Beiträge von kleinschweinugly

    Ja Mäusle,
    so sehe ich das auch.
    Mir wird übel bei dem Gedanken, daß hier ein "Züchter" die Zoohandelsketten mit Rasseschweinchen beliefert. Das ist ein ehemaliger Zoohändler, der in Pferdeboxen irgendwelche Tiere nach Rassemerkmalen zusammensetzt. Wöchentlich werden dort Jungtiere rausgesammelt und ausgeliefert. Weder Geburtsdatum noch die Eltern der Tiere werden angegeben, der Käufer im Zooladen zahlt viel Geld (40 bis 70 EUR) für ein Tier, dessen Herkunft und Vorgeschicht ihm unbekannt ist. Sozialisiert sind die Tiere auch nicht, die gehen mit 250 Gramm raus, egal wie alt.
    Der Gewinn für die Handelsketten wurde optimiert, statt 15 bis 20 EUR, wie für meine Tiere (nur US-Teddies, wie langweilig, nur eine Rasse), zahlt die Kette hier 8 bis 10 EUR.
    ..."Den Stammbaum wollen die Kunden sowiso nicht haben, die wollen möglichst kleine, bunte und vielleicht noch langhaarige Schweinchen", bekommt man als Züchter dann zur Antwort. Ich könne doch sowiso nicht soviele Jungtiere liefern wie gebraucht werden und dann immer noch zur falschen Zeit, also nicht nach Bedarf (Ostern, Weihnachten)...
    Da habe ich ausgehört zu Züchten und meine Stammtiere bis auf ein paar ältere Herren in gute Hände vermittelt.
    Und ich blöde Kuh habe damals sogar kostenlos in den Geschäften beraten,
    alles für den...,
    Gabi

    Mäusle
    Nyaasu
    Meeri11
    Hallo,
    Ihr habt so ziemlich alles in kurze Worte gefasst, was ich ebenfalls denke,
    Danke!

    Beim Thema Ausstellungen bin ich ebenfalls der Meinung, daß das völlig unnötig ist. Wenns denn sein muß Tiere zu bewerten, kann das auch in einer heimatsortsnahen Tischschau, ähnlich einem Besuch beim Tierarzt geschehen. Es sollte kein Tier tagelang alleine in einem Ausstellungskäfigsitzen und von 100en Menschen angestarrt werden müssen.


    Ich habe hier eine ausstellungsgeschädigte Maine Coon Katze sitzen. Es hat über 10 Jahre gedauert, bis sie wirklich zu ihren Dosis richtig Vertauen entwickelt hat...
    Gabi


    Gut dann gehe man ins Betti aus Gänsedaunen aus menschlicher Tierzucht...
    Du verdrehst hier eindeutig meinen Wortlaut. Ich schrieb..."Durch die Zucht KANN der moderne Mensch viel über die zerbrechliche Zusammenhänge in der Natur und die Folgen menschlicher Fehler lernen"... und nicht wie Du..."mit hilfe von zucht aus menschlichen fehlern in der zucht lernen"..., das ist ein Unterschied!!!


    Ein verantwortungsbewuster Züchter wählt aus möglichen Ausgangstieren möglichst gesunde Tiere aus. Er/Sie führt Zuchtbuch und notiert alle Auffälligkeiten, Erkrankungen, Erbfehler. Er versucht diese im Laufe vieler Jahre der Zucht zu minimieren und dabei nicht Massen von Tieren zu "produzieren", die nachher kein Liebhaber halten möchte. Dabei will er seine Zuchttiere nicht schädigen oder riskieren, daß diese Schaden nehmen. Er will daß diese gesund bleiben, sonst wäre sein Ziel nicht erreichbar und die Aufgabe der letzen Jahre vergebens...
    Gabi

    Nein tinkamotte,
    es ist im Sinne der Tiere gesund, kräftig, lebensfroh... zu sein!
    Es ist im Sinne der Tiere Menschen zu haben, die für seine Ernährung und seinen Schutz vor Feinden sorgen...


    Es ist im Sinne beider (Mensch und Tier) ein angenehmes Zusammenleben zu haben aus dem Mensch Freude und Freizeitbeschäftigung und das Tier eine gute Chance (Verantwortung) hat ein angenehmes und gutes Leben zu haben.
    Uns Europäern dient das Meerschweinchen als Hobbytier, das Pferd als Sportgerät, Rind, Schwein und Huhn... als Nahrung und Eierlieferant.
    Es ist eben die Aufgabe des verantwortungsvollen Züchters die Haustierrassen in aller Vielfalt zu erhalten, aber trotzdem und gerade deswegen deren unkontrollierte Vermehrung zu beschränken.
    Gabi


    Zitat von MartyMcFly

    tiere haben etwas von uns? wenn ich überlege wie viele arten durch uns ausgestorben sind, dann kann ich nur sagen, sie haben nur etwas von uns, wenn sie uns nicht begegnen und sie vor uns geschützt sind

    Wenn Du hier Wildtiere meinst, gebe ich Dir 100 % Recht.
    Es geht hier aber um die Zucht von Haus- und Nutztieren, die es ohne die Auslese durch Menschenhand, gar nicht gäbe. Das ist Zucht!


