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Meerschweinchen und Flugzeuge?

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo :) ich habe ein sehr ernstes Thema welches mich zur Zeit sehr bedrückt. Und zwar möchte ich unbedingt ein oder ein halbes Jahr als Au Pair in den USA machen. Nun habe ich allerdings meine drei Meerschweinchen und meine Bartagame hier...Pupsi (Bartagame) , ist eher an meine Mutter gewöhnt und hat sie ein wenig lieber, deshalb würde ich ihn hier lassen was mir allerdings auch sehr schwer fällt.. :( aber ich glaube ich kann ihn im Flugzeug auch gar nicht unterbringen lassen da er ja dauerhaft seine Lampe braucht.
    Meine drei Schweinchen allerdings sind sehr wenn nicht zu sagen ganz auf mich fokussiert. Meine Familie kennt sich mit der Haltung von Meerschweinchen und insbesondere den dreien nicht besonders gut aus. Für die Schweinchen gäbe es eine Möglichkeit sie mitzunehmen aber ich weiß nicht wie genau das abläuft. Ich weiß, das es natürlich ein riesiger Stress für sie ist aber wenn man nun beispielsweise umzieht von Nord- nach Süddeutschland ist man ja auch knappe 15 Stunden unterwegs und nimmt seine Tierchen im Auto mit...es ist total egoistisch von mir, dass weiß ich.. allerdings kenne ich alle ihre kleinen Wehwehchen, merke wenn sie krank werden und habe generell eine sehr starke Beziehung zu meinen Tieren zu Pupsi genau so nur weiß ich, dass er sehr unglücklich ohne sein gewohntes Umfeld und meine Mutter wäre. Hat jemand von euch vielleicht einige Erfahrung mit seinen Lieblingen im Flugzeug gemacht? LG Cokkie.
    Nebenbei: Die drei sind 2,3 und 4 Jahre alt.

  • Nun,ich finde es schon für Hunde ein tierischer Stress. Gäbe es in deiner Gastfamilie eine Möglichkeit einen großen EB aufzubauen? Wohnst du in der Stadt und kommst an das mögliche Gemüse? ich würde kein Meerschweinchen ins Flugzeug stecken. Es sind Fluchttiere.

  • Ob es da eine Möglichkeit gibt an Nahrung für sie zu kommen weiß ich noch nicht ich habe mich noch nicht beworben, da ich mir wegen meine Tiere nicht sicher bin. Würde es keine Möglichkeit geben dort alles regelmäßig zu besorgen, dann müsste ich sie auf jeden Fall hier lassen..ich weiß dann allerdings nicht ob ich fahren würde. Aber irgendwie muss sich die Familie dort ja auch ernähren. Ich weiß, dass es Stress ist aber man zieht ja auch mit seinen Tieren mal weg wie ich ja schon geschrieben habe und das wäre doch der selbe Stress und man würde sie nicht abgeben oder?

  • Ich finde, wenn man umzieht, ist es ganz was anderes. Würde ich auswandern wollen, würde ich den Tieren den Stress wohl auch antun, notgedrungen, weil sie abzugeben würde ich auch nicht übers Herz bringen.


    Für einen zeitlich begrenzten Aufenthalt würde ich ihnen das aber nicht antun. Das fängt ja schon damit an, dass du eben NICHT weißt, wo du landest, BEVOR du dich bewirbst, und dementsprechend auch nicht klären kannst, wo du unterkommst, ob deine Gastfamilie überhaupt den nötigen Rahmen hat, die Tiere gut unterzubringen, ob du vielleicht irgendwo auf einer abgelegenen Ranch landest, wo es eben keine Möglichkeit gibt, ständig an frisches Gemüse zu kommen, sprich, nicht klären kannst ob die Bedingungen vor Ort eine angemessene Versorgung der Tiere überhaupt zulassen.


    Ich weiß nicht, wie das mit so Tiertransporten überhaupt funktioniert, die Kleinen kannst du ja schlecht mit in den Passagier-Raum nehmen. Wahrscheinlich ein Frachtraum, willst du ihnen das wirklich gleich zwei Mal antun, gerade über eine so lange Zeit, und womöglich noch mit Umstieg, je nachdem wo du dann genau landest? Längst nicht jeder Flug in die USA ist ein Direktflug! Will im Herbst dieses Jahres selber hin, direkte Verbindungen sind rar. Und je weiter nach Westen du kommst, desto länger dauert es logischerweise auch, und desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass du und auch die Tiere umsteigen müssen. Ich glaube, ich hätte da viel zu viel Angst, das mit den Tieren irgendwas schief läuft.


