Zahnlos in Deutschland

Hallo ihr Lieben,

ich bitte um Entschuldigung, dass ich hier einfach so reinplatze, ohne mich und die Schweine vorher vorzustellen. Hole ich aber nach.

So..
Mein Frisky, 2 Jahre alter Bock, unkastriert war letztens erst bei 'ner Zahnsedierung. Schneidezähne okay, keine Mängel, Backenzähne wurden leicht gerichtet.
Terra, 2 Jahre alter Bock, unkastriert war auch dabei. Dachte noch am Vortag, seine Zähne wären zu lang, daher bin ich auch erst zur Klinik hin. Jedenfalls hatte Terra dann bei der Untersuchung plötzlich keine Schneidezähne mehr.
Okay. Soft-Peppeln. In Streifen geschnittenes Gemüse, das Peppelmittel mag er nicht so.

Heute war die Nachkontrolle von Frisky, der den kleinen EIngriff super überstanden hat. Fraß normal. Es blieb vom Futter stets nur das 1/3 vom zahnlosen Terra übrig. Auch am Vortag.
Hin zur Klinik.. Alles schick. Außer: Die oberen Schneidezähne sind weg. Glatt abgebrochen, wie bei Terra. Nur ein oder zwei Millimeter stehen noch.

Als ich heute handgefüttert habe, war alles okay. Als sie wieder im Käfig waren konnte ich was interessantes beobachten.
Der Käfig wurde von mir vorletztes Wochenende gebaut. Unbehandeltes Holz, bla bla. Drinnen steht ein Häuschen aus dem Fressnapf.
Jedenfalls knabbert der zahnlose Terra die Gucklöcher von dem Teil an. Und das nicht wenig. Die sind regelrecht zerfressen.

Kann es sein, dass die abgebrochenen Zähne daher kommen? Habt ihr damit mal Erfahrungen gemacht?
Was kann ich machen?
Das Häuschen will ich nicht unbedingt los werden. Sie mögen es, und es passt super zu ihrem Miniaturgehege/Großraumkäfig.

Ich habe vor längerer Zeit mal gelesen, dass man Schweinchen mit gewissen Dingen "erziehen" kann, Essig auf die beknabberten Stellen o.Ä.
Ist das für die Schweine gefährlich, und gibt es vielleicht bessere Methoden?

Ich hoffe ihr mögt, und könnt mir helfen.

Mit freundlichen Grüßen,

der Halter von zwei zahnlosen Schweincehn, Matthias

Nährstoffmangel kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich hab als 3. Schwein einen mittlerweile 10 Jahre alten Bock, dem geht's prächtig, und der hat auch noch alle Schneidezähne, sie sind auch nicht locker.

Über den Tag steht den Tieren Heu und Trockenfutter nach Bedarf zur Verfügung, Abends gibt es Grünfutter, das ist aber vielseitig und meist jeden Tag anders. Am liebsten mögen sie leider Salat, welcher auch verfüttert wird. Probleme haben sie damit zum Glück nicht. Ebenso wie mit Möhrenkraut etc, die Hauptkomponente wechselt somit.
Dazu wird dann immer Gemüse gegeben. Möhren, Gurke, usw. und auch manchmal Obst.
Gibt es sonst Tipps für die Fütterung? Was kann ich denn füttern, dass der Mangel ausgeglichen wird?

Das mit der Erziehung lass ich sein. War 'ne blöde Idee. Das Haus mit dem sinnlosen Guckloch fliegt raus.

Knabberholz ist bei meinen Tierchen so eine Sache. Leider habe ich bisher keines gefunden, welches sie annehmen. Die Holzsticks, Naturholzbrückchen und co konnte ich alle samt immer unbenutzt nach einer Ewigkeit wegschmeißen. Da gehen die leider nicht ran. An das Häuschen wohl ja doch, aber das ist kein vernünftiges Naturholz, sondern nur unbehandelt. Ich denke mal, das gehört nicht gefressen.

Die Zähne hab' ich wie bekloppt gesucht, nicht gefunden.

Danke für den Tipp. Hat mir bisher kein Tierarzt gesagt. Wie ich lese, wäre auch gerupftes Grün von einer Wiese besser? Mal schauen ob ich hier eine gute finde.
Welche Vitamin-C haltige Nahrung würdest du empfehlen?

Die Schweinchen haben ein gesundes Gewicht, und auch sehr konstantes. Das mit dem Trockenfutter nehme ich mir dennoch zu Herzen, auch danke dafür.

Trotzdem möchte ich dabei auch erwähnen, dass es meinen Tieren nicht schlecht geht. Ich gehe mit jedem Problem, welche ziemlich selten sind, zum Tierarzt. Bei der Ernährung habe ich mich nur nicht weitergehend informiert, da sie absolut keine Probleme signalisiert haben. Bitte seht mich nicht als furchtbaren Halter. Ich besser mich.

Ist es abzuschätzen, ab wann ich damit rechnen kann, dass sie wieder eigens Futter rupfen können? Nur, dass ich sehen kann, wann es zu lang dauert.

So schnell? Das beruhigt mich ungemein.

Ich hab noch 'ne Frage zur Ernährungsumstellung. Die würde ja, da meine recht falsch zu sein scheint, komplett erfolgen. Wie mache ich das mit dem wenigsten Stress?
Das neue langsam dazu tun, und das andere reduzieren ist bestimmt das beste. In welchem Zeitraum sollte das geschehen, und soll ich das Trockenfutter direkt mit reduzieren?

Und vielen Dank, jetzt fühl ich mich nicht mehr ganz so als Rabenvater. Ich verspreche es, ich informiere mich ja jetzt schon.

Alles klar. Dann fangen wir mal an. Ab jetzt wird's ihnen noch besser gehen.

Ich danke euch allen für eure Hilfe. Ihr habt mir, und vor allem den Schweinchen sehr geholfen.