Beiträge von Marie-Luise

    Bei uns leben seit einem Jahr zwei Bockgruppen nebeneinander. Die Tiere kennen sich bis auf einen alle, konnten aber bisher nicht als ganze Gruppe friedlich zusammen leben. Trotzdem verhalten sie sich in vieler Hinsicht wie eine Gruppe: Wenn einer warnt, rennen die Jungs in der anderen Gruppe auch in Deckung. Als in einer Gruppe häufiger geklappert wurde, hat die andere Gruppe auch angefangen. Und natürlich reagieren sie auf Futter in der anderen Gruppe. Als einer vorübergehend alleine sitzen musste, fühlte er sich offensichtlich im gleichen Zimmer wie die anderen deutlich wohler als in einem anderen Raum, obwohl er dort deutlich mehr Platz hatte.


    Ich finde es schwierig das Wesen Deines Einjährigen abzuschätzen. Wenn er dauerhaft nur 1 Weibchen haben wird, sollte dieses auch nicht zu ruhig sein. Daher würde ich mich nach einen Weibchen von maximal 2 Jahren umsehen, das möglichst schon in einer Haremsgruppe gelebt hat. In einer guten Notstation sollte sich so etwas leicht finden lassen, da die Tiere dort oft leider zwangsläufig viele Wechsel erleben und neue Schweinchen kennenlernen. Natürlich sollte sie auch nicht zu dominant sein. Und wenn sie bisher immer in einer großen Gruppe gelebt hätte, könnte es mit nur 1 Partnertier für sie auch weniger optimal sein.


    Ich würde es auch erst einmal im gleichen Raum versuchen, zumal beide Gruppen ja sehr klein sind und so einander noch etwas "Gesellschaft" bieten können. Allerdings müsstest Du schnell reagieren, wenn durch das Weibchen Streit in der Bockgruppe entsteht.

    Gut dass Du das Alter noch mal erwähnt hast, BlubberBernd! Da hatte ich irgendwie etwas falsch abgespeichert. Da der "Kleine" schon 8 Monate alt ist, ist er auch eher durchsetzungsfähig. Dann passt es auch besser, dass er mit Kopfheben den älteren bremsen kann. Aber dann ist er auch eher in der Lage, einige Zeit mit Stress zu bewältigen. Ich meine damit nicht, dass ein Tier wiederholtes Beißen oder ständiges Gejagtwerden erdulden sollte. Aber davon sprechen wir ja hier bisher nicht. Und die Kastration kann bei einigen Tiere nach ein paar Wochen ja auch noch zu einer Beruhigung führen.


    schweiniliebe Berichte doch gerne weiter, wie sich das Verhalten entwickelt.


    Wenn die beiden kastriert sind und die 6 Wochen danach abwarten müssen, kannst Du Dich ja noch weiter mit den Plänen für die Haltung beschäftigen. Böckchen können untereinander auch glücklich werden! Und nicht alle Böckchen können Weibchen haben. Wer das als Alternative darstellt, macht sich selbst und anderen etwas vor oder kann nicht rechnen. Die meisten Männchen haben mehrere Weibchen. Sagen wir im Schnitt kommen in einer Haremsgruppe auf 1 Männchen 3 Weibchen (wieviele es genau sind, kann sicher keiner sagen; das ist eine Schätzung). Dann gibt es noch einige Gruppen nur aus Weibchen. Somit bleiben von 3 Männchen mindestens 2 übrig, die entweder in Einzelhaft ihr Leben verbringen müssen oder in Bockgruppen leben können. Schlangenfutter zu werden wäre auch noch eine Alternative, aber die habe ich hier noch nicht als Vorschlag gehört.


    Ich hoffe, schweiniliebe Du bist jetzt nicht geschockt, wenn ich das so deutlich schreibe. Vielleicht ist es aber nötig, das mal so deutlich zu sagen, als Gegengewicht zu so realitätsfernen Argumenten wie:

    Zitat

    Ich finde es gut, nicht weiter mit Bockgruppen experimentieren zu wollen, weil das Lebensglück im Harem einfach viel größer ist.

