Beiträge von Marie-Luise

    Wenn es bisher keine Wunden gegeben hat und Deine Tiere noch futtern können und nicht völlig gestresst wirken, würde ich ihnen noch ein paar Tage Zeit lassen. Außerdem würde für mich eine Rolle spielen, wohin ich sie zurückgeben würde, also wie schlimm das ggf. für die Neue wäre.


    Wenn Du jetzt ein anderes Weibchen dazunimmst, kann das gleich viel harmonischer oder mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit auch schlimmer werden. Ich kenne durchaus einige Berichte von Weibchen, die ernstlich gebissen haben bei und nach der Vergesellschaftung.


    Wahrscheinlich ist es selbstverständlich für Dich, aber wenn Du bisher harmonische Gruppen hast, waren manche der Vorsichtsmaßnahmen vielleicht bislang nicht nötig: genug Platz, keine Engstellen, alle Häuser mit mind. 2 Ausgängen, Futter an verschiedenen Plätzen, mindestens 1 Unterstand bzw. Haus mehr als Schweinchen.

    Und sollten wir dann wirklich 6 Wochen warten, bis er einen neuen Freund bekommt?

    Falls die Frage für Dich noch nicht entschieden ist:


    Wenn ein Böckchen bzw. Kastrat dazukommt, muss er nicht warten! Dann würde ich die Vergesellschaftung schnellstmöglich machen und die Kastration erst einige Wochen später. Nur wenn ein Weibchen dazukommen soll, muss er ab jetzt 6-8 Wochen alleine sitzen, nämlich die Zeit, bis er kastriert wird plus 6 Wochen.


    Aus meiner Sicht gibt es mehrere grundsätzlich sinnvolle Optionen bzgl. Neuzugang:

    1. 1 Babyböckchen (ggf. kastriert), max. ca. 10 Wochen)
    2. 1 erwachsenes Böckchen bzw. Kastrat (ca. 1,5-3 Jahre)
    3. 1 Weibchen (ca. 6 Wochen - 3 Jahre)
    4. 2-4 Weibchen (mind. eines unter ca. 3 Jahre)


    Jede Option hat Vor- und Nachteile, u.a.:

    • bei 1. u. 2. muss er nicht 6-8 Wochen alleine bleiben
    • bei 1. wird die Vergesellschaftung (VG) höchstwahrscheinlich am friedlichsten sein
    • mit 1. u. 2 hilft man Böckchen, die einfach immer in größerer Zahl übrig bleiben
    • bei 3. und 4. wird die VG wahrscheinlich eher friedlich sein, als bei 2.
    • bei 2. kracht es entweder in den ersten Stunden heftig oder sie haben gute Aussichten sich dauerhaft zu vertragen; bei 1. ist die Gefahr eines Verkrachens noch nach vielen Monaten größer, nämlich wenn das Baby sich stark genug fühlt, sich durchzusetzen (bis ca. 1,5 Jahre)
    • 3. und vor allem 4. bietet die Chance auf ein besonders harmonisches Zusammenleben
    • 4. kommt näher an eine natürlich Gruppe als alles andere

    Auch 1 Männchen + 1 Weibchen sind nicht ideal, gerade wenn das Männchen sexuell aktiv ist und bleibt. Das Weibchen lässt die Begattung ja nur rund alle 16 Tage für einige Stunden zu. Das kann sehr wenig sein - auch für einen Kastraten. Bei mehreren Weibchen kann er seine Aufmerksamkeit besser verteilen.


    Solltest Du Dich für 2. entscheiden, wäre es wichtig, dass der Neue gut in einer gemischten oder Bockgruppe gelebt hat, als erwachsenes Tier. Wenn er nur mit Weibchen gelebt hat oder nur mit 1 Männchen, sind die Chancen schlechter - aber auch da nicht unmöglich.


    Auch Weibchen können sehr männlich und aggressiv sein, aufgrund ihrer Vorgeschichte.


    Ich würde mich gut beraten lassen bei einer guten Notstation und es dann u.a. von den vorhandenen Tiere und natürlich auch von Deinem Platzangebot abhängig machen. Für 2 Männchen finde ich persönlich z.B. 2 qm ohne zusätzlichen langen Auslauf noch zu wenig.


    Alles Gute für Eure Entscheidung!

    LuckyundLou Ich wünsche Dir, Deiner Familie und den Schweinchen alles Gute!


    Danke für Deine wertvollen Beiträge hier. Du wirst fehlen hier, aber das soll keinen Druck bedeuten. Wenn es passt, kannst Du Dich ja jederzeit wieder melden, wenn nicht, ist es auch in Ordnung.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das neue Mädel nicht aggressiv, sondern kommt nur näher, als es den anderen beiden recht ist. Richtig?


    Meerschweinchen haben ja sehr unterschiedliche Vorlieben, was körperliche Nähe anbelangt. Es gibt erwachsene Tiere, die mit Köperkontakt schlafen, andere meiden diesen konsequent, außer in Angstsituationen. Wie würdest Du da Deine bisherige Dreiergruppe (also einschließlich des ältesten verstorbenen Tieres) beschreiben?


