• Guten Tag,


    Vor ca. 4 Jahren habe ich mir 2 Meerschweinchenböcke geholt. Leider ist mein eines Meerschweinchen, ohne erklärlichen Grund, 1 Tag vor meinem Abiurlaub verstorben. Die beiden haben sich immer Prima verstanden.. Es war echt traurig für mich. Natürlich war ich dann überfordert.. Mir ist bewusst dass Meerschweinchen nicht alleine gehalten werden dürfen, mein Bock ist nicht kastriert und in Foren habe ich gelesen, dass man schnellstmöglich ein neues Meerschweinchen holen sollte. Also habe ich aus anderen Beiträgen geschlossen dass ich ein junges Böckchen hole, unkastriert. Aber da mein Flug am nächsten Tag ging, musste ich meine Eltern damit beauftragen. Die haben dann einen Tag später ein junges Schweinchen geholt. Sie haben sie aber nicht im Käfig zusammen getan, weil meine Mutter sich das nicht getraut hat aber haben sie jeden Tag im Freilauf zusammen getan. Sie haben sich nicht geliebt aber auch nicht gehasst. Als ich dann nach einer Woche nach Hause kam, ließ ich die beiden dann noch für eine paar Tage getrennt im Käfig weil ich unsicher war aber als sie sich im Freilauf prima verstanden haben, habe ich sie dann zusammen getan. (Ich habe einen zweistöckigen Käfig) Am Anfang war das junge Schwein immer oben und der alte unten. Irgendwann ist es dann runter gekommen. Der Alte war nicht begeistert aber er hat es akzeptiert. Das Problem ist, dass der kleine sehr frech ist und der Alte saß verwurzelt nur in einer Ecke.. Aber es ging. Es war okay. Nur eines Abends hörte ich extremen Lärm aus dem Stall und habe gesehen dass sie sich gestritten haben. Aber sie sind auseinander gegangen (Ich war erstmal schockiert, war noch nie mit so einer Situation konfrontiert) und ich habe sie dann auf den Arm genommen und der Kleine hat geblutet. Meine Mutter meinte dann ich müsste sie wieder trennen das hätte sie so im Forum gelesen. Hatte sie dann nur ein paar Mal noch im Freilauf draußen, wo sie sich wieder einigermaßen verstanden haben (Sitzen, schnuppern, essen, sitzen..). Vor einer Woche hatte der kleine dann einen Abzess und ich wollte sie dann erstmal wegen der großen Wunde getrennt lassen.


    Ich will aber nicht, dass sie nur im Freilauf zusammen sind. Ich bin bald arbeiten und ich will dass sie nicht alleine rumsitzen müssen. Meine Mutter meint, es wäre genug sich zu hören, aber das stimmt nicht. Sie hat da wenig Verständnis für und will den einfachen Weg nehmen. Ich will das aber nicht.. Was kann ich tun? Ich will dass die beiden zusammen in einem Käfig leben können aber wenn sie sich blutig beißen ist das auch nicht toll. Ich weiß halt nicht genau was es bei dem alten ausgelöst hat weil er war nie aggressiv.


    Helft mir bitte :( Bringt eine Kastration da was? Ergo weniger männliche Gene usw usw, so dass sich der Kleine eher unterwirft?

  • Hey du,
    Die Entscheidung ein junges Böckchen dazu zu setzten war schon mal gut. Die Idee mit der Vergesellschaftung im Freilauf war absolut richtig, denn das gehört nicht zum Territorium von deinem alten, ergo muss er es nicht gegen den Jungspund verteidigen. Deswegen hast du im Freilauf auch eher Ruhe. Wieviele qm hat das Gehege denn und wie groß ist der Freilauf? Böcke brauchen viel Platz um sich aus dem Weg zu gehen, wenn sie grade ihre Ruhe brauchen. (Pro Bock ein qm) Eine Kastration wird am Verhalten der Tiere leider kaum was ändern.
    Zusammenfassung:
    *2qm Gehege?
    *Häuser haben alle 2 Eingänge?
    *Stall sauber machen vor einem erneuten Vergesellschaftungsversuch und leckeres FriFu kann helfen
    *Keine Engstellen im Gehege (min. 50 cm und von Hauswand zu Gehegewand)


    Es macht keinen Sinn, die beiden immer wieder auseinander zu setzen. Dann müssen sie jedes Mal aufs neue klären, wer der Boss ist.
    Nicht alle Schweinchen verstehen sich. Wenn sie sich nicht mögen, kann man sie kaum vergesellschaften. Sollten sich deine Tiere selbst in einem großen gut eingerichteten Gehege blutig beißen, macht es keinen Sinn sie zusammen zu halten. Dann machst du am besten einen zum Kastrat und setzt ihm 6 Wochen später ein Mädel dazu. Dem anderes suchst du dann ein neues, schönes Zuhause.
    LG. Nora

  • Hallo


    Woher hast du die Böcke? Wenn sie aus der Zoohandlung sind oder der alte von klein auf mit dem gleichen Kerl, der gleichalt war, zusammen warm haben sie kein richtiges sozialverhalten erlernen können.