    Das größte Lebensglück für Meerschweinchen wäre sicherlich mit viel Platz, gutem Futter und viel Nachwuchs zu leben. Dafür sind Meerschweinchen ausgelegt. Alles andere sind Kompromisse. Es ist ein Kompromiss ein Schweinchen kastrieren zu lassen oder ein Weibchen mit einem Kastraten zusammenzuhalten, der mitunter nicht einmal Interesse, hat das Weibchen zu decken. Und wenn er es tut, fehlt der Nachwuchs. Warum haben denn so viele Weibchen Eierstockzysten?


    Damit hier jetzt kein Aufschrei kommt: Natürlich bin ich dafür, dass zu Weibchen nur ein Kastrat gesetzt wird und nicht jeder beliebig Nachwuchs zieht!! Aber wir sollten uns nichts vormachen, sondern die Realität sehen und versuchen im Rahmen dessen das Beste für die Tiere zu machen. Und das kann - muss nicht immer - auch eine Bockgruppe sein.

    Naja mehr in die Richtung macht der älteste nicht, nur das was ich schon beschrieben habe. Der kleine wehrt sich öfter auch mal, indem er den Kopf ruckartig nach oben hebt in die Richtung des anderen und der älteste weicht dann ein Stück nach hinten. Ich beobachte das ganze einfach mal weiter und schau trotzdem täglich nach Bisswunden.

    Das hört sich doch gut an. Besonders wichtig finde ich es, dass der Große auch auf den Protest des Kleinen reagiert. Da ist Beobachten bis auf weiteres sicherlich ausreichend.


    Leider kann ich Dir von keinen eigenen Erfahrungen mit einer Harems- und einer Kastratengruppe im gleichen Zimmer berichten. da wir nur Böckchen haben.


    Hast Du einen Termin für die Kastrationen? Insbesondere bei dem alleine sitzenden wäre das ja wirklich eilig.

    Um Deine Frage zu beantworten: Wenn OD genetisch bedingt ist, gibt es leider keine Heilung. Man kann nur versuchen, den Tieren das Leben zu erleichtern, bis die Knochen dann so kaputt sind, dass sie eingeschläfert werden müssen.


    Ich würde mir aber wegen OD keine Sorgen machen. Smilla scheint auf den hier eingestellten Fotos kein Satin-Schweinchen zu sein. Schwarze Tiere glänzen ja stärker als helle. Allerdings kam OD zwar zuerst bei Satin-Schweinchen vor, ist aber leider auch mitunter bei anderen Schweinchen zu finden. Aber da es bei ihr plötzlich angefangen hat, finde ich eine Verletzung wahrscheinlicher. Natürlich kann auch starke Aufgasung zu Hoppeln führen, aber das würdest Du vermutlich merken. Außerdem geht es ja schon ziemlich lang mit nur leichter, was bei einer Aufgasung auch unwahrscheinlich ist.

    Meerschweinchen lernen ein harmonisches Zusammenleben durch die Gruppe, also die älteren Vorbilder. Deine beiden Schwestern hatten diese Möglichkeit nicht und sind jetzt auch noch in einem besonders kritischen Alter, in dem sie ihre Position in der Gruppe erstreiten wollen.


    Es wäre einfacher gewesen für die Tiere, wenn Du mindestens ein ganz erwachsenes Tier mit guter Gruppenerfahrung zu den beiden Schwestern gesetzt hättest.


    Wenn die Wunden außer dem am Ohr wirklich einige Tage alt sind, würde ich es genau beobachten, also mindestens einmal täglich Peggy untersuchen, aber noch nicht aufgeben.


    Wirkt Peggy sehr ängstlich oder wie verhält sie sich ingesamt?


    Ich betone, dass ich nicht der Meinung bin, dass man die Schweinchen sich selbst überlassen soll, solange es zu keinen schweren Verletzungen kommt. Und wenn Peggy nach zwei Wochen immer noch wiederholt gebissen würde, wäre das für mich ein Grund sie zu trennen. Aber ob das der Fall ist, erscheint mir ja noch nicht klar.

