• Hallo :),


    wir sind uns bei der Vergesellschaftung unseres Meerschweinchens sehr unsicher. Es ist unsere erste Vergesellschaftung von Meeris, daher wollten wir hier um Hilfe bitten. Wir schildern hierfür kurz die Situation und bedanken uns schon mal im Voraus für eure Hilfe.


    Wir haben zwei Meerschweinchenkastraten aus dem Tierheim vermittelt bekommen (die beiden waren schon zusammen als sie ins Tierheim kamen und wurden nur so vermittelt). Nun ist Jack leider verstorben und wir haben nach neuen Parterinnen für Bob (ca. 2019/2020 geboren) gesucht. Da die Kombination aus einem Kastraten und zwei Weibchen am optimalsten ist, haben wir uns für zwei Weibchen aus dem Tierheim entschieden. Mona und Lilly wurden beschlagnahmt, waren wohl mit einem Kastraten bei dem ursprünglichen Halter zusammen und sind ca. 2021/2022 geboren. 8 Wochen waren sie im Tierheim und wurden dort mit anderen Weibchen gehalten.


    Gestern haben wir die Drei zusammengesetzt. Das Gehege (250cm x 90cm) haben wir mit Essigwasser gereinigt und Hütten, die Bob nicht kennt, reingestellt.


    Vielleicht noch kurz zum Wesen der Tiere, bevor ich die Situation bei der Vergesellschaftung beschreibe. Als Bob mit Jack zusammen war, hatte eher er das sagen. Also er hat bestimmt wo er liegt und wo er isst. Jack hat sich damit immer gut abgefunden und ist ausgewichen. Die beiden waren nie aggressiv zueinander und wollten eher jeder für sich ihr eigenes Ding machen, haben aber zusammen gegessen und relativ oft in der Nähe voneinander gelegen. Über Lilly und Mona wissen wir nicht so viel. Nur, dass Lilly die etwas dominantere ist, aber beide wurden als nicht dominant von den Tierheimmitarbeiterinnen beschrieben, weshalb wir dachten, dass das gut passen könnte, da wir Bob eher als dominant gesehen haben.


    Jetzt zur Vergesellschaftung:

    Am Anfang war alles gut und so wie es von anderen Nutzern geschildert wird. Unser Bob hat fleißig gebrummt und Lilly hat ihm deutlich gemacht wann es ihr zu viel war. Mona hat er auch geritten, worüber sie sich beschwert hat, aber alles war im Rahmen. Auch Lilly und Mona haben sich gestritten… dabei war besonders Lilly die dominantere. Sie haben alle drei in unterschiedlichen Kombinationen nebeneinander gegessen, alle haben viel geredet. Gegen Abend wurde das ganze etwas anders: Bob wurde von beiden Weibchen gejagt und hat sich plötzlich nicht mehr gewehrt, sondern ist nur davongerannt. Am Anfang hat er mit den Zähnen geklappert, wenn ihm eine der Beiden zu nahe gekommen ist, aber am Abend hat er das nicht mehr gemacht. Zudem wirkte es so als dürfe er sich im Gehege nicht frei bewegen. Heute Morgen habe ich dann mehrmals beobachtet, dass Mona zweimal in die Hütte gegangen ist, in der Bob war und ihn gebissen hat. Bob hat nur geschrien, sonst nicht reagiert (also nicht gewehrt oder weggegangen). Außerdem konnte ich beobachten, dass Bob vom Napf vertrieben wird. Zuerst haben die Mädels gemeinsam an einem Napf gegessen, bis Mona gesehen hat, dass Bob isst. Bob hat sich, ohne sich zu wehren, vertreiben lassen. Wenn er sich mal aus der Hütte traut, dann wird er gejagt und Essen geht nur, wenn es in der Nähe seiner Hütte liegt, was von Mona und Lilly geduldet wird. Außerdem darf er auch nur in eine bestimmte Hütte, da er sich in die anderen nicht traut oder direkt vertrieben wird. Seit gestern Abend und seit er so von beiden gejagt wurde, legt er sich auch nicht richtig hin und scheint sich nicht richtig entspannen zu können.