    Ich würde eher die Monate, die dir bleiben, bevor es dann losgeht, so du dich denn bewirbst und auch die Zusage bekommst, nutzen, um deine Mutter an die Versorgung der Tiere heranzuführen.


    edit: Was ich noch vergessen habe, von wegen Umzug, wo man dann 12-15 Stunden unterwegs ist. Klar ist auch das eine lange Zeit, aber bei einem Umzug innerhalb Deutschlands bist du in der Regel mit einem Auto unterwegs. Das ist ein himmelweiter Unterschied. In dem Fall bestimmen die Halter selbst, wie sie ihre Tiere transportieren, man hat viel mehr Möglichkeiten, ihnen die Reise möglichst angenehm zu gestalten.
    Und, was du auch nicht außer Acht lassen darfst, unterschätze den Druckausgleich nicht! Find ich als Mensch schon ekelhaft und graut mir auch vor, möchte nicht wissen, wie das für so ein kleines Tierchen sein muss.

  • Bitte lass die Schweinchen in Deutschland.


    In den USA ist eine ganz andere Art von Haltung üblich. Oft winzige Käfige, alles aus Plastik damit man es auch ja ständig desinfizieren kann, und zum Tierarzt mit einem Meerschweinchen gehen da nur sehr wenige Menschen - daher haben die Tierärzte praktisch null Erfahrung und würden die Schweinchen eher umbringen statt zu helfen. Je nach Region kann es auch sehr schwer werden, an Heu, Holzeinstreu oder gar frisches Gemüse heran zu kommen, und auch sehr sehr teuer.


    Noch dazu bist Du ja als Arbeitskraft in einer fremden Familie, nicht als Familienmitglied. Du sollst da Dich um Kinder kümmern und Hausarbeit erledigen, nicht deinen eigenen Hobbys Zeit widmen. Dein Tag wird sehr voll gepackt sein, und eigene Haustiere mitbringen ist für eine Hausangestellte mehr als unpassend. Du bist zum ersten mal Au Pair, die Familie hatte wahrscheinlich vorher schon andere Au Pairs, und brauchen nicht großartig Rücksicht auf Dich und Deine Belange zu nehmen. Du kannst da nicht die Kinder nicht von der Schule abholen, weil Du ein krankes Tier versorgen musst.


    Noch dazu ist eine Flugreise nicht schön, oft ist es im Laderaum kalt, zugig, und der Luftdruckwechsel ist deutlich stärker zu spüren als in der Kabine. Noch dazu nehmen viele Fluggesellschaften grundsätzlich keine nagetiere mit, weil die ja auch entwischen und die Elektronik an Bord annagen könnten. Das ist was anderes als eine Autofahrt.


    Such rechtzeitig vorher jemanden, der Deine Schweinchen in Pflege nimmt. oder lass sie bei Deiner Familie, die werden das schon lernen. sie können ja auch hier nachfragen, wenn es Probleme geben sollte.

  • Stimmt, das Umsteigen auf dem Flughafen ist ein echtes Problem! Es gehen dabei ja schon jedes Jahr viele taudende Gepäckstücke verloren, und das können auch mal Tiere sein. Die eine Maschine landet, es bleibt oder nur eine Stunde Zeit, um das Gepäck von der maschine auf 20 weitere zu verteilen, die in alle Möglichen Richtungen gehen, irgendwer übersieht einen barcode oder scannt aus versehen den falschen, und schwupps von New York fliegen Deine Tiere nicht weiter nach Phoenix, sondern nach Anchorage.


    Es ist schon ärgerlich genug, wenn ein Koffer mit Kleidung und Zahnbürste verloren geht, aber bei Tieren wäre das nicht auszudenken.

  • Es fällt mir aber wirklich sehr schwer... ich wäre dann einfach weg und sie würden es nicht verstehen und ich weiß ja, dass Meerschweinchen trauern ich habe es schon oft miterleben müssen... allerdings nicht über Menschen sondern über ihre Schweinchenfreunde. Sie werden mich nach einem halben Jahr sicher vergessen haben ich habe so sehr das Gefühl ich würde sie im Stich lassen. Würde es euch genau so gehen? Ich werde sie also hier lassen müssen ..:(

  • Nein. Deine Schweinchen würden natürlich merken, dass ein anderer Zweibeiner ihnen dann Futter gibt, aber eine echte Bindung haben sie nicht zu Dir. Sie kennen Dich eben und vertrauen Dir, aber Vertrauen können sie auch zu jedem anderen Menschen aufbauen, der sich mit Respekt nähert.


    Und Deine Familie würde sich ja bestimmt alle Mühe geben mit Deinen Schweinchen, also brauchst Du da keine Sorgen haben. Und mit Internet und allem wird es ja kein Problem sein mit Dir in Kontakt zu bleiben. Ist ja nicht mehr so wie vor 20 Jahren, als man noch höchstens einmal im Monat ein unglaublich teures Telefonat führen konnte oder nur Briefe schreiben konnte.