    Edit: Durch das Zusammenleben von Haustieren und Menschen lernt der moderne Mensch, Verantwortung und Verständnis für alle Geschöpfe zu haben. Durch die Zucht KANN der moderne Mensch viel über die zerbrechliche Zusammenhänge in der Natur und die Folgen menschlicher Fehler lernen.
    Gabi

    Wenn Du Hausmeerschweinchen hältst (egal ob aus der Notstation oder von einem Züchter), dann hast Du doch schon ein Wunschtier.


    Die Indios züchten Cuys mit kurzem Haar (weil besser als Nahrung zuzubereiten) und bevorzugt mit Polydactylie (Vielzehigkeit), weil diese sich weniger bewegen, schneller fett werden und besser schmecken.


    Meerschweinchenzüchter in den "modernen" Ländern züchten diese Haustiere zu unsere Freude und in vielen verschiedenen Rassen, weil wir sie "schön" finden.


    Ob das gut und richtig ist? Das Wie (gezüchtet wird)ist hier die Frage, nicht das Ob die Tiere gezüchtet werden. Es wird ganz sicher weitergehen mit der Zucht, das können wir nicht verhindern,
    Gabi


    PS.unsere Beiträge haben sich überschnitten:
    Evolutionsbedingte Anpassung bei Haustieren? Das meinst Du doch nicht ernst. Zucht und Auslese ist wohl eber der Fall, die ungeeigneteren Haustiere wurden geschlachtet ohne weitergezüchtet zu werden. Diejenigen Haustiere mit besseren, vorteilhafteren (für den Menschen) Eigenschaften wurden weitervermehrt, das IST Zucht.
    Gabi

    tinkamotte:
    Ob die Zuchtauswahl anmaßend ist oder nicht? Sie ist ein Teil des Menschseins!


    Seit der Mensch die Höhle verlassen hat und auf dem Erdball umherwanderte, züchtete er Tiere zur Befriedigung seiner Bedürfnisse. Rinder aus dem Auerochsen (Milch und Fleisch), Schafe (Fell, Milch und Haar), Hühner (Fleisch und Eier), der Wolf sucht die Nähe des Menschen und beschützte ihn (er bekam Nahrung), Katzen suchten die Nähe des Menschen (fressen Mäuse/Nahrungsschädlinge) und wurden als nützlich geduldet. Pferde wurden reitbar gezüchtet und trugen den Menschen und sein Hab und Gut in ferne Länder........


    Der moderne Mensch wäre nicht denkbar ohne die vielen Haustiere. Ich gehe sogar noch weiter. Der Erhalt der vielen Nutztierrassen (auch die, die uns heute nicht mehr nützlich erscheinen) ist eine wichtige Aufgabe, eine Verpflichtung geradezu. Wir erhalten für alle Menschen dadurch einen möglichst großen Genpool unserer Haustiere.


    Und dank der Meerschweinchen als Proviant der Entdecker Amerikas im Bauch der Schiffe haben wir heute und hier Kartoffeln und Mais (nur einige Beispiele) als Nutzpflanzen,
    Gabi

    Meerschweinchen werden seit Jahrtausenden gezüchtet. Viele "Eigenschaften" sind Mutationen (treten zufällig auf). Manche dieser "Eigenschaften" werden nur erkennbar, wenn zwei Individuen, die diese Eigenschaft in ihren Genen tragen aufeinander treffen. Das ist dann eine rezessive Erbeigenschaft (z.B. Satinfaktor, Schimmelfaktor, Haarlosigkeit beim Skinny/Balwin).
    Die Aufgabe eines Züchters ist es, zu entscheiden, ob diese Eigenschaft erwünscht ist. Er trägt die hohe Verantwortung diese Entscheidung zu treffen.
    Bei zufälligen Verpaarungen von zwei Individuen, ohne Kenntnis der Vorfahren/Ahnen, werden solche Erbeigenschaften später oder gar nicht erkannt und verbreiten sich (ohne erkannt zu werden)weiter. Sie können zu dem Aussterben einer Art, aber auch zu der Weiterentwicklung führen (Natur).
    Zu beurteilen, ob die Entscheidung für oder gegen diese bestimmte Eigenschaft als Zuchtziel richtig oder falsch ist, ist die entscheidende und schwerste Aufgabe des Züchters und wird oft falsch verstanden,
    Gabi

    Zitat von tinkamotte

    das würd ich auch gern ma wissen, was kann das system der natur und ihre anpassungsfähigkeit übertreffen?


