Meerschweinchen Vergesellschaftung

Älter Bock und junge Böckchen

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

    Hallo Zusammen,


    ich habe mittlerweile schon viel bei Euch gelesen, jedoch ist jedes Problem Immer irgendwie individuell.


    Nun zu meinem Problem.
    Ich hatte vor 3 Jahren zwei süße Meerschweinchen (wahrscheinlich Brüder, waren vom gleichen Züchter) gekauft und nie kastrieren lassen. Die beiden, Eddy und Wuschel haben sich auch immer super verstanden, da brauchte es nix. Letztes Jahr kam noch eine alte Hasendame (fast 13 Jahre alt) dazu, damit sie nicht so einsam ist, weil ihre Geschwister mittlerweile auch gestorben waren. War auch alles super. Jedoch musste Eddy vor knapp einem Jahr wegen verwachsener Backenzähne operiert werden und verstarb leider nach der OP zuhause im Käfig. Wuschel hat das natürlich mitbekommen und war 2 Tage sehr sehr traurig. Ich habe ihm dann zwei kleine junge Böckchen dazu getan, Mucki und Christian. Da war die Welt dann wieder in Ordnung.
    Bis vor ein paar Wochen. Den die kleinen sind mittlerweile ca. 1 Jahr alt und wahrscheinlich au Brüder. Der ältere Wuschel und der Mucki streiten und beißen sich täglich mindestens einmal. Man muss dazu sagen....die Hasendame ist au no mit dabei.
    Der Käfig überm Winter bei uns drinnen war nicht so groß wie im Sommer. Jedoch größer als die zu kaufen, da selbst gebaut. Weil es mir oft das Herz gebrochen hat und wir dachten das es an der Größe des Käfig liegt, habe ich den Käfig mit Gitter getrennt. Auf der einen Seite die 2 Brüder, auf der anderen Wuschel und die Hasendame.
    Vor ein paar Tagen sind sie wieder nach draußen umgezogen wo sie alle 4 ca. 7qm haben. Da mehr Platz dachte ich es wird besser, aber gestritten wird immernoch. Und der Wuschel sitzt immer allein da. Daher dachte ich, weil eine ungerade Anzahl an Schweinchen eh immer schlecht ist, ich tue ein 4. Schweinchen dazu, damit sich Pärchen bilden.
    Jetzt zum echten Problem.
    Ich habe dann heute den kleinen Panda, ca. 6-7 Monate alt und kastriert, dazu gesetzt.
    Da haben sich Wuschel und Mucki so sehr ineinander verbissen, so schlimm war es noch nie. Wie ein Kneul und danach hat der Wuschel extrem an der vorderen Pfote geblutet. Daraufhin habe ich das Gehege wieder abgetrennt. Auf der einen Seite die Brüder und auf der anderen Wuschel, der kleine Panda und Susi.
    Ich weiß das das Getrenne für eine Vergesellschaftung das schlechteste ist. Aber nicht das die 2 sich noch totbeißen. Denn schließlich möchte ich nur eine harmonische Gruppe haben, auch mit den Gedanken, sie als Gruppe draußen zu überwintern.
    Würde das Kastrieren der 2 einjährigen Brüder noch was bringen, oder sagt ihr, der Wuschel und der Mucki das wird nie mehr was und sie sollten getrennt bleiben?


    Das war jetzt viel Text aber ich musste die ganze Geschichte beschreiben.


    LG
    Mario

    Hallo,
    bei Dir liegt einiges im argen.
    Augenscheinlich kaufst Du Deine Tiere aus unseriösen Quellen. Kein seriöser Züchter hätte Dir zwei Jungtiere gleichen Alters verkauft und auch keine unkastrierten Buben. Du wüßtest auch ob die Tiere Brüder sind, denn bei seriösen Züchtern gibt es zumindest eine Geburtssurkunde. Sie wurden als Jungtiere erworben und haben nie Erziehung genossen. Es sollte immer ein erwachsenes Tier über 1 Jahr bei den Babies leben. Sie lernen sonst kein Sozialverhalten und eine spätere Vergesellschaftung wird schwierig. Deine beiden jungen Männer sind nun in den Rappelphasen, das ist die Pubertät der Tiere, die dis zum Alter von knapp 2 Jahren geht.
    Dann hast Du auch noch durch Gitter getrennt, sie konnten sich sehen, der Gegner war immer präsent. Das schürt Aggressionen.
    Auch die Dreierkonstellation der Meerschweinchen ist extem ungünstig, einer ist immer das dritte Rad am Wagen, die anderen beiden mobben ihn und grenzen ihn aus.
    Das letzte Problem betrifft das Kaninchen. Die beiden vollig unterschiedlichen Tierarten verstehen einander nicht und können nichts miteinander anfangen. Scheinschwangere Kaninchen können den körperich unterlegenen Meerschweinchen extrem gefährlich werden und sie verletzen. Das Kaninchen braucht einen arteigenen Partner, es ist sonst einsam. Das ist alles andere als artgerecht.
    Gabi


    PS.: Eigentlich haben Tiere aus Innenhaltung jetzt noch nichts draußen zu suchen. Erst nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen sie raus. Der Boden ist noch viel zu kalt, besonders für die eng am Boden lebenden Meerschweinchen. Bis dahin können wir noch Nachtfrost bekommen. Es steht zu befürchten, dass die Tiere Erkältungen, Blasenentzündungen und schlimmeres bekommen.