    Wir sind total unsicher wie man da richtig reagiert, da wir verschiedene Sachen gelesen haben. Auf manchen Seiten steht, dass die Vergesellschaftung nur gestoppt werden soll, wenn Blut fließt. Auf anderen Seiten steht, dass abgebrochen werden soll, wenn der „Kampf“ zu einseitig ist, ein Meeri vom Essen vertrieben wird und sich nicht richtig entspannt.


    Ganz liebe Grüße

    Mark und Lea

  • Jackbob

    Hat den Titel des Themas von „Kastrat wird von Weibchen gejagt und gebissen und wehrt sich nicht“ zu „Kastrat wird von Weibchen gejagt, gebissen und wehrt sich nicht“ geändert.
  • Herzlich Willkommen hier beim Meerschweinchenratgeber!


    Hast du mal ein Foto, vom Gehege?

    Es geht mir vor allem um die Einrichtung.


    Hütten und Tunnel, aber auch höhlenartige Kuschelsachen sind bei einer Vergesellschaftung nicht praktisch. Auch wenn Tunnel und Hütten 2 Ausgänge haben, bilden sie Engpässe. Streiten sich die Tiere darin, wissen sie oft nicht gleich, wo der Ausgang ist.

    Daher: bitte alle Hütten und Tunnel usw. aus dem Gehege entfernen.


    Bei einer Vergesellschaftung ist es daher besser, nur Hängemattengestelle zu nehmen und mit Tüchern, z.B. Handtüchern zu arbeiten. Die kann man auch über Ecken spannen und zwar so, dass die Zipfel ins Gehege hängen. Hast du keine Unterstände, könntest du auch Seile spannen und diese dann mit Tüchern abhängen.


    Das Futter im ganzen Gehege verteilen, keine Näpfe nutzen! So kommt jeder, jeder Zeit an das Essen, ohne von anderen bedrängt werden zu müssen.


    Dann würde ich täglich, die Einrichtung verändern, so dass keiner einen festen Platz beziehen und sich alle immer wieder neu orientieren müssen. Quasi den Verwirrungsmoment nutzen.


    Die Mädels haben 8 Wochen nur unter Mädels gelebt. Diese Zeit hat locker gereicht, um in der Gruppe eine soziale Struktur aufzubauen und zwar so, dass eine der Damen die Führung übernommen hat. Sie sind daher etwas "Kastratenentwöhnt".
    Hinzu kommt, dass du erwachsene Schweinchen miteinander vergesellschaftest. Sie haben alle ihren gefestigten Charakter. Sie haben deinen Bock, der keinen Widerstand gewohnt ist nun gezeigt, dass sie nicht alles mit sich machen lassen und er ist verschreckt. Wahrscheinlich hat er Zeit seines Lebens bisher nur mit einem Partner verbracht, der sich untergeordnet hat. Er ist jetzt etwas mit der Situation überfordert, da er nicht weiss, was er tun soll.

    Du hast ihm quasi, mit den beiden Damen eine wirkliche Herausforderung vor die Nase gesetzt.


    Kommen die Tiere zwischendurch auch einmal zur Ruhe, so dass jeder in seiner Ecke sich ablegen kann? Dann besteht Hoffnung, dass sie sich arrangieren werden. Wird sich allerdings dauerhaft verfolgt, wird es schwieriger.

  • Wenn ich aus Deinen Beschreibungen die richtigen Schlussfolgerungen ziehe, würde ich folgendes tun:


    Zuerst würde ich alle auf Bisswunden untersuchen. Dazu ist es nötig, die Tiere herauszunehmen. Viele kleinere Wunden sieht man sonst nicht. Erstens ist es wegen der Gefahr von Entzündungen wichtig Bisswunden zu behandeln (am besten mit Octenisept Gel 1-2x täglich) und zweitens ist es wichtig das zu überprüfen, um zu wissen wie heftig die Auseinandersetzungen sind.


    Dann würde ich dem Böckchen eine Ruhepause verschaffen. Er ist wahrscheinlich einfach mit 2 Tieren und noch dazu Weibchen überfordert. Auch ein eher dominantes Tier kann dann einfach in so große Angst geraten, dass es sich nicht mehr behauptet. Da würde eine kurzzeitige Trennung ihm vermutlich helfen, sich zu entspannen und sich an die Situation zu gewöhnen.