    Genau er brommselt und wackelt auch meistens mit dem Hinterteil. Der kleine läuft dann immer weg vor ihm, ins Häuschen rein und quiekt meistens, der große hinterher. Manchmal legt sich der große auch hinter den kleinen und beschnüffelt ihn am Popo oder versucht ihn zu besteigen.

    Das ist für mich noch keine klare Beschreibung von dem Verhalten eines "sex Monsters" oder von "er will Sex" und "einen sexsüchtigen Bock an sich hängen" - abgesehen davon, dass ich das für zwei Meerschweinchen, die von uns Menschen zusammengesetzt worden sind, auch keine schönen Forumlierungen finde.


    Wir wissen alle, dass Beschnüffeln, Verfolgen und Besteigen auch zum Verhalten bei Vergesellschaftungen oder Veränderungen in der Gruppe gehört. Aus der Dreiergruppe wurde eine Zweiergruppe. Da könnte es - zumindest nach der Beschreibung - durchaus normales Dominanzgebaren sein, bis sich die neue Gruppe stabilisiert hat. Und wenn ein erwachsenes Schweinchen ein Kleines besteigen will, dann schafft es das. Hier steht aber nur, dass er es versucht.


    Was kann man aus der Beschreibung sicher ableiten? Oder kannst Du, schweiniliebe noch mehr Informationen geben?

    Ich finde das Foto leider zu unscharf, um etwas anderes als bisher sagen zu können.


    Hast Du die Kleine mal gewogen?


    Sie erscheint mir auf dem Foto sehr dünn. Die Entwicklung von Gewicht und Alter würde ich aufschreiben, um sicherzustellen, dass sie sich gut entwickelt.

    Wenn er ihn nicht beißt und noch nicht einmal besteigt, finde ich das harmlos. Ich würde einfach mal beobachten. Entweder wird er irgendwann anfangen zu hacken oder zu beißen oder er wird sich beruhigen und dem Kleinen nicht mehr dauernd hinterher laufen. Die Kleinen sind viel schneller und wendiger als die Großen. Solange das jetzt nicht ununterbrochen oder tagelange für längere Zeit geht, würde ich abwarten, den Kleinen täglich untersuchen auf Bissspuren und viel beobachten.

    Willkommen hier im Forum!


    Damit wir mit Dir gemeinsam überlegen können, wäre es gut zumindest noch das folgende zu wissen:

    • Wie alt sind die Tiere (jeder einzeln)?
    • Wie ist die Vorgeschichte der Tiere, soweit Du es weißt (vor allem in welcher Gruppensituation haben sie gelebt)?
    • Wie groß ist die Grundfläche Deines Geheges?
    • Wie groß sind ggf. die Etagen?
    • Was meinst Du genau mit "pieksen" und siehst Du auch ausgerissenes Fell?

    Ich bin mir noch nicht sicher, was Du beschreibst. Brummen ist nicht unbedingt unfreundlich, im Gegenteil bedeutet es bei unseren Jungs ein Umwerben. Sie brummen (brommseln) dann. meistens beide und wackeln beide mit dem Hinterteil. Ich kenne aber auch das Brommseln, wenn einer dem anderen hinterherrennt. Das kann dann eher dominanter sein. Und am Po "hängen" ist auch nicht schlimm solange er nicht beißt.


    Kannst Du es noch etwas genauer beschreiben und auch wie der Kleine reagiert?

    Ich kann auch nichts aus Erfahrung dazu sagen, aber wenn es ihr so schlecht geht und das Azithromyzin eine lange Wirkdauer hat, würde ich ihr heute Abend nichts geben, ohne Rücksprache mit einem geeigneten Arzt. Dann könntest Du ja morgen Abend immer noch weitermachen, wenn Du eine Antwort erhalten hast.


    Bietest Du ihr Wärme an? Das wäre vielleicht auch gut, wenn sie so schwach ist.


    Es könnte ihr auch Flüssigkeit fehlen und dadurch der Kreislauf Probleme machen. Was hat sie denn gefressen und getrunken und wie hat sich ihr Gewicht entwickelt?