Beiträge von Marie-Luise

    Es ist natürlich für uns sehr schwer zu sagen, ob die beiden nur kurzfristig und harmlos streiten oder ob sie sich dauerhaft nicht vertragen. Gut ist schon mal, wenn sie sich nicht beißen!


    Folgende Grenzen gäbe es für mich, um es nicht weiter zu versuchen:

    • es gibt mehrfach Bisswunden innerhalb von einem oder wenigen Tagen
    • mehrere Bisswunden hat einer von beiden am Rücken oder Po
    • sie können über mehr als 2-3 Tage nicht zumindest zeitweise friedlich und entspannt miteinander umgehen
    • einer wirkt dauerhaft verängstigt
    • die Streitigkeiten halten über mehr als ein paar Tage

    Da wir 6 Böckchen haben, die sich alle zumindest zeitweise auf die eine oder andere Weise (noch) nicht ideal verhalten, habe ich viel ausprobiert. Neben dem vielen Platz sind die Einrichtung und notfalls auch ein Eingreifen als Halter m.E. am wichtigsten.


    Schön, dass Du ihnen schon die 2,8qm ermöglichst! Ich stimme hupe zu, dass es zumindest in heißen Phasen helfen könnte, wenn sie dann noch mehr Platz hätten. Und Kartons sind m.E. ideal für streitende Böckchen. Natürlich sollten sie nicht aufgefressen werden und darum auch nicht stark bedruckt oder gar beklebt sein. Aber wenn das gegeben ist, bieten Kartons die Möglichkeit, sehr abwechslungsreich und einfach die Einrichtung immer wieder nach Bedarf anzupassen. Und sie haben den großen Vorteil, dass sich keiner beim Dagegenrennen verletzten kann. Auch kann einer in Bedrängnis notfalls den Karton hochstoßen und darunter weglaufen (wenn er nicht zu schwer ist).

    Eines erscheint mir noch ganz wichtig: Wenn Du sie kastrieren lassen willst, suche bitte einen Tierarzt, der viel Erfahrung mit der Kastration von Meerschweinchen hat und Gasnarkose (oder andere würden sagen: eine wiederaufhebbare Narkose) nutzt. Leider kommt es bei Tierärzten, die darin nicht so kompetent sind, viel häufiger zu Komplikationen bis hin zu Todesfällen.


    Wenn ein Tierarzt gut mit Hunden oder anderen größeren Tieren umgehen kann, heißt das noch lange nicht, dass er für Meerschweinchen auch geeignet ist!

    Erst einmal: Ich finde es sehr sympatisch, dass Ihr so um das Wohl der Tiere besorgt seid und sie nicht mehr hergeben wolltet!


    Wenn sie sich wirklich anhaltend streiten, ist das keine gute Aussicht für ein Zusammenleben. Allerdings ist mir noch nicht klar, wie ernst es ist. Du schriebst ja, dass sie ungefähr 1 Jahr alt sind. Böckchen kommen mehrfach in sogenannte Rappelphasen. Bei uns haben die immer nur 1-2 Tage gedauert, Da hat dann einer den anderen wiederholt bestiegen. Brommseln kann auch Dominanzgebaren sein. Bei unseren Jungs ist es oft eher ein Werben um den anderen, wie es ein Böckchen bei Weibchen tun würde. Meine Fragen sind vor allem:

    • Beißen sie sich auch? Habt Ihr Wunden gesehen und wenn ja wo und wie oft?
    • Jagen sie sich gegenseitig oder wird meistens einer verfolgt und hat der offensichtlich Angst vor dem anderen?


    Wegen des Geheges: Da es so wichtig ist für Böckchen, genug Platz zu haben, will ich da auch noch mal nachfragen:


    Magst Du mal die Maße schreiben?


    Bei 2,8qm kann ich mir nicht vorstellen, wie man auf nur 2m Diagonale kommt. Gestern hattest Du auch noch von 2m Fläche gesprochen. Das soll nicht kleinlich sein. Es ist einfach für die Tiere sehr wichtig.


