Beiträge von Marie-Luise

    Ergänzend zu den anderen: Es könnte auch sein, dass sie merken, dass ihnen Ballaststoffe bzw. Rohfaser fehlt und das versuchen auszugleichen. Sie scheinen Trockenfutter, rohfaserarmes Gemüse und vielleicht zu wenig Heu zu bekommen.


    Mein Vorschlag wäre:


    Falls Du es nicht schon kaufst, gutes Heu probieren. Das, was man im Supermarkt kaufen kann und auch manches von Bauern ist für Schweinchen einfach zu schlecht.


    Das Trockenfutter würde ich langsam reduzieren und nach 2-3 Wochen weglassen.


    Frischfutter sollte pro Schweinchen mindestens 200g sein pro Tag. Dabei ist es wichtig, dass das hauptsächlich Blättriges, also Grünzeug verschiedener Art ist. Gut geeignet sind: langes Gras und Wildkräuter und, vor allem wenn es das draußen nicht gibt, u.a. Kohlrabiblätter, Blumenkohlblätter, Spitzkohl, verschiedene Salate, am besten Chicorée, Endivien u.a. Bittersalate, frischer Petersilie, Dill und Koriander, Bambus, Brombeerblätter (Stile und Rippen mit Dornen vorher entfernen).


    Alles Frischfutter sollte langsam angefüttert werden und Kohl dürfen sie erst essen, wenn sie kein Trockenfutter mehr bekommen. Da würde ich lieber ein paar Wochen warten zur Sicherheit.


    Wichtig wären auch selbst im Winter frische Zweige. Die kann man von allen heimischen Bäumen, außer von Eibe und Bergahorn geben. Vielleicht können sie anfangs nichts damit anfangen, aber probieren würde ich es mit kleinen Zweigen.

    Ich würde mit zwei erwachsenen Tieren anfangen, wenn Du es vorsichtig angehen willst. Am einfachsten wäre es dann, wenn die Tiere schon lange harmonisch zusammenleben würden. Falls Du in Tierheimen oder Notstationen nichts passendes finden solltest, würde ich auch bei ebay-Kleinanzeigen schauen. Dort würde ich dann aber in Deinem Falle Tiere nehmen, die bereits gut miteinander leben. Da würde ich mir auch vor Ort anschauen, wie sie sich zueinander verhalten.


    Zwei Weibchen würde ich nicht nehmen. Es suchen deutlich mehr Männchen als Weibchen Plätze und für Weibchen ist es unnatürlich ohne Männchen zu leben. Es gibt also aus meiner Sicht nur Nachteile, wenn man zwei Weibchen alleine hält.


    Falls Du später auf drei oder vier Tiere erweitern willst, würde ich einen Kastraten und ein Weibchen nehmen. Bei zwei Böckchen bzw. Kastraten würde es wahrscheinlich schwierig werden, die Gruppe später zu erweitern. Ich freue mich über jeden, der Böckchen ein gutes Zuhause bietet, aber man muss sich klar darüber sein, dass es anstrengender werden oder sogar scheitern kann, vor allem bei mehr als zwei Tieren.


    Solltest Du Dich für dauerhaft 2 Böckchen entscheiden, würde ich erwachsene Tiere nehmen, die sich bereits gut vertragen. Das bietet deutlich weniger Risiko als ein Jungtier dabei zu haben, von dem man nicht weiß, wie es sich in einigen Monaten entwickeln wird.

    Das hört sich gut an!


    Nur zur Sicherheit will ich sagen, dass es bei Notstationen leider auch neben den guten und fähigen auch überforderte und schlechte gibt. Ich würde daher alles - ob hier im Forum, von der Notstation oder von anderer Seite gesagt - wohlwollend aber doch kritisch hinterfragen.


    Wenn Ihr im Frühjahr mit einer vielleicht schon vorhandenen Gruppe anfangt, wird es für Euch und die Tiere vermutlich deutlich schöner und langfristig stabiler laufen.


    Dann wollen wir nur hoffen, dass die Jungen bei den Nachbarn gute Plätze finden und es dort zu keinem weiteren Nachwuchs kommt!


    Ich würde mich auch freuen, wenn Ihr uns teilhaben lasst an der weiteren Entwicklung - wenn Ihr mögt und Zeit dafür findet.

    Gut, dass wir zumindest etwas helfen konnten.


    Bei Augenverletzungen ist die Vitamin-A-Salbe (also Hylo Night) wichtig für die Heilung. Falls Du es nicht machst, würde ich diese ab sofort zeitlich versetzt zur der antibiotischen Salbe auch wenigstens zweimal täglich in das Auge geben. Das bedeutet dann natürlich noch öfter das Schweinchen herauszunehmen, aber es würde wie gesagt die Heilung unterstützen und sicherlich auch ein angenehmeres Gefühl ergeben als wenn das Auge zu trocken ist.