    Meine Überlegung ist: Vielleicht sieht und empfindet die Neue Nähe nur anders als die bisherigen Tiere. Das könnte dann einfach eine Gewöhnung auf einer oder beiden Seiten erfordern.

    Wenn sie nicht nur an den Seiten Fell verliert, würde ich eher auf Pilz oder Parasiten tippen. Das sollte der Tierarzt, jetzt da es auch an anderen Stellen auftritt, auch prüfen. Aber natürlich kann ich auf die Ferne nichts sicheres sagen, außer, dass es spätestens nach den neuen kahlen Stellen aus meiner Sicht nicht mehr nur beobachtet werden sollte.


    Bitte schreibe wie es weitergeht. Das hilft ja auch immer anderen Haltern.

    Hallo Thomas,


    ich verstehe, dass Du Tiere haben willst und wenn der Platz im Zimmer nicht reicht, lässt sich das natürlich nicht ändern. Aber wenn Du nur zwei Tiere halten willst und nur den o.g. geringen Platz zur Verfügung stellen willst oder kannst draußen, dann wäre es im Sinne der Tiere gut, zu warten, bis Du später mal mehr Platz in einer Wohnung hast.


    Wenn Meerschweinchen draußen leben, brauchen sie genug Platz und Anregung, damit sie sich genug bewegen. Für zwei Tiere wäre es auf Dauer langweilig, selbst wenn sie viel Platz hätten. In einer größeren Gruppe ist einfach mehr los. Tiere im Haus haben dagegen durch uns Menschen viel mehr Abwechslung. Die wenigsten Menschen werden auch nur annähernd soviel im Garten wie im Haus sein.


    Bitte überlege Dir das gut im Sinne der Tiere! Auf jeden Falle ist es sehr positiv, dass Du DIch erst informierst, ehe Du die Tiere anschaffst.


    Ich habe selbst viele Jahre keine Haustiere gehabt, obwohl mir Tiere sehr, sehr viel bedeuten, weil ich ihnen keine geeigneten Bedingungen hätte bieten können. Jetzt habe ich wieder Meerschweinchen und genieße das sehr. Manchmal muss man auch warten.

    Ich werde mich aber trotzdem vorbereiten und wenn es hart auf hart kommt frage ich die Züchterin von Joker ob sie mir die Jungtiere abnimmt. Ich habe leider keine Zeit für eine handaufzucht und deshalb glaube ich einfach dran dass salita die jungen annimmt.

    Meistens schaffen es ja die Mütter problemlos selbst. Aber ich würde mich auch informieren und einen Plan bereitlegen, falls z.B. eines zu klein sein sollte. Bei Mamavondrei war es ja eines von fünf Jungen, das etwas zusätzliche Milch brauchte. Die Kleine hat aber auch getrunken und braucht natürlich auch in seelischer Hinsicht ihre Mutter. Außerdem fressen die Kleinen m.W. auch den Blinddarmkot ihrer Mutter, um die nötige Darmflora aufzubauen bzw. zu verstärken. Was ich damit sagen will: Sollte eines oder mehrere Junge Zufütterung benötigen, die Du nicht leisten kannst, sollten alle zusammen mit der Mutter für diese Zeit zu jemand umziehen, der sich um sie ausreichend kümmern kann.


    Was ich damit sagen will: Es gibt ja auch Abstufungen von Unterstützung, die sie brauchen könnten. Nur wenn die Mutter die Jungen komplett ablehnen würde (was sehr unwahrscheinlich ist), würde ich sie ggf. von der Mutter trennen. Andernfalls ist die Mutter unverzichtbar für einen gesunden Start in das Leben, selbst bei menschlicher Unterstützung.

    Danke, Spitzwegerich musste ich gerade googeln. Kenne ich vom Sehen, weiß aber nicht, ob der noch blüht.

    Nach meinem Kenntnisstand füttert man da die Blätter, ggf. die Blüten auch, aber die Blätter reichen. Oder irre ich mich da?


    In jedem Falle haben unsere zwei großen Schweinchen Spitzwegerich und Breitwegerich anfangs nur zögerlich bis gar nicht genommen. Mittlerweile mögen sie beides. Breitwegerich soll auch gut sein für Atemwegserkrankungen sowie unter anderem Oregano, Gänseblümchen und Kiefer.

    Ob Du sie in beide im Katzentransportkorb lassen kannst, hängt m.E. von den beiden Tieren ab und ob sie beim Tierarzt vor der OP noch einige Stunden darin warten müssen. Unsere beiden Jungs haben sich leider auf der langen Fahrt zum Tierarzt vor der OP gebissen. Jeder hatte nur einen oberflächlichen Ritzer, weil ich schnell einen herausgefischt und in einen Behelfskarton gesetzt habe. Aber wenn ich sie weiter zusammen gelassen hätte, wäre das höchstwahrscheinlich schlimmer geworden.


