Beiträge von Marie-Luise

    Je nach Region, in der Du wohnst, wäre eine Außenhaltung in der warmen Jahreszeit auf schlimmstenfalls etwa Mitte Mai bis Mitte September beschränkt. In der übrigen Zeit ist es in manchen Gebieten nachts zu kalt für, gerade nach einem Winter im Haus. Das wären also im Extremfall nur 4 Monate draußen.


    Deswegen und auch grundsätzlich müsste auch das Innengehege ausreichend groß und abwechslungsreich sein. Wenn ein Meerschweinchen rund ein Zwölftes des Lebensalters eines Menschen hat, sind z.B. 7 Monate im Haus soviel wie für uns 7 Jahre am Stück. Da nutzt es dann nichts, wenn es irgendwann im April oder Mai wieder nach draußen geht.

    Brommseln wird meistens als Imponiergehabe gedeutet. Zumindest bei unseren Tieren, lauter Männchen, ist es aber eindeutig eher so zu deuten: "ich will nichts Böses" oder "schau mal wie süß ich bin" oder "sei lieb zu mir" o.ä. Es ist also eine beschwichtigende, werbende Geste in diesen Fällen und ist entsprechend auch sehr oft bei unseren Männchen untereinander zu hören.

    Ich finde die etwas höheren Unterstände, z.B. 22,5 cm wie bei Dir, besser geeignet, da sich darunter auch ausgewachsene Schweinchen mal aufrichten, putzen, schütteln, Blinddarmkot fressen können. Andererseits ist das Hochspringen dann schwieriger. Nach meiner bisherigen Erfahrung sind ausgewachsene Schweinchen allerdings ohnehin weniger sprungfreudig als Jungtiere. Ich würde also der Nutzung unter dem Dach mehr Bedeutung beimessen.

    Wir hatten anfangs in dem Käfig einen Unterstand von ca. 110 cm Breite. Dort gab es zwei kleine, Trennwände. Diese bildeten eine leichte Abtrennung, ohne im Weg zu sein. Nach vorne war es komplett offen. Das war sehr beliebt.


    Heute würde ich bei einem Unterstand mal versuchen kleine Tücher senkrecht aufzuhängen, so dass Abtrennungen entstehen, durch die sie aber dennoch laufen können.


    Häuser halte ich für eine Anpassung an den menschlischen Geschmack. Für ein sehr großes Gehege können sie sicherlich auch eine Bereicherung sein, ansonsten nehmen sie aus meiner Sicht nur unnötig viel Platz weg.

    Ich stimme Letty zu, dass Jungtiere gute Chancen haben, von Erwachsenen nicht angegriffen zu werden. Ich habe es aber selbst schon erlebt, dass sich unsere erwachsenen Böckchen wegen zwei Babies, durch die wir die Gruppe erweitern wollten, gestritten haben. Danach habe ich mehrere Berichte anderer Halter gelesen, die das gleiche erlebt haben. Die Jungen werden in solchen Fällen aus meiner Sicht wie Weibchen verteidigt und damit ist das Verhältnis der Alttiere in Gefahr.


    Mit vier Jahren würde ich ihnen keine Babies mehr dazusetzen und ich würde sie auch nicht mehr in ganzjährige Außenhaltung umsiedeln. Wenn sie schwach oder krank werden, was ja in einem oder zwei Jahren passieren kann, müssen sie in der kalten Jahreszeit wieder nach innen umziehen. Selbst wenn es nur einen betrifft, kann man sie dann ja nicht dauerhaft trennen.


    Es ist natürlich schön, wenn sie mehr Platz bekommen sollen. Aber vielleicht ist das ja auch innen möglich?

    Habt Ihr schon probiert, ob er mit Schmerzmittel, in ausreichend hoher Dosis, mehr frist und sich wohler fühlt? Soweit ich das von anderen Haltern gelesen habe, vertragen die meisten Schweinchen geeignete Schmerzmittel auch über Monate oder sogar Jahre ohne Probleme.