    Unter Umständen wäre es gut, die Weibchen zunächst durch ein Gitter abgetrennt neben ihm zu halten. Dann können sich alle erst einmal an die anderen etwas gewöhnen. Denn auch die Weibchen dürften unter erheblichem Stress stehen und sind vielleicht deswegen so aggressiv. Man kann ja nur ahnen, was sie alles mitgemacht habe und werden jetzt in eine neue Umgebung zu fremden Menschen befördert und dort mit einem fremden Schweinchen konfrontiert. Wenn sie am Gitter aggressiv aufeinander reagieren und keine Ruhe finden, muss man sie weiter trennen oder für Sichtschutz sorgen.


    Danach würde ich nach ein paar Tagen das friedlichere der beiden Weibchen alleine zu ihm setzen. Durch die Chance sich einzugewöhnen, auf die neue Situation einzustellen und den Vorteil für ihn, wenn eine alleine zu ihm kommt, könnte es deutlich friedlicher laufen. Dabei würde ich natürlich beobachten wie es geht und notfalls weiter eingreifen.


    In der heißen Phase Häuser und feste Tunnel zu entfernen finden ich auch gut. Ich habe dann Pappunterstände verwendet. Die können sie in der Not wegschieben oder hochheben. Und Schemel mit etwas Handtuch darüber o.ä. sind auch gut.


    Meine Empfehlungen zur langsamen Gewöhnung und vorübergehender Trennung sind eher ungewöhnlich, wobei durchaus einige erfahrene Halter gibt, die das so machen. Vielleicht würde es letztlich auch mit "Laufenlassen" bei Euch gut gehen. Aber wir Menschen zwingen die Tiere dazu, auf sehr engem Raum nach unserer Wahl zusammenzuleben und von jetzt auf gleich miteinander auszukommen. Das geht leider nicht anders, aber es ist nicht natürlich und daher finde ich es richtig dann soweit wie möglich zu helfen, dass es möglichst stressfrei und positiv verläuft.


    Es ist ja auch im Interesse der Weibchen - und des Böckchens, dass das Böckchen nicht verängstig und resigniert wird. Es wäre für alle 3 gut, wenn er die Führung übernehmen würde. Und das habt Ihr ja auch mit der Auswahl angestrebt. Mit Hilfe von Eurer Seite in den ersten Wochen wird das hoffentlich auch gelingen und die drei werden eine harmonische Gruppe werden.

  • Leider muss ich jetzt etwas dazwischenfunken:


    Bitte jetzt die Tiere auf keinen Fall trennen, das verzögert und verschärft die Situation nur unnötig! =O


    Es braucht seine Zeit, und diese Zeit sollten die Tiere haben.

    Bitte zuerst das Gehege wie beschrieben der Vergesellschaftung anpassen und mindestens 2-3 Tage abwarten, ehe man genau sagen kann, was da los ist!

    Solange die Tiere zwischendurch auch zur Ruhe kommen können ist im Moment noch alles im grünen Bereich. Doch um das genau zu beurteilen, braucht es erst wieder die Rückmeldung vom Halter.......


    Ich habe tatsächlich viele Vergesellschaftungen auch gerade mit schwierigen Kandidaten und Kandidatinnen hinter mir.....

    Und das vor allem mit Haremsgruppen!

    Was ich hier schreibe, schreibe ich nicht vom Hörensagen aus dem Internet sondern es sind tatsächlich persönlich gemachte Erfahrungen!

  • Hallo Kleine Braunelle :),


    vielen Dank für deine kurzfristige Rückmeldung und die tollen Tipps.


    Das Gehege sah bis gerade eben tatsächlich so aus wie du meintest, dass es nicht aussehen soll. Wir haben zwar darauf geachtet, dass alles zwei Ausgänge hat, aber so wie du es beschrieben hast leuchtet es uns total ein, wieso das eher nicht so gut ist. Wir haben jetzt alles raus und Decken über das Gehege gehangen. Bob wurde eben wieder von Mona angegriffen, ist aber jetzt weggerannt, weil er nicht mehr in der Hütte sitzt. Trotzdem wirkt er so als würde er sich damit nicht auseinandersetzen wollen. Kann es sein, dass Bob, obwohl er immer einen Partner hatte, trotzdem nicht gut sozialisiert ist? Könnten wir daran was ändern? Oder könnte sich das durch Mona und Lilly verbessern?