    Unsere Jungs sind ähnlich alt wie Deine und werden auch mehrmals in der Woche im gleichen Katzenkorb gemeinsam in den Garten gebracht. Auch eine kurze Fahrt zu einem anderen Tierarzt und die Zeit dort waren kein Problem. Aber über längere Zeit und unbeaufsichtigt würde ich Böckchen nicht so eng einsperren, wenn ich nicht ganz sicher sein könnte, dass sie extrem friedlich sind.


    Falls sie eine Gasnarkose bekommen, werden sie wahrscheinlich auch nach der OP schnell wieder fit sein. Ich habe vor zwei Wochen noch drei erwachsene Böckchen kastrieren lassen. Bei denen merkte man nach zwei Stunden nichts mehr gegenüber vorher. Und schon auf der Heimfahrt haben sie, wie die anderen zuvor auch, gefressen - weniger als eine Stunde nach der OP.

    Wenn ich es richtig verstehe, kommt der Papa dauerhaft mit den kleinen in das neue Zuhause? Das wäre wahrscheinlich sehr gut. Ich würde nur noch überlegen, ob er nicht 3 Kleine mitbekommen soll. Dann wären es 4 Schweinchen und nicht die wie schon gestern erwähnt oft kritische Zahl von 3.


    Zum anderen müsstet Ihr natürlich sehr genau beobachten, ob die Kaninchen sich mit ihnen vertragen. Das geht oft gut, aber keineswegs immer. Aber das habt Ihr wahrscheinlich auch schon bedacht.

    Guten Abend, Thomas,


    ein Standard-Stall, ist als Schutzhütte für Meerschweinchen nicht geeignet. Das Schutzhaus muss besser isoliert sein als solche Ställe. Meerschweinchen sind da empfindlicher als Kaninchen. Hier findest Du einen ganzen Seitenzweig zum Thema https://meerschweinchenwiese.de/haltung/aussenhaltung. Und hier wir noch ein besonders schöner Stall beschrieben: https://meerschweinchencafe.de/uber/gehege/


    Meistens wird als Mindestgröße für die Außenhaltung 4 Tiere angegeben. Und die Tiere sollten sich dann auch noch gut vertragen, damit nicht einer vom Schlafhaus ausgeschlossen wird. Zudem müsste der Platz größer und komplett regengeschützt sein. Da wir ohnehin nichts wachsen auf der kleinen Fläche, so dass es eingestreut werden muss und das sollte dann nicht unnötig nass werden.


    Wäre denn eine Haltung im Haus keine Option für Dich? Bei zwei Tiere wäre es aus meiner Sicht die einzig sinnvolle Lösung.

    Und noch einen Aspekt finde ich hier zu bedenken: kleinschweinugly betreibt eine Notstation - oder ist Teil davon. Da muss man vermutlich pragmatischer vorgehen, als wir uns das mit ein paar eigenen Tieren leisten können. Auch dürfte eine Notstation durch schlechte Haltungsbedingung einiger neuer Tiere, Wechsel des Bestandes, neue Umgebung u.ä. eher Tiere haben, die angeschlagen sind und daher anfälliger.

    Würde mich interessieren, was andre dazu sagen ... Da gibt es ja geteilte Meinungen, besonders, ob alle Schweinchen mitbehandelt werden sollen.

    Ich würde die, die keine Symptome nicht mitbehandeln, da Milben bei geschwächten Immunsystem, Stress oder anderen Problemen sich in schädlicher Menge verbreiten können. Wenn nur ein Tier davon betroffen ist, warum soll man alle mit den Gift schädigen? Gegen das Behandeln der ganzen Gruppe spricht sich z.B. auch die sonst auch oft zitiere Website http://www.diebrain.de/Iext-milben.html aus.


    Natürlich ist der Erfolg bzgl. Parasiten zunächst sicherer, wenn man alle behandelt. Nur den Schaden durch das Gift und in Deinem Falle sogar 2 oder 3 Tierarztbesuche incl. der Gefahr durch Spritzen haben dann auch alle Tiere. Wer will den messen? Wenn hier alle Schweinchen fast immer gesund wären, würde ich dem großzügigen Einsatz von solchen und anderen MItteln schon eher vertrauen. Ich sage nicht, dass die Tiere hier oft krank sind, weil sie zuviel behandelt werden! Aber man kann leider auch nicht die Unschädlichkeit der Vorgehensweise "lieber zuviel als zu wenig" durch den Gesundheitszustand der Tiere belegen.

    Noch ein wichtiger Aspekt fällt mir zu Deiner Frage ein: Drei ist bei Bockgruppen meistens ein schlechte Zahl. Zwei Tiere harmonieren oft, vier hat auch eine Chance auf Gelingen, aber bei drei wird oft einer ausgeschlossen. Erst bei großen Gruppen machen ungerade Zahlen keinen Unterschied mehr.


    Natürlich gibt es auch Gruppen mit drei Böckchen, die harmonieren, aber das ist eben seltener als bei anderen Gruppengrößen.

    Ich kann es auf dem Foto nicht gut erkennen und kann daher falsch liegen. Könnte es Eiter sein, der im Gehörgang ist? Wenn da der Verdacht besteht, würde ich gleich morgen zu einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt gehen.


    Aber ist denn sein Verhalten, wenn Du ihn nicht berührst, völlig normal?