  • Wenn ich die Beiträge so lese, habe ich das Gefühle, dass es sich um ein Drittweltland handelt.
    Es gibt in fast jedem Zooladen Meerschweinchen zu kaufen, dort bekommt man zwar meistens nur Papier als Einstreu aber man bekommt es. Auch Heu kann man sich liefern lassen, genau so wie bei uns auch. Mit der Ernährung, die wir hier kennen, wird es allerdings schwierig, da Obst und Gemüsepreise sehr hoch sind. Wenn ich mich recht erinnere habe ich im Dezember in Florida eine Schlangengurke für 4-5$ gesehen...eine Kleine.


    Da ich bis jetzt immer nur im Urlaub dort war, kann ich zu den Tierärzten nichts sagen, aber warum sollen die sich nicht mit Meerschweinchen auskennen? Woher kommt denn sonst das US-Teddy?


    Das sinnvollste und gesündeste für deine Tiere ist sicherlich das sie Zuhause bleiben. Die Reise ist für uns Menschen schon heftig, vor allem wenn es in Richtung Westen geht( Flugzeit ca. 15 Stunden, da man 1x umsteigen muss). Dann ist das Klima je nach Ort extrem anders als hier. Im Sommer in Arizona teilweise um die 40°C und in Green Bay herrschen teilweise gerade -20°C.

  • Danke für all eure Antworten. Ich werde meine Babys also nun hier lassen. Es ist einfach besser und schöner für sie und wie SusanneC schon sagte ich werde ihnen nicht wirklich fehlen, sie mir aber. Ich werde denke ich auch erstmal nur für ein halbes Jahr fliegen.

  • In den meisten Ländern ist die Einstellung zu Tieren einfach eine andere. Da werden Hundewelpen für kleines Geld im Zoohandel verkauft, und es ist durchaus üblich, denen die Stimmbänder durchzuschneiden, damit sie nicht bellen. Es werden auch jedes Jahr vielen tausend Katzen die Krallen entfernt. Dann können sie nicht mehr Kratzen und die Wohnung nicht beschädigen. Und rat mal, wer solche Operationen macht? Richtig, die Tierärzte. Die machen damit gutes Geld.


    Und wenn der Welpe nicht mehr süß ist, und die Katze ihrer wichtigsten Waffen beraubt ist, und sie vielleicht mit Unsauberkeit reagieren, dann gibt man sie ins Tierheim, wo nach wie vor nach einigen Wochen eingeschläfert wird.


    Wenn Du mal Cesar Milan anschaust empfieht der vielen Hundehaltern, ihren Hund an einem Laufband festzubinden damit der Hund Bewegung bekommt, so unüblich ist es, selber Gassi zu gehen. Etliche Hunde kommen nur in den Backyard um sich zu lösen, nicht viele Halter machen sich einen Kopf jeden Tag zu laufen. Auch 12 Stunden alleine lassen macht man ohne große Bedenken.


    Und bei Meerschweinchen ist es nicht anders. In den Internetforen aus den USA gibt es bemühte Halter die sich um Aufklärung bemühen, die haben dann Plastik-Gehege mit FLeecedecken unten drin. Vor Grundsatz nicht schlecht, aber bei Holz als Baustoff haben sie extrem große Bedenken wegen Bakterien. Heu ist teilweise sehr teuer, und Gemüse je nach Region auch kaum bezahlbar. Billiges Gemüse gibt es nur da, wo es auch wächst. im Süden ist es zu warm und trocken für den Gemüseanbau, im Norden teilweise schon wieder zu kalt. Wer in Arizona Salat will muss welchen kaufen der viele tausend Kilometer Transport hinter sich hat, und eben entsprechend teuer ist. Das kann sich aber sicher kein Au Pair leisten. Auch Heu wird nicht überall angebaut, und muss daher auch oft weite Strecken transportiert werden was es teuer macht.


    In Sachen Tierschutz sind die USA wirklich ein Entwicklungsland, da herrscht einfach eine ganz andere Einstellung. Das sieht man auch immer wieder im TV durchblitzen. Denk an How I Met Your Mother, wo Robin in einer kleinen Stadtwohnung in New York 5 große Hunde hält, und natürlich arbeitet die Vollzeit. Vielleicht hat sie jemand der Gassi geht, aber selber im Park sieht man sie nicht gerade oft. Oder die Handtaschenhunde diverser Promi-Damen, die es auch ganz akzeptabel finden einen Welpen durch einen neuen zu ersetzen. Es ist einfach ein anderes Land, und da sind Tiere vom Stellenwert her nochmal kilometer weit unter unseren Bedingungen.