    Bob hat mit Mona und Lilly wirklich mehr zu tun als davor, weil er und Jack sich gegenseitig einfach ihr Ding machen lassen haben. Wir dachten aber, dass diese Kombination Sinn machen würde, weil ein Jungtier sich bestimmt mit Bob langweilen würde. Welche Kombination hättest du denn besser gefunden?


    Bob wird zwischendurch auf jeden Fall in Ruhe gelassen und das verfolgen ist nicht dauerhaft. Sobald sich Mona durch den Stall bewegt, geht sie Bob allerdings an und wir finden, dass Bob auch wenn er in Ruhe gelassen wird, nicht wirklich entspannt wirkt.


    Ab wann würdest du denn sagen, dass eine Trennung besser wäre?

  • Von einer Trennung würde ich in deinem Fall absolut abraten, außer es ist dann für immer. Doch da fließt noch viel Wasser den Rhein herunter, bis so eine Entscheidung ansteht.


    Warte bitte erst einmal ab, wie sie reagieren, wenn du alles ungestaltet hast und auch wenn du täglich etwas veränderst.
    Und am Ende ist es absolut nicht schlimm, wenn sich dein Kastrat unterordnet und eines der Weibchen die Führung übernimmt. Das kommt tatsächlich auch vor. Für das Weibchen selbst ist es unschön, denn sollte sie einmal deinen Kastraten überleben, wird die nächste Vergesellschaftung mit einem anderen Kastraten noch eine Nummer härter.


    Wenn du sie durch ein Gitter trennst, bestätigst du das starke Weibchen, sie hat gewonnen, der Störenfried ist weg. Sie hat dann keinen Grund, ihr Verhalten zu ändern. Treffen sie dann wieder aufeinander, wird sich dein Bock an diese massige Frauengewalt erinnern und er wird wieder einen auf den Deckel bekommen.... Das Spiel beginnt von Vorne und er wird noch mehr unterdrückt und traumatisiert. Für ihn wird es heißen: immer wenn ich auf Weibchen treffe, werde ich verhauen! Daher bitte nicht trennen.


    Wichtig: Das dominante Weibchen würde ich, ehe man an der Gruppenkonstellation schraubt, einem heimtierkundigen Tierarzt vorstellen. Evtl hat sie auch hormonell aktive Zysten entwickelt. Dann hilft die Gabe von Hormonen und sie wird friedlicher. Weibchen aus reiner Weibchenhaltung oder aus Gruppenhaltung mit einem devoten Kastraten, neigen zusätzlich zu solch einer Zystenbildung. Und nicht jedes Tierheim untersucht die Tiere so gründlich, wenn sie sie aufnehmen. Da unterscheiden sie sich wie der Tag von der Nacht.


    Solle sie keine Zysten haben und sollte sie den Bock weiter unterdrücken, dann würde ich tatsächlich nicht lange fackeln, und sie wieder zurück geben.

    Auch lohnt es sich die Schilddrüse des Weibchens anschauen zu lassen. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann auch zu sozialer Überreaktion führen. Da hilft manchmal schon das Abtasten des Tierarztes, ob sie dort druckempfindlich reagiert. Sollte dies der Fall sein, lohnt eine Blutuntersuchung.
    Ich habe ein Weibchen erlebt, dass mit der richtigen Medikamentösen Einstellung völlig harmlos geworden ist. Sie hatte auch nur den Kastraten immer wieder attackiert. Die anderen Weibchen der Gruppe nicht.


    Wichtig:

    Jede Art der Vergesellschaftung ist großer Stress für die Tiere. Du solltest allen Rodicare Immun für das Immunsystem geben. Nicht dass sie am Ende mit Pilz oder Milben reagieren.
    Auch kannst du bei deinem Tierarzt nach Calmin fragen. Dies ist ein Hanföl und es kann die Gemüter beruhigen.


