Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Kastration u weibl. Zyklus

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ich habe mich hier über meine Frau einloggen dürfen, da wir uns nicht einig sind. Bei Kaninchen ist es mir voll einleuchtend, dass ein frischer Kastrat nicht zur intakten Häsin darf. Hasen ovolieren halt beim Deckakt. Dies ist aber doch mein Meerschweinchen anders, oder!? Die Weibchen haben einen Zyklus. Würde also ein frisch kastriertes Böckchen zu der Dame gesetzt, welche nicht in der "heißen Phase" ist, kann doch nichts passieren, oder!? Denn wenn die Hoden entfernt wurden sinkt der TestosteronSpiegel doch drastisch ab, sodass die Samen unfähig werden ihr Ziel zu erreichen. Er müsste also in den ersten 3 Tagen ein ovolieren da Weibchen decken. Richtig?

  • Die Weibchen können spontan brünstig werden, wenn ein Mann im Haus ist. Normalerweise sind sie nur etwa alle 2 Wochen brünstig.
    Die Böcke haben nach der Kastration noch bis zu 5 Wochen lang lebensfähige (Zeugungsfähige!) Spermien. Die Kastrationsfrist beträgt 6 Wochen und die sollte man tunlichst einhalten.

  • Meerschweinchen produzieren genug Testosteron in den Nebennieren, um auch noch mehrere JAHRE nach der Kastration ein reges Sexleben zu haben. Mein Easy befriedigt noch im reifen Alter von 9 Jahren seine 7 Damen.


    Du kannst davon ausgehen, dass jedes Weibchen mindestens 2x während der Kastrationsfrist heiß wäre. und das merkt der Mensch nicht vor dem Tier. Und Meeri-Sex dauert nur wenige Sekunden... da kann man nichts verhindern.


    Spermien sind einfach ne ganze Weile haltbar, so lange muss man eben warten.

  • Klasse, dass mit den Nebennieren ìst super. Danke für diese fachkundige Antwort. Ich persönlich hoffe ja, dass es 1x geklappt hat. Ich war nur der Ehemann, hab aber augrund eines Gartenhaus/Stall/Gehege Projekt die Tierchen endlich mal richtig kennengelernt. Ich fände es nun super eine Gruppe halten zu können..... Klar, alle Söhne müssen ganz früh kastriert werden- dafür haben zum Glück schon ne TA ausfindig machen können.

  • Wenn die Sau schon älter als 8 Monate ist, ist es häufig nicht mehr möglich, daß die Jungen auf normalem Wege zu Welt kommen. Die Beckenbänder sind ab diesem Alter schon so unflexibel, das der Geburtskanal sich nicht mehr genug weiten kann.
    Er ist also grob fahrlässig solche Weibchen noch decken zu lassen. Kaiserschnittgeburten sind mehr als gefährlich, oft sogar tödlich für Mutter und Jungtiere.
    Außerdem sollte nur mit Tieren Nachwuchs gezeugt werden, deren Abstammung und Zuchttauglichkeit bekannt ist. Sonst muß mit Geburtskomplikationen, behindertem oder totem Nachwuchs gerechnet werden.
    Ich hoffe für Euch und die Sau, daß sie nicht tragend ist!
    Schau Dir das Foto an, diese 4 Babies hatten keine Chance, die Mutter starb auch wenige Tage nach der Geburt.

  • Das Böckchen ist schon ein wenig älter, dass stimmt. Und ja, er wurde jetzt erst kastriert weil er vorher mit seinem Bruder zusammen war, stimmt auch. Auch stimmt, dass er lückenlos mehrere Generation zurück verfolgt werden kann.
    Und richtig erkannt, dass auch das weibliche Tier (welches nur Ersatz für den verstorbenen Bruder sein sollte) erst nicht zur Zucht verwendet werden sollte. Deshalb auch die Kastration des Herrn Wutz. Wer allerdings meinen Bericht verfolgt hat hat gelesen, dass wir über eine Gruppe jetzt doch nicht mehr traurig wären.....also alle Wutze blieben bei uns.
    Ich finde es unmöglich wie sofort auf mich eingedroschen wird! Beide Weibchen sind von einem Züchter mit Stammbaum und es sind Mutter und Tochter. Aufgrund Zysten musste bei der Mutter eine OHE durchgeführt werden. Die Tochter ist 6,5 Monate alt......
    soooooo, und nun hoffe ich, dass dies der/die Richtige gelesen hat!!!!!

  • Es wird schwierig, alle zu behalten. Gruppen mit mehreren Männchen und Weibchen klappen in aller Regel nicht. Und gerade die Böcke sind nur sehr schwer zu vermitteln, die sitzen zu tausenden in den Tierheimen und Notstationen. Es ist einfach schade, wenn da immer mehr nachproduziert werden.