    Zur deinem Käfig: zweistöckig ist bei bockgruppen ungeeignet, du brauchst eben 2 qm Platz. Etagen sind Bonus und die Rampe sorgt für engstellen.


    Thema Freilauf: bitte nicht immer zusammensetzen und dann wieder trennen, dass ist enormer Streß für die beiden.
    Meeris sind auch nicht territorial, will heißen Misten im Endgehege und Schweine mit viel Futter rein. Dann gibt's meist ne Weile Streß bis die Rangordnung geklärt ist und fertig.


    Thema Kastration: damit hab ich nur positive Erfahrungen gemacht. Also im Bezug aufs Verhalten. :wink: klar, dass die Schweine nicht sofort ein anderes Verhalten zeigen, das ganze dauert ne Weile. Nach der Kastra wird das Testosteron in den Nebennieren produziert. Allerdings dauert diese Umstellung und danach sind weniger Hormone vorhanden. Wichtig ist nur beide am gleichen Tag kastrieren zu lassen, damit die Benommenheit vom anderem nicht ausgenutzt werden kann.


    Achja, auch nur hören sorgt für Streß bei den Zwei.
    Ein Beispiel für dich zum Vorstellen: wenn in meiner Mädelsgruppe eine Brünstig ist, sind die Kerle in meiner Bockgruppe immer recht durcheinander. Beide Gruppen trennt eine holzwand.

  • Hallo!


    Der Kleine sollte besser kastriert werden.


    Das Platz ein Thema ist, merkst Du ja selber, wenn es im Freilauf klappt, im engen Käfig aber nicht. Lösung: mehr Platz dauerhaft zur Verfügung stellen. Da braucht es keine tolle Homepage, die einem die Quadratmeter vorrechnet, du siehst doch selbst, dass genau diese beiden Schweinchen auf reichlich Platz klar kommen, im engen Käfig kracht es aber und es gibt Mobbing. Faustregel, was meistens gut geht, wären 2x1 Meter auf einer Fläche.


    Nicht ständig trennen und wieder zusammen setzen, so können sie das ganze nie richtig ausmachen. Auch wenn es ruppig zugeht. Ein Abszess ist nicht schön, aber gut behandelbar, und wahrscheinlich war der Alte völlig im Recht, den Kleinen mal richtig zurecht zu weisen, wenn Du so beschreibst, wie sehr der alte gemobbt wird.


    Und Deine Mutter hat ganz sicher keinen Tipp bekommen, sie dauernd zu trennen. das wissen echt alle die erfahrung mit Bockgruppen haben, dass die Trennungen die Probleme nur vergrößern. Sie soll sich wirklich informieren oder sich raus halten.

  • Danke für die Antworten. Also groß genug ist der Käfig eigentlich, ich habe auch viel Geld in den Käfig investiert. Und wenn ich einen neuen noch größeren holen müsste (weil mir ja geraten wurde nicht zweistöckig) wüsste ich garnicht wohin damit :/ Ich werde es wohl mit der Kastration versuchen, denn es würde mir schwer fallen den Kleinen gleich abzugeben :( Ich wollte es jetzt eigentlich in den nächsten Tagen wieder versuchen, sie im Freilauf sich nahe zu bringen. Ich habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass man es noch mal aufs Neue versuchen sollte. Nur das Problem ist jetzt auch schon wieder nach der Kastration, wie kann ich die 6 Wochen überbrücken? Wenn es wirklich garnicht klappen sollte, will ich die beiden ja auch nicht 6 Wochen vereinsamen lassen.


    Die beiden alten Meerschweinchen hatte ich von einem guten Züchter. Eigentlich wollte ich das Neue wieder von da haben, aber sie hatten wohl momentan keine da. Meine Mutter hat das Meerschweinchen dann über eine Plattform Privat bekommen. Mit der Frau sind wir jetzt noch im Kontakt, aber nicht mehr so viel wie am Anfang. Es war wohl so, dass sie sich Meerschweinchen angeschafft haben (für die kleine Tochter), die sie aber schon nach ein paar Wochen nicht mehr wollte. Aus der Tierhandlung sind aber beide nicht.

  • Achja und für den Freilauf benutze ich kein Gitter, sondern lasse die beiden frei im Schlafzimmer rumlaufen, sie können da nämlich nicht unter das Bett oder Schrank, weil das quasi ganz auf dem Boden steht, die Fläche ist also ziemlich groß. Meistens hocken die beiden aber nur in ihren Häusern und bewegen sich nur für das Futter. Am Anfang sind sie sich hinterhergedackelt, aber das hat mit der Zeit nachgelassen :D

  • Hallo


    Setzt dich durch. Als ich vor anderthalb Jahren den ersten EB gebaut habe, haben sich meine Eltern auch quer gestellt. Ich war da 16 und hab dann meinen Dickschädel eingesetzt. Auch bei den ganzen Schweinesachen seitdem hieß es Kopf durchsetzen.