    Viel Erfolg und viel Geduld und Nerven.

  • Wird bei einer Vergesellschaftung ein Weibchen zu sehr von einem Kastraten sexuell so sehr dauerhaft bedrängt, dass es nicht mehr kann, kann man eine Zwischenwand einziehen, um ihr eine Ruhepause zu gönnen.

    Parallel muss man hier dann auch schauen, ob der Bock dann auf Dauer nicht zu potent für das Weibchen ist und man die Gruppenzusammensetzung überarbeiten muss.

    Aber dabei geht es nicht um das Erlangen der Machtposition.

    Ich hoffe, man versteht den Unterschied.

  • Liebe Marie-Luise,


    herzlichen Dank für deine Hilfe!!


    Wir haben die Schweine heute Morgen untersucht und zum Glück keine Verletzungen gefunden.


    Nachdem wir, auf den Rat von Kleine Braunelle, das Gehege verändert und alle Unterschlüpfe entfernt haben, kommt Bob jetzt auch ein bisschen mehr zur Ruhe. Vorhin lag er das erste Mal seit gestern Abend.


    Möglicherweise sind die Mädels gerade etwas aggressiver als sie normal sind, da sie gestern auch 2 Stunden Autofahrt hinter sich gebracht haben. Dabei wundert uns besonders, dass Mona, die eigentlich nicht so dominant ist, diejenige ist, die Bob immer angreift. Lilly ist gegenüber Mona dominat und geht auch ab und an auf Bob zu, ist aber nicht so aggressiv und lässt ihn dann auch schneller wieder in Ruhe.


    Obwohl ich finde, dass sich deine Ideen bezüglich einer vorübergehenden Trennung durchaus sinnvoll anhören, bin ich mir trotzdem unsicher, ob ein vorübergehende Trennung funktioniert und zu einer Besserung führt.


    Liebe Grüße!

  • Also vorne weg, es gibt Damen die extrem Dominat sein können. Sowas hatte ich in Form von Josephine mal in Gruppe, denn sie war Chef und hat alles was nicht Baby war erstmal über 3-4 Tage hinweg gnadenlos gemobbt und verprügelt. Danach war aber Ruhe i.d.R.


    Deshalb wäre ich auch dabei erstmal alle Hütten usw. raus, Futter und Heu großflächig verteilen. Damit jeder Chancen hat zu fressen. Auch alle drei mal auf Wunden untersuchen und die mit der empfohlenen Octensipt Gel oder Manuka-Honig Salbe zu behandeln. Wenn das gemacht ist, die drei "machen" lassen. Dabei würde ich aber die Gewichte kontrollieren.


    Mal von den Gesundheitlichen Aspekten wie Eierstockzysten usw. abgesehen, je nach dem wie die zwei Damen aufgewachsen sind kann es auch sein das sie nicht richtig sozialisiert wurden bzw. euer Böckchen kein kompatibles Sozialverhalten gelernt hat falls er vorher nur mit Jack zusammen gelebt hatte und das schon seit Klein auf. Dann werdet ihr einen richtig langen Atem brauchen.

  • Vielen Dank für deine Antwort!


    Wir werden es auf jeden Fall weiter versuchen. Falls wir sie trennen, dann wäre diese Trennung für immer.


    Insgesamt sind wir uns trotzdem total unsicher, weil wir nicht wissen ob wir den Tieren einen Gefallen tun ... auf der anderen Seite wollen wir sie nicht zu früh trennen. Es wäre ja eigentlich nicht optimal, wenn eines der Weibchen die Führung übernimmt und wir wollen auch nicht, dass Bob Angst vor Weibchen bekommt. Gleichzeitig wüssten wir aber auch nicht wie wir ihn sonst vergesellschaften sollten. Bei einem Jungtier würde er sich vielleicht behaupten, aber soweit wir wissen ist das ja auch keine optimale Kombination. Irgendwie ist das alles schwierig, weil wir natürlich im Sinne der Tiere handeln wollen.

