Beiträge von Marie-Luise

    Was mich sehr interessieren würde:


    Wer kann denn sagen und auch begründen, warum ein Hausmeerschweinchen so rund sein darf oder sogar soll?


    Das Argument, dass sie dann im möglichen Krankheitsfall mehr Polster haben, finde ich auch fraglich. Bei Menschen wird behauptet, dass deutliches Übergewicht verschiedene Erkrankungen begünstigt. Ob das richtig ist, kann ich natürlich nicht nachprüfen, aber manches hört sich für mich schon wahrscheinlich an. Sollten dann Meerschweinchen keinen Schaden nehmen an zu hohem Gewicht? Und was ist zu hohes Gewicht (bei dem jeweiligen Schweinchen)?


    Wenn Schweinchen bei uns 20% und mehr zunehmen, auch wenn sie schon ausgewachsen zu uns kamen, dann waren sie m.E. vorher unternährt oder jetzt zu dick. Ausgenommen sind natürlich Tiere, die vorher krank waren oder gerade noch gesäugt hatten.


    Es wäre einfach, wenn wir sagen könnten: Die Tiere sind bei uns schwerer und gesünder. Aber das erscheint mir nicht belegt. Wir treiben sehr viel Aufwand mit dem Futter, haben größere Gehege als die typische Haltung früher und auch heute oft noch. Trotzdem sind viele Schweinchen erstaunlich früh und oft krank. Das könnte ganz andere Ursachen als das Futter und das Gewicht haben. Aber wir können zumindest nicht belegen, dass das viele Futter und hohe Gewicht gesund sind.

    Als unsere zunächst 2 Tiere ca. 8 Stunden bei schönen Wetter in einem 14qm-Gehege waren, habe ich dort die Böhnchen an den Hauptliegestellen jeden Abend aufgesammelt. Sie bauen sich nämlich nach meiner Erfahrung auf Rasen sehr langsam nur ab. Wenn sie dann in den ggf. von der Witterung feuchten Böhnchen sitzen, finde ich das nicht so gut.


    Mit Außenhaltung auf Rinde o.ä. habe ich keine Erfahrung. Gras würde aber ohnehin nur bei Euch überdauern, wenn Ihr nach meiner Erfahrung für 2 Tiere mindestens 40qm hättet. Aber ob nur 30 oder 50qm für 2 Tiere, ist egal. Das kann ja ohnehin fast niemand bieten.


    Wenn es einen ganzen Tag regnet oder sogar mehrere Tage viel Regen kommt, brauchen sie m.E. auch im Auslauf Regenschutz von oben und bei einem hohen Auslauf auch von z.B. zwei Seiten. Alternativ müsste die Schutzhütte sehr groß sein, so dass sie auch darin genug rennen und sich beschäftigen können.

    Wenn Ihr wegen der Kastrationsfrist Bedenken habt, verstehe ich die Trennung eher.


    Folgendes würde ich dazu dann trotzdem überlegen: Ihr habt die beiden vor 1 Woche bekommen. So wie Du schreibst, gehe ich davon aus, dass Ihr Euch beide gleich angeschaut habt. Wenn das Böckchen frisch kastriert gewesen wäre, hättest Du das gesehen. Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass jemand ein Böckchen kastrieren lässt es wieder zum Weibchen tut und zwei Tage später aussetzt.


    Wenn er keine Fäden mehr hatte, keine geschorenen Stellen zu sehen waren und auch keine noch frischen Narben, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er zumindest drei oder mehr Wochen vor dem Aussetzen kastriert worden ist. Nehmen wir mal an, er sei drei Wochen bevor er bei Euch abgestellt wurde, kastriert worden, dann wären es jetzt vier Wochen her. Dann müssten die beiden, wenn Ihr ganz sicher sein wollt, noch zwei Wochen getrennt bleiben.


    Alternativ könntet Ihr das Weibchen per Ultraschall untersuchen lassen. Wenn sie jetzt z.B. in ca. der 6 Woche ist, habt Ihr noch genug Zeit bis zur Geburt, dass er sie gleich danach nicht mehr befruchten kann. Dann könnten sie sofort wieder zusammenkommen.


    Vielleicht hört sich das bürokratisch an, jetzt hier um ein paar Tage oder Wochen zu ringen. Für so junge Tiere und bei der Schnelllebigkeit von Meerschweinchen sind drei Wochen mehr soviel, wie wenn man ein sechsjähriges Kind ungefähr sieben Monate länger alleine einsperren würde.


