Beiträge von Marie-Luise

    Ich musste bisher noch keinem Schweinchen ein Mittel wirklich aufzwängen. Es gab Sachen, die sie nicht so schmackhaft fanden, aber durch Zusatz von etwas leckerem und damit ja auch Verdünnung, durch ohne Kampf geschluckt haben.


    Von der Gefahr des Verschluckens abgesehen, ist es auch im Blick auf den Stress deutlich besser, wenn die Medikamentengabe dem Tier nicht so unangenehm ist. Ich kenne ein Video wo die leider chronisch kranken Tiere morgens und abend auf die Spritze mit Gerstengrasbrei und dem jeweiligen Medikament warten und das im Gehege ohne Herausheben nehmen. Es wäre ja zumindest einen Versuch wert.

    Ich finde es auch sehr erfreulich, dass Du so schnell eine Verbesserung für die Schweinchen in Angriff nehmen willst! Das ist nicht selbstverständlich!


    Ich würde 3qm oder mehr auf dem Boden aufbauen, weil es sonst viel aufwendiger für Euch wird. Wenn ich es richtig sehe und die Schweinchen tatsächlich im Flur stehen und die Treppe nach oben öfters benutzt wird, würde ich wenn irgend möglich einen anderen Platz suchen. Fast alle Schweinchen bleiben ihr Leben lang schreckhaft. Vor allem Bewegungen von oben sind schlimm für sie, weil ihre wilden Vorfahren Greifvögel als Fressfeinde hatten.


    Was wäre für Euch der Vorteil, wenn es nicht auf dem Boden wäre?

    Ich wäre aber sehr vorsichtig mit Zwang bei der Fütterung oder Medikamentengabe! Dabei kann es passieren, dass sie etwas in die Luftröhre und in die Lunge bekommt und das kann dann tötlich oder zumindest in einer Lungenentzündung enden. Außerdem kannst Du nicht sicher die Menge dosieren, weil Du sie nicht daran hindern kannst, dennoch etwas auszuspucken.


    Ich würde notfalls lieber ein Mittel spritzen lassen als etwas zwangsweise einzuflösen.


    Besser wäre es natürlich noch, wenn sie es aus der Spritze freiwillig nehmen würde. Verweigert sie alles aus der Spritze oder schmeckt das Mittel so ecklig? Und wieviel musst Du geben? Wenn es eine kleine Menge ist, könntest Du z.B. erst Gerstengrasbrei in einer Spritze geben, dann eine Mischung aus Gerstengrasbrei und dem Mittel und danach wieder Gerstengrasbrei. Gerstengrasbrei ist zwar auch kein natürliches Futter und aufgrund der Pulverform nicht ideal, aber das Risiko bei der Zwangsapplikation wäre mir zu groß.

    Ich stimme Dir zu, Urfnip, dass die Haltung unserer "Nutztiere" oft sehr schlimm ist und wir uns fragen sollten, wie wir als Verbraucher darauf Einfluss nehmen können. Aber hier geht es ja um Meerschweinchen. Da habe ich mich schon gefragt, ob diese Tiere vielleicht (!) deswegen so erstaunlich scheu sind, weil sie schon in Südamerika oft (?) schlecht und ohne Einfühlungsvermögen gehalten wurden und das in Europa dann auf andere Art so weiterging. Die Szene auf dem Markt wäre hier zumindest heute nicht möglich.


    Tierquälerei ist Tierquälerei wenn es Deutsche oder Schweizer machen, aber genauso wenn es Indios machen.

    Ehrlich gesagt - und sicherlich nicht "politisch korrekt": Die Kinderzimmerszenen finde ich völlig harmlos im Vergleich zu dem teilweise perversen Umgang der Menschen in Südamerika mit den armen Schweinchen, der in der Doku zu sehen ist. Das ist einfach abartig und da ist es auch egal, ob das so Tradition ist oder rituellen Zwecken dient! Das hilft den Tieren in ihrem Elende nämlich nicht, wenn sie z.B. für so einen magischen Kram missbraucht und stundenlang gequält werden. Stellt Euch vor, jemand würde eines Eurer Schweinchen stundenlang festhalten und an einem fremden Menschen reiben ...

    Sobamin habe ich immer täglich 1 Messerspitze pro Schweinchen gegeben nach AB-Gabe o.ä. Vielleicht ist das aber auch zu wenig. Der Hersteller schreibt bis 1g pro Kg Körpergewicht und Tag. Pektin kannst Du z.B. dieses verwenden: https://www.reformhausshop24.d…a-100-apfelpektin/a-1049/ Du kannst es von verschiedenen Stellen online bestellen und vermutlich auch in Naturkostläden kaufen. Davon würde ich dann für mindestens 5 Tage je 1 Messerspitze geben. Das Sobamin kannst Du ruhig auch 4 Wochen geben o.ä.