  • Also vorne weg, es gibt Damen die extrem Dominat sein können. Sowas hatte ich in Form von Josephine mal in Gruppe, denn sie war Chef und hat alles was nicht Baby war erstmal über 3-4 Tage hinweg gnadenlos gemobbt und verprügelt. Danach war aber Ruhe i.d.R.


    Deshalb wäre ich auch dabei erstmal alle Hütten usw. raus, Futter und Heu großflächig verteilen. Damit jeder Chancen hat zu fressen. Auch alle drei mal auf Wunden untersuchen und die mit der empfohlenen Octensipt Gel oder Manuka-Honig Salbe zu behandeln. Wenn das gemacht ist, die drei "machen" lassen. Dabei würde ich aber die Gewichte kontrollieren.


    Mal von den Gesundheitlichen Aspekten wie Eierstockzysten usw. abgesehen, je nach dem wie die zwei Damen aufgewachsen sind kann es auch sein das sie nicht richtig sozialisiert wurden bzw. euer Böckchen kein kompatibles Sozialverhalten gelernt hat falls er vorher nur mit Jack zusammen gelebt hatte und das schon seit Klein auf. Dann werdet ihr einen richtig langen Atem brauchen.

    Hallo Plurb,


    vielen lieben Dank für deine Nachricht!!


    Was uns wundert ist, dass ausgerechnet Mona, die von Lilly dominiert wird, so gegen Bob geht. Wir haben eher erwartet, dass es zwischen Bob und Lilly schwierig wird, aber sie ist sehr vorsichtig, nachdem sie ihm gestern kurz aber deutlich die Meinung gegeigt hat.


    Wir haben auch das Gefühl, dass weder die Mädels noch Bob wirklich gutes Sozialverhalten lernen konnten. Wie ist da denn deine Meinung. Denkst du, dass es Sinn macht sie in diese Kombination zu zwingen? Und hättest du eine Idee wer (also ein einzelnes Weibchen in seinem Alter, ein oder zwei Jungtiere etc.), falls das auf lange Sicht gesehen wirklich keinen Sinn machen sollte, besser zu Bob passen könnte?


    Herzliche Grüße!!!

  • Bitte gib den Tieren Zeit!

    Eine Vergesellschaftung kann Wochen dauern, bis alle ihre Position gefunden haben. Es ist ein ganz natürlicher Prozess in Meerschweinchengruppen, dass sie, wenn sich in der Gruppenkonstellation etwas verändert, diskutieren und streiten!

    Es handelt sich hierbei auch um erwachsene Tiere, die alle ihre Lebenserfahrung mitbringen.


    Es gibt in Meerschweinchengruppen eine Rangordnung. Und nicht jedes Gruppenmitglied mag sich in diese Rangordnung einfügen. Manch einer würde gerne die Gruppe anführen oder eine bessere Position belegen.
    Wird die Gruppenzusammensetzung nun verändert, kann dies für das eher sonst rangniedrigere Tier heißen, dass es eine neue Chance bekommt, seine Position zu verbessern. Also sucht es sich einen noch unterlegeren Kandidaten aus, den es dominieren kann.


    Wir Menschen sehen diese Prozesse oft aus unseren Menschenaugen. Die wenigsten von uns, finden so etwas gerecht und fühlen sich sofort berufen, dem unterlegenen Tier helfen zu müssen.

    Doch Meerschweinchengruppen sind keine Menschengruppen. Wenn diese Zusammensetzung nicht gelingt, kann es sein, dass du 10 weitere andere Zusammensetzungen mit immer anderen Tieren testen muss, bis alles deinen Vorstellungen entspricht.


    Und manchmal braucht es einfach Zeit und gute Nerven!
    Hier ist noch gar nichts entschieden!

    Es fehlt auch die medizinische Abklärung. Und erst dann, wenn nichts gefunden wird, kann man hindenken, dass diese Vergesellschaftung gescheitert sein könnte!


    Auch Jungtiere kommen in die Rappelphase und werden versuchen, ihren Rang zu verbessern.... Jeh nachdem, welchen Charakter dein Böckchen hat, kann er damit auch überfordert sein.


    Viele dieser Verhaltensweisen sind leider oft haltungbsbedingt hausgemacht....

