzter Zeit?

    Wenn Du neue Tiere aus einer Quelle aufnimmst würde ich nur mit ihnen zum Tierarzt gehen, wenn Du gar keine Erfahrung mit kleinen Tieren hast oder sie krank wirken. Die meisten Probleme sieht man als aufmerksamer Halter selbst (z.B. kahle Stellen oder sich bewegenden "Punkte" im Fell oder Durchfall). Wenn nichts offensichtliches vorliegt, wird auch ein Tierarzt mit Abtasten und Anschauen meistens nichts finden. Dazu müsste dann mit Röntgen und Ultraschall und ggf. Blutuntersuchung u.a. vorgegangen werden, was überhaupt nicht angebracht ist ohne ein konkretes Problem.


    Kotuntersuchungen sind bei Meerschweinchen ohnehin meistens negativ.


    Es mag etwas anderes sein, wenn man ein Tier aus fragwürdiger Haltung zu einer bestehenden Gruppe setzt. Aber hier geht es ja um drei neue Tiere aus einer Quelle. Daher würde ich den Schweinchen unter den o.g. Voraussetzungen den Stress beim Tierarzt ersparen.


    Zum Gehege: Wenn Ihr Einstreu nutzen wollt, sollte das ohnehin mindestens 5cm hoch (besser noch mehr) eingestreut werden. Dann ist es auch nicht mehr kalt von unten. Ich würde dann Teichfolie nehmen, diese ein paar Tage auslüften lassen und als Umrandung Holzplatten im Baummarkt zuschneiden lassen. Wenn man die Folie an den Songmics-Elementen hochzieht, besteht die Gefahr, dass sie angenagt wird, Das gleiche gilt beim Zukleben der Spalten. Und beide kann böse enden für die Schweinchen.


    Einen Ausstieg könntet ihr mit einem Scharnier und Riegel auf der anderen Seite machen oder mit einer Rampe, die über die Absperrung führt und nur zeitweise dort steht.


    Die weiter oben empfohlenen Elemente von Annie-Sophie sehen sehr schön aus, sind aber ziemlich teuer. Je nachdem was Euch da wichtiger ist, könntet Ihr auch versuchen, im Bekanntenkreis jemanden zu finden, der für eine kleine Aufwandsentschädigung die Bretter samt Türchen zusammenbaut.


    Am Schönsten finde ich Ränder mit Plexiglas (oder anderem durchsichtigen Material). Das ist dann etwas aufwendiger, aber man sieht die Schweinchen von überall und sie können hinaussehen, was ich noch wichtiger finde. Deshalb würde ich von Songmics auch immer die Gitterelemente oder die durchsichtigen Elemente - beide für Kleintiergehege wählen.


    Hier sind auch noch viele Beispielbilder als Anregungen bei Meerschweinchenwiese - auch wenn ich nicht alle gut finde dort. Die Website ist übrigens in vieler Hinsicht lesenswert.


    Ich selbst würde Schweinchen möglichst persönlich aussuchen und abholen, da das immer mehr sagt als Fotos. Hast Du Dich über diese Liste mal umgeschaut: Notstationen in 6er PLZ?

    Ich muss dich leider enttäuschen, das ist mit 300g keine Frühkastration mehr.

    In der Regel steigen die Hoden mit 250g ab. D.h. mit 300g wäre der Bock bereits geschlechtsreif.

    Das ist nicht pauschal richtig. Man sagt, dass sie ab 250g geschlechtreif werden können. Es gibt Böckchen, die es mit 300g noch nicht sind, denn letztlich entscheided, ob die Hoden abgestiegen sind und nicht das Gewicht. Aber das Risiko ist bei 300g natürlich schon so groß, dass ich ihn auch nicht mehr bei Mutter und Schwestern lassen würde.


    Zudem wird der Tierarzt nicht genau bei 300g operieren, sondern dann vermutlich erst ab 300g und das könnte dann auch bis zum OP-Termin z.B. 330g sein.


    Ich verstehe auch nicht, warum er mit oder ab 300g operieren will. Dann sind sie immer noch Babies und trotzdem verlieren sie wahrscheinlich den Hauptvorteil der Frühkastration (in der Gruppe bleiben zu können). Sie haben damit nur Nachteile. Ich wäre bei einem solchen Tierarzt vorsichtig. Ich vermute nicht, dass er viel Übung mit Frühkastrationen hat bei diesem Ansatz.


    Und ein weniger geeigneter Tierarzt hat hier schon einige Böckchen das Leben gekostet bei bzw. nach der Kastration. Das waren nach Meiner Erinnerung in den letzten zwei Jahren hier zwar keine Frühkastraten, aber auch da dürfte viel vom Können des Arztes abhängen.