    Wenn die Tiere darin jetzt die nächste Zeit leben, würde ich dringend einen oder mehrere Unterschlupfmöglichkeiten hineinstellen. Sie sehen ziemlich verängstigt aus und da - aber auch überhaupt zum Wohlfühlen - wären ein Haus und ein Tunnel o.ä. wichtig. Das würde das Gehege auch interessanter machen.


    Ich weiß, dass das alles ja nicht geplant war und es muss auch nichts besonderes sein. Unbedruckte Karton oder ein alter Fußschemel mit einem Handtuch darüber o.ä. würde bestimmt freudig angenommen.

    Hat jemand noch Tipps, wie ich Cookie's Darm aufbauen könnte? Ich gebe ihr zur Sicherheit schon Sab Simplex, zwischendurch Colosan. Huminsäure (Sobamin) habe ich da, sollte ich ihr das auch mal jetzt die Woche geben?

    Ja, ich würde Sobamin und möglichst auch noch reines Apfelpektin geben und zeitversetzt mindestens einmal täglich Colosan. Wichtig ist, dass Sobamin und auch Pektin mit mindestens 2-4 Stunden Abstand vom Antibiotikum und auch Colosan gegeben werden. Beide können auch Stoffe binden, die gewollt sind. Davor soll der Abstand schützen.

    Einem Hund kann man oft beibringen, dass die Meerschweinchen zur Familie gehören und nicht gefressen oder ins Maul genommen werden dürfen. Unser Hund hat dem Schweinchen (leider war es damals alleine) nie etwas getan. Natürlich musst Du es beurteilen, wie Dein Hund sich verhält und wie weit Du ihm trauen kannst. Notfalls kann Du auch das Gehege mit einem geschlossenen Gitter oder anderen "Dach" bauen. Auch dafür gibt es gute Anregungen.


    Das bisherige Gehege ist zumindest in den beiden oberen Ebenen für Böckchen m.E. leider gänzlich ungeeignet. Wenn Du am Boden 3qm dauerhaft hättest, dann könnte die 1 Ebene des Geheges als zusätzlich Ebene dienen, der Rest eher als Regal o.ä.


    Unsere Brüder mögen sich wirklich, aber sie hätten sich wahrscheinlich schon übelst gebissen, wenn sie nicht viel mehr Platz hätten.

    Herzlich willkommen im Forum ;-)


    Ich kann sehr gut verstehen, dass der Streit für Dich schwer zu ertragen ist. Und das ist er auch für die Tiere - bzw. noch mehr als für Dich.


    Viele von uns haben mit viel zu kleinen Gehegen angefangen. Leider gehört Dein Gehege auch dazu. Du hast von unten nach oben: 0,78qm, 0,52qm und 0,39qm. Die beiden oberen Ebenen sind so schmal, dass zwei Tiere, die auch nur etwas Spannung untereinander haben, nicht aneinander vorbeigehen können, ohne dass der Überlegene das als Provokation auffasst. Aber auch die unterste Ebene ist leider viel zu klein!


    Bei drei Böckchen wären 3qm auf einer Ebene das absolute Minimum. Du hast etwa eine Viertel dieses Minimums. Böckchen müssen Abstand halten können und auch mal richtig rennen können, wenn einer den anderen verfolgt.


    Die anderen Probleme haben die anderen auch schon angesprochen: Die Tiere sind ohne gutes Vorbild aufgewachsen. Ich fürchte allerdings, dass es dafür jetzt zu spät ist. Meerschweinchen können zwar auch als erwachsene Tiere noch lernen, aber ein Böckchen, dass es mit drei Halbwüchsigen aufnehmen, die zur Ruhe bringen und nicht selbst beißen wird, wirst Du wahrscheinlich nicht finden.


    Ich würde daher:

    • unbedingt mindestens 3qm auf einer Ebene an Fläche schaffen
    • nur Häuser mit 2 einander gegenüberliegenden Eingängen nutzen, besser noch Unterstände nutzen (Tunnel oder Bretter mit 4 Beinen)
    • alle drei kastrieren lassen (aber nur bei einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt!)
    • entweder Grammy abgeben und die beiden anderen in dem o.g. größeren Gehege halten
    • oder Grammy und Brauner abgeben und Mickey 2 Weibchen holen (6 Wochen nach der Kastration)


    Zwei Böckchen haben relative gute Aussichten friedlich zusammenzuleben, wenn das Gehege groß genug ist und richtig eingerichtet ist. Sie brauchen als lebhafte und intelligente Tiere auch Abwechslung und Anregungen. Auch dazu braucht es Platz.


    Es macht auch für Menschen so viel mehr Freude, Tiere auf freierer Fläche zu sehen wie sie rennen und springen.


