Ich brauche diesmal einfach nur ein bisschen Austausch, eure Sichtweisen in der gegenwärtigen Situation, denn in erster Linie bin ich ziemlich unglücklich über den eigentlich unerwarteten Verlust meines bezauberndsten, souveränsten, in sich ruhenden Herzens-Schweinemann...mein Herz ist wirklich gebrochen.
Zurück ließ er Flocke, sein dominant-charmantes Weibchen, die er aber subtil führte und trotzdem immer den Hut auf hatte. Großartiges Brommseln oder Unterwerfen war bei ihm nicht nötig. Höchsten in den ersten Stunden so weit ich mich erinnern kann. Sie wusste, wo ihre Grenzen bei ihm sind, konnte sich an seiner Seite aber frei entfalten. Das zweite Mädchen neben Flocke war 2022 verstorben. Weil die beiden so gut harmonierten, beließ ich es nach einem "Fehlversuch" mit einem weiteren Mädchen seither erstmal bei den beiden als Pärchen.
Nun musste nach dem plötzlichen Tod unseres Herzensmannes natürlich schnell wieder ein Kastrat her. Ich entschied mich für einen 3jährigen der bisher in einer reinen Kastratengruppe lebte und dort nicht zu den ranghöchsten gehörte. Seit Samstag ist er hier. Die erste Nacht war natürlich geprägt von laufen, rennen und aufreiten. Flocke ließ das quietschend und zeternd auch zu. Alles ohne jegliche Bisse oder Klappern. Ganz klassisch dachte ich. Eigentlich sollte das Thema dann nach meinen bisherigen Vergesellschaftungs-Erfahrungen damit gegessen sein. Hier aber nicht: Flocke fühlt sich von seinen wiederkehrenden Annäherungsversuchen (weiterhin ständiges am Hintern schnüffeln, distanzloses Brommseln und Aufreitungsversuchen) so genervt, dass sie sich den niedrigsten Unterstand ausgesucht hat, wo er nicht mehr rein bzw drauf passt. Sie traut sich in ihrem Gehege nicht mehr sich frei zu bewegen, da er regelmäßig, wenn er nicht gerade schläft oder mit seiner 2. Lieblingsbeschäftigung Essen beschäftigt ist, denkt, er müsste ihr sofort wieder zeigen, wer nun Herr im Haus ist...
Heute vormittag dachte ich erst, die Sache ist jetzt wirklich durch: Da saßen beide am Heuhaufen/Wiesengrün und mümmelten. Auge in Auge. Da war er ja auch mit Essen beschäftigt, denn so bald er damit nicht mehr befasst war, ging das Spiel von vorne los. Vom Unterstand aus hat Flocke zwischendurch schon mehrfach nach ihm gehackt. Brommselnd dreht er dann ab. Oft popcornt er anschließend und rast halbstark durchs Gehege. Ob es noch Hoffnung gibt, dass sich Flocke in ihrem Zuhause mal entspannen bzw frei bewegen kann? Oder ist er wohl so durch das frühere Leben ohne Weibchen geprägt, dass er für immer dieses Verhalten zeigen wird, weil er das so für normal hält? Ich bin echt verblüfft, wie milde sie ihm gegenüber ist, da ich sie ganz anders kenne in Vergesellschaftungen mit Mädels....ich schäme mich zuzugeben, dass ich ihn auch schon mal von ihr weggelenkt/ weggeschoben hab als er wieder mal ankam während sie gerade genüsslich was aß... Wie lang warte ich denn jetzt ab? Eben hat sie sogar mal kurz gezwitschert....das tat mir in der Seele weh...
Ich bin durch den Tod von Engelbert so dünnhäutig, dass ich glaub ich nicht mehr richtig klar sehen kann und euren Austausch gut gebrauchen kann. Hattet ihr schon mal ähnliche Situationen?
liche Schweinchen-Grüße von Rebecca und Flocke