    Einen guten Platz für ein einjähriges Böckchen zu finden, ist nicht einfach. Daher würde ich keinen abgeben, falls sie gut miteinander leben können.

    Schmerzen im Kiefergelenk könnten von einer Zahnuntersuchung ohne Narkose kommen - oder natürlich auch durch etwas anderes verursacht sein.


    Wenn es mein Tier wäre, würde ich 2 Tage das Schmerzmittel hoch dosiert geben. Dann seht Ihr, ob eine höhere Dosis eine Verbesserung bringt. Wenn sie damit wieder genug frisst, habt Ihr viel gewonnen.


    Das relativ geringe Risiko, dass das Schmerzmittel ihr schadet, würde ich eingehen, weil sie, wenn sie so weitermacht, leider ohnehin in Kürze sterben wird.


    Die Frage für mich ist: Welche Dosis von welchem Schmerzmittel bekommt sie wie oft aktuell?

    HannaM war schneller als ich beim Absenden. ;-)


    Daher will ich zu Ihrem Beitrag ergänzen:


    Idealerweise würden alle Meerschweinchen in einer Gruppe mit 1 Böckchen und ein paar Weibchen leben und dürften sich fortpflanzen wie es ihrer Natur entspricht. Da das aber nicht sinnvoll möglich ist (wo sollten die ganzen Jungen hin ...) muss man Kompromisse machen. Böckchen, die mit Weibchen zusammenleben, müssen kastriert werden und die Weibchen können keine Jungen haben, was des öfteren zu gesundheitlichen Problemen führt. Zudem müssen viele Böckchen mit anderen Böckchen also ohne Weibchen leben, da es bei ungefähr gleicher Anzahl von Männchen und Weibchen durch die Gruppen aus 1 Böckchen + mehrere Weibchen einen Überschuss an Böckchen gibt.


    Wegen dieses Böckchenüberschusses ist es m.E. auch nicht sinnvoll, schon am Anfang zu planen, dass man nach dem Tod einer der beiden Tiere, dem anderen ein Weibchen holt. Auf diese Art hätte jeder Halter maximal ein paar Jahre eine Bockgruppe und würde dann für immer auf eine Gruppe aus Männchen + Weibchen wechseln. Das würde den überzähligen Böckchen weitere Möglichkeiten auf ein Zuhause verbauen.


    Und zum Erzieher: Ja, der wäre gut, wenn es möglich wäre. Aber erstens gibt es das Platzproblem und zweitens haben die Jungs mit rund 1 Jahr ohnehin schlechte Aussichten auf eine tiefgreifende gute Prägung durch ein anderes Böckchen. Zudem gibt es ohnehin nur wenige Böckchen, die dazu fähig wären. Selbst ein Böckchen, das bei einem Züchter Babyböckchen betreut, hat nicht unbedingt die Fähigkeiten und Erfahrung zwei fast erwachsene Böckchen anzuleiten und zu formen.


    Langer Rede kurzer Sinn: Ideal wäre etwas anderes, aber wenn Ihr Euch um die beiden bemüht, können sie zu zweit ein schönes Leben bei Euch führen. Und wenn dann irgendwann einer stirbt, kann man immer noch versuchen, ein anderes passendes Böckchen für ihn zu finden.


    Meine Erfahrung ist bisher, dass auch Tiere ohne Erzieher andere Schweinchen durchaus verstehen können. Die Frage scheint mir eher zu sein, ob sie mit einer Situation überfordert sind, Angst haben, zu lange nicht nachgeben wollen usw. Damit sage ich nicht, dass ein Erzieher nicht hilfreich sein könnte. Es geht m.E. hier um das Sinnvolle in einer gegebenen Situation.

    Herzlich Willkommen hier im Forum!

