Hi,
die Diagnose ist hart und sie ist endgültig. Da kann man nicht viel machen, außer Symptome zu bekämpfen.
Leider ist bei der Meerschweinchenhaltung der teuerste Posten, der Tierarzt....
Es gibt tatsächlich Schweinchen, die einmal im Monat eine Zahnkorrektur hinter sich bringen müssen, genauso wie du es beschrieben hast.
Und auch das gehört dazu, ein Tier im Krankheitsfall auch palliativ zu begleiten.
Das Leben besteht aus 3 Hauptabschnitten, die ineinandergreifen: Kindheit + Jugend + Aufwachsen, die Zeit des Erwachsenenseins, und die Zeit des Alterns, des Abschiednehmens.
Und jedes Lebewesen hat meiner Meinung ein Recht darauf, alle 3 Abschnitte durchleben zu dürfen.
Ich spreche aus Erfahrung, ich hatte über 5 Jahre ein Zahnschwein. Ich nannte es meine "Kapitalanlage", "meinen Untergang", "mein Sparschwein" und es lag mir sehr am Herzen. Über die Kosten, rede ich nicht, dann wird mir schlecht und jeder, der kein Verständnis dafür hat, dass man auch ein Meerschweinchen durch teure Tierarztbehandlungen ziehen kann, zeigt mir einen Vogel und erklärt mich für bekloppt. Dieses Meerschweinchen war ein Herzschwein mit dem Wert eines Kleinwagens.
Und es gibt bei allem einen Punkt, wo man dem Tier keinen Gefallen damit tut, es durchs Leben zu zerren.
Du selbst und dein Tierarzt müsst gemeinsam entscheiden, was zu tun ist. Dein Tierarzt darf aus etischen und moralischen Gründen kein Tier erlösen, was noch einen Lebenssinn hat.
Muss dein Schwein durchgängig voll gepäppelt werden, damit es selbstständig frißt, ohne Aussicht, auf selbstständiges Fressen, ist es kein meerschweinchengerechtes Leben mehr. Meerschweinchen essen bis zu 80 Mahlzeiten am Tag. Dazu gehört auch, dass sie zwischendurch einfach nur mal so einen Heuhalm kauen... usw. Wenn dein Schweinchen dazu nicht mehr in der Lage ist, ist klar wohin der Weg führt.
Bekommt es aktuell Medikamente?
Nach einer Zahnkorrektur tut der Kiefer oft sehr weh, evtl tut der entartete Zahn auch sehr weh, der übt Druck auf Kiefer und Schädel aus, da er mehr Platz benötigt?
Dein Schweinchen sollte daher als Dauermedikamentation Metacam in ausreichender Menge bekommen! Es hat nichts mehr zu verlieren und es wird bestimmt nicht an einem Leberversagen durch Metacam versterben....
Und wenn dein Tierarzt meint, dass dein Schweinchen mit den Korrekturen und dem Metacam noch gut leben könnte, kannst du auch überlegen, es an einen Tierschutzverein abzugeben. Es gibt Notstationen, die nehmen auch solche Kandidaten auf.