    Ihr müsstet also bereit sein, einen Tierarzt für Frühkastrationen zu suchen, das macht nicht jeder, und wenn die Jungböcle dann anfangen Probleme zu machen mehrere Gruppen aufbauen von jeweils einem Kastraten mit mehreren Weibchen. Dazu solltet ihr dann schon eine Lösung finden.


    Welche Farben haben denn die Tiere, beide geschlechter? Sind welche mit Schimmelung, Dalmatiner, Satinfaktor dabei? Hast Du da vorher mal die Stambäume überprüft, damit auch keine verdeckten Trägertiere dabei sind?

  • Wie schon erwähnt: Tierarzt für Frühkastration gefunden.
    und nein, ICH habe die Stammbäume nicht kontrolliert, dass hat für uns die erfahrene Züchterin gemacht.
    Und da der ganze Garten nun sicher eingezäut/ überdeckt ist, könnte man sicherlich mehrere Gruppen gründen- was die Züchterin aber für unwahrscheinlich hält, aufgrund der Frühkastrationen.
    Also ich finde es schon etwas komisch wie hier argumentiert wird. Man wünscht uns u den Wutze keine Trächtigkeit usw.... Ich denke nicht überall haben es die Schweine so gut wie hier. Sonst hätten wir von der Züchterin bestimmt keine erhalten. Ausserdem finde ich nichts schlimmes daran, wenn wir jetzt für uns eine Gruppe "aufbauen" wollen. Die Wutze werden hier geboren u dürfen hier sterben. Haben keinen Umzugsstress oder weite Autofahrten vor sich, einen kompetenten TA vor Ort, netten Auslauf und sichere Ställe, bekommen gutes Futter vom heimischen Samstags-Dorf- Markt, usw...
    Sonst noch Einwände? :wink:

  • Wenn Ihr eine wirklich große Gruppe von zwanzig, dreißig oder mehr Meerschweinchen in einem ausreichend großen Gehege von mindestens zehn bis fünfzehn Quadratmetern (besser mehr) haltet, wird es vermutlich mit mehreren Kastraten funktionieren. Da spalten sich dann mehrere Kleingruppen ab, und bei guter Sozialisation klappt das ganz gut, wie Studien an der Uni Münster zeigen.
    Aber das Geschlechterverhältnis muss da passen, wenn Ihr jetzt einen Wurf mit vier Böckchen bekommt, werden die heftig um die zwei Mädels kämpfen, da hilft auch keine Frühkastration. Auch Frühkastrate sind in der Regel gute Haremswächter und wollen ihren eigenen Harem haben.
    Die Alternative wären mehrere Gehege mit je einem Kastraten und mindestens einem Mädel.

  • Natürlich werden wir mit nur einem Weibchen keine Gruppe von 20-30 Tieren erreichen :mrgreen: . Wenn sie denn überhaupt tragend ist. Wir haben ja bisher gute Erfahrungen mit unseren 2 Brüdern gemacht, sodass eine Gruppntrennung in Kastrat mit Weibchen und je 2 Böckchen möglich wäre. Aber wie gesagt, es müsste erstmal geklappt heben. Unsere Nachbarn haben uns nun schon angeboten (sie waren gerade zu Besuch und haben mal mitgelesen :roll: ) mit Hilfe von Drainagerohren unsere nebeneinanderliegenden Gärten zu verbinden. Auf einem Dorf mit nur 5 Häusern und ne Menge Wald, Wiese und Feld .....

  • Freilaufende Meerschweinchen sind wirklich eine leichte Beute für Marder, Greifvögel, Krähen und Katzen.
    So schön es wäre, sie im ganzen Garten laufen zu lassen, früher oder später hat man meistens traurige Verluste zu beklagen.
    Der einzige Fall, wo es meines Wissens bisher super funktioniert (nur tagsüber) , ist bei meiner Urlaubspflegestelle. Die hat allerdings einen Pennantsittich mit einem eingebauten Greifvogelradar. Katzen und Marder kommen dort tagsüber nachweislich nicht aufs Grundstück.
    Zwei Kleingruppen aus einer Haremsgruppe und einer Kastratengruppe ist natürlich eine Möglichkeit. Ich würde aber nicht nur je zwei Kastrate zusammenhalten, da wird dann doch oft einer unterdrückt. Vier Herren in einem Gehege von mindestens vier Quadratmetern finde ich persönlich besser für die Schweinchen.

  • Hallo,
    bei Eurem traumhaften Platz und Euren Möglichkeiten würde ich Euch raten die Kastrafrist des Buben abzuwarten und dann weiblichen Schweinchen aus Notstationen oder Tierheimen eine Chance zu geben. So vergrößert sich Eure Gruppe und Ihr tut gleichzeitig Gutes.
    Je nachdem wieviel Platz Euer Schutzhaus für den Winter bietet, könntet Ihr dann eine schöne, große Haremsgruppe halten. Erst ab 4 Tieren ist Winteraußenhaltung sinnvoll, die Tiere schaffen es sonst nicht sich bei Minusgraden warm zu halten.