Alles anzeigenHallo :),
vielen Dank für deine kurzfristige Rückmeldung und die tollen Tipps.
Das Gehege sah bis gerade eben tatsächlich so aus wie du meintest, dass es nicht aussehen soll. Wir haben zwar darauf geachtet, dass alles zwei Ausgänge hat, aber so wie du es beschrieben hast leuchtet es uns total ein, wieso das eher nicht so gut ist. Wir haben jetzt alles raus und Decken über das Gehege gehangen. Bob wurde eben wieder von Mona angegriffen, ist aber jetzt weggerannt, weil er nicht mehr in der Hütte sitzt. Trotzdem wirkt er so als würde er sich damit nicht auseinandersetzen wollen. Kann es sein, dass Bob, obwohl er immer einen Partner hatte, trotzdem nicht gut sozialisiert ist? Könnten wir daran was ändern? Oder könnte sich das durch Mona und Lilly verbessern?
Bob hat mit Mona und Lilly wirklich mehr zu tun als davor, weil er und Jack sich gegenseitig einfach ihr Ding machen lassen haben. Wir dachten aber, dass diese Kombination Sinn machen würde, weil ein Jungtier sich bestimmt mit Bob langweilen würde. Welche Kombination hättest du denn besser gefunden?
Bob wird zwischendurch auf jeden Fall in Ruhe gelassen und das verfolgen ist nicht dauerhaft. Sobald sich Mona durch den Stall bewegt, geht sie Bob allerdings an und wir finden, dass Bob auch wenn er in Ruhe gelassen wird, nicht wirklich entspannt wirkt.
Ab wann würdest du denn sagen, dass eine Trennung besser wäre?
Von einer Trennung würde ich in deinem Fall absolut abraten, außer es ist dann für immer. Doch da fließt noch viel Wasser den Rhein herunter, bis so eine Entscheidung ansteht.
Warte bitte erst einmal ab, wie sie reagieren, wenn du alles ungestaltet hast und auch wenn du täglich etwas veränderst.
Und am Ende ist es absolut nicht schlimm, wenn sich dein Kastrat unterordnet und eines der Weibchen die Führung übernimmt. Das kommt tatsächlich auch vor. Für das Weibchen selbst ist es unschön, denn sollte sie einmal deinen Kastraten überleben, wird die nächste Vergesellschaftung mit einem anderen Kastraten noch eine Nummer härter.
Wenn du sie durch ein Gitter trennst, bestätigst du das starke Weibchen, sie hat gewonnen, der Störenfried ist weg. Sie hat dann keinen Grund, ihr Verhalten zu ändern. Treffen sie dann wieder aufeinander, wird sich dein Bock an diese massige Frauengewalt erinnern und er wird wieder einen auf den Deckel bekommen.... Das Spiel beginnt von Vorne und er wird noch mehr unterdrückt und traumatisiert. Für ihn wird es heißen: immer wenn ich auf Weibchen treffe, werde ich verhauen! Daher bitte nicht trennen.
Wichtig: Das dominante Weibchen würde ich, ehe man an der Gruppenkonstellation schraubt, einem heimtierkundigen Tierarzt vorstellen. Evtl hat sie auch hormonell aktive Zysten entwickelt. Dann hilft die Gabe von Hormonen und sie wird friedlicher. Weibchen aus reiner Weibchenhaltung oder aus Gruppenhaltung mit einem devoten Kastraten, neigen zusätzlich zu solch einer Zystenbildung. Und nicht jedes Tierheim untersucht die Tiere so gründlich, wenn sie sie aufnehmen. Da unterscheiden sie sich wie der Tag von der Nacht.
Solle sie keine Zysten haben und sollte sie den Bock weiter unterdrücken, dann würde ich tatsächlich nicht lange fackeln, und sie wieder zurück geben.
Auch lohnt es sich die Schilddrüse des Weibchens anschauen zu lassen. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann auch zu sozialer Überreaktion führen. Da hilft manchmal schon das Abtasten des Tierarztes, ob sie dort druckempfindlich reagiert. Sollte dies der Fall sein, lohnt eine Blutuntersuchung.
Ich habe ein Weibchen erlebt, dass mit der richtigen Medikamentösen Einstellung völlig harmlos geworden ist. Sie hatte auch nur den Kastraten immer wieder attackiert. Die anderen Weibchen der Gruppe nicht.
Wichtig:
Jede Art der Vergesellschaftung ist großer Stress für die Tiere. Du solltest allen Rodicare Immun für das Immunsystem geben. Nicht dass sie am Ende mit Pilz oder Milben reagieren.
Auch kannst du bei deinem Tierarzt nach Calmin fragen. Dies ist ein Hanföl und es kann die Gemüter beruhigen.
Viel Erfolg und viel Geduld und Nerven.