    Bekommt sie auch ein Schmerzmittel?


    Augenverletzungen sollen sehr schmerzhaft sein. Vielleicht frisst sie ggf. auch deswegen nicht.

    Ihr müsst schauen, was bei Euren Tieren die Spannungen erhöht oder verringert. Es kann zum Beispiel gut sein, beide gleichzeitig herauszunehmen. jeden in einem Transportkorb sitzen zu lassen, solange er nicht untersucht wird, und beide wieder gleichzeitig in das Gehege zurückzusetzen. Das würde ich machen, wenn ich den Eindruck hätte, dass derjenige im Nachteil ist, der sonst als zweiter zurückgesetzt wird. Aber das war bei uns noch nie der Fall.


    Wichtig ist übrigens auch, dass Ihr jederzeit zwei Transportbehälter habt. Ich nutze normale Katzentransportkörbe, die unter 13 Euro gekostet haben. Für kurze Strecken (in den Garten und zurück) kann ich auch zwei zusammensetzen, bei einer längeren Fahrt zum Tierarzt würde ich das nicht mehr machen. Dann hilft es, wenn sie sich sehen können, aber in getrennten Behältern sitzen. Aber auch das ist unterschiedlich bei den Tieren. Ich würde nur keinesfalls riskieren, mit nur einem Transportkorb loszufahren und dann unterwegs bei Streit nicht trennen zu können. Besser finde ich es aber bei Böckchen, sie gleich getrennt zu transportieren. Die Enge in einem solchen Behälter ist eben immer eine Gefahr, zumindest bei Böckchen.

    Nachdem wir die beiden zurückgesetzt haben, war ihr Verhalten kurz ganz anders. Die beiden haben gekämpft (ohne Blut), sich verfolgt und haben versucht sich gegenseitig zu rammeln.

    Böckchen und erst recht junge lebhafte Tiere können auf Stress schon so reagieren. Ich versuche dann sofort abzulenken und zu beruhigen. Mit anderen Worten: Ich lasse sie nicht einfach machen, sondern versuche zu verhindern, dass sie in der Folge von Stress kämpfen und es sich hochschaukelt oder das Verhältnis der beiden anhaltend belastet oder verändert.


    Wenn Böckchen die Rangordnung klären wollen, sollte man sie das machen lassen, solange es nicht eskaliert, aber wenn sie eigentlich gar nicht den anderen meinen, sondern sich nur abreagieren müssen, weil der TÜV oder ein Besucher o.ä. sie aufgeregt hat, dann finde ich es gut, ihnen zu helfen, dass sie sich wieder beruhigen, ehe es zu Schaden kommt.


    Gut geeignet ist Futter, dass man aus der Hand gibt (mit jeder Hand einem, mit etwas Abstand bei Bedarf). Auch kann man sich ggf. zwischen beide in das Gehege setzen und jedem Futter hinhalten o.a. Bei uns hilft es auch meistens, beruhigend mit ihnen zu reden. Wichtig ist halt, dass sie dadurch entspannen und nicht in Streit um das Futter geraten.

    Das hört sich aber schon sonderbar an mit dem Baytril!


    Haben die beiden denn nun ein Abzess jeder oder nicht?


    12 Tage AB vorbeugend - und das auch noch mit 1 Woche Abstand zur Kastration - fände ich krass und habe es so noch nie gehört.

    Der mittlere zeigt deutliches interesse an weibchen und ein eutliches dominanzverhalten anderen böcken gegenüber. ihn in eine bockgruppe zu zwingen finde ich falsch.

    Mit den wenigen Informationen, die wir haben, kann man das m.E. nicht sagen. Wenn er sich vor kurzem erst gegen seinen Vater durchgesetzt hat, kann es auch Zusammenhang mit seiner neu gewonnenen Stärke sein, dass er jetzt dem Kleinen gegenüber deutlich machen will, dass er auch ihm gegenüber das Sagen hat. Damit könnte das Aufreiten wirklich einfach eine Dominanzgeste sein.


    Bei uns reiten zeitweise sogar rangniedrigere Tiere bei einem ranghöheren auf, wenn sie aufgeregt sind. Ich finde es daher schwierig, das Verhalten und die Zukunftsaussichten aus einigen kurzen Aussagen einschätzen zu wollen.