    Gerne können wir mit Dir gemeinsam überlegen, wie Du das Gehege schnell und einfach neu erstellen kannst.

    Der zusätzliche Platz ist ja ein großer Gewinn. Super! Und sie können damit anscheinend auch mehr an Eurem Leben teilnehmen. Ich finde es immer schön, wenn die Schweinchen in einem viel benutzten Raum leben oder zumindest dorthin gehen können. Bei Dir ist das dann ideal: Wenn sie wollen, können sie sich in ihr Zimmer zurückziehen und ansonsten aber auch bei Euch schauen, was es zu sehen oder abzustauben gibt.


    Traust Du den Songmics-Elementen, wenn sie nur unten verbunden sind? Wenn ein Schweinchen dagegenspringt oder -drückt könnte es vielleicht hinausgelangen? Ggf. wären oben Kabelbinder die einfachste Lösung oder, falls Dir die Verbindungsstücke fehlen, diese nachzukaufen.

    Offen gesagt finde ich 2qm die Mindestgröße und nicht die optimale. Wenn Du den Platz für das 2qm Bodengehege hast, würde ich dieses machen und darin eine Etage über die volle Breite (vermutlich 2m) und 50cm Tiefe stellen. Wenn Du die Etage aus 2 Teilen machst, die nebeneinander stehen, kannst Du sie bei Bedarf bequem herausnehmen. Natürlich dürfen die Platten dann nicht zu dick sein.

    Irgend etwas muss sie erschreckt haben. Meerschweinchen sind gerade bei hohen Geräuschen oft empfindlich. Ich stelle z.B. mein Handy vor Eingang von SMS für das Online-Banking stumm, weil unsere Jungs sonst sehr irritiert reagieren. Da das Geräusch nicht oft zu hören ist, gewöhnen sie sich nicht daran. Hinzukommt, dass Meerschweinchen deutlich höhere Frequenzen hören können als wir Menschen. Es kann also auch ein für sie beängstigendes Geräusch gegeben haben, das Du gar nicht hören konntest.


    Das Geräusch, das Du beschreibst könnte das Zirpen sein. Das ist ähnlich wie das Zwitschern eines Vogels. Du kannst ja mal im Internet nach Klangbeispielen suchen (aber bitte nicht in Anwesenheit der Schweinchen abspielen ;-) ).


    Verhalten wie das heute morgen darf man als Halter nicht persönlich nehmen. Meerschweinchen sind, erst recht am Anfang, viel weniger von Menschen beeinflussbar als z.B. ein Hund. Dem kann man oft helfen, wenn er Angst hat und ihn deutlich beruhigen. Bei Schweinchen geht das mitunter auch, aber ist schwieriger und erfordert ein mit der Zeit entwickeltes enges Vertrauensverhältnis.


    Das mit der Nähe sehe ich etwas anders. Bei uns leben nur Jungs, aber selbst die liegen oft in der Nähe der anderen. Sie kuscheln nicht, aber sie ruhen oft in vielleicht 10 bis 40cm Abstand und nicht in der Regel an weit entfernten Plätzen. Von Haremsgruppen gibt es viele Bilder z.B. im Forum, auf denen auch erwachsene Tiere mit Körperkontakt liegen, und weitere in denen sie sehr dicht liegen. Bei jungen Weibchen finde ich die Distanz noch fragwürdiger. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich entweder nicht mögen oder nicht wissen wie sie miteinander umgehen sollen. Das ist also ein Grund mehr, einen geeigneten erwachsenen Kastraten schnellstmöglich dazuzuholen. Ein weiteres Weibchen macht einfach keinen Sinn, weil sie ein für eine möglichst natürliche Gruppenstruktur unabdingbares Männchen nicht ersetzen kann. Außerdem sind passende Männchen viel leichter zu finden als Weibchen.


    Spätestens wenn das dritte Tier dazukommt, würde ich einen Teil der Einrichtung entfernen. Wenn ich es auf den Fotos richtig sehe, gibt es aktuell wenig freie Lauffläche. Wenn Du ihnen wegen ihrer Scheu Deckung bieten willst, kannst Du das ohne Verlust von Lauffläche erreichen, indem Du Tücher über die Enden des Geheges hängst und z.B. mit Klammern befestigst. Dann haben sie Dächer und Sichtschutz an den Seiten. Das muss ja keine Dauerlösung sein, aber wie Du schon am Anfang schriebst, ist es gut, den Tiere bei der Eingewöhnung Geborgenheit zu bieten.


    Übrigens sollten so junge Tiere eigentlich oft herumlaufen und -rennen. Aber das dürfte, wenn sie gesund sind, besser werden, wenn der Beschützer da ist und vielleicht auch durch Tücher.