    Wenn ich jetzt keinen Denkfehler gemacht habe, müssten maximal zwei Wochen reichen - oder eben die Untersuchung des Weibchens es evtl. klären.


    Zum Anfüttern: Ich vermute, dass es individuell sehr verschieden ist, was Schweinchen an ungewohntem Futter vertragen. Wenn Du vorsichtig sein willst, kannst Du morgen in der Apotheke Colosan bestellen. Das sollte dann am Nachmittag abholbereit sein. Dann könntets Du zur Unterstützung des Darms z.B. eine Woche lang jedem rund 0,2ml Colosan einmal täglich geben.


    Das Mittel kostet leider m.W. über 20 Euro, hält aber angebrochen im Kühlschrank lange und ist wichtig für Notfälle bei Aufgasung oder Verstopfung. Da kommt es dann auf jede Stunde an.


    Mit dem Mittel im Haus (und im Schweinchen) kannst Du m.E. dann auch schneller das Frischfutter steigern und das Trockenfutter reduzieren.

    Michelle92 Weißt Du welche Mittel gegeben wurden?


    Sollen es Grabmilben sein?


    Ich schreibe mir alle Behandlungen auf, damit ich beim nächsten Mal nachschauen kann, was gewirkt hat oder auch nicht.


    Kokosöl kannst in beliebigen Geschäften kaufen, solange es reines, natives Kokosöl ist. Ich verstehe Deine Bedenken und lese daher immer, was in Produkten enthalten ist.

    Ich finde es sehr gut, dass Ihr die armen Kerlchen behalten wollt!


    Waren auch gleich beim Tierarzt. Das Böckchen scheint kastriert zu sein ,aber ich habe sie trotzdem erstmal getrennt,nach Rücksprache mit dem Tierarzt.

    Das verstehe ich nicht. Warum und wie lange wollt ihr sie denn getrennt halten?


    Wenn er nicht kastriert ist, wird sich daran nach ein paar Wochen Trennung auch nichts ändern. Bei einem Tier mit 650g müsste man doch sehen, ob es die Hoden noch hat oder nicht?


    Die zusätzlich Belastung jetzt alleine zu sitzen, würde ich den Tieren auf jeden Fall ersparen. Diese Schweinchen haben sicherlich schon viel Stress gehabt und sind noch Jungtiere. Da würde ich nicht die Not durch Einzelhaft vergrößern.


    Ich hoffe, ich schreibe hier nicht zu hart. Es ist nicht böse gemeint; es erscheint mir nur so unnötig und schädlich für die Kleinen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Dein Freund zwar auch ein Verhältnis zu den Schweinchen, aber Du hast den intensiveren Kontakt. Richtig?


    Wenn ja, könnte ich mir auch vorstellen, dass sie in dem frisch gefundenen, noch labilen Gruppenverhalten erschüttert wurden durch die Veränderung Deiner Abwesenheit. Du beschäftigst Dich anscheinend sonst intensiv mit den Tieren. Das könnte ihnen gefehlt haben und sie verunsichert haben. Und bei Unsicherheit reagiert der eine mit Rückzug und Ängstlichkeit, der andere mit Aggressivität.


    Sollte das wirklich eine Rolle gespielt haben, wäre das dennoch kein Vorwurf an Dich. Du konntest ja an der Abwesenheit nichts ändern. Es wäre dann aber eine Erklärung und ein Problem, das ja jetzt wieder entfallen ist.


    Wie groß und viel sind denn den Wunden?


    Kannst Du Leo mit grünem Hafer, Sonnenblumenkernen und besonders leckerem Frischfutter beim Gewicht nachhelfen?

    Bei Vaseline hätte ich bedenken, wenn sie es ableckt. Außerdem habe ich noch nie gehört, dass das die Haut beruhigt.


    Es ist gut, dass Du morgen zum Tierarzt gehen willst. Der Juckreiz kann wirklich übel sein und die Verletzungen, die sie sich dann selbst zufügen, verstärken die Schmerzen, können sich entzünden oder noch Pilzbefall Raum geben. Lass Dich also nicht abwimmeln, wenn sie Dir keinen Termin geben wollen.

    Es tut mir leid, dass es in den letzten Tagen schlechter geworden ist!


    Die Idee von Letty halte ich für wahrscheinlich. Kannst Du mal eine Foto davon einstellen? Wenn es wirklich nur ein Ballenhorn wäre, hättest Du eine Sorge weniger.