    Natürlich gibt man so etwas nur, wenn es sein muss. Aber bei einem Meerschweinchen ist es ja oft schwer zu sagen, ob es Schmerzen hat. Daher war die Überlegung, es einfach einen oder zwei Tage zu versuchen, ob das zu positiven Veränderungen führt.

    Ich war auch ganz betroffen, als ich das las! Dabei ist es für Dich natürlich viel, viel schlimmer. Ich wünsche Dir Trost und noch viel Freude mit Ferrari FF! Und ihm wünsche ich noch möglichst viel schöne, schmerzfreie oder zumindest schmerzarme Zeit, die er genießen kann!

    Ich hatte auch schon an ein Antibiogramm gedacht. Wenn eine neue Entzündung aufgetreten ist, heißt das - nach meinen Laienverständnis - dass Baytril nicht gegen die verantwortlichen Erreger wirkt. Sollte das richtig sein, könnte m.E. nur ein anderes Antibiotikum helfen. Zu Probieren, welches wirkt, wäre m.E. sehr risikant. Man könnte höchstens auf Verdacht wechseln, bis das Ergebnis des Antibiogramms da ist und dann bei Bedarf wechseln.


    Baytril ist ja derzeit das "Allheilmittel", wirkt aber definitiv nicht immer.


    Oder wurde schon ein Antibiogramm gemacht?

    Herzlich Willkommen hier im Forum!


    Es kommt immer auf die Tiere und ihre Erfahrungen an, ob sie mit weiteren Jungs erfolgreich vergesellschaftet werden können. Wenn überhaupt, dann würde ich 2 Männchen dazunehmen. Dann würden sie aber mindestens 4 qm auf einer Ebene 24 Stunden am Tag brauchen. Außerdem würde ich es nur mit der Beratung durch eine erfahrene Notstation riskieren. Schief gehen kann es trotzdem, die Chancen wären aber besser, wenn die Tiere möglichst gut zusammen passen.


    Wie alt sind denn Deine Tiere und wie sind sie aufgewachsen?


    Wie vertragen sie sich bisher untereinander?


    In dem anderen Beitrag fragst Du nach Außengehegen. Leben die beiden jetzt schon draußen oder ist das erst für später geplant? Zwei Tiere könnten mit 2 qm draußen im Winter nicht mit gutem Gewissen gehalten werden.

    Gerade bei Außen- bzw. Kaltstallhaltung, wenn ich das richtig verstehe, würde ich es nicht riskieren, ein weiteres Männchen dazuzusetzen. Sie sind in der Kälte und mit verminderter Beobachtung ja besonders darauf angewiesen, dass sie sich gut vertragen.


    Der andere Aspekt ist, dass Dein Kastrat schon jetzt nicht die Durchsetzungskraft für seine Weibchen hat. Was würde dann werden, wenn ein weiteres Männchen dazukäme?


    Die einzige Chance wäre m.E., wenn alle Tiere in einer gemischten Gruppe - also mit mindestens zwei erwachsenen Kastraten - aufgewachsen wären und noch nicht lange als Harem leben würden. Aber das ist ja vermutlich nicht der Fall?


    Natürlich kann es auch sonst gut gehen. Das ist aber sehr unwahrscheinlich. Das Risiko würde ich im Interesse der Tiere nicht eingehen.

    Deinen Punkt, Andreas, finde ich durchaus valide. Es gibt Tiere, die sich kaum aus einer Deckung hervorwagen, andere haben keine Hemmungen über Freiflächen zu laufen und wieder andere schlafen sogar "unter freiem Himmel". Das kann sich natürlich auch mit der Zeit ändern, so dass es aus meiner Sicht wichtig ist, zu beobachten, wie mutig oder entspannt die Tiere zur jeweiligen Zeit sind und die Einrichtung darauf auszurichten.


    Als es bei uns während einer ausgedehnten Vergesellschaftung Streit gab, halfen senkrecht aufgehängte Tücher, also bewusst errichtete Hindernisse, in dem beliebtesten Bereich. Darunter sind sie dann trotzdem durchgegangen, konnten aber den anderen nicht mehr jederzeit sehen.


