Beiträge von Pardona

    Die Räudemilbe kommt über kontaminiertes Heu, Blätter, Gras, Löwenzahn, Salat, infizierte Hunde, Katzen, Igel, Kühe, Elefanten... (naja, letztere wohl eher selten) zu den Meerschweinchen, denn sie können 21 Tage ohne Wirt überleben !
    Allerdings können sie
    Antikörper (Immunsystem) bilden, die die in der Haut lebenden Weibchen und Eier abtöten, bevor es zu einem starken Befall kommt.
    Ich denke schon das es zu häufigen Einschleppungen kommt, aber das die Milben nicht immer in kleiner Zahl auf den Meerschweinchen vorkommt.
    Unser Immunsystem wehrt ja auch ständig Erkältungen ab, ohne das diese dann permanent in uns leben und ohne das wir ständig Antikörper parat haben (die müssen dann erst gebildet werden). Und wenn unser Immunsystem schwach ist, werden wir halt krank.


    Mit plötzlichen Problemen durch beispielsweise Demodex verhält es sich anders. Die leben immer auf den Meeries (und auf uns), machen aber nur in ganz bestimmten Situationen überhaupt Probleme. [/quote]

    In: "Occupational Health and Safety in the Care and Use of Research Animals" wird Sarcoptes scabiei als Zoonose geführt. Als Wirt steht da "Mammals" (also Säugetiere, naja, das ist auch ziemlich speziell, soooo viele Säuger gibts ja nicht).

    Räudemilben überleben wie gesagt (siehe oben) bis drei Wochen ohne Wirt. Sie können meiner Meinung nach nicht nur durch intensiven direkten Kontakt übertragen werden, dazu gibt es allerdings selbst in der Fachliteratur offenbar unterschiedliche Meinungen. Allerdings finde ich das meine Meeries durchaus "intensiven" Kontakt haben, spätestens beim Besteigen, Rempeln, Beißen etc.


    Ebenfalls bereits erwähnt: Da die Tiere so lange ohne Wirt überleben können, werden sie meist durch andere Tiere, oder Pflanzen die mit diesen Tieren Kontkt hatten übertragen (Hunde, Katzen, Füchse, Marder, Tauben, Spatzen............ selbst wenn diese Tiere als Vektoren nicht unbedingt als Wirt zur Vermehrung dienen können sie die Milben durchaus verbreiten). Wenn die Milben nicht in der Lage wären, den Wirt zu wechseln, wären sie mit dem ersten infizierten Wirt ausgestorben.
    Wirtsspezifität ist nicht immer auf einen Wirt bezogen. Es gibt zum Beispiel Schlupfwespen die nur in Blattläusen vorkommen (da allerdings manche nur in / an einer Art, manche "spezifisch" in 30Arten). Hunderäude kommt häufig von Füchsen und Mardern (aber auch Mäusen) geht aber auch auf Meerschweinchen.


    Tatsächlich treten sichtbare Symptome erst nach einer Inkubationszeit auf (das / die Weibchen müssen sich erst in die Haut graben, Eier legen, die müssen sich entwickeln...) Der eigentliche Zeitpunkt der Infektion ist also nicht so leicht nachzuvollziehen. Der starke Befall entwickelt sich dann relativ schnell aufgrund der hohen Eizahl der Weibchen (müsst ich jetzt Nachschlagen) exponentiell.


    Wenn nach einer Milbenbehandlung einige Zeit später wieder Milben auftreten heißt das nicht, das einige die Behandlung überlebt haben (gehen wir mal davon aus das die Behandlung mehrfach durchgeführt wurde um auch neu schlüpfende Larven zu erwischen). Wäre ja schrecklich, denn das würde bedeuten, das die Tiere immer nach einer Generation eine Resistenz entwickeln! :shock:


    Eine Sache vielleicht noch: eine Weile nach der Infektion bildet das Meerschweinchen Antikörper gegen die Milben aus. Bei einem negativen Hautgeschabsel können diese zu einem Nachweis genutzt werden, da sie nicht immer vorhanden sind.


    Meine Informationen beziehe ich weitesgehend aus Publikationen der Labortierhaltung, Veterinärmedizin und Parasitologie, sowie aus allgemeiner Zoologie, meinem zurückliegenden Studium und einer gewissen Kombinationsgabe (tatsächlich weiß ich nicht, ob ich schon mal explizit gelesen habe, das Räudemilben NICHT immer auf Meerschweinchen vorkommen, allerdings habe ich auch noch nie gelesen, das nicht alle Ratten Flöhe haben, nicht alle Kinder Kopfläuse, nicht alle Kühe Maul- und Klauenseuche, nicht alle... naja, die Liste lässt sich noch deutlich erweitern....)
    :wink:


    Liebe Grüße übrigens, ich finde diese Diskussion echt schön. :D

    [quote='Mäusle']ne so sinnlos ist das nicht ;) denn bei krankhaftem Befall ist ja dann eine recht große Menge vorhanden ;) zudem noch andere Symptome wie starker Haarausfall etc.