    Aber man kann dagegen angehen, indem man einen langen Atem beweist und richtige Impulse setzt. Erst wenn alles Pulver verschossen ist, dann kann man aufgeben.

  • Dass Mona die aggressivere ist, könnte ein Beleg für mein Idee sein, dass die Tiere einfach überfordert sind.


    Ich würde normalerweise Meerschweinchen nach einem Umzug immer etwas Zeit in dem neuen Zuhause geben. Sie kennen nichts bei Euch. Ihr seid vermutlich gefährlich für sie, die Umgebung ist fremd, die Geräusche und Gerüche sind fremde und sie haben keine vertraute Zuflucht mehr. Noch dazu wurden sie anscheinend aus einer Gruppe herausgerissen im Tierheim. Das alles schreibe ich nicht als Vorwurf, sondern nur als Erklärung, warum die beiden unter erheblichem Stress stehen dürften.


    Wenn sie keine Bisswunden haben, ist das schon mal viel wert. Dann kann man es auch noch etwas weiter laufen lassen. Sollte es sich nicht bald bessern oder sogar schlimmer werden, hast Du ja eine Alternative zur Wahl.


    Eine dauerhafte Trennung sehe ich noch keineswegs als nötig an.


    Und eine Trennung und späteres Zusammenführung mit dem weniger dominanten Weibchen wird sicherlich weniger Angst bei dem Böckchen vor dem dominanten Weibchen bewirken, als wenn er jetzt immer wieder gejagt wird.


    Kleine Braunelle Hast Du mit dem von mir beschriebenen Ansatz schon selbst schlechte Erfahrungen gemacht?


    Ich habe beides schon erlebt: Man setzt die Tiere zusammen und es ist sofort friedlich und entspannt. Und andere Tiere finden auch nach Tagen noch nicht zu einem friedlichen Zusammenleben. Es gibt Tiere, die einfach nicht zusammen passen und die würde ich dann auch dauerhaft trennen. Aber es gibt m.E. auch viele, bei denen wir mit Unterstützung helfen können, dass sie ein gutes Verhältnis entwickeln können.


    Und ein gutes Verhältnis ist für mich nicht, dass das Böckchen verängstigt wird und sich dann irgendwie unterdrückt arrangiert. Aber auch Kleine Braunelle schreibt erwähnt ja die negativen Folgen einer solchen Entwicklung.


    Alles Gute und mit weiterer Beobachtung und entsprechendem Helfen werdet Ihr es vermutlich bald gut schaffen.

  • Leider muss ich mich extra für Marie-Luise noch einmal wiederholen. Und es tut mir leid, dass dieser Thread evtl wieder zu entgleisen droht...


    Ich habe hier von meinen persönlichen Erfahrungen berichtet:

    Und noch einmal extra zum Nachlesen......


  • Das hängt immer von den Tieren ab, manche lernen schnell und andere brauchen länger und ne Großgruppe von 10 Tieren aufwärts die gut sozialisiert sind. Wir hatten mal eine solche Großgruppe, da mussten wir als Mensch selten bis nie eingreifen. Klar, es hat die ersten Tage ein paar heftige Rumpler getan. Ein Schweinchen hatte am Ende einen Schlitz im Ohr, aber war dann Teil der Gruppe und wir konnten mit dem Schönheitsfehler gut leben.


    Was ihr aber auf jeden Fall braucht ist vielll Geduld, denn ich würde den 3er erstmal eine Chance geben sich einig zu werden. Wir Menschen sollten da nur aufs Gewicht achten, falls es blutig wird dann Wunden versorgen. Verliert eins zu viel an Gewicht oder fetzen die sich so richtig sollte man sich überlegen sie zu trennen. Vorher nicht.


    Falls die Tiere sich mal richtig verbeißen sollten, als Fellkugel durchs Gehege rollen. Bitte NIEMALS mit bloßen Händen dazwischen gehen. Die kennen dann weder Freund noch Feind und beißen alles was sie gerade erwischen. Am besten geht die Schaufel von einem Handbesen um die Tiere zu trennen. Habe ich in 24 Jahren zum Glück bisher nur 1x selbst erlebt.