    In Ergänzung zu dem, was auf die Ausgangsfrage geantwortet wurde: Ich finde bei scheuen Tieren auch Tücher, die über Ecken oder die schmalen Enden gelegt werden gut. Die nehmen keinen Platz weg, brauchen darüber nicht seitlich abgesichert zu werden, da keiner daraufspringen kann, und bieten trotzdem Deckung.

    Ich kann aus eigener Erfahrung nachfühlen, wie schlimm es für die Halter ist, wenn die Schweinchen anhaltend Unfrieden haben. Es tut mir leid für Euch, dass der Versuch, Eurem Weibchen neue Gesellschaft zu geben, so schwierig geworden ist. Vermutlich wäre es besser verlaufen, wenn ihr einen souveränen aber freundlichen erwachsenen Kastraten zu ihr gesetzt hättet. Vielleicht hätte es sogar am Anfang mehr Stress gegeben. Euer Weibchchen ist ja relativ klein, dem Gewicht nach zu urteilen. Da hätte sie vermutlich relativ schnell einen Kastraten von z.B. 1.300g akzeptiert. Sicher wissen kann man es natürlich nicht, da es immer stark auf die Tiere selbst ankommt.


    Ich schreibe das trotzdem, weil Ihr Euch ungewusst in eine schwierige Situation gebracht habt, mit der Wahl der zwei Jungtiere. Jetzt muss man versuchen, die Probleme möglichst abzumildern. Dazu ist eben der Platz eine Hilfe - wenn auch kein Allheilmittel. Zusammen mit den Auslauf hättet Ihr 2,5 qm. Das ist in meinen Augen immer noch knapp, mehr wäre besser. Das mag Dir maßlos erscheinen, weil man so etwas immer in Relation zu den bisherigen Gehege- oder Käfiggrößen sieht. Wir haben unsere Tiere seinerzeit in einem 120x60cm-Käfig von Privatleuten übernommen. Der Eigenbau von 200x100cm kam uns dann riesig vor. Mittlerweile würde ich selbst 2 Tiere nicht mehr darin halten wollen. Gerade bei Stress in der Gruppe, ist es wichtig, dass sich die Tiere zurückziehen können. Vielleicht wäre dann sogar Eure Penny entspannter und deshalb freundlicher.


    Wenn der kleine Kastrat jetzt schon Penny gebissen hat, wird entweder sie massiver werden müssen oder er wird vermutlich bald die Oberhand bekommen. Das wäre zu hoffen, weil das am ehesten dauerhaft Ruhe bringen könnte. Andernfalls könnte es sein, dass er in einigen Monaten übernimmt, weil er dann schwer und stark genug ist.


    Falls die Kleinen von einer Notstation kommen sollten, würde ich wahrscheinlich mit dem Betreiber sprechen, ob Ihr nicht einen passenden erwachsenen Kastraten anstelle der beiden Kleinen bekommen könnt. Das wäre natürlich ein harter Schritt - und vielleicht ist es ja auch nicht nötig. Auf jeden Fall würde ich genau beobachten und dann abwägen, was für die Tiere auf Dauer am besten ist.

    Je nach Witterung, bin ich jetzt bei ca. 50 bis 70% im Stall bei 95% Luftfeuchtigkeit draussen. Die Heizung hält ca. 10Grad. Für unter 50% Luftfeuchtigkeit müsste ich die Heizung höher drehen. Sehe aber 50 bis 60% sogar als optimal an.

    50-70% halte ich auch für gut - ohne etwas fachliches dazu bewusst im Kopf zu haben. Die Minimaltemperatur könnte, wenn es die Tiere gewohnt sind, sicherlich auch niedriger sein.


    plsh Ich hoffe, es ist für Dich in Ordnung, wenn ich in Deinem Thema sam2020 befrage? Es geht ja um Deine Anliegen.


    Ich finde es schwierige, Aussagen über die Schutzhütte zu machen, ohne das Gesamtkonzept zu kennen. Schweinchen sollten aus meiner Sicht im Winter eine ausreichend große, immer trockene Lauf- und Aufenthaltsfläche haben. Magst Du noch mehr zum Gesamtplan sagen?