Meerschweinchen Haltung

Gruppe vergrößern

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hallo Schweinchenfreunde!


    Ich habe mich hier angemeldet und hoffe, ihr könnt mir mit Erfahrungen zum Thema Vergrößerung der Gruppe etwas weiterhelfen.


    Unsere aktuelle Gruppe sind ein kastriertes Männchen (ca. 6,5 J.) aus dem Tierheim und zwei Weibchen (5 J.). Sie wohnen auf 2 + 1,8 qm.


    Ende des Jahres werden wir umziehen und dann noch mehr Platz für die Schweinchen anbauen können. Wir wollen die Gruppe dann vergrößern und fragen uns, was für die Gruppe am besten geht?


    1 junges zu den älteren wäre natürlich doof für das Kleine, weil es keinen zum rumtollen hätte. Also 2.


    -1 Weibchen und 1 Frühkastrat? Der könnte dann langsam reinwachsen und später die Rolle als Haremsführer übernehmen, wenn unser Kastrat uns verlässt. Da sind wir aber unsicher, ob die sich bis dahin vertragen, kann ja vlt noch lange dauern. Außerdem ist unser Kastrat nicht -wie es vorher hieß- "gut sozialisiert". Eigentlich haben ihm die Babys damals eher was beigebracht, und von seiner Rolle als Mann war leider nie was zu sehen. Da könnte ein Kleiner wohl nicht viel abschauen?


    -2 Weibchen, und später ein erwachsener Nachfolger-Kastrat dazu?

    Wie sind Eure Erfahrungen dazu?

    Vielen Dank schonmal!

  • Hallo!


    Ich würde an zwei Weibchen denken, Alter relativ egal, es dürfen Jungtiere sein, die Leben in die Bude bringen, oder auch erwachsene Mädels, das sollte alles gut klappen.


    Bitte nimm keinen zweiten Kastraten. Der wäre dann nämlich schon in einigen Monaten alt genug, um eigene Weibchen zu fordern, während dein alter Kastrat ja noch kein Tattergreis ist, der da freiwillig welche abgeben würde. Es könnte also übel krachen.


    Ich würde daher mit einem Kastraten warten, bis dein jetziger sein Köfferchen gepackt hat, und da wirst du ziemlich sicher überall fündig. Es gibt immer genug Böcke die für eine Bockgruppe zu dominant geworden sind.

  • Vielen Dank für eure Antworten!

    Das bestätigt meine Vermutungen. Unruhe will ich nicht reinbringen.

    Also werden wir nach dem Umzug und Umbau 2 jüngere Weibchen dazuholen. Und irgendwann später, wenn es soweit ist, einen Kastraten als Nachfolger suchen.


    Ich freue mich schon auf die größere Gruppe 😍

  • Natürlich wie schon geschrieben keinen 2.Kastraten reinsetzen das geht schief. Die Mädels würde ich auch nicht ganz so jung auswählen. Wir hatten bis Juli 11 Schweinchen von 1 bis 7 Jahren schön gleichmäßig vom Alter verteilt, aktuell noch 10 Schweinchen. Diese Gruppe ist aus 2 Schweinchen langsam gewachsen. Wenn nun aber die 3 Tiere im Alter von 5 bis 6,5 Jahren sind würde ich nicht gerade 2 Babys dazu setzen. Die sind viel zu agil für die angehenden Rentnerschweinchen. Mittleren Alters ab 1,5 bis 4 Jahren paßt da schon deutlich besser. Wenn es mal mindestens 7 Schweinchen werden sollten kann man aus jeder Alterstufe Schweinchen haben und die werden sich verstehen. Bei 2 Babys besteht die Möglichkeit das sich 2 Gruppen in einem Gehege bilden, einmal jung und einmal alt.


    Andreas

  • Ich würde auch dazu raten 2 Zuchtrentnerinnen dazu zu setzen. Warum? Wie du schon selbst sagst ist dein kastrat nicht sozialisiert und deine beiden Mädels kamen als Babys dazu, sind also auch nicht vernünftig sozialisiert. Zuchtrentnerinnen haben Zeit ihres Lebens in gut durchmischten Gruppen gelebt und sind mit ihren zwei Jahren hervorragend sozialisiert, wenn sie von einem seriösen Züchter kommen.

  • Der Kastrat stammt aus dem Tierheim. Was über seine Sozialisierung null aussagt.

    Er hat die beiden Damen dann erzogen. Ich würde daher nicht davon ausgehen, dass diene Tiere schlecht sozialisiert sind.


    Du kannst ruhig auch 2 Mädels aus dem Tierschutz dazu setzen. Ich würde zu erwachsenen Tieren ab einem Lebensjahr raten. Vorzugsweise eher ruhige Tiere, aber das kommt auf den Charakter deiner jetzigen Bande an. An dem würde ich mich orientieren.


    So oder so kann es holprig werden, wenn weitere Schweine einziehen. Muss aber nicht. Ich hatte hier die Situation, dass ich ein Pärchen, was Jahre alleine bei mir gelebt hat eine weitere Ladies gegönnt habe. Die Dame des Pärchens war eine sehr alte resulute Dame, die jedem Tier gezeigt hat, wo die Oma den Teppichklopfer aufbewahrt.

    So zog eine weitere selbstbewusste Lady ein. Es hat ein bisschen gedauert, aber sie haben sich arrangiert.

