So, jetzt komme ich mal dazu, hier zu schreiben:
Ich bin nun 7+3 laut Frauenarzt und Krümel scheint es gut zu gehen. Mich plagen stattdessen Bauchkrämpfe wie Periode und jedes Mal, wenn ich schlafe habe ich Albträume. Das war bei Leon auch schon so übel.
Man könnte meinen, dass ich mich auf Krümel freue, aber irgendwie hat es meine Familie geschafft, dass ich das Kind fast schon nicht mehr möchte. Angefangen hat es mit Neujahr, als ich meiner Mutter mitteilte, dass Nachwuchs unterwegs ist und sie nochmals Oma wird. Beim ersten Kind war es schon so, dass meine Mutter und ihre Mutter wollten, dass ich abtreibe. Meine Oma warf mir dann so Sätze an den Kopf, ob wir zu blöd zum Verhüten seien...
Jedenfalls kam dieses Mal von meiner Mutter der Kommentar: "Freuen kann ich mich nicht." Ach ist das schön, solche Menschen zu haben.
Hab dann auf Facebook das Bild von meinem Test hochgeladen und die Leute gesperrt, die es nicht sehen sollten. Leider habe ich eine Cousine vergessen und die hat nichts anderes zu tun, als es ihrer Mutter (also meiner Tante und Schwester meiner Mutter) zu erzählen. Und was macht die Tante? Ruft bei meiner Mutter an und frägt, ob ich schwanger bin. Meine Mutter angeblich: "Also mir ist nichts anderes bekannt." Und dann haben die beiden am Telefon über mich hergezogen. Was mir denn einfiele, noch ein Kind zu kriegen, wo ich schon mit Leon überfordert bin und mein Haushalt das reinste Chaos ist und und und. Ich war mehr als nur sauer. Was geht das denn bitte meine Tante an ob wir noch ein Kind wollen oder nicht? Und wieso rennt man zu meiner Mutter und frägt die?
Dann hat die Tante es natürlich meiner Oma erzählt und irgendwie weiß es nun jeder in der Familie und ich hatte nicht mal die Chance es selbst zu erzählen. Nett wie die Menschen immer meinen, für mich reden zu müssen. Meine Oma zeigte sich ebenso wie meine Mutter höchst schockiert und befand meinen Umstand für schlecht.
Ich gebe zu: Haushalt ist einfach nicht meins und ich lebe leicht chaotisch. Das hat aber zwei Gründe: Wir haben in unserer Wohnung durch die vielen Schrägen kaum Lager-und Stellmöglichkeiten. Die Küche wurde von meiner Oma (!) sogar als Lagerraum bezeichnet weil ich kaum Schränke habe und dann ist es so, dass ich mich momentan einfach nicht gut fühle. Mir ist ständig übel, die Zuckerwerte spielen Achterbahn (habe starkes Übergewicht und die Gefahr auf Diabetis ist da, deswegen muss ich aufpassen) und ich bin nur müde. Den ganzen Tag und das schlaucht mich natürlich sehr. Und Haushalt war nie meine Stärke. Was für meine Mutter mal geschwind Durchwischen und Co. ist, ist für mich "O Gott, wo fange ich an?" Mir fehlt da einfach das System. Und dann ist die Wohnung zu allem übel noch so zugestellt, dass man nicht einfach mal bequem saugen und wischen kann. Ich muss vorher ziemlich viel zur Seite räumen, da durch den Wasserschaden im Bad momentan das Zimmer von Leon als Lager dienen muss, bis das endlich mal behoben ist. So ist nun Wohnzimmer auch noch Spielzimmer...
Ich habe mich eigentlich auf Krümel gefreut und mein Mann auch, aber nachdem sich meine Familie so benimmt ist es mir echt vergangen. Und nur weil ich nicht ganz sooooo ordentlich bin heißt es noch lange nicht, dass ich assozial oder meine Wohnung scmutzig ist. Dann wäre Leon ja schon längst krank mit irgendwas ganz Schlimmen. Momentan bin ich einfach nur so traurig und so enttäuscht. Es ist ja schon schlimm genug, dass ich die Nachricht nicht selbst mitteilen durfte, aber dass man so über mich herzieht und dann noch die eigene Mutter mitmacht - für mich unvorstellbar.
Vielleicht versteht ihr ja mein Gefühlschaos.