• Hi!
    Bei mir ist vor Kurzem ein Meerschweinchen eingezogen und ihr Verhalten gibt mir Rätsel auf. Von den Vorbesitzern weiss ich nur Folgendes:
    Sie haben das Weibchen vor 4 Wochen aus einer Kleinanzeige gekauft. Es soll 2 Jahre alt sein. Sie haben es dann zu ihrem unkastrierten 3 Jahre alten Bock gesetzt, den sie 3 Jahre lang alleine hatten. Von den Kindern wurde sie wohl ständig begrabscht und rumgeschleppt. Der Käfig war wohl auch nur klein. Vor 3 Tagen ist sie dann bei mir eingezogen.


    Ich habe sie dann mit einem 3 Jahre alten Kastraten zusammengesetzt, der durchaus dominant ist. Sie mag ihn aber absolut nicht und hat ihn auch schon blutig gebissen. Sobald er anfängt zu brommseln, brommselt sie zurück und klappert mit den Zähnen. Wenn sich der Kastrat dann nicht zurückzieht, kriegt er von ihr eins auf die Nuss, dass heisst sie beisst ihn und rennt ihm hinterher. Insgesamt scheint sie mir aber eher unsicher und verstört zu sein. Auch mich will sie attackieren, wenn ich nicht schnell genug bin.


    Ihm scheint das noch nicht viel auszumachen. Er ist erstmal froh, dass er nichtmehr alleine ist und eine Frau hat (ist die erste die er hat). Bislang war er immer nur Chef in einer Bockgruppe.


    Liegt ihr Verhalten vielleicht daran, dass sie tragend ist? So ein verstörtes aggressives Schweinchen hatte ich noch nie... :?:


    LG Flummi

  • Hallo!


    Jetzt kommt wieder die Standardfrage: Wieviel Platz haben sie denn?


    Sie sind seit 3 Tagen zusammen. Manchmal dauert es länger mit einer
    Vergesellschaftung. Und die Tiere verstehen sich nicht auf anhieb.
    Das sie beisst ist natürlich nicht so gut.


    Mit der Schwangerschaft hat es glaub ich nichts zu tun.
    Aber wie weit ist sie denn?

  • Moin Moin,


    also, mal unabhängig von der Frage mit dem zur Verfügung stehenden Platz und wo die Vergesellschaftung der Zwei gemacht wurde, hört sich das für mich bei dem Weibchen nach einem nicht gut sozialierten Tier an, das noch dazu durch die Behandlung bei den direkten Vorbesitzern (wie sie von den Vorvorbesitzern behandelt wurde, weiß man ja nicht) aggressiv und verstört ist :-(.
    Ich denke mal, dass 3 Tage natürlich auch noch nicht allzu viel sind, um ein völlig verunsichertes Schweinchen auf Abwehr richtig einschätzen zu können. Vielleicht kann man mit viel Geduld etwas erreichen, vielleicht wäre auch ein weniger dominanter Kastrat ein besserer Partner (aber die Auswahlmöglichkeit hast Du ja vermutlich nicht, oder?).
    Zur Not könnte man versuchen, die Kleine in einem ruhigen Raum in einem ausreichend großen Käfig erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen, aber das ist natürlich für die Arme auch nicht die ideale Lösung.


    Ich hoffe, Du kriegst hier noch ein paar hilfreiche Tipps. Ich meine mich zu erinnern, dass jemand hier im Forum auch mal ein solches Weibchen hatte und es erfolgreich geschafft hat, sie in eine Gruppe zu integrieren.


    Viel Glück!


    Yas

  • Hey,


    wieviel Platz haben die beiden denn und wie sieht ihr Käfig aus? Wie verhält sich dein Kastrat ihr gegenüber? War sie davor das Chefschwein oder untergeordnet? Wie lief die Vg ab und wie lange hatest du sie auf dem neutralen Platz?


    Ich denke viel Platz, viele Unterschlupfe, event. 2 Etage damit dein kastrat sich zurückziehen kann und va viel Ruhe und abwarten wie es sich entwickelt. Sie nun wieder einzeln zu setzen oder neue Vg wäre viel Stress. Im Moment muss sie sich erst mal komplett neu orientieren und brauch einfach Zeit für sich. Dass sie den Kastrat abwehrt wenn er zudringlich wird ist vollkommen normal, wenn sie bei dem Vorgänger so heftig sein musste wird sie das im Moment auch beibehalten, bis die beiden die Rangordnung geklärt haben. Wenn beides sehr dominnate Tiere sind geht es da auch heftiger zu, bis eben einer der beiden sich als Unterlegen zu erkennen gibt.


    Ich wünsche dir viel Kraft zum durchhalten!


    LG
    Chibi

  • Sie ist noch am Anfang der Trächtigkeit, also erstes Drittel.


    Chibi:
    Einen Käfig haben sie gar nicht, sondern ein grösseres Gehege. Der Kastrat brommselt viel, ist aber schon ruhiger geworden. Nur wenn sie anfängt zu brommseln und vor ihm mit dem Po zu wackeln dann macht er natürlich mit und sie klappert dann wieder mit den Zähnen. Aber mehr als brommseln macht er gar nicht. Ich habe keine Ahnung ob sie vorher Chefschwein war. Ich hatte sie gar nicht auf dem neutralen Platz. Die ersten 2 Tage sass sie nur in ihrem Haus und hat sich nicht raus getraut.

  • Hallo,


    habe gerade die Threads mal überflogen. Ich habe letztes Jahr zwei Weibchen aus dem Tierheim geholt. Eine Dame war auch aggressiv, so wie du es beschreibst - allerdings nur gegenüber ihrer Partnerin. Sie war damals auch tragend, was ich aber nicht wusste. Ich bin auch erstmal verzweifelt und war schon kurz davor sie zurückzugeben. Jetzt bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe. Nachdem sie nämlich ihre Jungen bekommen hatte, lebt sie jetzt ganz normal in einer 5er-Gruppe und ist erst die dritte in der Rangordnung und sogar unter ihrer ehemaligen Partnerin.


    Ich glaube also, dass es durchaus mit der stressigen Situation und der Schwangerschaft zu tun haben könnte. Ich habe sie, kurz bevor sie ihre Jungen bekommen hat, dann auch separat gesetzt. Hatte Angst, dass sie ihre Kleinen dann noch heftiger verteidigt. Vielleicht ist das eine Möglichkeit? Dass du sie erstmal in Ruhe ihre Kleinen kriegen lässt und es dann nochmal probierst?


    Ich hatte auch das Gefühl, dass eine Gruppe besser ist als ein Paar, weil sie sich dann nicht mehr auf die andere "einschießen" konnte. Weiß natürlich nicht, wie viel Platz du hast...


    So, ich hoffe, ich habe dir etwas geholfen :-) Ich muss jetzt auch zum TA, besagte Dame hat nämlich ein Triefauge....


    Viele Grüße


    Karin

  • Du musst sie einfach beobachten, ob es mit der Zeit besser wird.
    Nicht zu Früh aufgeben!
    Es sind zwei dominate Tiere und die müssen sich erst einigen!


    Falls es über längere Zeit nicht besser wird und die Geburt schon in
    Aussicht ist würde ich sie für die Geburt extra setzen und dann wenn
    die Babys da sind, (je nach Geschlecht) einen neuen Plan machen.