Böcke vom Rassezüchter sind nicht verträglicher, noch werden Böcke insgesamt zahmer als Weibchen.
Jede gleichgeschlechtliche Gruppe neigt zu Zickereien und Rangfolgestreitigkeiten, ist schwieriger zu vergesellschaften und keine Ideallösung für die Tiere sondern nur ein Kompromiss.
In einer Haremsgruppe sind die Schweinchen deutlich am glücklichsten. Das ist ganz einfach so.
Und solange es in Notstationen und bei Tierheimen mehr als genug Weibchen zur Vermittlung gibt sehe ich es ehrlich gesagt nicht ein "notleidenden Züchtern" die überschüssigen Böcke abzunehmen. Manchmal sollten sie eben die Masse an Nachzuchten an den Bedarf anpassen, auch wenn es dann vielleicht ein wenig länger dauert um ein Zuchtziel zu erreichen oder ein typvolles Weibchen nicht mehr nachgedeckt werden kann, weil noch so viele Jungböcke von früheren Würfen rumsitzen.
Ich würde entweder eine Harmensgruppe empfehlen, oder, wenn man richtig groß einsteigen will, 5-8 Kastrate mit 2-3facher Anzahl an Weibchen.
Zwei Kastrate mit mehreren Weibchen geht leider auch nicht so oft gut, wenn einer der Beiden auf den Gedanken kommt, dass er ja nur einen Konkurrenten raus mobben muss, kann es echt rund gehen - auch bei Frühkastraten. Klar gibt es Ausnahmen, aber wie gesagt: Ausnahmen, keine Regel.
Wer eine reine Bockgruppe will braucht:
- Fachwissen in Form von eigener Erfahrung oder jemand den er fragen kann
- sehr viel Platz
- gute Nerven bei Rangkämpfen, Vergesellschaftungen, Streit in Folge von Krankheiten
- einen guten Tierarzt weil Verletzungen häufiger vorkommen und manchmal mehrere kastriert werden müssen
- eine Option die Gruppe zu trennen, falls es gar nicht klappt
Ist das alles gegeben kann eine Bockgruppe wirklich toll sein. keine Frage. Glücklicher wären die allermeisten Böcke trotzdem als Kastratat mit eigenen Mädels.