    Haustierhaltung ist nun mal keine "Natur".
    Bitte lies Dir doch mal den ersten Teil auf der Seite in diesem Link genau durch...
    http://www.schulschweinchen.de/seite15.htm
    Haustiere haben mit in der Natur lebenden Tieren nichts mehr zu tun, sie könnten in Freiheit kaum überleben. Deshalb halten wir alle diese Tiere.
    Gabi


    Zitat von tinkamotte


    - ein wildes tier nach europa gebracht


    Das stimmt nicht so ganz! Meerschweinchen sind schon vor über 4000 Jahren von den südamerikanischen Ureinwohnern domestiziert (zu Haustieren gezüchtet) worden. Die Spanier brachten "Cuys" nach Europa, wahrscheinlich als Reiseproviant, lebendig, genügsam und leicht im Schiff (frisch) zu halten.
    Die Naturvölker in Südamerika, Indianer also, haben aus Wildmeerschweinchen Hausmeerschweinchen gezüchtet.
    Gabi

    Zitat von MartyMcFly

    tinkamotte
    wenn man so überlegt was wir da machen. wir wollten so etwas ja auch schon mit menschen machen. ich sage nur 1933 und nürnberger rassegesetze. damals wurde auch vorgechrieben wer mit wem darf. die restliche welt war entsetzt und auch heute ist dieser gedanke unfassbar. und warum soll das dann bei tieren erlaubt sein?


    Nunja, indem wir Menschen bestimmen/entscheiden welches Tier sich vermehren darf und welches nicht (Kastration), greifen wir doch auch schon in die "Natur" ein. Auch das hatten wir vor 70 Jahren schonmal.
    Schließlich setzen wir auch nicht alle unsere Tiere aus und lassen die Natur über Leben und Überleben entscheiden.
    Ich glaube der Mensch selber ist der größte Eingriff in die Natur, aber der Gedanke führt denn doch etwas zu weit...
    Gabi

    Ich glaube nicht, das die vorrausschauende Intelligenz etwas an der Profitgier der Menschen ändert. Vielleicht wird eine Knappheit der Resourcen etwas daran ändert, vielleicht.


    Das mit der Menschenzucht hatten wir vor gut 70 Jahren auch schon mal.


    Der Mensch wird sich und seine Umwelt bestimmt über kurz oder lang zerstören...
    Gabi

    "Im Einklang mit der Natur leben!"


    Das ist ein schöner Gedanke, aber solange wir Menschen uns so wie bisher vermehren, so wie bisher und mit unserem derzeitigen Lebensstandart existieren wollen, müssen wir im Gegensatz zu den Indianern (die als Nomaden und als Jäger und Sammler lebten) Feldfrüchte anbauen (Ackerbau betreiben), Tiere züchten (um sie als Arbeitstiere zu nutzen oder zu essen) und Bodenschätze ausbeuten. Die Erde ernährt leider nicht diese Menge von Menschen, wenn diese alle als Nomaden leben, jagen und sammeln...
    Gabi

    Zitat von MartyMcFly

    tinkamotte
    ich denke und bin der meinung das wir nicht in der genetik der tiere eingreifen dürfen. ich denke die natur hat da über jahr millionen ein system entwickelt, das sich bewährt hat. und das system ist schon genial. warum meinen wir dann gott spielen zu müssen. es gibt keinen grund ein zu greifen.
    indianer zum beispiel, sind immer sehr verantwortungsvoll mit leben und natur umgegangen. auch andere naturvölker haben da ein ganz anderes bewusstsein. wir in unserer maßlosigkeit und arroganz, denken wir können alles. sceint das ein problem der modernen welt zu sein?


    Da hast Du Recht, wir können viel von Naturvölkern lernen.
    Ich denke da z.B. an die Herstellung von Terra Preta...
    Unser Problem, oder das Problem der "modernen" Gesellschaft ist das Profitdenken. Alles muß Gewinn abwerfen, jeder ist sich selber der Nächste!
    Jeder von uns kann ein kleines bischen dazu beiträgen, an diesem Denken und daraus resultierenden Handeln etwas zu ändern.
    Gabi