    Tatsächlich ist es aber so das bei Hautgeschabseln die Milben häufig nicht (garnicht) gefunden werden, müssten sie aber, auch wenn nur ein Pilzbefall vorliegt, wenn sie IMMER in geringer Zahl vorhanden sind (was bedeutet das eigentlich: 3 Stück? 10? 20? Warum sollten die Tiere nicht schlichtweg aussterben wenn das Meerschweinchen so eine gute Abwehr hat? Woher weiß eine Räudemilbe, das sie überleben muß, weil sie eine der letzten ist? Woher weiß sie das noch ausreichend Männchen, bzw. Weibchen da sind?) Insgesamt ist das eine Frage der Statistik. Biologisch ist es schlicht unsinn zu behaupten das Räudemilben immer latent auf Meerschweinchen Vorkommen. Es gibt durchaus Organismen die obligat auf / in bestimmten Tieren (und Pflanzen) vorkommen und es keine (lebenden) Individuuen gibt die (länger) ohne sie vorkommen, sei es weil eine permanente NEUBESIEDELUNG (z.B. über Luft / Nahrung...) vorkommt oder es eine echte Symbiose gibt.


    und auch zu Räudemilben bei Hunden ist eine Ansteckung sehr sehr gering, ich hab dazu schon nachgelesen ;) sie werden nur bei längerem direkten Kontakt übertragen, wie z.b. bei Mutter und Welpen. So auch oft bei Meeries, dass die Babys Milben bekommen, wenn die Mutter sie hat.



    Richtig. ÜBERTRAGEN!



    Man erzählt ja auch immer noch, Pilzerkrankungen beim Meerie wären hoch ansteckend, obwohl das von vielen Faktoren abhängt, die bei dieser Aussage nicht berücksichtigt werden.


    Manche Pilze sind leicht übertragbar, manche nicht.
    Manche Milben sind immer latent auf Meeries, manche nicht.[/u]


    Sorry, das mit der Zitiererei klappt nicht ganz so wie ich mir das vorstelle. :wink:

    Räudemilben können nach Abschütteln Abkratzen 19 - 21 Tage ohne Wirt überleben, Hunderäude ist auf das Meerschweinchen übertragbar (auch von Füchsen, Mardern... unsd alles was sonst noch an Löwenzahn vorbeikommt)(Wirtsspezifität bedeutet häufig nicht unbedingt nur auf eine Art).


    z. B.
    http://www.pelzgesichter.de/tipps/milbe.htm


    Insgesamt ist das Wissen der meisten TÄ in Bezug auf Insekten und Spinnenartige vermutlich noch deutlich lückenhafter als das über beispielsweise Meerschweinchen (was ja häufig auch schon net so prall ist...).


    Edit: Ein Hautgeschabsel zur Feststellung von Tieren, die sich immer auf Meeries aufhalten wär allerdings dann sinnlos. Es müsste ja zu permanent falsch positiven Diagnosen führen, wenn Sarcoptes da wären, aber keine Erkrankung vorläge (z.B. bei Pilzinfektionen)... Interessanter Gedanke.

    Mäusle: Räude ist hochansteckend und es sitzen nicht immer Räudemilben auf den Tieren. Die muß man sich schon irgendwie einfangen (und sei es über kontaminiertes Heu, in dem ne geschredderte Maus drin ist). Aber zum Beispiel Haarbalgmilben (die wir auch haben) werden nur unter besonderen Voraussetzungen zu einem Problem.

    Viele Milben sind durchaus so groß das man sie leicht sehen kann. Es ist nur wichtig zu wissen welche Ärger machen und welche nicht. Eine Milbe die einfach irgendwo rumsitzt, wird sich vermutlich von Schimmelsporen, Essensresten, oder anderem organischen Material ernähren und nicht den Tieren / Menschen schaden.

    Heeeeerzig! Was mich aber wirklich beeindruckt ist die Paprika. Da scheinen Stücke bei gewesen zu sein die drei Fotor nahezu unbeschadet überstanden haben. Wenn ich meinen Paprika gebe, schaffe ich es nichtmal die Kamera in die richtige Position zu heben, geschweige denn abzudrücken bevor das Stück weg ist. :lol:

    Bei mir wirds nicht angeknabbert, wenn doch würd ich verträgliches Holz nehmen, Metall hätte ich Sorge das sich doch einer findet der es für witzig hält das ständig zu benagen (zum Schaden seiner Zähne und meiner Nerven..).