    Wir habe die aktuelle Gruppe vor einigen Jahren mit 2 Brüdern angefangen. Ich wollte ihnen auch die Möglichkeit geben, in einer größeren Gruppe zu leben, kann also Euer Anliegen sehr gut verstehen. Aber ... dazu gibt es viel zu bedenken.


    Mit 3 Weibchen wird es mit ziemlicher Sicherheit komplett schiefgehen. Das würde ich gar nicht erst versuchen! Böckchen müssen lernen in Gruppen mit Weibchen und mehreren Männchen zusammenzuleben und auch dann kann es irgendwann doch noch zu anhaltendem Streit kommen. Zudem müssen es in der Regel deutlich mehr als 3 Weibchen auf 2 Böckchen sein.


    Und egal wie Ihr die Gruppe erweitern würdet, wäre Euer Gehege zu klein. Eine Grundfläche von 2qm ist maximal für 2 Böckchen ausreichend - zumindest wenn sie noch eine große Etage haben. Aber bei Streit - und der kann immer mal vorkommen und am Anfang auch über Wochen gehen - müssen sie Platz zum Wegrennen haben. Dafür reichen 2qm m.E. nicht.


    Man kann bei Meerschweinchen nie mit Sicherheit sagen, was gelingen würde und was nicht, aber oft sind bei Böckchen Zweiergruppen am ehesten harmonisch und dauerhaft friedlich. So schön eine größere Gruppe ist, würde ich das nur angehen, wenn Ihr mindestens 5qm auf einer Ebene (und ggf. noch zusätzlich eine große Etage) bieten könnt. Dann könntet Ihr es mit 2 geeigneten erwachsenen Böckchen versuchen.


    Dennoch wären leider die Aussichten, dass es gut geht eher mäßig. Es würde dann sehr stark vom Wesen und Erfahrungshintergrund der Tiere abhängen und wie Ihr sie unterstützen könnt.

    Ich habe es leider schon einmal erleben müssen, dass ein Schweinchen anfing, ein anderes zu jagen und zu beißen und dann ein anderes, eigentlich friedliches, mitgemacht und auch gejagt und gebissen hat. Das muss bei Dir nicht der Fall sein, aber im schlimmsten Falle könnte sie von Lotta oder Foxi gebissen worden, ggf. neben Bissen von Mimi. Auch daher würde ich jetzt die Wunden sehr genau beobachten, nicht dass neue dazukommen.


    Wie konntest Du denn erkennen, dass der Grind bei Deinen Pflegetieren nicht von Bissen kam? Haarlinge können sie ja trotzdem gehabt haben.

    Ich habe zwar keine Weibchen, aber wie belastend Streitigkeiten unter den Schweinchen sind, kann ich auch der Erfahrung mit unseren Jungs gut nachvollziehen. Was mir zu Kiwi einfällt: Wie habt Ihr ausgeschlossen, dass sie nicht hormonelle Probleme hat?


    Selbst kleine und damit nicht tastbare, aber hormonell aktive Zysten können ein Weibchen sehr aggressiv machen. Wie gesagt, ich habe das zwar nicht selbst erlebt, aber von vertrauenswürdigen anderen Haltern gelesen.


    Eine andere Frage wäre für mich noch: Du schreibst von 4 Schweinchen auf 3,2 Metern. Sind damit 3,2qm gemeint oder ist das Gehege 3,2m lang und z.B. 0,6m tief?


    Ich frage das, weil das Gehege vermutlich nicht Euer Problem komplett lösen, aber vielleicht entschärfen könnte.


    Und bezüglich füttern: Ich gebe schon lange das Frischfutter nicht mehr in Schalen, sondern breit ausgestreut. Kein Schwein kann überall gleichzeitig sein. In Deiner Situation würde ich es wirklich im ganzen Gehege verteilen.

    Gartenerde und der Pinienrinde und Sämereien vermischt und auf das Gitter gelegt.

    Die Meerschweinchen laufen jetzt darauf herum und ich empfinde als okay. Durch den großen Gartenerde Anteil (ungedüngt) nehme ich die Pinienrinde nicht wahr. Setze sie morgen um das die Erde gedeihen kann.