    Schön, dass Ihr Euch vorher informiert!

    2qm sind für Meerschweinchen aus meiner persönlichen Sicht zu wenig. Aber wenn man das nehmen will, sollten sie zumindest täglich noch Auslauf bekommen. Ansonsten wird es einfach langweilig für diese von Natur aus aufgeweckten, bewegungsfreudigen Tiere.


    Als Halter hat man auch mehr Freude an lebhaften, gesunden Tieren. Und da macht die Größe des Geheges einen deutlichen Unterschied.


    Falls Ihr ihnen in der Wohnung Auslauf bieten wollt, müsste natürlich der Boden während dessen geschützt sein und alle Stellen unter die sie nicht kriechen oder die sie nicht anbeißen dürfen (Pflanzen, Kabel u.a.) abgesperrt werden. Dann wäre es auch gut, wenn das Gehege auf dem Boden stehen würde, da ihr ansonsten eine lange, breite Rampe brauchen würdet, falls sie selbst in den Auslauf gehe sollten.


    Dort und falls Ihr das Gehege mit Fleece statt Streu ausstatten wollt, finde ich Baumwoll-Inkontinenz-Meterware (oben u. unten Baumwolle, in der Mitte PU-Folie) als Schutz für den Boden besser als Teichfolie. Da dünstet nichts aus und die Baumwolle kann dem Boden m.E. weniger Schaden als die Teichfolie.


    Wir tragen unsere Jungs in Katzenkörben in das Gartengehege. Wenn ein Kastrat mit zwei Weibchen sich gut versteht, können alle zusammen in einen Korb gesetzt werden für die kurze Zeit.

    Unabhängig davon, ob man ein Recht auf Einsicht oder Herausgabe haben sollte, empfehle ich dringend, alle Behandlungen selbst aufzuschreiben. Ich sage beim Tierarzt auch, dass er vor einer Behandlung oder Medikamentengabe mir sagen muss, was er vor hat und es erst tun darf, wenn ich zugestimmt habe. Natürlich würde das nicht für einen lebensbedrohlichen Notfall gelten oder während bzw. nach einer Operation.


    Die Medikamente, Dosierung, Dauer und Erfolg oder Misserfolg selbst zu notieren, ist m.E. die einzige Chance, jederzeit Zugriff darauf zu haben. Ich schreibe dort auch auf, wenn ich z.B. vorübergehend Colosan oder Simeticon gebe, ohne zum Tierarzt zu gehen. Wenn das dann bei einem Tier öfter vorkommt, ist das ja auch eine wichtige Aussage.


    Für Deinen aktuellen Verlust wird Dir diese Empfehlung leider nicht mehr helfen, aber hoffentlich für die noch lebenden Tiere.

    Normal ist das auf keinen Fall. Ich sehe das wie Andreas: Da hätte sich ein guter Tierarzt darum gekümmert als es noch frisch war - falls Ihr sie zu der Zeit zum Tierarzt gebracht habt.


    Als andere Möglichkeit zu EC, könnte sie vermutlich auch eine Mittel- oder Innenohrentzündung gehabt haben. Dadurch kann der Gleichgewichtssinn und das Gehör Schaden nehmen. Abgesehen davon wäre das extrem schmerzhaft gewesen, als es akut war.


    Eine Frage habe ich noch: Du schreibst von "den Checks" beim Tierarzt. Geht Du ohne Anlass zum Tierarzt?


    Meerschweinchen würde ich gut beobachten und einmal in der Woche wiegen, abtasten und genau betrachten (sogenannter Meerschweinchen-TÜV). Nur wenn etwas auffällt, würde ich zum Tierarzt gehen, dann aber ggf. sehr schnell. Die meisten Probleme kann man als aufmerksamer und mit Meerschweinchengesundheit vertrauter Halter viel eher entdecken als ein Tierarzt. Dieser wiederum kann dann, wenn er geeignet ist, durch passende Untersuchungen versuchen herauszufinden, was die Ursache des Problems ist und es richtig behandeln.

    Herzlich Willkommen im Forum!


    Ich würde sie auch möglichst noch heute oder spätestens morgen vormittag röntgen lassen.


    Zudem braucht sie Schmerzmittel. Wenn sie wegen der Schmerzen sonst sich weniger bewegt, kann sie noch Probleme mit der Verdauung bekommen. Zur Sicherheit würde ich in den nächsten Tagen Colosan oder Rodicare Akut 2-3 mal täglich geben. Simeticon, am besten im Form von Klosterfrau Magen-Darm-Entspannung würde ich zusätzlich zur Sicherheit zu Hause hinlegen, falls sie aufgasen sollte. Bei Interesse schreibe ich gerne mehr.

