Beiträge von Urfnip

    Plurb so handhabe ich das auch. Wenn mich jemand danach fragt sag ich schon kurz was für Haustiere ich habe, meistens merkt man ja sehr schnell ob die Person interessiert ist oder komplett dicht macht oder blöde Sprüche ausheckt.

    Oder wenn ich halt mal auf der Arbeit fehle sage ich offen, dass ich zum Tierarzt muss etc., aber ich erzähle von mir aus relativ wenig zu den Tieren.

    Auf blöde Sprüche oder Diskussionen lasse ich mich nicht ein. Nützt nichts.


    Es gibt auch Menschen, die zwar anfänglich eher dumme Fragen stellen aus Unwissenheit (hää wieso 5, 1 reicht doch?) aber dann aufrichtig interessiert zuhören und durchaus überrascht sind wie komplex diese Tiere sind im Sozialverhalten etc., das finde ich dann auch schön.

    Die Flecken sind mir auch erst gerade aufgefallen und hatte mich zuerst gewundert, aber jetzt macht es Sinn :thumbup: zuuuu viel Papier würde ich sie nicht futtern lassen, glaube es ist schon Chemie beteiligt bei der Herstellung.

    Ich wusste gar nicht, dass Elsa so früh schon von der Schippe gesprungen ist. Hört sich an wie bei mir mit Xanani :) alles gute Elsa und mögest du noch ein paar Jahre erhalten bleiben, kleiner Schneeball!

    Agitha

    Das tut mir wirklich leid für dich. Bei Tod von meinem Manni war es ähnlich. Meine Freunde waren toll und haben sich darum gekümmert dass ich ab und an was esse. (Ich hab psychische Probleme und mir als "Therapie" die Schweinchen geholt. Als eins meiner Babys dann gestorben ist hätte ich meine bisher schlimmste Depression. Ich konnte nicht mehr am normalen Leben teilnehmen oder mich um mich selbst kümmern.)

    Meine Familie hingegen war absolut rücksichtslos. Von "Die anderen sterben auch bald noch." über "Hast du ihn vorher wenigstens schön dick gefüttert?" bis zu schlicht weg lachen. Ich habe meinen Opa ein paar Tage später angerufen weil er Geburtstag hatte. Meine Onkels saßen bei ihm. Er hat mich gefragt wie es den Schweinchen geht. Ich hab gesagt dass Manni gestorben ist und im Hintergrund hab ich schallendes Gelächter gehört. (Ich konnte nicht genau verstehen aber ich weiß dass sie deswegen Gelächter haben weil ich immer wieder das Wort "Meerschwein" raushören konnte.)

    Ich hoffe dir geht es inzwischen etwas besser! Tiere können wundervoll zur Therapie eignen, weil man dann immer eine Aufgabe hat und sie geben sehr viel zurück. Leider ist es halt manchmal auch mit sehr viel Leid verknüpft, aber ich bin überzeugt, dass die Tierchen wissen und spüren wenn man es gut mit ihnen meint und so dann auch friedlicher gehen können. Mann, jetzt kam mir gerade selber eine Träne :(


    Der Vater von meinem Freund versteht es auch nicht. Als eine Katze von einem guten Freund von ihm gestorben ist war er total verdutzt bis leicht genervt, dass eben dieser Freund eine Weile um die Katze getrauert hat. Im "normalen" Rahmen halt (was auch immer bei Trauer normal ist).


    Ich habe ihm dann versucht zu erklären, dass die Katze tagtäglich da war für 20 Jahre und man da zwangsläufig Bindung entwickelt. "Es ist doch nur eine Katze?!"


    ... mir kommt es aber so als ob Meerschweinchen besonders oft als einfach nur kurlige und nutzlose Tiere angeschaut und darum nicht ernst genommen werden. Mir kommt es da nämlich besonders nervig vor wie abschätzend man behandelt wird.

    Wenn deine eigene 'Menschenapotheke' nur ein paar mickrige, mit Glück nicht abgelaufene Kopfschmerztabletten enthält, dein Schweinchenmedizinschrank aber akribisch nach Krankheit kategorisiert ist, alles sorgfältig aufgefüllt und up-to-date ist!

    Noch zur Frage wegen allfälliger Fremdbetreuung: viele Tierärzte bieten stationäre Aufnahme an und kümmern/kontrollieren währenddessen die Patienten. Allerdings ist nicht jede Praxis Schweinchenaffin (bzw. ist das eher die Ausnahme) und es kostet viel Geld und ist mit zusätzlichem Stress für das Tier verbunden (jeden Tag dorthinreisen wenns nur tagsüber ist, fremde Umgebung...). Notstationen könnten vermutlich helfen, bei Tierheimen setze ich ein Fragezeichen dahinter.

    Bei Stoffen wäre zudem wichtig, dass sich keine Fasern um die Füsschen o.ä. wickeln kann -> Blutgefässe abschneiden! Bei Schafswolle könnte ich mir halt vorstellen, dass es ganz schlecht trocknet wenn es mal angepullert wird, da müsste man ein Auge drauf halten.