    Alle diese Tiere kamen aus unterschiedlichen Tierschutzquellen. 2 Tierheimen und einer Notstation. Wenig Wissen über die Vorgeschichte. Nur die Charaktere wurden beachtet.

  • Danke für die Ergänzungen. Der Altersabstand ist auch eine wichtige Überlegung. Sie sollen ja schon zu einer Gruppe werden.


    Dass die Sozialisierung wichtig ist, wissen wir, aber wie erkennt man die denn? Wir hatten 1x Böckchen-Brüder, 1x Böckchen-Freunde, 1x Pärchen, und jetzt einen kleinen Harem. Ob die sozialisiert waren, könnte ich nicht sagen, aber alle waren immer sehr harmonisch zusammen.


    Unser jetziger Kastrat sollte der Partner für ein Schweinchen werden, das seinen besten Freund gerade verloren hatte. Laut Tierheim kam er aus einer aufgegeben Zucht, daher angeblich gut sozialisiert. Das kann man ja im Tierheim schlecht testen. Leider ist das verwitwete Schweinchen wenige Tage später seinem vermissten Freund gefolgt.


    Nun war der "Neue" allein und bekam deshalb zwei junge Weibchen. Da merkten wir erst, dass er in nichts Erfahrung hat...


    Wie finden und erkennen wir einen "seriösen Züchter"?

  • Warum muss es ein Zuchtschwein sein? Auch Nottiere können gut sozialisiert sein. Und gerade sie haben ein schönes Zuhause verdient.

    Und woran macht ihr Fest, dass der Kastrat schlecht sozialisiert ist? Er hat ein paar Jahre auf dem Buckel, ist ein Senior, was wird von ihm erwartet? Dass er wie ein wilder Hinder den Mädels her ist? Unser Herr hier ist 2,5 Jahre alt. Er liebt es, chillig in der Hängematte zu liegen. Als die Ladies noch klein waren, haben die sich hinter ihm versteckt. Gingen sie ihm auf den Keks, hat er die kurz abgeklappert. Sie haben ihm das Futter aus dem Maul gefressen und so gelernt, was man essen kann. Und wenn er Lust hat, besteigt er sie.

    Im Moment schlafen alle oben auf der Ebene. Gibt es morgens Futter, ist er der erste, der die Rampe runter kommt, die Damen im Schlepptau.

    Mehr Job macht er nicht. Er ist chillig und würde von meiner kauzigen Risettenoma erzogen.

    Und ich Wetter, das er am wenigsten Zirkus macht, wenn ein neues Tier einziehen würde.

    Das ist in meinen Augen, ein gut sozialisiertes Verhalten.

  • Ich möchte mich mal kurz einmischen. Zum einen finde ich es persönlich schwer die Sozialisierung eines Meerschweinchens einzuschätzen. Mir fehlt dafür die Erfahrung. Das war auch der (nebensächlicher) Grund warum ich mir jetzt eine zuchtdame geholt habe, weil ich 2 jungschweine habe und ein weiteres Weibchen wo ich nicht zweifelsfrei sagen kann ob sie sozialisiert ist.


    Natürlich kann man zu einer guten Notstation gehen und sich beraten lassen, aber finde erst mal eine GUTE Notstation, die vernünftig berät. Das ist sehr schwierig, wenn man nicht in einer Großstadt lebt.


    Ernsthafte, seriöse Züchter sind in der Züchterliste des Landesverbandes zu finden

    https://www.meerschweinchenfreunde.de/zuechteradressen/

  • Es gibt genug gute Notstationen, man muss sich nur einmal erkundigen. Und vielleicht ist es auf dem Land nicht so einfach. Aber selbst da gibt es Möglichkeiten. Manche Notstation kommen einem auch entgegen.

    Und auch wenn ein Züchter registriert ist, sagt das nichts über eine gute Haltung, gesunde Tiere usw. aus. Papier ist geduldig....

  • Manchmal sind die Hürden wirklich unnötig hoch für Abgabe von Tieren. Kontrolle oder Vorsicht ist gut aber ein gewisses Vertrauen bei belegbaren Haltungsbedingungen sollte auch vorhanden sein um nicht wirklich willige Halter abzuschrecken.

    Gestern hatte ich in unserem Tierheim 2 Kaninchen-Schwestern als Nachfolgerinnen für die verstorbene Flocke geholt. Obwohl ich dort schon vorher 3 Kaninchen (Leonie, Flocke und Jonny) und 2 Meerschweinchen (Jäger und Aschenbrödel) geholt hatte wurden auch da Hürden aufgebaut die sicher einige potentielle Halter abgeschreckt hätten. Jäger beispielsweise wurde uns gebracht um eine Haltungskontrolle und Vergesellschaftungsüberprüfung zu machen. Nun hatte ich vorher angerufen und sie wollten mir nach der Entscheidung vor Ort für die zwei die Tiere nicht mitgeben. Nach Fotos und einer Zusicherung meinerseits das sie später kontrollieren kommen können (hab ja nichts zu verbergen) durfte ich Jonny mit den Mädels beglücken so das er nicht allein bleiben muß. Da hätten sicher einige Interessenten den Abflug gemacht. Dort bin ich ja nicht unbekannt und habe auch immer informiert wie es den Tieren geht und auch wenn sie verstorben sind wie es sein sollte.


    Andreas

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