    Ich sehe es wie HannaM: Bitte sieh es nicht als eine Option an, den Kleinen von 3 oder 4 Wochen an alleine zu setzen. Erstens wäre das schrecklich und im Verhalten schädlich für das Tier. Zweitens wären es ja nicht nur 6 Wochen. Wenn er mit 3,5 Wochen getrennt werden müsste und dann erst mit z.B. 8 Wochen ein Tierarzt bereit wäre, ihn zu kastrieren, dann müsste er danach noch 6 Wochen warten. Das wären dann zusammen in diesem Beispiel rund 10 Wochen Einzelhaltung. Es könnte sogar noch deutlich länger werden.


    Bitte versuche ihn lieber gegen einen erwachsenen Kastraten zu tauschen o.a.


    Du hast viel für Molly getan und jeder hat seine Grenzen, aber bitte plane das nicht ein! Vielleicht kann Dir jemand aus der Nähe den Kleinen zu einem geeigneten Tierarzt bringen?

    Wir lassen am Anfang der Saison das Gras lang wachsen, weil es so schön für sie ist, mitten hindurch bzw. auch durch Gänge zu laufen. Aber auch das - neben dem Abfressen - bekommt dem Gras auf Dauer nicht. Es erstickt dann unter dem plattgetretenen Gras. Ich richte es in diesem Jahr systematisch wieder auf, aber ich fürchte demnächst muss ich trotzdem einmal mähen. Dann ist der schöne Dschungel weg.


    Ein Gehege mit rund 14qm wie wir es haben mit Gras bewachsen zu halten, ist eine Herausforderung.


    Ich freue mich auch weitere Berichte Oldwindcorner und wünsche Euch gute Planung und Umsetzung!

    Ich habe gerade gesehen, dass Du noch etwas neues geschrieben hast.


    Du könntest entweder 12-15qm an immer der gleichen Stelle geben. Das wäre natürlich schön viel Fläche. Oder Du machst das Gehege wie geschrieben versetzbar. Dann könnten sie immer wieder frisches Gras futtern, hätte aber jeweils weniger Fläche zur Verfügung.

    Und dann Zäune ich einen Rasenfreilauf ein, den ich wenn wir eh draussen sind für die Nager öffne. Dann kommen sie ab und zu dort hin. Muss man sich da auch um Raubtiere (denke da an Vögel) Sorgen machen? Oder reicht ein Sonnensegel?

    Die Frage kann Dir vermutlich niemand beantworten, da es u.a. von der Lage und Größe und Tierwelt in Deinem Garten abhängt.


    Wir leben in einem Vorort, aber da ich seit einigen Jahren hier sehr intensiv Ganzjahresvogelfütterung betreibe, haben hier schon mehrfach Greifvögel am Tag Vögel geschlagen, bis zur Größe von Tauben. Das geschah immer, wenn wir nicht selbst im Garten waren, aber in einem größeren Garten wäre das bei ansonsten gleichen Bedingungen schon gefährlich.


    Schlimmer wäre es bei uns durch die Nachbarskatzen. Davon gibt es leider viele Freigänger, die sich nicht aus unseren Garten sicher vertreiben lassen. Ich würde also schon deswegen nie die Schweinchen hier ohne geschlossenes Dach auf den Rasen setzen. Für 2 Tiere hatte ich mal ein Gehege aus Songmics-Gitterelemente zusammengesteckt und mit vielen Kabelbindern fest verbunden. Das Dach besteht aus einer Reihe Gitterelementen an 3 Seiten und einer leichten Film-Platte, die ich auflege und mit Ringen befestige. Die Konstruktion hat bei uns knapp 2qm. Bei 4 Tieren, die sich gut vertragen würden 3qm reichen. Da müsste man nur an ein paar Stellen je 1 senkrechtes Element als Stütze einbauen.


    Diese Gehege kann man leicht zu zweit tragen und es könnte daher täglich versetzt werden. Allerdings ist es nicht dafür geeignet draußen stehen zu bleiben. Bei uns steht es bei Nichtgebrauch im Wintergarten.


    Natürlich kannst Du etwas ähnliches auch selbst bauen aus Kanthölzern und Volierendraht.


    Die käuflichen Gehege fand ich ungeeignet, da sie entweder sehr instabil schienen oder nicht weit genug oben geöffnet werden konnten. Die meisten Meerschweinchen lassen sich ja nicht gerne einfangen, so dass Türen an den Seiten nicht ausreichen und auch gefährlich wären, weil sie dann evtl. beim Hineingreifen dort nach außen springen könnten.