    Mit anderen Worten: Es kann sein, dass es mit dem Vater und dem Kleinsten gut laufen würde, aber es kann genauso gut auch schief gehen, da der Vater sich ja schon gegen seinen Sohn nicht behaupten konnte, sich aber anscheinend auch nicht einfach unterordnet, sondern panisch wird. Sollte das passieren, was wird dann mit dem Kleinen? Der Mittlere hätte bis dahin vermutlich ein Weibchen, wäre also kein Partner mehr. Dann müsste der Kleine abgeben werden, was beliebig schwierig ist, oder eine dritte Gruppe entstehen.


    Bei der von meerie_land geplanten Lösung könnte der Frühkastrat notfalls zurückgegeben werden, wenn es z.B. in 2 Monaten zwischen ihm und dem Vater krachen sollte. Dass beide Zweiergruppen scheitern, halte ich für weniger wahrscheinlich, aber notfalls könnte man immer noch versuchen, dann den Kleinen zum Vater zu setzen, wenn er von dem Mittleren geplagt würde.


    Die Dreiergruppe hatte aus meiner Sicht viel schlechtere Aussichten als jetzt 2 Zweiergruppen. Wenn jede Gruppe ein interessantes Gehege mit möglichst mindestens 3qm bekommt und der neue Frühkastrat kein dominantes Wesen hat, sollten beide Gruppen gelingen können.


    Zum Brommseln wollte ich noch antworten: Brommseln ist m.E. in der Regel ein Umwerben - ob gegenüber Weibchen oder Männchen. Bei uns ist es definitiv freundlich und beruhigend gemeint und wird vom anderen auch so aufgefasst.


    Wichtig wäre mir, dass der Kleinen nicht täglich wiederholt bestiegen wird. Phasenweise ist das aus meiner Sicht in Ordnung, aber nicht auf Dauer. Es wird von dem Unterlegenen ja nur erduldet, ist aber bestimmt nicht schön. Wenn es über viele Tage mehrfach täglich passiert, würde ich schon davon ausgehen, dass es sexuell motiviert ist. Das sollte man dann dem Kleinen nicht zumuten. Aber das ist aus den bisherigen Beschreibungen für mich noch nicht ersichtlich.

    Ich würde tatsächlich anders planen. Den kleinen zu dem Papa. Evtl passt die Kombi und ein Weibchen für den Sohn

    Das hat aber m.E. noch weniger Aussicht auf Erfolg. Der Papa konnte sich seinem Sohn gebenüber schon nicht durchsetzen. Warum sollen dann seine Chancen besser sein, den kleinsten im Griff zu behalten, als bei dem Mittleren?


    Ein klares Dominanzgefälle ist m.E. in einer Bockgruppe hilfreich, damit sie stabil und damit harmonisch bleibt.


    Natürlich darf der Kleinste nicht gequält werden, aber das muss ja nicht passieren, gerade wenn es nur zwei Tiere sind in einer Gruppe.

    Meine Erfahrung ist da anders:


    Bei uns wurden ja fünf Böckchen erst als erwachsene Tiere kastriert (mit rund 2 Jahren). Trotzdem leckt einer die anderen manchmal, einen mag er aber besonders. Diese beiden brommseln sich dann besonders intensiv an, reiben sich aneinander und mitunter wird dann im Fell des anderen gewühlt oder das Ohr oder Gesicht geleckt. Es gibt dieses Verhalten also durchaus auch bei Böckchen, die keine Frühkastraten sind.


    Ich habe auch schon von Frühkastraten gelesen, die sich fast wie Weibchen verhalten haben in einer Gruppe, in einer anderen Gruppe dann aber wie normale Kastraten. Die Tiere passen sich dann anscheinend den Machtverhältnissen an. Solange alle Tiere damit keinen Stress haben, ist das m.E. In Ordnung. Es kann halt leider nun mal nicht jedes Böckchen seinen eigenen Harem bekommen.


    Die beiden jungen haben zu zweit sicherlich bessere Chancen auf dauerhafte Harmonie als zu dritt. Ob es auf Dauer gelingt, wirst Du sehen. Dein Plan hört sich gut an, auch für den Großen.


    Bitte suche den Tierarzt für die Kastration sorgfältig aus.

    Narü Da muss ich doch gleich mal nachfragen: Findest Du die Bambusfleecedecken genauso gut in der Nutzung wie die aus Kunstfaser?


    Ich verwende ja bisher überhaupt kein Fleece wegen des Mikroplastik-Problems. Baumwollfleece als Meterware hatte ich schon mal bestellt und an Bambusfleece bin ich natürlich auch interessiert. Zumindest will ich mal Kuschelsachen aus mit dem Baumwollfleece und Baumwolle machen lassen. Aber auch als Pipipads wäre das natürlich interessant.


    Wie verwendest Du es bisher und wie ist Deiner Erfahrung?