    Ja das mit den Züchtern geb ich zu, seriös waren die dann bestimmt nicht. Aber was will man machen wenn man sich auf Anhieb in die kleinen Fellbüschel verliebt. Da frag ich dann nicht nach Papiere.


    Das mit der Hasendame ist so, die ist mittlerweile so alt, die tut den Schweinchen nix mehr. Erfreut sich aber an der Gesellschaft. Besser als allein, denn sie ist ja mittlerweile schon sehr alt.


    Um das mit dem 5. Rad am Wagen wegzubekommen, habe ich eben nochmal ein kleines Böckchen dazu getan. In der Hoffnung das sich evtl. 2 Paare bilden.


    Rappelphase hab ich auch schon im Kopf gehabt, aber das dann der Mucki, den älteren so angeht? Dachte das der ältere Wuschel eigentlich der ist, der das sagen haben sollte.


    Und wegen der Eisheiligen.....daran hab ich leider echt nicht gedacht. Wäre es dann sinnvoll wieder ins Haus umzuziehen?


    LG

    Du solltest Dir immer fertige Kastraten aus Notstationen oder von seriösen Züchtern holen. Nun mußt Du alle Deine Jungs ersteinmal kastrieren lassen, sonst wird das nix mehr. Außerdem ist Kastration eine gute Altersvorsorge: https://meerschweinchen-nothilfe-hamburg.de/kastration3.html


    Es ist durchaus nicht so, dass immer der älteste die Hosen anhat. Das ist charakterabhängig, die Rangordnug wird ständig neu ausgehandelt.


    Ja, Du solltest sie bis Mitte Mai wieder hereinholen, es kann nachts noch sehr kalt werden. Erst wenn es auch dann über 10 ° sind, dürfen sie überhaupt raus.


    Solltest Du sie nächsten Winter draußen lassen wollen, dann muss so und so ein viertes Tier dazu, weniger als 4 Tiere schaffen es nicht das Schutzhaus über 10 ° zu halten. Wer weiß, ob die Kaninchendame im nächsten Winter noch da ist. Sie ist trotzdem alleine und hat keinen Artgenossen. Die Gesellschaft von Meerschweinchen bringt ihr gar nichts.
    Gabi

    Vor der Kastration hat mich die Angst ein Schweinchen dabei zu verlieren, gescheut. Daher wollte ich das nie, und hat bei meinen 2 ja auch immer funktioniert. Ich denk dann werde ich wohl erstmal die 3 kastrieren lassen.
    Und wie gesagt, das mit den Eisheiligen hab ich nimmer dran gedacht, zumal die Temperaturen der letzten Tage nie unter 10° Nachts waren. Aber kein Problem, waren jetzt ja nur 2 Nächte, dann werd ich sie mal wieder reinholen.
    Und wegen dem draußen überwintern.....darum habe ich ja wie bereits geschrieben, ein 4. Schweinchen dazu, weil ich weiß, das die Gruppe nie kleiner als 4 sein sollte.


    Aber jetzt nochmal zum eigentlichen Problem, das zwei Schweinchen nicht miteinander können. Soll ich sie erstmal bis zur Kastration getrennt halten? Also 2 auf der einen, und zwei auf der anderen Seite? Denn ich befürchte die 2 bekämpfen sich immer härter. Und Blut ist ja schon geflossen und nicht das sie sich noch totbeißen.
    Und wirken die Hormone nach der Kastration noch, oder kann man sie gleich mal zam tun und auf "humanere" Rangkämpfe hoffen?


    LG

    Nachdem sie schon getrennt sind würde ich sie bis 8 Wochen nach der Kastration getrennt lassen und es dann nochmal probieren. Es jetzt überstürzen nach dem ganzen Winter getrennt macht es nun wirklich nicht besser.


    Im Winter draußen bleiben kann eine Gruppe auch nur, wenn sie so zuverlässig harmonisch ist, dass 100% sicher ALLE ins Schutzhaus dürfen, bei einer rappeligen Bockgruppe muss man da ein dickes Fragezeichen dahinter schreiben. Wenn es richtig kalt wird, könnte einer der nicht rein darf einfach erfrieren.


    Dein Außengehege finde ich leider ziemlich kahl, da müssen viel viel mehr Versteckmöglichkeiten rein. So können die Tiere ja kaum aus dem Blickfeld des anderen verschwinden.


    Und zum Kaninchen - es ist halt immer noch alleine. Ein Pferd in einer Herde von Kühen. Eine einsame Frau mit einem Haufen Katzen. Es sind eben unterschiedliche Tierarten, die wirklich weit auseinander sind im Verhalten. Das einzige, was ihnen gemeinsam ist, ist die Ernährung, aber das war es auch schon.

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