  • Es geht aber nicht um Kastration ODER größeres Gehege, sondern um Kastration UND größeres Gehege. Nachdem beides Böcke sind musst du sie nicht trennen, nur besser die ersten 2 Tage nach der Kastration - vorher würde ich aber auch keinen Versuch einer Zusammenführung mehr starten, erst die Kastra, und dann wenn der kleine Patient wieder fit ist ein neuer Versuch.


    Wenn Du gerade Abi gemacht hast, dann bist Du doch kein Kind mehr, oder? Du hast die Verantwortung für die Tiere und informierst Dich auch darüber. Du wirst von deiner Ausbildungsvergütung wahrscheinlich dann auch Kostgeld abgeben müssen und damit auch ein gewisses Mitspracherecht erwerben, was Du mit Deinem Zimmer machst. Wenn kein Platz für ein Gehege vorhanden ist, dann besorg Dir ein Hochbett und baue drunter ein Gehege - selbst bauen, nicht kaufen. In der Größe gibt es kaum was zu kaufen und das wenige, was es gibt ist richtig teuer. Alternativ könntest Du Dich um ein WG-Zimmer bemühen und zusehen, wie Du mit der Ausbildungsvergütung über die Runden kommst - habe ich damals auch geschafft.


    Wenn das nicht zu machen ist, wäre das einzig Tiergerechte, beide Tiere abzugeben. Das willst Du ja auch nicht.


    Wenn Du erwachsen oder fast erwachsen bist, dann kann man Dir auch zumuten, dich deinen Eltern gegenüber durchzusetzen. Da kannst Du nicht mehr alles so machen, wie Mama das will, sondern musst oft eigene Entscheidungen treffen und dafür gerade stehen, auch mal gegen Wiederstände. Ich weiß, das ist schwer, und ich habe auch oft Sprüche mit "solange du deine füße unter meinen Tisch stellst" zu hören bekommen, aber die Konsequenz war eben, dass ich mit dann schnellstmöglich einen eigenen Tisch und eine eigene Wohnung organisiert habe, als keine Einigung mehr möglich war. Mach Deiner Mutter klar, wie die Aktien stehen. auch wenn es schwer fällt.

  • Ich mache keine Ausbildung und bekomme daher auch kein Geld. Bin abhängig von meinen Eltern. Mit Hochbett wird es schwierig, da ich unter dem Dach wohne. Ich hab meinen Käfig abgemessen und nach euren Angaben ist er auch groß genug. Danke für eure Antworten. Wenn es überhaupt nicht geht, dann müsste man mal über den sehr großen Käfig nachdenken. Lieben Dank

  • Ich habe noch eine Frage an euch. Wie läuft das ungefährt ab mit der Kastration? Also mache ich dafür einen Termin und bleibe in der Zwischenzeit dort, oder muss man sein Tier später abholen kommen. Und wie viel kostet mich das ungefähr?

  • Was ist die GRUNDFLÄCHE des Käfigs? Bitte in Zentimetern. Nicht wie viele Etagen, sondern REINE GRUNDFLÄCHE.


    Ideal ein Foto, oft kann man mit ein wenig umstellen der Einrichtung schon helfen bei Bockstreit.


    Kastration heißt, du machst einen Termin beim Tierarzt, bringst das Tier morgens hin, holst es nachmittags wenn es wieder richtig wach ist ab (niemals narkotisierte Tiere transportieren!!!), deswegen dauert das auch, damit die Wirkung der Narkose nachlässt und das Tierchen solange es schläft auf einer Wärmematte liegt und überwacht wird.


    Zuhause hälst du es dann in einem sauberen Käfig mit täglich frischen Handtüchern statt Streu, damit nicht so viel an der Wunde klebt, bis die richtig trocken ist. Die Wunde wird täglich angeschaut, wenn es rot oder heiß wird oder nass ist, also Wundwasser oder Eiter zu sehen ist oder sich ein Knubbel unter der Haut bilden sollte, musst du sofort zum Tierarzt - auch nachts und am Wochenende. Nach 8-10 Tagen werden dann die Fäden gezogen.


    Kostenpunkt ist von Tierarzt zu Tierarzt unterschiedlich, so mit 50-70 Euro muss man rechnen. Gar zu billige Tierärzte sind halt auch oft nicht die allerbesten, sondern geben die billigste Narkose, die sie eher Pi mal Daumen abschätzen, statt genau nach Gewicht zu berechnen. Damit steigt das Risiko natürlich enorm.