    Wie ist es damit weitergegangen bei Euch? Und wie hälst Du überhaupt den Boden unter dem Gehege sauber?


    Ich habe in den letzten Tagen wiederholt daran gedacht, wenn ich Böhnchen aus dem Gras gesammelt habe bei uns. Bei 2 Tieren 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche auf vermutlich maximal 2qm muss das doch nach einem oder zwei Tagen voll sein mit Böhnchen. Wie bekommst Du die aufgenommen?


    Und was macht Euer Bauprojekt?

    Auch hier möchte ich den Hinweis zu Zitaten anbringen: Bitte macht keine Vollzitate, sondern zitiert nur dann den Ausschnitt aus einem Beitrag, wenn es zum Verständnis nötig ist. Meistens erkennt man ohne Zitat, worauf die Antwort sich bezieht, oder man nennt den Autor oder das Thema ganz kurz. Dadurch werden die Themen kürzer und leichter lesbar. :-)

    Ich würde empfehlen, lieber auf das PDF vom offiziellen

    Tierschutzbund

    zu verweisen...

    Den Ansatz dieses PDFs und die Gestaltung finde ich sehr ansprechend. Allerdings sehe ich darin einige so problematische Punkte, dass ich es nicht ohne eine Reihe von Anmerkungen jemanden empfehlen würde - wenn überhaupt.


    Beispiele für m.E.

    • wirklich negative Punkte:
      • Empfehlung von u.a. Gruppenzusammensetzung 2 Kastraten + 4 Weibchen
      • Empfehlung von Bockgruppen ohne angemessene Warnungen, dass es da einige Voraussetzungen für wahrscheinliches Gelingen und keinen Garantie gibt
      • Empfehlung alle Tiere einer Gruppe am besten gleichaltrig zu nehmen - also auch keine Warnung vor einer Gruppe nur aus Jungtieren
    • fragliche, wichtige Punkte:
      • die Obstliste finde ich sehr gefährlich
      • 10% Obst im Frischfutteranteil erscheint mit unnötig hoch
    • falsche, nicht so kritische Punkte:
      • Ackerschachtelhalm wird einmal als gutes Futter bezeichnet und kurz danach als giftig
      • Meerschweinchen werden im Durchschnitt 6-8 Jahre alt (weckt leider falsche Erwartungen)

    Die Liste ließe sich fortsetzen.


    Ich will das PDF nicht schlecht machen, sondern nur auf die Empfehlung hin, auf Nachteile hinweisen.

    Den wichtigen Erfahrungsbericht von Letty möchte ich noch mit etwas ergänzen, das Letty auch schon an anderer Stelle geschrieben hatte:


    Das Gras sollte nicht oder zumindest nicht überwiegend jung und weich sein, wie es z.B. auf einem Rasen vorkommen kann, sondern eher groß und damit balllaststoffreicher. Zudem sollten natürlich möglichst auch Wildkräuter (Löwenzahn, Spitzwegerisch, Breitwegerisch, Giersch u.a.) dabei sein - und verschiedenen Grasarten sind besser als immer nur eine.

    Zu den Verletzungen: Ich kann es von den Bildern her nicht klar erkennen, aber es sieht so aus, als würden die beiden Wunden in einer Linie liegen. Außerdem habe ich bei einem Biss noch nie so eine lange, gerade Wunde gesehen und das an diesen Stellen. Wie sollte das von 2 oberen und unteren Schneidezähnen erzeugt sein? Vielleicht sind die Wunden ja kurz vorher entstanden?


    Das Ausreißen von Fell ist nicht schön, aber heißt nicht, dass es zu irgendwelchen sichtbaren Verletzungen gekommen sein muss in dem Moment.


    Ich hoffe, dass Du eine gute Kombination gefunden hast und die Schweinchen alle harmonisch in ihren Gruppen leben werden!