    Da die Tiere seit ein paar Wochen massiven Stress haben, finde ich eine Ausbreitung von Pilz leider nicht überraschend. Wenn Du seinerzeit alle gegen Pilz behandelt hättest, hättest Du nicht die Sporen überall beseitigen können. Dann hätte es ohnehin wieder ausbrechen können. Falls es wieder Pilz sein sollte, würde ich aber auf keinen Falle die ohnehin gestressten Tieren baden. Das geht auch anders, wie hier ja auch viele berichten.


    Eine Trennung der Gruppe würde ich mir gut überlegen. Ich verstehe gut, dass das vorgeschlagen wurde, aber man muss bedenken, dass es hier eine Verkettung unglücklicher Umstände gab. Bis vor ein paar Wochen war Deine Gruppe ja anscheinend sehr harmonisch. So wie ich Deine Schilderungen bisher verstanden habe, würde bei einer Trennung vielleicht sogar keiner mehr mit einem der anderen leben können. Das würde bedeuten, dass Du für 3 Böckchen ein neues Zuhause suchen müsstest, was sicherlich nicht einfach wäre, etwas gutes zu finden. Leo ist anscheinend noch nicht wieder stark genug, um sich konsequent durchzusetzen. Wahrscheinlich hätte er noch etwas mehr Zeit zur Erholung gebraucht. Wie verhalten sie sich denn jetzt untereinander?

    Wenn ich es richtig verstehe, wurde bei Loona vor 2 Wochen einmal der Abzess aufgeschnitten, ausgedrückt, ein Leukase-Kegel eingelegt und Schmerzmittel gespritzt. Als nächste Behandlung wurde gestern ein Spritze gegeben und Metacam für beide.


    Das erscheint mir keine sinnvolle Behandlung für je einen Abzess den beiden Tieren!


    Was wurde denn wem gespritzt?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Tierarzt 2 Spritzen mit Schmerzmittel gibt. Das macht m.E. keinen Sinn.


    Zudem kann ich mir immer noch nicht vorstellen, dass ein Abzess, der noch geschlossen ist, riecht.


    Ich würde nicht noch eine ganze Woche warten, sondern mich nach einem fähigen Tierarzt umschauen. Vielleicht kann Dir hier auch jemand einen empfehlen, falls Du die ersten 2-3 Stellen Deiner Postleitzahl oder Deine Region nennen magst.

    Den Auslauf bekommen sie in den meisten Fällen am Wochenende, da ich unter der Woche leider oft bis 19.30 außer Haus bin

    Wäre das dann nicht gerade eine Möglichkeit, ihnen einen Auslauf morgens aufzubauen und abends, wenn Du nach Hause kommst, wieder abzubazuen?


    Zur Erweiterung des Geheges: Ich hatte auch mal eines mit 1m Tiefe. Viel mehr wäre nicht mehr möglich gewesen, ohne hineinzusteigen oder zumindest die vordere Wand wegzuklappen. Wäre es denn nicht möglich, neu ein Bodengehege zu bauen? Dann ist die Tiefe ja kein Thema mehr, weil man hineinsteigen kann.


    Auch ist die Konstruktion bei einem Bodengehege viel einfacher. Wenn man erst einmal das richtige Material ausgesucht und bestellt oder gekauft hat, ist das schnell zusammengebaut.

    Ich mache so etwas immer mit den Fingern. Da kann ich behutsamer und zielsicherer vorgehen und in Deinem Falle "wedelst" Du dem Schweinchen nicht mit Zewa vor den Augen herum.


    Natürlich solltest Du Dir hinterher gründlich die Hände waschen. Milben sind zwar meistens nicht übertragbar, Pilz aber schon. Für den Fall, dass es doch welcher ist, wäre etwas Vorsicht gut für Dich.

    Der Tunnel müsste wahrscheinlich zumindest am Anfang über die volle Länge gehen und an Ende müsste im Auslauf direkt anschließend am besten ein Haus oder Unterstand stehen. Dann wäre der Stress sicherlich geringer.


    Nach der kurzen Zeit in der neuen Umgebung und dann noch dem TÜV hätte ich die "harte Tour" nicht gewählt. Das ist nicht böse gemeint. Ich schreibe es nur, weil ich anfangs auch die Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit in fremden Situationen unterschätzt hatte. Zumindest bei unseren Tieren aus schwieriger Haltung war das schon beachtlich.