    Wenn Schweinchen gar nichts mehr von alleine frisst sollte alle 2-3h zwischen 10-15ml Brei gepäppelt werden.


    Damit man überhaupt eine Chance hat, dass das Schweinchen auch nur ansatzweise beim Päppeln kooperiert muss Konsistenz und Geschmack passen. Welchen Brei verwendest du?

    Die meisten haben die besten Erfahrungen mit Rodicare oder Herbicare. Von den Inhaltsstoffen wäre der Brei von Jr Farm am besten, dieser hat allerdings sehr grobe Fasern und lässt sich schlecht aufziehen. Critical Care ist oft der Standardbrei, schmeckt aber wohl scheusslich.

    Das Wasser für den Brei kann man vorher noch als Fencheltee aufbereiten, schmeckt manchen Schweinen gut und ist gut gegen Blähungen. Der Brei sollte eine cremige Konsistenz haben, dann lässt er sich gut aufziehen und Flüssigkeit ist ohnehin sehr wichtig bei einem Nichtsfressenden Schweinchen.


    Das wichtigste Werkzeug ist eine gut funktionierende Päppelspritze. Dazu eignen sich die 1ml Insulinspritzen (ohne Nadel, versteht sich). Kriegt man beim TA oder auch in Apotheken. Manchmal lässt sich einfacher Päppeln, wenn das dünnere Ende abgeschnitten und abgeschliffen wird.


    Die Technik selber lässt sich schwierig beschreiben und ist abhängig davon, wie stark sich das Mäuschen wehrt. Wenn sie sich immer zurückzieht wie eine Schildkröte kann es helfen sie in ein Handtuch oder ähnliches einzuwickeln und so leicht zu fixieren, mit dem Popo zum eigenen Bauch, damit sie nicht zurückweichen kann. Die Spritze wird seitlich eingeführt, ruhig 1-2cm in den Mund rein damit der Brei nicht einfach wieder ausgespuckt werden kann. Gerade bei Zwangsernährung dem Tier nach jeder Spritze genug Zeit zum schlucken geben. (Ich gebe meistens zügig die Hälfte der Spritze ins Maul, warte 10-15 Sekunden, gebe den Rest ein und warte dann ca. 1 min zur nächsten Portion). Sollte das Schweinchen husten oder würgen unbedingt warten und nicht einfach nachschieben!

    - während der Zeit des Päppelns (und auch sonst) immer Sab Simplex (Flatulex in der Schweiz) bereit halten. Ich würde bei jeder Fütterung (also alle 2-3h) 1ml davon geben gegen Aufgasungen.

    -RodicareAkut oder Colosan helfen, dass die Verdauung in Schwung bleibt.


    Praxistipps von mir:

    - genug Zeit einplanen. Bei unwilligen Schweinchen kann ein Päppeldurchgang durchaus 30-60min dauern. In so schwierigen Fällen würde ich die Päppelfrequenz auf alle 3-4h statt 2-3h reduzieren, um eigene Nerven zu schonen und dem Schweinchen Zeit zur Erholung zu bieten, da krampfhaftes Päppeln sehr stressig für beide Parteien ist.

    - ich lege mir immer ein Blatt Küchenpapier hin und mache für jede verabreichte Spritze Brei einen Punkt/Linie, so behält man die Übersicht über die Menge Brei die man gegeben hat.

    - ich setze das Schweinchen auf eine mehrfach gefaltete Decke, setze mich im Schneidersitz auf den Boden und Schwein kommt dann auf den Oberschenkel. Bei mir zappeln sie in dieser Position am wenigsten rum und freuen sich über die weiche Polsterung.

    - nach dem Päppeln öffnet sich oft ein Zeitfenster wo die Schweinchen ein bisschen von selbst etwas futtern wie Küchenkräuter (z.B. Dill) oder frisches Heu. Selbst wenn es nach nichts aussieht, jedes bisschen selbst aufgenommenes Futter ist Gold wert!

    Ich lege bei meinen Krankschweinen immer Heuhäufchen vor die Nase. Da meistens die Mitbewohner das auch toll finden gibt es dann mehrere Heuhäufchen im Gehege.

    - hat weniger mit dem Schweinchen zu tun, aber sobald etwas Routine reinkommt ist das Päppeln dann besser auszuhalten: iPad o.ä. zur Hand halten und leise Netflix oder so gucken (vielleicht nicht grad extreme Soundkulissen von Horrorfilmen oder Actiongeballer, aber viele Sitcoms gehen ganz gut nebenbei ;)). Gerade wenn das Päppeln sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Hat mir zumindest geholfen die Moral aufrecht zu halten. Buch lesen geht ja eher schlecht, man muss ja immer wieder sich rausreissen und Nachschub liefern.


    Allerdings schien es früher mal noch mehr gegeben zu haben wenn man sich die älteren Beiträge von Schweinrich durchschaut. Da waren die älteren Jungs wohl nicht kastriert?